Weltkindertag 2023: Jedes Kind braucht Zukunft

Von Veronika Wittig

Heute, am 20. September, ist Weltkindertag 2023 und steht in diesem Jahr unter dem Motto „Jedes Kind braucht eine Zukunft!“. Damit fordern das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF-Deutschland von der Politik ein stärkeres Engagement für eine lebenswerte Zukunft und mehr Chancengleichheit von Heranwachsenden.

Umso wichtiger, wenn man daran denkt, dass sich für einige Kinder die Situation durch den Russland-Ukraine-Krieg, die Corona-Pandemie nochmal verschärft und gleichzeitig Pläne zur Kindergrundsicherung stocken.

Am Weltkindertag soll an das Versprechen, kein Kind zurückzulassen, erinnert werden.

Agenda Weltkindertag 2023 – Kinderrechte und nachhaltige Entwicklungsziele

Kinder wachsen weltweit mit extrem unterschiedlichen Startbedingungen auf – von Chancengleichheit kann angesichts von Armut, Gewalt, Krieg, Hunger und Klimawandel nicht gesprochen werden. Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie 2020 und der Beginn des Ukrainekriegs haben die Lage für viele Kinder noch schwieriger gemacht.

Während es einigen Kindern in Teilen der Welt zwar besser geht als noch vor einigen Jahrzehnten, sind weiterhin Millionen Heranwachsende von jedem Fortschritt abgehängt. Deshalb ist es jetzt wichtiger als jemals zuvor, Kinderrechte weltweit umzusetzen und gleiche Chancen für alle Mädchen und Jungen zu schaffen.

Weltkindertag 2023

An dieser Stelle ist die Agenda 2030 von zentraler Bedeutung. Mit der Verabschiedung der Agenda 2030 im Jahr 2015 hat sich die internationale Staatengemeinschaft dazu verpflichtet, für eine gerechtere Welt und eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen einzutreten und dies gezielt mit Maßnahmen umzusetzen.

Die Agenda 2030 umfasst 17 definierte Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, die so genannten Sustainable Development Goals. Mit diesen soll die soziale, wirtschaftliche und ökologische Entwicklung vorangebracht werden. Jedes der genannten 17 Ziele hat eine wesentliche Bedeutung für Kinder und ihr Wohlergehen, einige nehmen sogar direkt Bezug auf Kinderrechte. Beispielsweise ist als Ziel verankert,

  • kostenlose und hochwertige Bildungsangebote für alle Mädchen und Jungen bis 2030 zu erreichen,
  • die Diskriminierung von Mädchen global zu stoppen,
  • die Kinderheirat oder Früh- und Zwangsverheiratung abzuschaffen und
  • Kinderarbeit bis 2025 zu beenden.

Elke Büdenbender, UNICEF-Schirmherrin, äußert „Unsere Zukunft beginnt mit unseren Kindern. Nur wenn sie gesund, gebildet und geschützt aufwachsen und von Anfang an gefördert werden, kann die Vision einer besseren Zukunft für uns alle Wirklichkeit werden.“

Umso wichtiger ist es daher, dass wir unser Engagement für die Umsetzung und Einhaltung der Agenda 2030 weiter verstärken. Sie bildet einen elementaren Baustein für die Zukunft aller Kinder und ihrer Rechte. Der Weltkindertag 2023 soll daran erinnern.

Halbzeitbilanz der Agenda 2030 am Weltkindertag

Der Weltkindertag 2023 bietet gleichzeitig eine ideale Gelegenheit, um Bilanz zu ziehen. Die Vereinten Nationen werden deshalb den Weltkindertag zum Anlass nehmen, am 19. und 20. September beim zweiten SDG-Gipfel in New York eine Halbzeitbilanz der bisherigen Umsetzung der Agenda 2030 zu ziehen. Ziel ist es, Maßnahmen zu diskutieren, wie die Sustainable Development Goals umgesetzt, erreicht und beschleunigt werden können.

UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk fordern die Deutsche Bundesregierung auf, sich weiter für die Umsetzung der beschlossenen Ziele stark zu machen – beispielsweise mit der Einführung der genannten Kindergrundsicherung.

Zum Weltkindertag 2023 werden zahlreiche Initiativen, Feste und Veranstaltungen auf die Situation der Kinder und ihre Zukunft aufmerksam machen. Ein offizieller Feiertag ist der Weltkindertag dagegen nur in Thüringen.

Das Sicher-Stark-Team unterstützt Kinder

Das Sicher Stark Team bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Heranwachsende und Eltern zu verschiedenenThemen wie Gewaltprävention, Selbstbehauptung, Kinderschutz, (Cyber)Mobbing und vieles mehr. Das Sicher Stark Team setzt sich dafür ein, dass Kinder früh für diese Themen sensibilisiert werden und so sicher und stark aufwachsen können. Weitere Informationen, auch zu den Kursen, finden Sie online auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Medienkompetenz bei Kindern stärken – Achtsam und selbstbestimmt im Netz

Von Veronika Wittig

Das Internet bietet unendlich viele Möglichkeiten – doch Kinder und junge Heranwachsende müssen den verantwortungsvollen Umgang mit Medien erst erlernen. Erst dann können sie die Chancen und Möglichkeiten von sozialen Medien und dem Internet selbstbestimmt für sich nutzen.

Hier erfahren Sie, was Medienkompetenz eigentlich bedeutet und wie sie früh erlernt und gestärkt werden kann. Wir geben Tipps und Tricks, wie Kinder sicher im Netz unterwegs sind!

Was bedeutet Medienkompetenz genau?

Laut Definition bedeutet Medienkompetenz die Fähigkeit, Medien selbstbestimmt, kritisch und aktiv hinterfragend zu nutzen. Kinder müssen einen verantwortungsvollen und kritischen Umgang mit Medien und Internetinhalten erst erlernen und aktiv erproben. Dann können sie Inhalte und medial vermittelte Informationen reflektieren und sich eine eigene, kritische Meinung bilden. Dies ist beispielsweise besonders wichtig, um Fake News oder Hate Speech von richtigen und reflektierten Inhalten abgrenzen zu können. Ziel ist es, einen wahllosen und unkontrollierten Medienkonsum zu verhindern und stattdessen das Potenzial bestmöglich auszuschöpfen. Medienkompetenz bedeutet, dass man über Medienwissen verfügt, eine kritische Haltung einnimmt und Inhalte reflektiert und dadurch die Möglichkeiten moderner Medien zu nutzen weiß.

Zu Medienkompetenz zählt es auch, sich die Gefahren im Netz bewusst zu machen und Strategien zu erlernen, um sich davor schützen zu können. Hierzu zählt vor allem der Schutz vor Cybermobbing und jugendgefährdenden Inhalten (negative Medienerfahrung). Durch die seit Jahren gestiegene Bedeutung des Internets und der sozialen Medien wird Medienkompetenz zunehmend als sogenannte vierte Kulturtechnik neben Lesen, Rechnen und Schreiben betrachtet.

Warum Medienkompetenz bei Kindern wichtig ist

Das Internet bietet nicht nur viele Möglichkeiten und Chancen, sondern auch Gefahren. Beispielsweise die Verbreitung von Fake News. Kinder sollen mithilfe von Medienkompetenz Online-Inhalte und Informationen richtig einschätzen und verwerten können. Woher kommt die gelesene Information? Handelt es sich um eine seriöse Quelle mit richtigen, faktenbasierten Informationen oder um bewusst falsch gestreute Nachrichten? Dieser bewusste Umgang mit Informationen ist zentral, um sich eine eigene, fundierte Meinung zu Themen bilden zu können. Dabei stellen Fake News nur eines von vielen Problemen dar.

Ein immer größer werdendes Problem sind außerdem stark bearbeitete Bilder und Videos auf Instagram, TikTok, Snapchat & Co. Besonders in der Pubertät sind Kinder und Jugendliche anfälliger für ein schlechtes Körpergefühl, vermindertes Selbstwertgefühl und Depressionen. Mittels Medienkompetenz sollen Kinder lernen, dass die in sozialen Netzwerken gezeigten Körper oftmals nicht der Realität entsprechen, sondern bearbeitet sind.

Medienkompetenz bei Kindern

Tipps und Tricks: Wie du die Medienkompetenz deiner Kinder fördern kannst

Ein sicherer und verantwortungsvoller Umgang mit dem Internet gehört mittlerweile zu einer der wichtigsten Erziehungsaufgaben, denen Eltern heute gegenüberstehen. Aber wie können Eltern die Medienkompetenz ihrer Kinder stärken?

Ein Nutzungsverbot für soziale Netzwerke und Apps wird Kinder nicht davon abhalten, diese zu nutzen. Eltern verlieren durch Verbote nur die Kontrolle über die Dauer der Mediennutzung. Stattdessen sollten klare Regeln definiert werden: „Wie lange dürfen welche Medien genutzt werden?“ „Wann dürfen sie genutzt werden?“ „Welche Medien/Apps/Plattformen dürfen genutzt werden?“. Als Eltern kann man selbst am besten abschätzen, ab wann das Kind bereit ist, alleine im Internet zu surfen. Die EU-Initiative klicksafe empfiehlt diese Richtlinien für eine angemessene Bildschirmzeit pro Tag: Im Alter von 0 bis 2 Jahren: Möglichst keine Mediennutzung; 2 bis 3 Jahre: 5-10 Min. begleitete Bildschirmzeit, 4 bis 6 Jahre: Maximal 30 Min./Tag; 7 bis 10 Jahre: Maximal 60 Min./Tag freie Bildschirmzeit, mit abgesprochenen Inhalten. Ab 11 Jahren maximal 90 Min./Tag.

Weitere wichtige Tipps für Eltern sind:

Das Internet gemeinsam entdecken: Begleiten Sie Ihr Kind bei den ersten Schritten im Internet. Dies können gemeinsame Videotelefonate mit Verwandten sein, das gemeinsame Schauen eines YouTube Videos etc. Dein Kind hat eine interessante Wissensfrage? Googelt gemeinsam nach Antworten. So können Kinder auch direkt lernen, Antworten und Quellen richtig einzuschätzen.

Kindgerechte Suchmaschinen: Passend dazu kannst du deinem Kind kindgerechte Suchmaschinen zeigen. Hier können Kinder selbst nach Lösungen für Fragen suchen, bekommen aber anders als bei Google wirklich nur kindgerechte Inhalte angezeigt. Geeignete Suchmaschinen sind z. B. Helles Köpfchen, Blinde Kuh oder fragFINN.

Smartphone-Führerschein für Kinder: Viele Institutionen und Vereine bieten einen sogenannten Smartphone-Führerschein für Kinder an. Dabei lernen die Kinder die wichtigsten Dinge im Umgang mit dem Smartphone.

Selbst ein Vorbild sein: Seien Sie selbst ein gutes Vorbild für Ihre Kinder. Legen Sie selbst das Smartphone bewusst zur Seite. Achten Sie auf einen guten Umgang mit sozialen Medien und anderen medialen Inhalten.

Treffen Sie Sicherheitsvorkehrungen: Ist Ihr Kind bereit, alleine im Internet zu surfen, treffen Sie vorher wichtige Sicherheitsvorkehrungen. Dazu zählen Privatsphäreeinstellungen, sichere Passwörter, geregelte Nutzungszeiten, Profile auf sozialen Netzwerken „Privat“ einstellen.

Medienkompetenz setzt sich demnach aus den folgenden Elementen zusammen: dem Kennenlernen und Nutzen von Medien; der (ersten) Orientierung im Internet & den Medien; die Teilnahme an medialer Kommunikation. Die kritische Distanz zu Medien und dort präsentierten Inhalten. Die Entfaltung der eigenen Kreativität.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und klärt über Medienkompetenz bei Kindern auf

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Heranwachsende und Eltern zum Thema Internetsicherheit, Cybermobbing und den richtigen Umgang mit sozialen Medien. Das Sicher-Stark-Team setzt sich dafür ein, dass Kinder früh für diese Themen sensibilisiert werden und sich sicher im Internet bewegen können.

Weitere Informationen gibt es online auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Cybersicherheit für Kids: Tipps und Tricks – Sicher im Netz

Cybersicherheit für Kids: Tipps und Tricks – Sicher im Netz

Von Veronika Wittig

Das Internet bietet unendlich viele Möglichkeiten – doch es lauern gerade für junge Heranwachsende auch viele Gefahren im Umgang mit dem Internet und den sozialen Netzwerken. Cybermobbing ist dabei nur eine von vielen Gefahren.

Wir geben Tipps und Tricks, wie Kinder sicher im Netz unterwegs sind!

Herausforderungen und Gefahren im Internet

Je eher man anfängt, Kinder mit dem richtigen Umgang im Netz vertraut zu machen, desto besser.

Anonymität schwebt dabei als Hürde über allen Gefahren – schließlich weiß man im Internet nie ganz genau, mit wem man es eigentlich zu tun hat. Zusätzlich wird das Internet häufig für zweifelhafte oder kriminelle Zwecke genutzt, es werden Fake News und verstörende oder jugendgefährdende und pornografische Inhalte verbreitet, auf die Kinder stoßen können. Problematisch für junge Heranwachsende ist auch der leichtfertige Umgang mit persönlichen Informationen und Daten im Netz. Zusätzlich dazu existieren auch technische Gefahren, beispielsweise Datenklau über Phishing-Mails/Phishing-Links, Spam-Mails und unsichere Apps.

Cybersicherheit

Tipps und Tricks für die Cybersicherheit: Kinder für den bewussten Umgang mit dem Internet stark machen

  1. Nehmen Sie sich Zeit: Hilfreich für eine gelungene Aufklärung ist es, dass Sie genügend Zeit für ein Gespräch mitbringen und die Tipps am besten direkt beispielhaft zeigen.
  2. Gefahren konkret benennen und Lösungen aufzeigen: Sagen Sie Ihrem Kind, welche Herausforderungen es gibt und welchen Gefahren es im Netz begegnen könnte und wie es dann richtig reagiert. Wie gehe ich damit um, wenn ein Fremder anonym im Netz nach meinen Kontaktdaten fragt? Was mache ich, wenn ich ungefragt (pornografisches) Material geschickt bekomme?
  3. Bieten Sie sich selbst als Ansprechperson an: Ihr Kind sollte zu Ihnen kommen können, wenn es im Internet auf Dinge stößt und nicht weiß, wie es damit umgehen soll.
  4. Privatsphäre: Erklären Sie, welche Daten im Internet geschützt werden müssen. Nehmen Sie gemeinsam Privatsphäreeinstellungen vor.
  5. Kinderschutzprogramme installieren: Diese helfen, Kinder vor ungeeigneten Inhalten zu schützen.
  6. Feste Regeln: Legen Sie feste Regeln für die Internetnutzung fest – wann, wie viel, was.

Die wichtigsten Tipps für Kinder auf einen Blick

  1. Gib Fremden online keine persönlichen Informationen.
  2. Verwende sichere Passwörter und gib sie nicht weiter.
  3. Gutes Benehmen im Internet: Sei höflich. Was einmal im Internet steht, bleibt dort.
  4. Such Dir Hilfe bei Cybermobbing.
  5. Frage bei der Installation von Apps und anderen Anwendungen vorher deine Eltern.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und klärt über die Cybersicherheit auf

Das SicherStark-Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Heranwachsende, Eltern und Fachkräfte zum Thema Internetsicherheit, Mobbingprävention, Tipps gegen Cybermobbing. Das Sicher-Stark-Team setzt sich dafür ein, dass Kinder früh für diese Themen sensibilisiert werden und sich sicher im Internet bewegen können.

Weitere Informationen gibt es online auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Mediensucht bei Kindern

Von Veronika Wittig

Kinder und Heranwachsende kommen schon früh mit sozialen Medien und dem Internet in Berührung. Während sich Kinder über die sozialen Netzwerke vernetzen können und im Internet Hilfestellung für Schulaufgaben und Lernportale finden, birgt die Nutzung von Medien auch Gefahren: Bei dauerhafter Nutzung der Medien kann eine Mediensucht entstehen.

Pandemie beförderte Mediensucht bei Heranwachsenden

Immer mehr Kinder und Heranwachsende sind mediensüchtig, auch als eine Folge der Corona-Pandemie, wie eine Studie der DAK nachweist. Der Zugang zu neuen Medien ist niedrigschwellig und von überall aus zugänglich. Steigt der Medienkonsum über ein normal übliches Maß, spricht man von Mediensucht. Hält diese länger an, kann sie langfristige Folgen bei Kindern hinterlassen.

Der DAK-Studie zufolge stieg im Bereich der PC-Spiele die Zahl der abhängigen Kinder und Heranwachsenden von 2,7 Prozent (2019) auf 6,3 Prozent im Juni 2022. Bei Social Media verdoppelte sich die Mediensucht auf 6,7 Prozent.

Besonders während der Pandemie hat die Mediensucht deutlich zugenommen. Noch nie war die Anzahl betroffener Kinder und Jugendlicher in Deutschland so hoch. Betroffen sind laut Studie mehr als 600.000 Mädchen und Jungen, wobei Letztere häufiger betroffen sind als Mädchen. Insbesondere im Bereich der Videospiele sind Jungen häufiger von Sucht betroffen als Mädchen – Zwei von drei Computerspielsüchtigen sind Jungen, gemäß Studie. Im Bereich der sozialen Netzwerke ist das Suchtverhalten in etwa gleich verteilt zwischen den Geschlechtern.

Mediensucht

Was ist eine Mediensucht und wie entsteht sie?

Doch was sind Gründe für Mediensucht bei Kindern und Heranwachsenden? Teilweise bauen sich Kinder schon früh in den sozialen Netzwerken, Blogs und Foren ein zweites Leben, eine Parallelwelt, auf. Dies ist auch ein häufiges Phänomen bei Videospielen, bei denen Kinder mit anderen Spielern zusammenspielen. Dies erweckt den Anschein einer realen Welt. Zudem bieten die sozialen Medien eine Möglichkeit, einfacher neue Freunde zu finden und Kontakte zu Gleichaltrigen zu knüpfen. Gleichzeitig können Kinder und Heranwachsende im Internet vor Herausforderungen und Problemen im echten Leben fliehen. Im Bereich der Videospiele sind vor allem die ausgeschütteten Glückshormone bei erfolgreichem Gaming verantwortlich dafür, dass Kinder immer mehr Zeit online verbringen.

Die durchschnittliche Nutzungsdauer bei Videospielen liegt laut DAK-Studie unter der Woche bei durchschnittlich etwa zwei Stunden und drei Stunden am Wochenende. Soziale Medien hingegen werden durchschnittlich fast drei Stunden täglich genutzt, am Wochenende sogar bis zu vier Stunden.

Besonders Social Media bietet mit immer neuen Reels, Fotos und Nachrichten ein hohes Suchtpotential. Die große Vielfalt birgt das Risiko, die Kontrolle über die eigene Nutzungszeit zu verlieren.

Zusätzlich ist ein weit verbreitetes Phänomen die gleichzeitige Nutzung von mehreren digitalen Geräten, dem sogenannten Second Screen (Media-Multitasking).

Wie äußert sich Mediensucht bei Kindern?

Was sind typische Symptome für Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen? Hier geben bestimmte VerhaltensweisenAuskunft, ob eine Mediensucht vorliegen könnte:

Häufig verbringen die Betroffenen einen großen Teil ihrer (Frei-)Zeit im Internet oder mit dem Spielen von Videospielen. Dazu zählt sowohl die Mediennutzung am Handy, Tablet oder PC. Gleichzeitig gelingt es nicht, bewusst den Konsum zu reduzieren – häufig steigt der Konsum sogar weiter an. Eine Mediensucht geht meist einher mit der Vernachlässigung von sozialen Beziehungen zu Freunden, Klassenkameraden und Familie und anderen Hobbys und Interessen. Stattdessen kreisen die Gedanken stets um das jeweilige Medium oder das aktuelle Videospiel. Ist die Nutzung des Mediums temporär nicht möglich, können bei dem Betroffenen auch unangenehme körperliche oder emotionale Zustände auftreten. Wie bei den meisten Süchten wird das Ausmaß zunächst heruntergespielt oder verheimlicht. Wenn betroffene Kinder am Internetzugang oder der Nutzung eines Videospiels oder Social Media gehindert werden, reagieren Mediensucht-Betroffene häufig mit Wut, Widersetzen und Unruhe.

Folgen von Mediensucht

Die Folgen von Mediensucht bei Kindern sind Begleiterkrankungen wie beispielsweise Depressionen und Angststörungen, Schlafschwierigkeiten, Soziale Phobien und körperliche Beschwerden wie häufige Rücken- und Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, juckenden oder trockenen Augen oder Schmerzen im Handgelenk. Gleichzeitig verschlechtern sich häufig die Leistungen in der Schule, weil betroffene Kinder Schulaufgaben zugunsten der Mediennutzung vernachlässigen. Teilweise können beim Konsum von schädlichen Medien auch Essstörungen entstehen oder bei dauerhaft hohem Konsum gewalttätiger Inhalte ein stärkeres Gewaltverhalten.

Was können Eltern bei Mediensucht ihrer Kinder tun?

Digitale Medien und die Internetnutzung werden auch zukünftig eine wichtige Rolle im Leben der Kinder einnehmen. Bei Verdacht auf Mediensucht können Eltern zunächst das Gespräch suchen und versuchen, den Konsum von Medien zu begrenzen. Dabei kann es hilfreich sein, gleichzeitig dazu andere Beschäftigungen vorzuschlagen und gemeinsam mit dem Kind umzusetzen. Klare Regeln zur Mediennutzung können helfen, Suchtmuster frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Insgesamt ist es eine neue Aufgabe der Gesellschaft, der einzelnen Familien und auch der Politik, dass Kinder früh lernen, die Risiken der Mediennutzung einzuschätzen, und dass sie für einen gesunden Umgang damit sensibilisiert werden. Dann können digitale Medien später beruflich wie privat konstruktiv eingesetzt und genutzt werden.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und klärt auf

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und setzt sich dafür ein, dass Kinder früh Medienkompetenz erlernen.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auf unserem Blog auch: KIM-Studie 2022: Jedes zweite Kinder darf allein im Internet surfen

Mobbing bei Kindern und Heranwachsenden

Von Veronika Wittig

Der mediale Bericht über eine Gruppe Schülerinnen, die in München ein zwölfjähriges Mädchen zwei Stunden misshandelt und die Tat gefilmt haben sollen, macht deutlich, wie wichtig Mobbingprävention ist. Mobbing ist ein ernstes Problem und hat weitreichende Konsequenzen für die betroffenen Kinder.

Was ist Mobbing genau?

Schon lange ist Mobbing nicht mehr nur ein Thema, das ausschließlich Erwachsene und Jugendliche betrifft. Auch im Kindergarten oder der Grundschule findet Mobbing statt. Von Mobbing spricht man, wenn ein/e Schüler*in wiederholt und über längere Zeit negativen Handlungen eines oder mehrerer Schüler*innen ausgesetzt ist und dabei gezielt geschädigt wird. Differenziert werden kann zwischen physischem Mobbing, bei dem es zu körperlichen Attacken wie Schlägen oder Tritten kommt, zwischen verbalem Mobbing mit Beschimpfungen, Verhöhnen oder Beleidigungen und dem sozialen bzw. indirekten Mobbing, bei dem im Fokus steht, soziale Kontakte des Mobbingopfers zu zerschlagen, beispielsweise durch Ausschließen aus der Klassengemeinschaft.

Mobbing bei Kindern

Mobbing bei Kindern: Jedes 6. Kind erlebt bis zu seinem 15. Lebensjahr regelmäßiges Mobbing

Bereits 2018 erlebte laut einer Studie des Statistischen Bundesamtes jedes sechste Kind bis zu seinem 15. Lebensjahr regelmäßiges Mobbing. Teilweise nimmt dieses auch physische Formen an. Zunehmend kommt es mit der gestiegenen Bedeutung von sozialen Netzwerken auch vermehrt zu Cybermobbing.

In Deutschland wurden 2018 über 20 Prozent der 15-jährigen Schüler*innen mehrfach an ihrer Schule gemobbt. Davon fand ein Großteil auf psychischer Ebene statt: 13 Prozent aller 15-Jährigen wurden mehrmals im Monat von ihren Mitschüler*innen verspottet, über zehn Prozent wurden unangenehme Gerüchte verbreitet. Fünf Prozent erlebten Mobbing auch mit physischer Gewalt. Auch eine UNICEF-Studie von 2019 belegt diese Zahlen und weist nach, dass Ausgrenzung, Schikanieren von Kindern untereinander ein verbreitetes Phänomen ist.

Mobbing kann die Wahrnehmung von Kindern langfristig verzerren

Mobbing in der Kindheit kann sich ein Leben lang auswirken. Es hört selten einfach auf, auch wenn die Mobbingattacken selbst nicht mehr stattfinden. Die Opfer tragen die Ängste und (seelischen) Verletzungen weiter mit sich herum – oft ein Leben lang. Der Schaden, der ihrem Selbstwertgefühl zugefügt worden ist, bleibt bestehen.

Vor allem junge Erwachsene, die in ihrer Kindheit gemobbt wurden, müssen oft ihr ganzes Leben mit den Folgen des Mobbings leben. Opfer von Mobbing haben ein erhöhtes Risiko für psychische Krankheiten wie Depressionen.

Die negativen Konsequenzen von Mobbing sind häufig niedriges Selbstbewusstsein, Unsicherheit, Angst vor sozialen Kontakten und Schlafstörungen. Langfristige und ernste psychische Probleme sind Angststörungen, Depressionen und Panikstörungen.

Worauf sollten Eltern präventiv bei Mobbing achten?

Da Eltern Wertevermittler und Vorbilder sind, sollten sie selbst als gutes Vorbild vorangehen. Sprechen Familienangehörige zu Hause schlecht und abwertend über andere Menschen, fördert dies bei den eigenen Kindern, auch andere Menschen und Gleichaltrige abzuwerten und auszugrenzen. Da Mobbing häufig in Gruppen stattfindet, ist es sinnvoll, präventive Maßnahmen auch in der Gruppe durchzuführen. Fachkräfte im Kindergarten und in der Grundschule sollten Kinder schon früh für diese Themen sensibilisieren.

Mobbing bei Kindern richtig erkennen

Für Eltern und Familienangehörige ist es wichtig, die Anzeichen von Mobbing bei ihrem Kind früh zu erkennen. Wichtig hierbei ist, schon früh Verhaltensänderungen zu erkennen: Kommt das Kind bedrückt oder schlecht gelaunt aus der Schule? Zieht es sich (von anderen sozialen Aktivitäten) zurück? Will es die Schule meiden? Ist das Kind stiller als sonst? Dies alles können Hinweise auf Mobbing sein. Eltern sollten in diesem Fall sensibel sein und das Gespräch suchen – vor allem mit dem eigenen Kind, aber ggf. auch mit der Schule und den Lehrkräften.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und klärt auf

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Heranwachsende, Eltern und Fachkräfte zum Thema Mobbing und Mobbingprävention. Das Sicher-Stark-Team setzt sich dafür ein, um Kinder früh für diese Themen zu sensibilisieren und sich gegen Mobbing zur Wehr setzen können.

Weitere Informationen gibt es online auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Gewalt in der Familie: Immer mehr Kinder erleben Gewalt im häuslichen Umfeld

Von Veronika Wittig

Aktuelle Zahlen belegen immer mehr häusliche Gewalt – aber was ist eigentlich mit den betroffenen Kindern, die schon früh mit häuslicher Gewalt im in der Familie konfrontiert sind?

Wie die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf die Innenministerien und LKAs der Bundesländer berichtet, wurden 2022 deutlich mehr Opfer häuslicher Gewalt registriert.

Häusliche Gewalt: Was ist das und wie oft kommt sie vor?

Was genau ist häusliche Gewalt? Der Begriff umfasst alle Gewalttaten zwischen Personen, die in einem gemeinsamen Haushalt zusammenleben. Neben der körperlichen und sexuellen Gewalt zählen auch die psychische und finanzielle Gewalt unter den Sammelbegriff der häuslichen Gewalt. Diese kann in unterschiedlichen Personenkonstellationen erfahren werden: Gewalt in der Partnerschaft, in der Ehe, Gewalt gegenüber Kindern, zwischen Geschwistern und gegenüber anderen Personen im Haushalt.

Im Jahr 2022 wurden in Deutschland insgesamt 179.179 Fälle von häuslicher Gewalt polizeilich erfasst. Im Vergleich zu 2021 ist dies ein Anstieg von 9,3 Prozent. Allerdings ist in diesem Bereich davon auszugehen, dass die Dunkelziffer sehr hoch ist und es tatsächlich noch mehr Fälle sind. Zwei Drittel der Opfer sind Frauen.

Gewalt in der Familie

Kinder werden unmittelbar oder mittelbar Opfer von häuslicher Gewalt

In über 50 Prozent der bei der Polizei erfassten Fälle handelt es sich bei den Opfern um Frauen mit Kindern. Dadurch werden Kinder unmittelbar oder mittelbar selbst Opfer von häuslicher Gewalt.

Was bedeutet es für die Kinder, Zeuge von häuslicher Gewalt zu sein? Meistens erleben Kinder, die in einem Umfeld mit häuslicher Gewalt aufwachsen, diese wiederholt und mit unterschiedlichen Dynamiken über einen längeren Zeitverlauf. Kinder wissen oft nicht, wie sie mit der Gewalt eines Elternteils gegenüber dem anderen umgehen sollen. Häufig kommen Heranwachsende mittelbar in Kontakt mit häuslicher Gewalt, wenn sie sich im gleichen Raum befinden oder in unmittelbarer räumlicher Nähe – also in der Wohnung, dem Nachbarraum, im Auto. Dadurch sind sie gezwungen, die physische und psychische Gewalt mitzuerleben und können sich dieser kaum entziehen. Dieses Miterleben von Gewalt bleibt für junge Heranwachsende nie ohne Auswirkungen und Folgen.

Kinder leiden unter Situationen häuslicher Gewalt, sie sind stille Zeugen und entwickeln häufig selbst Schuldgefühle, weil sie dem betroffenen Familienmitglied nicht helfen können, ziehen sich aus Scham zurück oder ergreifen scheinbar Partei für das gewalttätige Familienmitglied, um nicht selbst auch Opfer von Gewalt zu werden. Kinder, die in Haushalten mit häuslicher Gewalt leben, leiden unter immensen seelischen Verletzungen, die sie auch Jahrzehnte später noch begleiten können. Akute Auswirkungen sind häufig Schlafstörungen, Schwierigkeiten in der Schule, Entwicklungsverzögerungen, Aggressivität oder Ängstlichkeit.

Häusliche Gewalt in der Familie und ihre Folgen für Kinder

Die Entwicklung von Kindern findet maßgeblich innerhalb der Familie und des häuslichen Umfeldes statt. In diesem Rahmen werden die Grundlagen für alle späteren gesellschaftlichen Prozesse gelegt, Kinder kommen in Kontakt mit Werten und Normen, die sie ihr ganzes Leben prägen. Wachsen Kinder in einem Umfeld mit häuslicher Gewalt auf, nehmen sie daraus Verhaltensmuster für das Erwachsenenleben mit. Sie lernen fälschlicherweise, dass Gewalt ein legitimes Mittel sein kann, sich durchzusetzen. Sie lernen, Gewalt als Mittel in einer Partnerschaft und gegenüber anderen Menschen einzusetzen. Durch den Kontakt mit häuslicher Gewalt können Heranwachsende unter Umständen lernen, dass Gewalt in einer Partnerschaft vorkommen darf. Wie sollen sie so später eine gleichberechtigte Partnerschaft führen?

Das Kindesalter ist die prägendste Phase der Entwicklung. Erleben Kinder in dieser Phase immer wieder, dass geliebte Personen physische und psychische Gewalt erfahren, führt dies in der Entwicklung zu einem Mangel an Selbstvertrauen und der Beeinträchtigung von Kommunikations- und Beziehungsfähigkeit.

Gewalt in der Familie: Das Sicher-Stark-Team unterstützt präventiv

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und setzt sich mit einem umfassenden Angebot dafür ein, dass Kinder gewaltfrei aufwachsen können.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie außerdem auf unserem Blog: Wie sicher fühlen sich die Menschen in Deutschland? BKA-Studie 2020

KIM-Studie 2022: Jedes zweite Kind darf allein im Internet surfen

Von Veronika Wittig

Kinder und Heranwachsende kommen täglich im Alltag mit Sozialen Medien und dem Internet in Berührung und wachsen selbstverständlich mit ihnen auf. Mit der KIM-Studie untersucht der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest seit 1999 die Mediennutzung von 6- bis 13-Jährigen in Deutschland. Die Studie 2022 weist nach, dass immer mehr Kinder Medien selbstständig und ohne erwachsene Begleitung nutzen.

KIM-Studie 2022: Mehr als die Hälfte der 11-Jährigen besitzt ein eigenes Smartphone

Auch wenn Kinder oft noch keine eigenen Geräte wie Smartphones und Tablets besitzen, nutzen sie diese schon früh bei Familienmitgliedern mit. So geben 48 Prozent der Eltern in der KIM-Studie 2022 an, dass ihr Kind allein im Netz surfen darf und Zugriff auf das Internet hat.

In der Gruppe der Sechs- bis Siebenjährigen haben 9 % ein eigenes Handy. Mit steigendem Alter nimmt dieser Anteil kontinuierlich zu. So sind es in der Altersgruppe 8–9 Jahre schon 27 % und ab einem Alter von zehn bis elf Jahren besitzt über die Hälfte (58 %) der Heranwachsenden ein eigenes internetfähiges Smartphone. Ab der Altersgruppe 12–13 Jahre liegt der Wert bei 81 %.

Dabei werden oftmals die Möglichkeiten von Sicherheitseinstellungen zum Schutz von ungeeigneten Inhalten nicht genutzt – Nur ein Drittel der befragten Eltern setzt auf technische Jugendschutzmöglichkeiten. In der Gruppe der Kinder, die über kein eigenes Handy verfügen, dürfen aber 11 % bei Bedarf eines ausleihen.

KIM-Studie 2022

Immer mehr Kinder nutzen Medien selbstständig und ohne Begleitung der Eltern

Unter den Kindern, die das Internet nutzen, ist knapp die Hälfte auch täglich im Netz unterwegs. 36 % nutzen das Internet ein- oder mehrmals die Woche, nur 17 % gaben an, seltener online zu sein.

48 % der befragten Eltern gaben an, dass ihr Kind allein ins Internet gehen darf oder dürfte. Der Anteil der Kinder, die das Internet und soziale Medien ohne erwachsene Begleitung nutzen, stieg vor allem bei der Gruppe der Sechs- bis Siebenjährigen.

Mehr als die Hälfte der Kinder nutzt (fast) jeden Tag WhatsApp

Bei der Internetnutzung stehen besonders die Kommunikation mit Familie und Freunden über den Messenger WhatsApp und das Anschauen von Videos oder Filmen im Fokus.

Obwohl die Nutzung von WhatsApp in der EU erst ab 16 Jahren erlaubt ist, ist WhatsApp die bei Kindern am häufigsten genutzte App. Rund 55 % der Kinder nutzt laut Studie den Messenger WhatsApp jeden bzw. fast jeden Tag. Weitere wichtige Apps bei den 6- bis 13-Jährigen sind Snapchat, TikTok, Facebook und Instagram. Dabei verzeichnet die App TikTok im Vergleich zu 2020 den größten Nutzungsanstieg.

KIM-Studie 2022

Eltern haben ein ambivalentes Verhältnis zum Medienumgang ihrer Kinder

Wie die Studie nachweist, haben Eltern ein insgesamt ambivalentes Verhältnis zum Medienumgang ihrer Kinder. So sahen zwar 86 % der befragten Eltern Chancen und Möglichkeiten, dass Heranwachsende im Internet Neues lernen können, aber so stimmten auch 80 % der Aussage zu, dass das Netz Gefahren für ihre Kinder birgt.

5 % der befragten Kinder, die das Internet nutzen, gaben an, online schon auf Inhalte gestoßen zu sein, für die sie noch zu jung waren, 3 % haben schon mal Inhalte gesehen, die ihnen unangenehm waren, und 4 % Dinge, die ihnen Angst gemacht haben.

Als maßgeblich in der Verantwortung, den richtigen Umgang der Kinder mit dem Internet und die Medienkompetenz zu stärken, stuften die Eltern die Schuleinrichtungen ein. 79 % wünschen sich deshalb das Schulfach „Medienkompetenz“. Obwohl die Eltern sich mehrheitlich auch in der Verantwortung für einen bewussten Medienumgang sahen, nutzten 68 % der Eltern keine der technischen Hilfsmittel zum Schutz der Heranwachsenden vor ungeeigneten Inhalten. Im Gegensatz dazu wurde die Bildschirmzeit durchaus häufiger kontrolliert. So prüft ein Drittel, wie lange ihr Kind das Smartphone, Tablet, die Spielkonsole oder den PC benutzt.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit

Das Sicher Stark Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Eltern und Fachkräfte zum Thema Sicherheit bei der Nutzung von digitalen Medien und Internet. Das Sicher-Stark-Team klärt auf über Gefahren im Netz und bietet Tipps und Hinweise über die sichere Nutzung.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Wir geben Eltern und Kindern wichtige Tipps für mehr Sicherheit im Netz.

„My AI“ bei Snapchat: Was müssen Kinder und Eltern zur neuen KI wissen?

Von Veronika Wittig

Laut JIM-Studie 2022 verwenden 45 % der Heranwachsenden Snapchat regelmäßig. Mittlerweile ist über die neue Funktion My AI in Snapchat die Künstliche Intelligenz nun jederzeit für die Nutzer*innen verfügbar. Was müssen Kinder und Eltern wissen?

Kritik an der KI „My AI“

Seit einigen Wochen taucht in der Freunde-Liste der App Snapchat ganz oben die Künstliche Intelligenz „My AI“ auf. Sie ergänzt seit Kurzem die zahlreichen Möglichkeiten der App.

„My AI“ bedeutet übersetzt „Meine Künstliche Intelligenz“. Wer den ChatBot etwas fragt, bekommt – ähnlich wie bei ChatGPT – eine Antwort. Fragen nach Bastelideen, Fragen zu Hausaufgaben oder Ausflugsideen beantwortet „My AI“.

Kritik an der Neuerung bei Snapchat lautet, dass besonders jüngere Menschen nicht wissen, wie sie mit der KI in der Freundesliste umgehen sollen und was genau sich dahinter verbirgt. Mit ihren grünen, lila oder blauen Haaren wirkt die Künstliche Intelligenz menschlich, aber dahinter steckt kein echter Mensch oder sogar Freund, sondern ein Computerprogramm.

Zwar suggeriert die Anwendung, Antworten und Lösungen auf Fragen zu haben, aber es handelt sich nicht um eine tatsächlich intelligente Anwendung, sondern um ein lernfähiges Programm. Somit können Antworten und Ergebnisse auch falsch sein. Deshalb sollte „My AI“ auch verantwortungsbewusst genutzt werden. Lösungen für Schulaufgaben über „My AI“ suchen zu lassen kann als Betrug gewertet werden und hilft nicht, die eigene Lernkompetenz zu stärken und Wissen zu festigen.

My AI Snapchat

Eltern sollen Kinder über die richtige Nutzung aufklären

Kinder sollen den richtigen Umgang mit Künstlicher Intelligenz lernen und darüber aufgeklärt werden, was diese kann und was nicht. Am besten würden Eltern mit ihren Kindern gemeinsam die KI-Anwendungen entdecken und ausprobieren. Dabei können Probleme und Grenzen der KI sowie ihr sinnvoller Einsatz besprochen und entdeckt werden. Kinder können so von Anfang an den richtigen Umgang mit KI lernen. Auf schulischer Seite können sogenannte Medienscouts helfen.

My AI Snapchat und der Umgang mit KI auf Social Media: Das Sicher-Stark-Team hilft mit

Das Sicher Stark Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Eltern und Fachkräfte zum Thema Sicherheit bei der Nutzung von digitalen Medien und Internet. Das Sicher-Stark-Team klärt auf über Gefahren im Netz und bietet Tipps und Hinweise über die sichere Nutzung.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auf unserem Blog über Künstliche Intelligenz und die Zukunft von Chatbot ChatGPT.

Cybermobbing bei Kindern – Folgen, Prävention und Maßnahmen

Von Veronika Wittig

Kinder und Heranwachsende nutzen mittlerweile ganz selbstverständlich die Sozialen Medien und Messenger im Alltag. Facebook, Snapchat, TikTok und Instagram haben eine hohe Bedeutung in der Kommunikation mit Gleichaltrigen. Leider birgt diese auch Risiken. Das Mobbing, das früher primär auf dem Pausenhof stattfand, kann in den digitalen Raum übertragen werden. Dann spricht man von Cybermobbing.

Was ist Cybermobbing?

Facebook, WhatsApp, TikTok oder Snapchat sind beliebte soziale Orte für Cybermobbingattacken. Unter Cybermobbing fallen beispielsweise Beleidigungen im Netz, beleidigende Texte, das öffentliche Teilen von privaten Informationen oder das Fälschen und Hochladen von Informationen sowie das Verschicken von persönlichen Bildern, die ohne Einverständnis aufgenommen wurden.

Im Gegensatz zu Mobbing auf dem Schulhof, also „offline“, kann Cybermobbing immer stattfinden – es unterliegt keiner örtlichen oder zeitlichen Begrenzung. Da immer mehr Kinder schon früh ein eigenes Smartphone besitzen oder zumindest Zugang dazu haben, haben sie verstärkt Zugang zu digitalen Medien und können damit verstärkt auch Cybermobbing ausgesetzt sein.

Gleichzeitig erreicht Cybermobbing ein größeres Publikum, während die Täter selbst anonym bleiben. Häufig fördert die Anonymität im Internet eine enthemmte digitale Kommunikation, bei denen die Täter die Konsequenzen ihres Handelns im Internet selbst nicht erkennen. Die Anonymität senkt die Hemmschwelle, da die Täter*innen, anders als im physischen Raum, nicht unmittelbar mit der Reaktion der Opfer konfrontiert werden.

Cybermobbing bei Kindern

Was können Eltern bei Cybermobbing tun?

Am wichtigsten ist es, dass Eltern über die Aktivitäten ihres Kindes im Internet Bescheid wissen: Welche Apps und welche sozialen Medien werden genutzt? Sind mögliche Sicherheitseinstellungen aktiviert? Wie ist die Medienzeit des Kindes geregelt?

Eltern sollten sich gemeinsam mit ihrem Kind die sozialen Netzwerke ansehen, Chatregeln und einen respektvollen Umgang im Internet lehren. Gleichzeitig sollte darauf geachtet werden, dass Heranwachsende nicht zu viele private Informationen im Internet preisgeben. Eltern sollten auch darauf achten, mit wem das Kind im Internet kommuniziert.

Generell gilt: Je weniger private Informationen im Internet öffentlich zugänglich sind, desto mehr ist das Kind in den sozialen Netzwerken geschützt. Auf vertrauensvoller Basis sollten klare Regeln für die Handy- und Internetnutzung definiert werden.

Präventiv hilft es, die Medienkompetenz der Kinder schon früh zu stärken, so wie es das Sicher-Stark-Team seit Jahren macht, da soziale Medien und KI-Anwendungen immer mehr Raum einnehmen und Kinder schon früh damit in Berührung kommen.

Fast jeder fünfte Jugendliche bereits von Cybermobbing betroffen

Wie eine Studie des „Bündnis gegen Cybermobbing“ 2022 ergab, ist fast jeder fünfte Heranwachsende von Cybermobbing betroffen – Cybermobbing hat sich zu einem Dauerproblem entwickelt. Laut Studie sind 16,7 Prozent der Schüler*innen betroffen, das sind über 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche. Die Corona-Pandemie hat das Problem noch weiter verschärft: Rund 7 von 10 Schüler*innen, entspricht 65 %, gaben an, dass Cybermobbing seit Corona zugenommen hat. Durch die Pandemie verbrachten Kinder und junge Erwachsene noch mehr Zeit im Internet.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit

Wichtige Maßnahmen, um Cybermobbing entgegenzutreten, sind Aufklärung, Stärkung der Medienkompetenz und Präventionsmaßnahmen. Das Sicher-Stark-Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Eltern und Fachkräfte zum Thema Sicherheit bei der Nutzung von digitalen Medien und Internet. Das Sicher-Stark-Team klärt auf über Gefahren im Netz und bietet Tipps und Hinweise über die sichere Nutzung.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Auf unserem Blog geben wir Eltern und Kindern wichtige Tipps für mehr Sicherheit im Netz.

Sexualaufklärung im Netz – funktioniert das?

Von Veronika Wittig

Aufklärung ist ein sehr sensibles Thema. Früher fand Sexualaufklärung vor allem im Biologieunterricht in der Schule statt und/oder zu Hause im Gespräch mit den Eltern. Doch besonders im Unterricht wollen Kinder nicht jede Frage vor der Klasse und dem Lehrer stellen. Die Eltern zu fragen empfinden viele als unangenehm und peinlich. Immer mehr Heranwachsende nutzen deshalb das Internet, um sich über Sexualität zu informieren.

Mittlerweile gibt es im Internet eine Vielzahl von Anlaufstellen für sexuelle Aufklärung. Aber nicht alle Adressen im Internet sind gut. Worauf sollte geachtet werden?

Im Internet finden individuelle Fragen und Probleme Platz

Die Phase der sexuellen Aufklärung ist eine sehr sensible Phase. Das Internet ermöglicht es, individuelle Fragen loszuwerden, und unangenehme Fragen lassen sich hier anonym stellen. Viele Themen werden im Sexualkundeunterricht, insbesondere in der Grundschule, nicht oder nur oberflächlich angesprochen. Im Internet hingegen kann eine große Themenbreite abgedeckt werden. Von der reinen Recherche und Informationssammlung bis hin zu emotionaler Unterstützung und Hilfsangeboten finden Kinder und auch ihre Eltern Quellen. Aber worauf ist hier zu achten?

Sexualaufklärung

Wie geht gute Sexualaufklärung im Netz?

Wie bei allen anderen Themen gilt auch im Bereich der sexuellen Aufklärung im Internet: Inhalte können schnell und unkontrolliert von jedermann ins Netz eingestellt werden, nicht alle Quellen geben wissenschaftliche und geprüfte Fakten wieder. Für Heranwachsende ist es wichtig, die vielfältigen Informationen im Internet richtig einzuordnen. Deshalb ist es besonders für Heranwachsende wichtig, eine Vertrauensperson zu haben, mit der sie über neue Informationen und eigene Fragen und Probleme sprechen können.

Gerade die Themen Sexualität und Liebe werden häufig dazu genutzt, junge Nutzer*innen auf unseriöse oder kostenpflichtige Internetseiten zu locken. Hier sollten die Nutzer*innen immer darauf achten, auf welche Seiten sie klicken und wer die Webseitenbetreiber sind. Deshalb ist es wichtig, auch einen vernünftigen Umgang zum Schutz der eigenen Intim- und Privatsphäre zu erlernen. Eltern können beispielsweise mit ihren Kindern besprechen, wie man seriöse Webseiten erkennt.

Wo finden Heranwachsende sichere Infos im Bereich der Sexualaufklärung im Netz?

Wichtig ist, die Quellen der jeweiligen Informationen zu checken und auch zu hinterfragen. Medizinische Inhalte sollten immer von medizinischem Fachpersonal, Ärztinnen, Ärzten oder von einer offiziellen Institution stammen. Auskunft über die Seriosität von Webseiten gibt das Impressum. Hier können Eltern und Kinder sehen, wer hinter einer Webseite steckt, und so einschätzen, ob es sich um eine seriöse Quelle handelt.

Trotz der zunehmenden Bedeutung des Internets im Bereich der sexuellen Aufklärung sind aber die eigene Familie und auch die Schule weiterhin zentrale und wichtige Ansprechpartner*innen für Kinder. Die erste sexuelle Aufklärung sollte deshalb immer im Schul- oder Familienkreis stattfinden.

Das Sicher Stark Team hilft mit

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Sexuelle Aufklärungs- und Bildungsangebote im Internet und den sozialen Medien boomen. Kinder und auch Eltern finden hier ein niedrigschwelliges und breit gefächertes Informationsangebot, das über die klassischen Themen hinausreicht. Eltern finden Anreize und Ideen, wie bestimmte Themen und Fragen kindgerecht vermittelt werden können.

Das Sicher Stark Team bietet ein umfassendes Angebot, um Kinder fit zu machen für den richtigen Umgang im Netz. Das Sicher-Stark-Team klärt dabei über Gefahren im Netz auf und wie man seriöse Webseiten erkennt und so die eigene Medienkompetenz stärkt.

Umfassende Informationen über die Angebote des Sicher-Stark-Teams gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.