Anzeichen für Kindesmissbrauch: Wie erkennst du ihn?

Sexueller Missbrauch gehört ohne Zweifel zu den schrecklichsten Dingen, die Kindern widerfahren können. Es kann jedem Kind in jedem Alter passieren, in nahezu jedem Umfeld, ob zu Hause, in der Schule, im Sportverein oder einfach auf dem Nachhauseweg und zu jeder Zeit. Und mit dem Schrecken und dem zwangsläufigen Traumata für das Kind legt sich sehr häufig auch ein leiser Schrecken auf die Angehörigen. Denn, warum habe ich nichts davon bemerkt? Wie konnte so etwas passieren? Und, hätte ich es nicht erahnen müssen? Auf diese Anzeichen für Kindesmissbrauch solltest du unbedingt achten.

Anzeichen fuer Kindesmissbrauch

Welche Anzeichen deuten auf einen Kindesmissbrauch hin?

Gerade diese letzte Frage ist besonders prekär, denn oft werden einem gerade im Nachhinein einige Anzeichen klar, von denen man denkt, dass sie einen doch fast darauf hätten stoßen müssen. Nur, im Nachhinein ist es leider zu spät. Und deswegen sind hier einige Warnzeichen, die ein Hinweis darauf sein können, ob Ihr Kind oder ein Ihnen bekanntes Kind betroffen ist.

  • Da wäre zum einen Furcht und Alpträume. Ein Kind, das sich auf einmal ängstlich zeigt, wo es sich vorher völlig normal verhalten hat oder nachts von Alpträumen geplagt wird, sollte uns aufmerksam und wachsam machen, um die Ursache dieser Schreckgespenster zu finden.
  • Dann ist da noch eine Reihe von anderen psychischen Symptomen. Zieht Ihr Kind sich immer mehr zurück, leidet es gar unter depressiven Verstimmungen oder einem übermäßigen Kontrollzwang? Oder wird es auf einmal aggressiv, seltsam gewaltbereit und antisozial, wo es vorher überhaupt nicht dazu geneigt hat? Auch dies können Anzeichen für sexuellen Missbrauch sein.
  • Ebenso wie Schmerzen. Wenn ein Kind auf einmal anfängt über Schmerzen zu klagen, wo es überhaupt keine körperlichen Hinweise darauf gibt, steckt da meistens eine verborgene psychische Belastung dahinter, beispielsweise Missbrauchserfahrungen.
  • Auch die Schule kann ein guter Hinweis sein. Kinder, die auf einmal Probleme im Bereich des Lernens oder des Schulbesuchs entwickeln, sollte man diesbezüglich  genauer beobachten.
  • Auch Kinder, die auf einmal wieder einnässen oder einkoten zeigen deutlich, dass etwas nicht stimmt und sollten deswegen das aufmerksame Beobachten ihres Umfelds auf sich ziehen.

Herausforderung bei der Identifikation von möglichen Anzeichen. Was ist zu tun?

Bei all diesen Hinweisen gilt es aber auch zu sagen, dass es keine eindeutigen Anzeichen, die bei jedem Kind, das Opfer von sexuellem Missbrauch geworden ist, auftritt. Jeder Mensch und jedes Kind ist anders und so reagiert auch jedes Kind anders auf sexuellen Missbrauch.

Sollten Sie Verdachtsmomente haben, ist es ratsam, erst einmal weiter zu beobachten und dann gegebenenfalls mit dem Kind zu sprechen, natürlich abhängig vom Alter und der Entwicklungsstufe. Auch sollte es schon im Vorhinein ein gewisses Vertrauensverhältnis zu dem Kind geben, denn vertrauten Menschen erzählt man eher von derartigen Dingen, als Fremden. Kennt man das Kind nicht genug, kann man auch Menschen ansprechen, die es gut kennen, wie den Eltern oder Geschwistern. Aber vor allem gilt es, die Augen und Ohren offenzuhalten, denn, wie die Dunkelziffer in diesem Bereich beweist, wird leider zu wenig als zu oft richtig hingeschaut oder hingehört.

Bei uns kannst du dich auch darüber informieren, wer die typischen Täter sind, die sexuellen Kindesmissbrauch begehen.

Das Sicher-Stark-Team leistet präventive Arbeit und schult Eltern, Kinder und Fachkräfte darin, sexuellen Kindesmissbrauch und Gewalttaten zu verhindern. Unsere Präventionskurse finden in den Kindergärten, Grundschulen sowie im privaten Umfeld statt. Hochqualifizierte Experten nehmen die Teilnehmer an die Hand, vermitteln wichtige Kompetenzen und machen unsere Kinder stark.

 

Sexueller Missbrauch von Kindern – Wer sind die Täter*innen?

Sexueller Missbrauch von Kindern ist eine schreckliche Sache und sehr oft wird der Fokus nur auf die Opfer gerichtet. Aber, wer sind die TäterInnen?

Laut der Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs sind 75-90 % der Täter männlich und somit 10-25% weiblich, wobei sich die männlichen Täter eher Mädchen als Opfer aussuchen und die Täterinnen eher Jungen. Allerdings liegt die Vermutung nahe, dass es auch deshalb so wenig weibliche Täterinnen in der Statistik gibt, weil sexueller Missbrauch nach wie vor als „Männerdomäne“ gilt und Frauen nicht so leicht verdächtigt werden.

sexueller Missbrauch von Kindern, E-Bike im Wald

Sexueller Missbrauch von Kindern: Motive der Tater*innen

Die Motive für die Taten sind vielfältig. Internationalen Studien zufolge sticht besonders der Wunsch nach Macht und das Gefühl der Überlegenheit nach der Tat für die Täter*innen heraus. Bei manchen kommt zusätzlich noch ein sexuelles Interesse an dem Kind, sogenannte Pädosexualität hinzu. Andere wiederum sind selbst sexuell missbraucht worden und wollen so die Kontrolle zurückerobern. Die Annahme, dass alle Täter*innen psychisch krank seien, ist falsch und nimmt diesen zum Teil die Schuldfrage ab.

Wo findet Missbrauch statt?

Täter*innen findet man in allen Gesellschaftsschichten. Oft sind es die sogenannten „normalen“ Menschen mit einem durchschnittlichen Leben und unauffälligem Lebenswandel. Sie kommen zudem meist aus dem Umfeld des Opfers, sei es aus der Familie, dem Freundes- oder Bekanntenkreis oder auch Einrichtungen wie der Schule oder dem Sportverein. Ein großer Teil der Täter*innen befindet sich im direkten Familienkreis. So zeigte eine repräsentative Studie aus dem Jahr 2020, dass in 48 % der Fälle der eigene Vater, Stief- oder Pflegevater der Täter ist. Der Rest teilte sich u. a. in Brüder, Onkel oder Großväter, während in 10 % der Fälle die Mutter die Täterin war. Oft ist es so, dass die Mütter von dem Missbrauch wussten, aber nicht eingriffen oder ihn einfach duldeten. Nur 6 % der Täter*innen sind dem Opfer unbekannt.

Täter*innen und deren Vorgehen

Die meisten TäterInnen erschleichen sich das Vertrauen des Kindes mithilfe von emotionaler Zuwendung und/oder Geschenken. Bei Widerspruch greifen viele zu Manipulationen, indem sie dem Kind das Gefühl geben, dass es keine Wahl hätte oder sie sich sonst von ihm abwenden werden. In manchen Fällen wird auch zu grober Gewalt gegriffen. Gleichzeitig sind Kinder in einem gewissen Alter aber auch sehr neugierig und noch ziemlich unschuldig, Eigenschaften, die Täter*innen gerne für sich ausnutzen. Hier ist frühzeitige Aufklärung in Kita und Grundschule sehr wichtig.

Das Sicher-Stark-Team klärt Kinder und Bezugspersonen über präventive Maßnahmen zum Kindesmissbrauch auf. Mehr dazu kannst du in unserem Bericht „Wie können Eltern sexuellen Missbrauch vorbeugen?“ nachlesen.

Krieg in der Ukraine! Wie können wir unsere Kinder schützen?

Unsere Sicht auf die Sicherheit der Welt ist am 24.02.2022 zutiefst erschüttert worden. Denn seit diesem Datum herrscht Krieg. Und zwar nicht irgendwo auf dieser Welt, sondern hier in Europa, nur durch ein paar Länder von uns entfernt. Am 24.02. dieses Jahres hat Wladimir Putin, der russische Präsident, seine Armee in die Ukraine einmarschieren lassen und seitdem herrscht dort Krieg. Die Bilder verfolgen uns, sie sind überall. Bilder von zerstörten Städten, von Waffen und Panzern, Explosionen und Feuergefechten, von Leichen und flüchtenden Menschen. Dazu die permanenten Meldungen aus den Nachrichten, die Diskussionen im Fernsehen über Waffen und Waffenlieferungen und vor allem darüber, ob wir hier überhaupt noch sicher sind. Und all diese Meldungen, Bilder und Neuigkeiten treffen nicht nur uns, sondern auch unsere Kinder. Es hat nicht nur unser Grundvertrauen erschüttert, sondern erschüttert auch das ihre. Aber, wie geht man als Eltern richtig mit seinen Kindern in einer solchen Situation um? Wie können wir unsere Kinder schützen?

Kinder schützen - Kind spielt im Herbstlaub

Unterschätze dein Kind nicht!

Zuerst einmal sollte man die Resilienz, also die Widerstandsfähigkeit von Kindern, niemals unterschätzen. Kinder sind oft erstaunlich gut darin, Dinge zu verpacken und zu verarbeiten, an denen wir Erwachsenen fast verzweifeln. Deshalb sollte man seine Kinder, auch was diesen Krieg angeht, nicht in Watte packen, sondern offen und ehrlich mit ihnen über diese Dinge sprechen. Schenke deinem Kind Zeiten, in denen es über die eigenen Ängste und Sorgen sprechen kann, nimm es, seine Gedanken und Gefühle ernst.

Ehrliche, aber positive Antworten

Gib ihm ehrliche, aber positive Antworten auf seine Fragen. Wenn es beispielsweise Angst davor hat, dass der Krieg hier nach Deutschland kommt, sag ihm ehrlich, dass man das nicht zu hundert Prozent ausschließen kann, dass es aber doch sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich ist. Lenke seinen Blick auf das, was die Welt dagegen tut und wie andere Länder den Geflüchteten Hilfe und Obdach geben.

Ein geregelter Tagesablauf

Versuche außerdem einen normalen Alltag mit festen Abläufen beizubehalten. Essen, Schlafen, in die Schule oder den Kindergarten gehen, gemeinsam lachen und spielen, all das sind Dinge, die deinem Kind ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität vermitteln, etwas, was sie mehr denn je brauchen. Animiere dein Kind zu Dingen, die ihm Spaß machen, wie sich mit Freunden zu treffen oder Hobbys nachzugehen. Denn wir alle wissen, dass es unmöglich ist, sich zu freuen und Spaß zu haben und gleichzeitig Angst zu empfinden. Und genauso funktioniert das auch bei Kindern.

Der Umgang mit den Medien

Und was das Internet, Fernsehen und andere Medien betrifft … Verbiete deinem Kind nicht den Umgang damit, aber achte darauf, dass es nicht zu viel und vor allem kindgerechte Informationen konsumiert. Gute, kindgerecht verpackte Informationen findest du beispielsweise bei LOGO https://www.zdf.de/kinder/logo und bei Neuneinhalb https://kinder.wdr.de/tv/neuneinhalb/index.html.

Und noch ein ganz wichtiger Punkt zum Abschluss: Sei auch ehrlich mit dir selbst! Es ist in Ordnung, wenn auch du manchmal Angst hast oder dir Sorgen machst. Versuche nicht, dies krampfhaft vor deinem Kind zu verbergen, sondern sei auch darin ehrlich, denn so fasst dein Kind noch mehr Vertrauen zu dir und lernt, dass es gute und richtige Möglichkeiten gibt, mit den eigenen Ängsten umzugehen.

Ganztagsschulkongress 2022 in Leipzig

„Zukunft Ganztag: Weiterdenken – Weiterentwickeln – Weitergehen“ – das Motto für den Ganztagsschulkongress

Die letzten Jahre haben Eltern, Kindern und auch Lehrern eine Menge abverlangt. Die Pandemie, Homeschooling und Homeoffice, der stets andauernde Prozess der Digitalisierung und die seit 2015 gewachsene Notwendigkeit der Integration von Kindern und Jugendlichen aus anderen Ländern, mit anderen Werten und Kulturen – all das brachte und bringt eine Menge Stress und auch Schwierigkeiten mit sich. Lösungen und Möglichkeiten im Hinblick auf diese aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen sind unter anderem Thema im Ganztagsschulkongress 2022 in Leipzig.

Und deswegen findet der Ganztagsschulkongress in diesem Jahr unter dem Motto „Zukunft Ganztag: Weiterdenken – Weiterentwickeln – Weitergehen“ statt. Drei Tage lang, vom 09.11.2022 bis zum 11.11.2022, werden in Leipzig verschiedene Themen behandelt, mit dem Ziel, dass neue Ideen entstehen und gute Entwicklungen in Ganztagsschulen angestoßen werden.

Ganztagsschulkongress 2022

Agenda Ganztagsschulkongress

Vorträge mit Workshops werden sich abwechseln, in denen die verschiedenen neuen Wege auch praktisch erforscht und erfahrbar gemacht werden. Gleichzeitig dürfen die Teilnehmer*innen auch verschiedene Ganztagsschulen in der Umgebung besichtigen, um sich direkt vor Ort für eigene Schulen inspirieren zu lassen. Herausragende Themen werden Diversität und Inklusion sein, ebenso wie Bewegung, Spiel und Sport im Ganztag. Genauso wie das Anwerben der richtigen Fachkräfte und Sponsoren. Eine genaue Aufzählung aller Themen, ebenso wie die genauen Tagespläne, Preise etc. finden sich auf der Seite www.ganztagsschulkongress2022.de.

Gesellschaftliche Herausforderungen auch bei Sicher-Stark-Team im Fokus

Die Sicher-Stark-Organisation ist eine der führenden Non-Profit-Organisationen auf dem Gebiet der Gewaltprävention in Familienzentren, Kitas, Kita plus, Kindertageseinrichtungen, Familienbildungsstätten und Grundschulen. Sie steht für moderne, zielgerichtete Kommunikation und hochkarätige Präventionsexperten. In Deutschland ist das Sicher-Stark-Team längst eine feste Größe, wenn es um anspruchsvolle Veranstaltungen zu dem sensiblen Bereich des Kinderschutzes geht. Mit pädagogisch und polizeilich hoch qualifizierten Expert*innen führt das Sicher-Stark-Team in ganz Deutschland Präventionskurse, Fachkräftefortbildungen, Webinare und Vorträge für Kinder durch und leistet somit seinen Beitrag zum Kinderschutz. Über 500.000 Kinder, Eltern und Fachkräfte haben bereits deutschlandweit an den Schulungen teilgenommen.