Tipps für mehr Medienkompetenz und kritisches Denken in der Familie
Digitale Inhalte erreichen Kinder heute häufig, noch bevor diese gelernt haben, Informationen kritisch zu hinterfragen. Zwischen Erklärvideos, Challenges und Chats tauchen immer wieder auch Falschmeldungen, manipulierte Bilder oder Halbwahrheiten auf. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder aktiv beim Aufbau von Medienkompetenz begleiten.
Aufklären statt abschotten
Fake News wirken häufig durch starke Gefühle: Angst, Wut oder Mitleid. Gerade Kinder können solche Impulse schwer einordnen. Ein erster Schritt ist, Medien gemeinsam zu nutzen: Wer beim Scrollen, Googeln oder Videoschauen dabei ist, kann Fragen aufgreifen und ins Gespräch kommen. Hilfreich ist es, Inhalte zu hinterfragen: Woher kommt diese Nachricht? Was will sie bewirken? Wer profitiert davon? Und: Fühle ich mich dadurch vielleicht beeinflusst?
Fünf alltagstaugliche Tipps für Familien
1. Gemeinsam prüfen statt blind teilen
Sensationelle Meldungen oder dramatische Bilder sollten zum Innehalten führen. Ist diese Meldung glaubwürdig? Schon eine einfache Google-Suche nach der Überschrift kann oftmals zeigen, ob andere Medien darüber berichten oder ob die Quelle fragwürdig ist.
2. Auf Sprache und Machart achten
Viele Falschmeldungen verraten sich durch reißerische Formulierungen, emotionale Übertreibung oder schlechte Rechtschreibung. Auch das Fehlen einer nachvollziehbaren Quelle ist ein Warnsignal.
3. Gefühle besprechbar machen
Kinder können lernen, ihre Reaktionen zu benennen – etwa: „Das macht mir Angst.“ Das schafft emotionale Distanz und stärkt die Selbstwahrnehmung.
4. Fakes analysieren
Eltern können altersgerechte Beispiele wie Bildmanipulationen, Kettenbriefe oder erfundene Influencer-Storys gezielt gemeinsam anschauen und mit ihren Kindern durchsprechen, wie man so etwas erkennt.
5. Vorbild sein
Wer selbst überlegt teilt, recherchiert, Fragen stellt oder auch mal zugibt, auf etwas hereingefallen zu sein, lebt kritisches Denken vor.
Früh übt sich – mit Unterstützung
Eine Studie der Vodafone Stiftung Deutschland von 2020 zeigt, dass 76 Prozent der 14- bis 24-Jährigen mindestens einmal pro Woche Falschnachrichten im Internet begegnen. Jedoch gaben nur 34 Prozent an, diese als Fake News auch zuverlässig erkennen zu können. Je früher Kinder in Familien Medienreflexion lernen, desto besser sind sie gewappnet. Auch Schulen und Bildungsangebote leisten dabei wichtige Beiträge – doch das Fundament entsteht zu Hause: durch Gespräche, Begleitung und gelebte Offenheit.
Über Sicher-Stark
Die Sicher-Stark-Initiative zählt zu den führenden Organisationen in Deutschland, wenn es um den Schutz und die Stärkung von Kindern geht. Das interdisziplinäre Team aus Pädagog:innen, Psycholog:innen, IT-Fachleuten und ehemaligen Polizeibeamt:innen bietet seit fast 30 Jahren bundesweit praxisnahe Schulungen, Elterntrainings und Webinare an. Ziel ist es, Kinder frühzeitig stark zu machen – für ein sicheres, selbstbestimmtes Leben in analogen und digitalen Welten.
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