Schutz vor sexueller Gewalt – neue Kampagne „Schieb deine Verantwortung nicht weg!“

Von Veronika Wittig

Pro Schulklasse sind durchschnittlich ein bis zwei Kinder von sexueller Gewalt und Missbrauch betroffen. In den meisten Fällen findet diese Gewalt im nahen Umfeld der Kinder statt. Wie können Erwachsene mehr Verantwortung übernehmen, um Kinder besser vor sexuellem Missbrauch zu schützen? Diesem Thema nimmt sich die neue Kampagne „Schieb deine Verantwortung nicht weg!“ an und will so Erwachsene zum Handeln befähigen.

Schieb deine Verantwortung nicht weg!“

Unter dem Titel „Schieb deine Verantwortung nicht weg!“ startete am 13. November 2023 die zweite Phase der Kampagne zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt.

Ziel ist es, Erwachsene für dieses Thema und gleichzeitig für ihre Mitverantwortung zu sensibilisieren und sie auf bestehende Hilfs- und Beratungsangebote aufmerksam zu machen.

„Schieb deine Verantwortung nicht weg!“ ist die Weiterführung der Kampagne „Schieb den Gedanken nicht weg!“, die das Bundesfamilienministerium gemeinsam mit der UBSKM bereits 2022 ins Leben gerufen hat. Die erste Phase der Kampagne beschäftigte sich hauptsächlich damit, dass Kinder und Heranwachsende sexuelle Gewalt und Missbrauch häufig im eigenen persönlichen Umfeld, sprich dem Familien- und Bekanntenkreis erfahren.

neue Kampagne: „Schieb deine Verantwortung nicht weg"

Verantwortung übernehmen

In der zweiten Phase sollen Erwachsene zum Handeln befähigt werden. So klärt die Kampagne darüber auf, auf welche Signale Erwachsene achten sollten, wie sie mit Kindern sprechen können und wo es Hilfe und Beratungsangebote gibt.

Im Fokus stehen lokale Netzwerke und Initiativen, die zeigen, wie in solchen Situationen gehandelt werden kann. Diese sollen gestärkt werden. Ziel ist es, durch die Kooperation von Politik, Gesellschaft und Praktikern regionale Bündnisse zum Schutz von Kindern und Heranwachsenden zu schaffen.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit

Das Sicher-Stark-Team setzt sich dafür ein, dass Kinder gewaltfrei aufwachsen können, und bietet hierzu eine Vielzahl an Informationen, Angeboten und Materialien.

Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Computer Security Day: einfache Tipps für mehr IT-Sicherheit.

Computer Security Day: einfache Tipps für mehr IT-Sicherheit

Von Veronika Wittig

Leben und arbeiten ohne Internet ist meist nicht mehr vorstellbar. Ob im Beruf, im Privatleben, zu Hause oder unterwegs, das Internet und die sozialen Medien sind überall dabei. Dies wirft jedoch auch die Frage nach der Sicherheit auf. Der sich nahende 30. November steht deshalb schon seit vielen Jahren in zahlreichen Ländern ganz im Zeichen der IT- und Cybersicherheit.

Der Computer Security Day

Bereits seit 1988 steht der 30. November in zahlreichen Ländern als Aktionstag für mehr Bewusstsein für IT-Sicherheit. Der sogenannte Computer Security Day soll das Bewusstsein für IT-Sicherheitsthemen und Risiken schärfen und Nutzende hierfür sensibilisieren.

IT-Experten nehmen den Tag zum Anlass, um auf die häufigsten Sicherheitslücken und Probleme aufmerksam zu machen und Tipps für mehr Cybersicherheit zu geben.

Aus diesem Anlass geben wir euch heute ganz einfache Tipps für mehr IT-Sicherheit im Alltag, für zu Hause oder auf der Arbeit. Kinder, die bereits erste, selbstständige Schritte im Netz unternehmen, können mit diesen Tipps auch für das Thema Internetsicherheit und IT-Sicherheit sensibilisiert werden.

Tipps und Tricks: Mehr Computersicherheit im Alltag

Wie lässt sich Computersicherheit schnell und einfach umsetzen? Was sind die wichtigsten Punkte, auf die es zu achten gilt?

  1. Ist die Hardware in Ordnung: Gibt es Steckdosen oder Kabel mit Wackelkontakten oder Störungen?
  2. Werden starke Passwörter benutzt? Sei es für den Laptop, PC, das Handy, Tablet oder Zugangsdaten für private Accounts: Je besser die Passwörter, desto höher die Sicherheit. Passwörter regelmäßig ändern!
  3. Stichwort Passwörter: Experten raten davon ab, Passwörter im Browser zu speichern, da diese ein Sicherheitsrisiko darstellen können, wenn sie Sicherheitslücken aufweisen.
  4. Regelmäßige Updates: Software-Updates sind elementar für die IT-Sicherheit, da sie Systeme verbessern und schützen. Dadurch werden mögliche Fehler in einer Software behoben und Sicherheitslücken geschlossen. Sie sind so eines der effektivsten Mittel zur Abwehr von Cyberangriffen.
  5. Virenschutz aktualisieren, die Firewall und den Spamfilter des E-Mail-Clients prüfen.
  6. Von Zeit zu Zeit sollte eine Datensicherung mittels Backup durchgeführt werden.
  7. Der Browser: Dieser ist das größte Einfallstor für Viren etc. Deshalb sollte hier die Software regelmäßig mit Updates aktuell gehalten und die im Browser integrierten Phishing- und Malware-Schutzeinstellungen aktiviert werden.

Kinder früh für IT-Sicherheit und Risiken im Netz sensibilisieren

Mittlerweile kommen Kinder und junge Heranwachsende bereits sehr früh mit dem Internet und sozialen Medien in Berührung und nutzen diese häufig schon sehr selbstständig. Deshalb ist es wichtig, Kinder schon früh für das Thema Cybersicherheit und Risiken zu sensibilisieren und auf einen vernünftigen und sicheren Umgang zu achten.Mediensucht

Das Sicher-Stark-Team hilft mit 

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Heranwachsende und Eltern zu den Themen Internetsicherheit, sicher unterwegs im Netz, Cybermobbing und Prävention und gibt wertvolle Tipps für den sicheren Umgang.

Das Sicher-Stark-Team setzt sich dafür ein, dass Kinder früh für diese Themen sensibilisiert werden und dadurch sicher und stark aufwachsen können. Weitere Informationen gibt es online auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Zehn Regeln für das erste Smartphone.

Zehn Regeln für das erste Smartphone

Wohl kaum würden Eltern einem Kind sein erstes Fahrrad in die Hand drücken und denken, es käme damit ganz alleine klar. Mit dem ersten Smartphone ist das nicht anders. Als Einstieg können Eltern mit Kindern die Smartphone-Nutzung üben und ihren Schützling so auf die digitale Welt vorbereiten.

Die Diskussionen mit dem Nachwuchs beginnen immer früher. Wann bekomme ich endlich auch ein Handy, Maria und Peter haben schon lange eins, so lautet das häufigste Argument. Über den richtigen Zeitpunkt für einen eigenen Zugang in das Internet gibt es leider nur ungefähre Werte, an denen man sich orientieren kann. Ab welchem Alter ein Kind bereit für das erste Smartphone ist, lässt sich pauschal nämlich nicht beantworten. Es gibt auch keine konkrete Altersempfehlung für Handys, die immer passt. Wichtig ist, dass das Kind die Verantwortung für ein solches Gerät übernehmen kann. Entscheidend beim Beantworten der Frage sind zudem der Tagesablauf des Kindes, die Familienkonstellation, das Budget, der Schulweg sowie die Einstellung der Eltern.

Soll ein Kind zum Beispiel auf dem Schulweg oder in anderen Situationen für die Eltern erreichbar sein, reicht ein Prepaid-Handy ohne Internet. Auch Smartphones lassen sich so einstellen, dass sie nur fürs Telefon benutzt werden können. Wer also seinem Kind das abgelegte Smartphone geben möchte, profitiert von dieser Funktion und braucht nicht extra ein «Kinderhandy».

Hier zehn Regeln für den Handy-Gebrauch mit Kindern. Sprechen Sie die folgenden Regeln am besten mit Ihrem Kind durch und erklären Sie, warum solche Vereinbarungen wichtig sind. Wenn Ihr Kind den Grund hinter den gemeinsamen Vereinbarungen versteht, ist es eher geneigt, sie zu befolgen. Zudem können Sie die Vorschläge zusammen Ihrem Kind an Ihre individuelle Situation anpassen.

REGEL NR. 1

Handyfreie Zeiten beachten. Am Esstisch, bei Familienaktivitäten, im Unterricht und vor dem Schlafengehen wird das Handy ausgeschaltet und bleibt aus. Noch besser ist es am Anfang, wenn nachts das Handy gar nicht im Kinderzimmer ist.

REGEL NR. 2

Bei Schulaufgaben wird das Handy beiseite gelegt. Außer es wird zur Recherche gebraucht. Was aber erst bei größeren Kindern wirklich sinnvoll ist.

REGEL NR. 3

Das Handy morgens nicht als Wecker benutzen. Das verführt nämlich leicht dazu, schon vor dem Aufstehen herum zu daddeln. Die erste Whatsapp kann auch nach dem Frühstück geschickt werden.

REGEL NR. 4

Im Internet und in sozialen Netzwerken auf die Privatsphäre-Einstellungen achten und private Daten wie Adresse, Bilder, Handynummer oder Standorte nicht an Fremde weitergeben.

REGEL NR. 5

Den Jugendschutzfilter auf dem Handy und im Browser nicht abstellen. Dazu gehört auch, dass die Eltern alle PINs wissen müssen. Geheimnis-Krämerei ist untersagt.

REGEL NR. 6

Im Internet und im Gespräch mit anderen wird immer ein freundlicher Umgangston bewahrt. Das gilt besonders für soziale Medien wie TikTok oder Instagram. Schlechtes Benehmen oder Pöbeln wird schnell zum Bumerang. Erklären Sie Ihrem Kind auch, was Shitstorms, was Mobbing und Grooming ist. Wissen Sie darüber nichts, informieren Sie sich. Zum Beispiel auf den Seiten des Sicher-Stark-Teams.

REGEL NR. 7

Wenn jemand das Haus verlässt, wird abgesprochen, wann der- bzw. diejenige erreichbar ist. Dazu ist das Handy ja auch da, dass Eltern wissen, wo ihre Kinder sind und was sie gerade tun. Das hat nichts mit Herumschnüffeln zu tun. Es ist die gesetzliche Vorschrift für Eltern jüngerer Kinder.

REGEL NR. 8

Wählen Sie für das Handy einen kindgerechten Tarif. Ein Laufzeitvertrag mit monatlicher Kostenbegrenzung oder festem Datenvolumen oder ein spezieller Vertrag für Kinder und Jugendliche ist bei vielen Anbietern erhältlich. Besprechen Sie mit Ihrem Kind welche Kosten bei welcher Nutzung entstehen und erklären Sie die Zusammenhänge verständlich.

REGEL NR. 9

Wenn Eltern ihrem Kind ein Smartphone erlauben, erproben sie besten einige Funktionen und vereinbaren gemeinsam Nutzungsregeln, die sie auch schriftlich festhalten können. Das stärkt das Vertrauen und hilft Kindern mit dem Gerät verantwortungsbewusst umzugehen. Die Vereinbarung umfasst Punkte zu Verhalten, Sicherheit, Datenschutz, Downloads und Kosten. Vereinbaren Sie auch, wer für Schäden oder Verlust zuständig ist.

REGEL NR. 10

Wählen Sie kindgerechte Apps. Informieren Sie sich, welche Apps für Ihr Kind geeignet sind. Auf die Alterseinstufungen der Appstores sollten Sie sich lieber nicht einfach verlassen, sondern die App selbst beurteilen. Das Herunterladen im Appstore ist zumindest für die erste Zeit Elternsache.

Die vielleicht wichtigste Regel ist die, dass Kinder ihr Verhalten von ihren Eltern kopieren. Weshalb Eltern immer das Vorbild sein und ebenso verantwortungsbewusst mit ihrem Smartphone umgehen sollten.

Wenn Sie weitere Fragen haben oder ganz spezielle Informationen brauchen, besuchen Sie einfach die Website des Sicher-Stark-Teams. Dort finden Sie Hinweise und viele Informationen, damit Ihr Kind sicher im Netz unterwegs ist.

Lesen Sie auch unseren Artikel über „Starke Kinder Kisten“: Präventionsprinzipien zum Schutz vor sexualisierter Gewalt und Grenzverletzungen.

„Starke Kinder Kisten“: Präventionsprinzipien zum Schutz vor sexualisierter Gewalt und Grenzverletzungen

Von Veronika Wittig

Im Oktober erhielten zehn Träger mit insgesamt 27 Kitas aus Rheinland-Pfalz zehn „Starke Kinder Kisten“. Diese richten sich an Kitas, damit Fachkräfte und Eltern frühzeitig mit Prävention und der Ich-Stärkung aller Kinder beginnen können. Die Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel sorgt gemeinsam mit Unterstützung von Herzenssache e. V. dafür, dass Kinder besser vor Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt geschützt werden.

Was ist die „Starke Kinder Kiste“?

Häufig beginnt sexueller Missbrauch schon früh, oftmals bereits im Vorschulalter. Deshalb ist es umso wichtiger, Kinder so früh wie möglich zu informieren und stark zu machen. Neben der eigenen Familie sind die Kitas die erste Sozialisationsinstanz und deshalb ideal geeignet, über sexuellen Missbrauch aufzuklären und Kinder stark zu machen.

Kinder werden durch die „Starke Kinder Kiste“ spielerisch mit den eigenen Grenzen und Gefühlen vertraut und sprechfähig gemacht und damit gestärkt. Sie lernen sich selbst, ihren Körper und Grenzen kennen. Gleichzeitig lernen Kinder die wichtigsten Präventionsmaß-nahmen kennen.

Junge Heranwachsende lernen so früh ein gutes Gefühl für den eigenen Körper und was sich richtig und falsch anfühlt. Wenn Kinder ihre eigenen Grenzen kennen, kann sie das besser vor sexuellem Missbrauch schützen.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit 

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Heranwachsende und Eltern zum Thema sexueller Missbrauch und Prävention, Tipps und Tricks, um Kinder stark und sicher zu machen.

Sichere und starke Kinder in Voerde

Das Sicher-Stark-Team setzt sich dafür ein, dass Kinder früh für diese Themen sensibilisiert werden und dadurch sicher und stark aufwachsen können.

Weitere Informationen gibt es online auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Demokratiebildung für Kinder.