Schutz vor sexueller Gewalt – neue Kampagne „Schieb deine Verantwortung nicht weg!“

Von Veronika Wittig

Pro Schulklasse sind durchschnittlich ein bis zwei Kinder von sexueller Gewalt und Missbrauch betroffen. In den meisten Fällen findet diese Gewalt im nahen Umfeld der Kinder statt. Wie können Erwachsene mehr Verantwortung übernehmen, um Kinder besser vor sexuellem Missbrauch zu schützen? Diesem Thema nimmt sich die neue Kampagne „Schieb deine Verantwortung nicht weg!“ an und will so Erwachsene zum Handeln befähigen.

Schieb deine Verantwortung nicht weg!“

Unter dem Titel „Schieb deine Verantwortung nicht weg!“ startete am 13. November 2023 die zweite Phase der Kampagne zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt.

Ziel ist es, Erwachsene für dieses Thema und gleichzeitig für ihre Mitverantwortung zu sensibilisieren und sie auf bestehende Hilfs- und Beratungsangebote aufmerksam zu machen.

„Schieb deine Verantwortung nicht weg!“ ist die Weiterführung der Kampagne „Schieb den Gedanken nicht weg!“, die das Bundesfamilienministerium gemeinsam mit der UBSKM bereits 2022 ins Leben gerufen hat. Die erste Phase der Kampagne beschäftigte sich hauptsächlich damit, dass Kinder und Heranwachsende sexuelle Gewalt und Missbrauch häufig im eigenen persönlichen Umfeld, sprich dem Familien- und Bekanntenkreis erfahren.

neue Kampagne: „Schieb deine Verantwortung nicht weg"

Verantwortung übernehmen

In der zweiten Phase sollen Erwachsene zum Handeln befähigt werden. So klärt die Kampagne darüber auf, auf welche Signale Erwachsene achten sollten, wie sie mit Kindern sprechen können und wo es Hilfe und Beratungsangebote gibt.

Im Fokus stehen lokale Netzwerke und Initiativen, die zeigen, wie in solchen Situationen gehandelt werden kann. Diese sollen gestärkt werden. Ziel ist es, durch die Kooperation von Politik, Gesellschaft und Praktikern regionale Bündnisse zum Schutz von Kindern und Heranwachsenden zu schaffen.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit

Das Sicher-Stark-Team setzt sich dafür ein, dass Kinder gewaltfrei aufwachsen können, und bietet hierzu eine Vielzahl an Informationen, Angeboten und Materialien.

Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Computer Security Day: einfache Tipps für mehr IT-Sicherheit.

Computer Security Day: einfache Tipps für mehr IT-Sicherheit

Von Veronika Wittig

Leben und arbeiten ohne Internet ist meist nicht mehr vorstellbar. Ob im Beruf, im Privatleben, zu Hause oder unterwegs, das Internet und die sozialen Medien sind überall dabei. Dies wirft jedoch auch die Frage nach der Sicherheit auf. Der sich nahende 30. November steht deshalb schon seit vielen Jahren in zahlreichen Ländern ganz im Zeichen der IT- und Cybersicherheit.

Der Computer Security Day

Bereits seit 1988 steht der 30. November in zahlreichen Ländern als Aktionstag für mehr Bewusstsein für IT-Sicherheit. Der sogenannte Computer Security Day soll das Bewusstsein für IT-Sicherheitsthemen und Risiken schärfen und Nutzende hierfür sensibilisieren.

IT-Experten nehmen den Tag zum Anlass, um auf die häufigsten Sicherheitslücken und Probleme aufmerksam zu machen und Tipps für mehr Cybersicherheit zu geben.

Aus diesem Anlass geben wir euch heute ganz einfache Tipps für mehr IT-Sicherheit im Alltag, für zu Hause oder auf der Arbeit. Kinder, die bereits erste, selbstständige Schritte im Netz unternehmen, können mit diesen Tipps auch für das Thema Internetsicherheit und IT-Sicherheit sensibilisiert werden.

Tipps und Tricks: Mehr Computersicherheit im Alltag

Wie lässt sich Computersicherheit schnell und einfach umsetzen? Was sind die wichtigsten Punkte, auf die es zu achten gilt?

  1. Ist die Hardware in Ordnung: Gibt es Steckdosen oder Kabel mit Wackelkontakten oder Störungen?
  2. Werden starke Passwörter benutzt? Sei es für den Laptop, PC, das Handy, Tablet oder Zugangsdaten für private Accounts: Je besser die Passwörter, desto höher die Sicherheit. Passwörter regelmäßig ändern!
  3. Stichwort Passwörter: Experten raten davon ab, Passwörter im Browser zu speichern, da diese ein Sicherheitsrisiko darstellen können, wenn sie Sicherheitslücken aufweisen.
  4. Regelmäßige Updates: Software-Updates sind elementar für die IT-Sicherheit, da sie Systeme verbessern und schützen. Dadurch werden mögliche Fehler in einer Software behoben und Sicherheitslücken geschlossen. Sie sind so eines der effektivsten Mittel zur Abwehr von Cyberangriffen.
  5. Virenschutz aktualisieren, die Firewall und den Spamfilter des E-Mail-Clients prüfen.
  6. Von Zeit zu Zeit sollte eine Datensicherung mittels Backup durchgeführt werden.
  7. Der Browser: Dieser ist das größte Einfallstor für Viren etc. Deshalb sollte hier die Software regelmäßig mit Updates aktuell gehalten und die im Browser integrierten Phishing- und Malware-Schutzeinstellungen aktiviert werden.

Kinder früh für IT-Sicherheit und Risiken im Netz sensibilisieren

Mittlerweile kommen Kinder und junge Heranwachsende bereits sehr früh mit dem Internet und sozialen Medien in Berührung und nutzen diese häufig schon sehr selbstständig. Deshalb ist es wichtig, Kinder schon früh für das Thema Cybersicherheit und Risiken zu sensibilisieren und auf einen vernünftigen und sicheren Umgang zu achten.Mediensucht

Das Sicher-Stark-Team hilft mit 

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Heranwachsende und Eltern zu den Themen Internetsicherheit, sicher unterwegs im Netz, Cybermobbing und Prävention und gibt wertvolle Tipps für den sicheren Umgang.

Das Sicher-Stark-Team setzt sich dafür ein, dass Kinder früh für diese Themen sensibilisiert werden und dadurch sicher und stark aufwachsen können. Weitere Informationen gibt es online auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Zehn Regeln für das erste Smartphone.

Zehn Regeln für das erste Smartphone

Wohl kaum würden Eltern einem Kind sein erstes Fahrrad in die Hand drücken und denken, es käme damit ganz alleine klar. Mit dem ersten Smartphone ist das nicht anders. Als Einstieg können Eltern mit Kindern die Smartphone-Nutzung üben und ihren Schützling so auf die digitale Welt vorbereiten.

Die Diskussionen mit dem Nachwuchs beginnen immer früher. Wann bekomme ich endlich auch ein Handy, Maria und Peter haben schon lange eins, so lautet das häufigste Argument. Über den richtigen Zeitpunkt für einen eigenen Zugang in das Internet gibt es leider nur ungefähre Werte, an denen man sich orientieren kann. Ab welchem Alter ein Kind bereit für das erste Smartphone ist, lässt sich pauschal nämlich nicht beantworten. Es gibt auch keine konkrete Altersempfehlung für Handys, die immer passt. Wichtig ist, dass das Kind die Verantwortung für ein solches Gerät übernehmen kann. Entscheidend beim Beantworten der Frage sind zudem der Tagesablauf des Kindes, die Familienkonstellation, das Budget, der Schulweg sowie die Einstellung der Eltern.

Soll ein Kind zum Beispiel auf dem Schulweg oder in anderen Situationen für die Eltern erreichbar sein, reicht ein Prepaid-Handy ohne Internet. Auch Smartphones lassen sich so einstellen, dass sie nur fürs Telefon benutzt werden können. Wer also seinem Kind das abgelegte Smartphone geben möchte, profitiert von dieser Funktion und braucht nicht extra ein «Kinderhandy».

Hier zehn Regeln für den Handy-Gebrauch mit Kindern. Sprechen Sie die folgenden Regeln am besten mit Ihrem Kind durch und erklären Sie, warum solche Vereinbarungen wichtig sind. Wenn Ihr Kind den Grund hinter den gemeinsamen Vereinbarungen versteht, ist es eher geneigt, sie zu befolgen. Zudem können Sie die Vorschläge zusammen Ihrem Kind an Ihre individuelle Situation anpassen.

REGEL NR. 1

Handyfreie Zeiten beachten. Am Esstisch, bei Familienaktivitäten, im Unterricht und vor dem Schlafengehen wird das Handy ausgeschaltet und bleibt aus. Noch besser ist es am Anfang, wenn nachts das Handy gar nicht im Kinderzimmer ist.

REGEL NR. 2

Bei Schulaufgaben wird das Handy beiseite gelegt. Außer es wird zur Recherche gebraucht. Was aber erst bei größeren Kindern wirklich sinnvoll ist.

REGEL NR. 3

Das Handy morgens nicht als Wecker benutzen. Das verführt nämlich leicht dazu, schon vor dem Aufstehen herum zu daddeln. Die erste Whatsapp kann auch nach dem Frühstück geschickt werden.

REGEL NR. 4

Im Internet und in sozialen Netzwerken auf die Privatsphäre-Einstellungen achten und private Daten wie Adresse, Bilder, Handynummer oder Standorte nicht an Fremde weitergeben.

REGEL NR. 5

Den Jugendschutzfilter auf dem Handy und im Browser nicht abstellen. Dazu gehört auch, dass die Eltern alle PINs wissen müssen. Geheimnis-Krämerei ist untersagt.

REGEL NR. 6

Im Internet und im Gespräch mit anderen wird immer ein freundlicher Umgangston bewahrt. Das gilt besonders für soziale Medien wie TikTok oder Instagram. Schlechtes Benehmen oder Pöbeln wird schnell zum Bumerang. Erklären Sie Ihrem Kind auch, was Shitstorms, was Mobbing und Grooming ist. Wissen Sie darüber nichts, informieren Sie sich. Zum Beispiel auf den Seiten des Sicher-Stark-Teams.

REGEL NR. 7

Wenn jemand das Haus verlässt, wird abgesprochen, wann der- bzw. diejenige erreichbar ist. Dazu ist das Handy ja auch da, dass Eltern wissen, wo ihre Kinder sind und was sie gerade tun. Das hat nichts mit Herumschnüffeln zu tun. Es ist die gesetzliche Vorschrift für Eltern jüngerer Kinder.

REGEL NR. 8

Wählen Sie für das Handy einen kindgerechten Tarif. Ein Laufzeitvertrag mit monatlicher Kostenbegrenzung oder festem Datenvolumen oder ein spezieller Vertrag für Kinder und Jugendliche ist bei vielen Anbietern erhältlich. Besprechen Sie mit Ihrem Kind welche Kosten bei welcher Nutzung entstehen und erklären Sie die Zusammenhänge verständlich.

REGEL NR. 9

Wenn Eltern ihrem Kind ein Smartphone erlauben, erproben sie besten einige Funktionen und vereinbaren gemeinsam Nutzungsregeln, die sie auch schriftlich festhalten können. Das stärkt das Vertrauen und hilft Kindern mit dem Gerät verantwortungsbewusst umzugehen. Die Vereinbarung umfasst Punkte zu Verhalten, Sicherheit, Datenschutz, Downloads und Kosten. Vereinbaren Sie auch, wer für Schäden oder Verlust zuständig ist.

REGEL NR. 10

Wählen Sie kindgerechte Apps. Informieren Sie sich, welche Apps für Ihr Kind geeignet sind. Auf die Alterseinstufungen der Appstores sollten Sie sich lieber nicht einfach verlassen, sondern die App selbst beurteilen. Das Herunterladen im Appstore ist zumindest für die erste Zeit Elternsache.

Die vielleicht wichtigste Regel ist die, dass Kinder ihr Verhalten von ihren Eltern kopieren. Weshalb Eltern immer das Vorbild sein und ebenso verantwortungsbewusst mit ihrem Smartphone umgehen sollten.

Wenn Sie weitere Fragen haben oder ganz spezielle Informationen brauchen, besuchen Sie einfach die Website des Sicher-Stark-Teams. Dort finden Sie Hinweise und viele Informationen, damit Ihr Kind sicher im Netz unterwegs ist.

Lesen Sie auch unseren Artikel über „Starke Kinder Kisten“: Präventionsprinzipien zum Schutz vor sexualisierter Gewalt und Grenzverletzungen.

„Starke Kinder Kisten“: Präventionsprinzipien zum Schutz vor sexualisierter Gewalt und Grenzverletzungen

Von Veronika Wittig

Im Oktober erhielten zehn Träger mit insgesamt 27 Kitas aus Rheinland-Pfalz zehn „Starke Kinder Kisten“. Diese richten sich an Kitas, damit Fachkräfte und Eltern frühzeitig mit Prävention und der Ich-Stärkung aller Kinder beginnen können. Die Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel sorgt gemeinsam mit Unterstützung von Herzenssache e. V. dafür, dass Kinder besser vor Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt geschützt werden.

Was ist die „Starke Kinder Kiste“?

Häufig beginnt sexueller Missbrauch schon früh, oftmals bereits im Vorschulalter. Deshalb ist es umso wichtiger, Kinder so früh wie möglich zu informieren und stark zu machen. Neben der eigenen Familie sind die Kitas die erste Sozialisationsinstanz und deshalb ideal geeignet, über sexuellen Missbrauch aufzuklären und Kinder stark zu machen.

Kinder werden durch die „Starke Kinder Kiste“ spielerisch mit den eigenen Grenzen und Gefühlen vertraut und sprechfähig gemacht und damit gestärkt. Sie lernen sich selbst, ihren Körper und Grenzen kennen. Gleichzeitig lernen Kinder die wichtigsten Präventionsmaß-nahmen kennen.

Junge Heranwachsende lernen so früh ein gutes Gefühl für den eigenen Körper und was sich richtig und falsch anfühlt. Wenn Kinder ihre eigenen Grenzen kennen, kann sie das besser vor sexuellem Missbrauch schützen.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit 

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Heranwachsende und Eltern zum Thema sexueller Missbrauch und Prävention, Tipps und Tricks, um Kinder stark und sicher zu machen.

Sichere und starke Kinder in Voerde

Das Sicher-Stark-Team setzt sich dafür ein, dass Kinder früh für diese Themen sensibilisiert werden und dadurch sicher und stark aufwachsen können.

Weitere Informationen gibt es online auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Demokratiebildung für Kinder.

Demokratiebildung für Kinder

Von Veronika Wittig

Die Kitas im Land haben unter anderem die Aufgabe, die jungen Heranwachsenden auf das Zusammenleben in einer pluralistischen und demokratisch verfassten Gesellschaft vorzubereiten.

Kinder sollen früh für die Werte einer Demokratie sensibilisiert werden. Dafür sollen sie bereits in jungen Jahren die Erfahrung machen, dass ihre Bedürfnisse und Wünsche ernst genommen werden und sie selbst, so wie sie sind, Teil einer Sozialgemeinschaft sind. Aber wie genau kann Demokratiebildung in jungen Jahren gelingen?

Wie lernen Kinder Demokratie?

Grundsätzlich gilt: Demokratie muss erlernt und erlebt werden. Je früher Kinder mit Demokratie und ihrer Funktionsweise in Berührung kommen, desto besser. Dabei geht es weniger um das funktionale Erklären eines politischen Systems, sondern um Gestaltungswillen: Kinder lernen demokratische Prozesse, wenn sie ihre eigene Lebenswelt aktiv mitbestimmen können und so ihre Eigenverantwortung gestärkt wird. Sie sollen lernen, eigene Ideen und Wünsche zu äußern und auch konstruktiv mit anderen Meinungen umzugehen. Sprich, sie sollen die Werte einer Demokratie verstehen.

Dadurch können Kinder Demokratie schon früh als Lebensform begreifen und nicht als etwas, was erst dann zum Tragen kommt, um das Schlimmste zu verhindern.

Demokratie in der Kita erfahrbar machen

Kinder erleben in der Kindertagesstätte meist erstmals eine Gemeinschaft mit anderen Kindern und Erwachsenen außerhalb ihres vertrauten familiären Umfelds. Dadurch entsteht die Möglichkeit, innerhalb dieser Gemeinschaft wichtige Erfahrungen zu sammeln und Werte zu erlernen.

Für die frühkindliche Demokratiebildung ergeben sich so verschiedene Möglichkeiten:

  • Auf der partizipatorischen Ebene können verschiedene Beteiligungsformate spielerisch getestet werden: Beispielsweise ein demokratischer Kita-Rat, ein Beschwerdemanagement oder eine eigene Kita-Verfassung.
  • Im Alltag können Kinder eigene Ideen in den Kita-Alltag mit einbringen: Vorschläge für Ausflüge, Spiele, Essensideen etc.
  • Verankerung von demokratischen Normen: Innerhalb der Kita sollten klare Regeln und Diskurse darüber bestehen, welche Werte und Normen den Umgang miteinander prägen.
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Kinder erleben in der Kindertagesstätte meist erstmals eine Gemeinschaft mit anderen Kindern.

Was können Eltern tun?

Eltern können die Ideen und Ansätze aufgreifen und zu Hause im familiären Umfeld fortführen. Dazu gehört ein Wertekanon, das Erlernen von Grundsätzen des gesellschaftlichen Zusammenlebens, andere Meinungen zu akzeptieren, Kompromisse zu finden und eigene Ideen zu entwickeln. Eltern können demokratische Prozesse und Werte zu Hause stärken, indem sie Kinder in Entscheidungsfindungen miteinbeziehen und bei gewissen Fragen mitbestimmen lassen. Dies kann bei der Kleiderwahl, dem Mittagessen, dem Spielzeug oder Ideen für Wochenendausflüge spielerisch geschehen.

Das Sicher-Stark Team hilft mit

Das Sicher-Stark Team hilft mit und bietet umfassendes Material, um Kinder fit zu machen für ein gesellschaftliches Leben in Zusammenhalt und einer Wertegemeinschaft. Die Sicher-Stark Homepage bietet Informationen, Kinder auf verschiedene Lebensbereiche vorzubereiten und so fit zu machen.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Hate Speech auf Social Media und im Netz: Kindern den richtigen Umgang damit beibringen.

Hate Speech auf Social Media und im Netz: Kindern den richtigen Umgang damit beibringen

Von Veronika Wittig

Immer früher kommen Kinder mit dem Internet und Social Media in Berührung. Spätestens in der Schule nutzen sie das Internet dann für Recherchen, Hilfe bei den Hausaufgaben, Referate etc. Wenn Kinder im Internet oder auf Social Media unterwegs sind, werden sie früher oder später auf Hate Speech stoßen. Wie können Kinder für den richtigen Umgang damit sensibilisiert werden?

Hate Speech auf Social Media!

Was bedeutet Hate Speech genau?

In der Anonymität des Internets lässt sich vieles sagen. Doch mit dem Gefühl der Anonymität sinkt auch gleichzeitig die Hemmschwelle für bösartige, verletzende oder beleidigende Aussagen. Hier setzt der Begriff Hate Speech an: Werden Worte im Internet gezielt eingesetzt, um Menschen herabzusetzen, zu beleidigen, auszugrenzen oder zu erniedrigen, sprechen Fachleute von Hate Speech („Hassrede“). Hate Speech im Netz und in Social Media findet häufig in Kommentarspalten statt, aber auch über Bilder, Reels und Sprachnachrichten. Das Ziel derjenigen, die Hate Speech einsetzen, ist es, ihre Opfer zu diffamieren, einzuschüchtern und auszugrenzen.

Kommt Hate Speech zum Einsatz, beginnen die Grenzen der Meinungsfreiheit. Teilweise erfüllen beleidigende Äußerungen im Netz auch Straftatbestände.

Besonders Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen oder auf Social Media erfolgreich sind, sehen sich mit Hass und Hate Speech konfrontiert.

Warum ist Hate Speech so gefährlich?

Für Kinder und Heranwachsende besteht zum einen die Gefahr, selbst zur Zielscheibe von Hate Speech zu werden, aber auch, dass die alltägliche Sichtbarkeit von Hass im Netz zunehmend als Normalität wahrgenommen werden kann. Deshalb ist es wichtig, Kinder schon früh darüber aufzuklären und Verhaltensregeln für das eigene Verhalten im Internet aufzustellen. Hass im Internet und Social Media ist eine Form von digitaler Gewalt und kann ernsthafte Folgen für die Angegriffenen haben.

Tipps und Tricks zum Umgang mit Hate Speech

Hate Speech basiert oft auf Lügen, übler Nachrede und Lügen, um gezielt eine bestimmte Person schlecht dastehen zu lassen.

Deshalb sollten scheinbare Fakten und auch Bildmaterial immer geprüft und kritisch hinterfragt werden. Nur so lässt sich feststellen, ob es sich um fundierte Fakten handelt, um gefälschtes Bildmaterial oder um Hassrede.

So können Kinder und ihre Eltern prüfen, ob es sich um sogenannte Desinformation handelt:

  1. Quellen hinterfragen: Ist die Quelle/Internetseite/Verfasser vertrauenswürdig? Wer hat den Inhalt verfasst und welche Interessen verfolgt derjenige möglicherweise damit? Handelt es sich um eine Meinung oder um Fakten? Werden diese Fakten auf anderen Seiten bestätigt? Werden die Inhalte reißerisch oder emotional dargestellt?
  2. Webseiten vergleichen: Finden sich Meinungen, vermeintliche Fakten und Daten auch auf anderen Webseiten? Berichten seriöse Medien ähnlich?
  3. Bilder-Check: Passen Bild und Text inhaltlich zusammen? Bildquellen suchen.
  4. Faktencheck: Faktenchecks warnen vor aktuellen Falschmeldungen. Tools wie Correctiv.org, Mimikama.at, dpa-Faktencheck, der ARD-Faktenfinder oder GADMO.eu. helfen, Themen richtig einzuordnen.

Was können Betroffene tun?

Was können Betroffene von Hassrede tun?

  1. Nicht selbst beleidigen: Ruhe bewahren und nur sachlich auf Kommentare und Hassrede antworten
  2. Privatsphäre achten: Keine zu persönlichen Informationen ins Netz stellen
  3. Beweise sichern: Betroffene sollten die Beleidigungen und Angriffe immer dokumentieren, bspw. mit Screenshots. Auch die Namen und Profile der Verfasser_innen sollten gespeichert werden.
  4. Hilfe holen: Mit Vertrauenspersonen darüber sprechen und Beratungs- und Meldestellen einschalten
  5. Strafbare Inhalte anzeigen: Hierfür ist die Beweissicherung wichtig. Damit können strafbare Inhalte und Handlungen angezeigt werden.
  6. Hater melden: Auf Social Media Plattformen können sogenannte Hater gemeldet und gesperrt werden.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit 

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Heranwachsende und Eltern zum Thema Internetsicherheit, Cybermobbing, Prävention und den richtigen Umgang im Internet. Das Sicher-Stark-Team setzt sich dafür ein, dass Kinder früh für diese Themen sensibilisiert werden und dadurch sicher und stark aufwachsen können. Weitere Informationen gibt es online auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Kinder vor (sexuellem) Missbrauch schützen.

Kinder vor (sexuellem) Missbrauch schützen!

Von Veronika Wittig

Kinder vor (sexuellem) Missbrauch schützen! Immer wieder werden Kinder Opfer von sexueller Gewalt und sexuellem Missbrauch. Zwar gibt es keinen hundertprozentigen Schutz vor sexuellem Missbrauch, aber dennoch können Eltern präventiv eine Menge tun, um ihre Kinder zu schützen – denn Kinder können sich nicht alleine schützen! Besonders wichtig ist dabei die Prävention, die helfen soll, sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu verhindern.

Kinder vor (sexuellem) Missbrauch schützen!

Kinder vor (sexuellem) Missbrauch schützen!

Was ist sexueller Missbrauch?

Unter sexuellem Missbrauch versteht man sexuelle Handlungen, die einen anderen in seiner sexuellen Integrität verletzen und ihm physischen und/oder psychischen Schaden zufügen. Sexueller Missbrauch liegt vor, wenn ein Erwachsener oder Jugendlicher ein Kind oder Heranwachsenden dazu missbraucht, die eigene sexuellen Bedürfnisse mit Gewalt zu erfüllen bzw. auszuleben. Dazu gehört auch, dass sich der Täter/die Täterin vor dem Kind entkleidet, Körperkontakt vornimmt, das Kind zu sexuellen Handlungen an sich selbst zwingt oder ihm pornografisches Material zeigt. Dabei nutzt der Täter seine Machtposition und die Abhängigkeit des Kindes aus, es besteht ein Machtgefälle zwischen Opfer und Täter.

Kinder vor (sexuellem) Missbrauch schützen

Was müssen Eltern über die Täter wissen?

Oft ist die Angst vor zufälligen Übergriffen durch fremde Personen groß. Aber häufig stammen die Täter aus dem näheren Umfeld des Kindes, sprich aus dem Familien- oder Bekanntenkreis. Deshalb sind die Taten meist nicht spontan, sondern bewusst mit Vorlauf geplant. Häufig treten die späteren Täter bereits vorher in Kontakt zu ihrem Opfer und bauen ein Beziehungsgeflecht auf – auch zu den Eltern des Kindes. Dadurch gewinnt er/sie das Vertrauen des Kindes und kann sich so in seiner Nähe aufhalten, ohne dass das Kind dies verdächtigt findet. Meist beginnt sexueller Missbrauch auch schleichend, indem der Täter immer wieder in kleinen Schritten die Grenzen des Kindes überschreitet und die jeweilige Reaktion testet.

Tipps und Tricks für Eltern: Was können Eltern tun, um ihr Kind vor sexuellem Missbrauch zu schützen?

Klären Sie Ihre Kinder über den Begriff des sexuellen Missbrauchs auf. Zeigen Sie ihm, wo die Grenzen liegen und dass es diese einfordern darf. Erarbeiten Sie präventive Maßnahmen und Regeln. Diese können sein:

  1. Kindern erklären, zu keinen Fremden ins Auto zu steigen
  2. An Fremde oder flüchtige Bekannte keine privaten Daten wie Adresse und Name weitergeben
  3. Keine Geschenke annehmen
  4. Keinen in die Wohnung lassen, wenn Mama oder Papa nicht da sind
  5. Sich bei Schulwegen o. Ä. an abgesprochene Wege halten und keine Abkürzungen  nehmen
  6. Sich an vereinbarte Uhrzeiten halten
  7. Sagen Sie dem Kind, dass niemand das Recht hat, es anzufassen
  8. Vereinbaren Sie ein Safeword! Danach kann das Kind einen Fremden fragen und wenn dieser das Safeword nicht kennt, weiß es, dass es ihm nicht vertrauen sollte.
  9. Wenn möglich, sollten Kinder zu zweit oder in Gruppen zur Schule gehen
  10. Eltern sollten ihren Kindern das Gefühl geben, dass sie ihnen alles erzählen können
  11. Festigen Sie das Selbstbewusstsein des Kindes

Das Sicher-Stark-Team hilft mit 

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Heranwachsende und Eltern zum Thema Gewaltprävention, Tipps und Tricks für Eltern, Tipps für starke Kinder und präventive Maßnahmen.

Das Sicher-Stark-Team setzt sich dafür ein, dass Kinder früh für diese Themen sensibilisiert werden und dadurch sicher und stark aufwachsen können. Weitere Informationen gibt es online auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Selbstbehauptung lernen: So machen Sie Ihre Kinder stark

Von Veronika Wittig

„Nein“ zu sagen müssen Kinder erst lernen. Oft müssen sie sich überwinden, um auszudrücken, dass sie sich unwohl fühlen und bestimmte Dinge nicht möchten. Dabei müssen sie erst lernen, dass sie diesem Gefühl vertrauen und nachgeben dürfen, wenn sich Situationen für sie falsch anfühlen.

Hier erfahren Sie, wie Kinder Selbstbehauptung erlernen können und wie Sie Ihr Kind dabei unterstützen können. Wir geben Tipps und Tricks, wie Kinder spielerisch ihre eigenen Grenzen kennenlernen können.

Was bedeutet Selbstbehauptung genau?

Selbstbehauptung ist die Fähigkeit, sich nach außen hin der persönlichen Grenzen und auch seiner Rechte bewusst zu sein und diese kommunizieren zu können. Kinder lernen, Respekt für die eigenen Wünsche und Grenzen einzufordern und sich gegen Angriffe wie Mobbing, Diskriminierung und Bevormundung zur Wehr zu setzen. Dies setzt ein gesundes Selbstbewusstsein und das Kennen der eigenen Grenzen voraus. Selbst Erwachsenen fällt es oft schwer, Nein zu sagen und so Selbstbehauptung aktiv umzusetzen. Deshalb ist es wichtig, Kinder früh für dieses Thema zu sensibilisieren.

Selbstbehauptung bedeutet demnach, dass man erst lernen muss, sich durchzusetzen, seine Wünsche und Grenzen klar zu artikulieren und eine starke Körpersprache zu erlernen. Hier helfen aktive Übungen zur Stärkung des Selbstbewusstseins. Meist hilft es, dies erst in einem geschützten Rahmen zu proben.

Übergriffigkeit im Alltag – Warum müssen Kinder Selbstbehauptung lernen?

Vielleicht stellt sich manchen die Frage, warum Kinder überhaupt lernen sollen, sich zu behaupten. Werden Kinder dann nicht schnell aufmüpfig und widersetzen sich allen elterlichen Regeln, weil sie lernen, Nein zu sagen? Mama und Papa können doch die Grenzen setzen und ihr Kind vor Übergriffigkeiten schützen?

Mit Übergriffigkeit ist nicht nur oder in erster Linie körperliche Gewalt/Grenzüberschreitung gemeint. Vielmehr meint der Begriff jedes respektlose Verhalten, das sich über die Bedürfnisse des Kindes hinwegsetzt, also seine persönliche Grenze überschreitet.

Wie kann Übergriffigkeit im Alltag aussehen? Das Kind soll bei der Familienfeier der Tante gegen seinen Willen einen Kuss geben oder bekommt gegen seinen Willen einen Kuss. Die Eltern bestimmen, was das Kind anziehen soll, obwohl es sich darin unwohl fühlt und dies äußert. Eltern stellen ihr Kind vor anderen Verwandten/Bekannten bloß, indem sie private und intime Details im Beisein des Kindes erzählen. Dies sind nur ein paar Beispiele, wie Übergriffigkeit gegenüber Kindern aussehen kann.

Selbstbehauptung

Selbstbehauptung lernenTipps und Tricks

Viele Kinder wissen nicht, dass sie eigene Rechte und Grenzen haben und diese auch wahrnehmen dürfen. Dazu gehört natürlich das Recht auf körperliche Unversehrtheit, aber auch ein gewisses Maß an Selbstbestimmung. Beispielsweise sollte kein Kind gezwungen werden, Dinge zu essen, die es absolut nicht mag. Oder eine Person aus dem Verwandtenkreis zu küssen oder von ihr geküsst zu werden. Zur Selbstbestimmung für Kinder gehört deshalb, dass es sich von dieser Person fernhalten darf, ohne als unerzogen zu gelten. Oder gewisse Dinge nicht essen zu müssen. Kinder sollen lernen, sich auf sich selbst verlassen zu können. Wie können Eltern ihre Kinder stark machen und resilient für die Herausforderungen im Leben?

Der erste wirkungsvolle Schritt ist, mit seinen Kindern über dessen Wünsche und Rechte zu sprechen, gegebenenfalls Kompromisse zu finden (Thema: Essen!) und zu verdeutlichen, dass es in Ordnung und wichtig ist, auch mal Nein zu sagen. Vor allem dann, wenn man sich unwohl fühlt.

Mit Rollen- und Übungsspielen können Kinder spielerisch lernen, wo ihre persönlichen Grenzen liegen. So können Kinder auch nonverbale Kommunikation spielerisch erlernen. Oft kann auch mithilfe von tollen Kinderbüchern der erste Einstieg ins Thema Selbstbehauptung erleichtert werden. Bücher mit Geschichten eignen sich perfekt, um ins Gespräch zu kommen und das Thema vorsichtig zu etablieren. Kinder können aus den Geschichten lernen und ihr Bewusstsein erweitern.

Zum Training gehört unter anderem – nicht nur bei Kindern, sondern auch Erwachsenen – zu lernen, einem Blick standzuhalten, sich Gehör zu verschaffen, indem man laut und deutlich spricht, eine selbstbewusste Körperhaltung einzunehmen und in unangenehmen Situationen die eigenen Grenzen verbal zu definieren. Denn Selbstbewusstsein zeigt sich schon in der Körpersprache, noch bevor man überhaupt etwas gesagt hat. Deshalb ist das Antrainieren von einer guten und selbstbewussten Körperhaltung schon früh der erste Schritt. Wichtig ist, dass sich Körpersprache und verbale Aussagen nicht widersprechen – wer „Nein“ sagt, sollte dies auch mit seiner Körpersprache zum Ausdruck bringen.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit 

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Heranwachsende und Eltern zu den Themen Gewaltprävention, Selbstbehauptung, Kindesschutz etc. Das Sicher-Stark-Team setzt sich dafür ein, dass Kinder früh für diese Themen sensibilisiert werden und dadurch sicher und stark aufwachsen können. Weitere Informationen, auch zu den Kursen, gibt es online auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Weltkindertag 2023: Jedes Kind braucht Zukunft

Von Veronika Wittig

Heute, am 20. September, ist Weltkindertag 2023 und steht in diesem Jahr unter dem Motto „Jedes Kind braucht eine Zukunft!“. Damit fordern das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF-Deutschland von der Politik ein stärkeres Engagement für eine lebenswerte Zukunft und mehr Chancengleichheit von Heranwachsenden.

Umso wichtiger, wenn man daran denkt, dass sich für einige Kinder die Situation durch den Russland-Ukraine-Krieg, die Corona-Pandemie nochmal verschärft und gleichzeitig Pläne zur Kindergrundsicherung stocken.

Am Weltkindertag soll an das Versprechen, kein Kind zurückzulassen, erinnert werden.

Agenda Weltkindertag 2023 – Kinderrechte und nachhaltige Entwicklungsziele

Kinder wachsen weltweit mit extrem unterschiedlichen Startbedingungen auf – von Chancengleichheit kann angesichts von Armut, Gewalt, Krieg, Hunger und Klimawandel nicht gesprochen werden. Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie 2020 und der Beginn des Ukrainekriegs haben die Lage für viele Kinder noch schwieriger gemacht.

Während es einigen Kindern in Teilen der Welt zwar besser geht als noch vor einigen Jahrzehnten, sind weiterhin Millionen Heranwachsende von jedem Fortschritt abgehängt. Deshalb ist es jetzt wichtiger als jemals zuvor, Kinderrechte weltweit umzusetzen und gleiche Chancen für alle Mädchen und Jungen zu schaffen.

Weltkindertag 2023

An dieser Stelle ist die Agenda 2030 von zentraler Bedeutung. Mit der Verabschiedung der Agenda 2030 im Jahr 2015 hat sich die internationale Staatengemeinschaft dazu verpflichtet, für eine gerechtere Welt und eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen einzutreten und dies gezielt mit Maßnahmen umzusetzen.

Die Agenda 2030 umfasst 17 definierte Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, die so genannten Sustainable Development Goals. Mit diesen soll die soziale, wirtschaftliche und ökologische Entwicklung vorangebracht werden. Jedes der genannten 17 Ziele hat eine wesentliche Bedeutung für Kinder und ihr Wohlergehen, einige nehmen sogar direkt Bezug auf Kinderrechte. Beispielsweise ist als Ziel verankert,

  • kostenlose und hochwertige Bildungsangebote für alle Mädchen und Jungen bis 2030 zu erreichen,
  • die Diskriminierung von Mädchen global zu stoppen,
  • die Kinderheirat oder Früh- und Zwangsverheiratung abzuschaffen und
  • Kinderarbeit bis 2025 zu beenden.

Elke Büdenbender, UNICEF-Schirmherrin, äußert „Unsere Zukunft beginnt mit unseren Kindern. Nur wenn sie gesund, gebildet und geschützt aufwachsen und von Anfang an gefördert werden, kann die Vision einer besseren Zukunft für uns alle Wirklichkeit werden.“

Umso wichtiger ist es daher, dass wir unser Engagement für die Umsetzung und Einhaltung der Agenda 2030 weiter verstärken. Sie bildet einen elementaren Baustein für die Zukunft aller Kinder und ihrer Rechte. Der Weltkindertag 2023 soll daran erinnern.

Halbzeitbilanz der Agenda 2030 am Weltkindertag

Der Weltkindertag 2023 bietet gleichzeitig eine ideale Gelegenheit, um Bilanz zu ziehen. Die Vereinten Nationen werden deshalb den Weltkindertag zum Anlass nehmen, am 19. und 20. September beim zweiten SDG-Gipfel in New York eine Halbzeitbilanz der bisherigen Umsetzung der Agenda 2030 zu ziehen. Ziel ist es, Maßnahmen zu diskutieren, wie die Sustainable Development Goals umgesetzt, erreicht und beschleunigt werden können.

UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk fordern die Deutsche Bundesregierung auf, sich weiter für die Umsetzung der beschlossenen Ziele stark zu machen – beispielsweise mit der Einführung der genannten Kindergrundsicherung.

Zum Weltkindertag 2023 werden zahlreiche Initiativen, Feste und Veranstaltungen auf die Situation der Kinder und ihre Zukunft aufmerksam machen. Ein offizieller Feiertag ist der Weltkindertag dagegen nur in Thüringen.

Das Sicher-Stark-Team unterstützt Kinder

Das Sicher Stark Team bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Heranwachsende und Eltern zu verschiedenenThemen wie Gewaltprävention, Selbstbehauptung, Kinderschutz, (Cyber)Mobbing und vieles mehr. Das Sicher Stark Team setzt sich dafür ein, dass Kinder früh für diese Themen sensibilisiert werden und so sicher und stark aufwachsen können. Weitere Informationen, auch zu den Kursen, finden Sie online auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Medienkompetenz bei Kindern stärken – Achtsam und selbstbestimmt im Netz

Von Veronika Wittig

Das Internet bietet unendlich viele Möglichkeiten – doch Kinder und junge Heranwachsende müssen den verantwortungsvollen Umgang mit Medien erst erlernen. Erst dann können sie die Chancen und Möglichkeiten von sozialen Medien und dem Internet selbstbestimmt für sich nutzen.

Hier erfahren Sie, was Medienkompetenz eigentlich bedeutet und wie sie früh erlernt und gestärkt werden kann. Wir geben Tipps und Tricks, wie Kinder sicher im Netz unterwegs sind!

Was bedeutet Medienkompetenz genau?

Laut Definition bedeutet Medienkompetenz die Fähigkeit, Medien selbstbestimmt, kritisch und aktiv hinterfragend zu nutzen. Kinder müssen einen verantwortungsvollen und kritischen Umgang mit Medien und Internetinhalten erst erlernen und aktiv erproben. Dann können sie Inhalte und medial vermittelte Informationen reflektieren und sich eine eigene, kritische Meinung bilden. Dies ist beispielsweise besonders wichtig, um Fake News oder Hate Speech von richtigen und reflektierten Inhalten abgrenzen zu können. Ziel ist es, einen wahllosen und unkontrollierten Medienkonsum zu verhindern und stattdessen das Potenzial bestmöglich auszuschöpfen. Medienkompetenz bedeutet, dass man über Medienwissen verfügt, eine kritische Haltung einnimmt und Inhalte reflektiert und dadurch die Möglichkeiten moderner Medien zu nutzen weiß.

Zu Medienkompetenz zählt es auch, sich die Gefahren im Netz bewusst zu machen und Strategien zu erlernen, um sich davor schützen zu können. Hierzu zählt vor allem der Schutz vor Cybermobbing und jugendgefährdenden Inhalten (negative Medienerfahrung). Durch die seit Jahren gestiegene Bedeutung des Internets und der sozialen Medien wird Medienkompetenz zunehmend als sogenannte vierte Kulturtechnik neben Lesen, Rechnen und Schreiben betrachtet.

Warum Medienkompetenz bei Kindern wichtig ist

Das Internet bietet nicht nur viele Möglichkeiten und Chancen, sondern auch Gefahren. Beispielsweise die Verbreitung von Fake News. Kinder sollen mithilfe von Medienkompetenz Online-Inhalte und Informationen richtig einschätzen und verwerten können. Woher kommt die gelesene Information? Handelt es sich um eine seriöse Quelle mit richtigen, faktenbasierten Informationen oder um bewusst falsch gestreute Nachrichten? Dieser bewusste Umgang mit Informationen ist zentral, um sich eine eigene, fundierte Meinung zu Themen bilden zu können. Dabei stellen Fake News nur eines von vielen Problemen dar.

Ein immer größer werdendes Problem sind außerdem stark bearbeitete Bilder und Videos auf Instagram, TikTok, Snapchat & Co. Besonders in der Pubertät sind Kinder und Jugendliche anfälliger für ein schlechtes Körpergefühl, vermindertes Selbstwertgefühl und Depressionen. Mittels Medienkompetenz sollen Kinder lernen, dass die in sozialen Netzwerken gezeigten Körper oftmals nicht der Realität entsprechen, sondern bearbeitet sind.

Medienkompetenz bei Kindern

Tipps und Tricks: Wie du die Medienkompetenz deiner Kinder fördern kannst

Ein sicherer und verantwortungsvoller Umgang mit dem Internet gehört mittlerweile zu einer der wichtigsten Erziehungsaufgaben, denen Eltern heute gegenüberstehen. Aber wie können Eltern die Medienkompetenz ihrer Kinder stärken?

Ein Nutzungsverbot für soziale Netzwerke und Apps wird Kinder nicht davon abhalten, diese zu nutzen. Eltern verlieren durch Verbote nur die Kontrolle über die Dauer der Mediennutzung. Stattdessen sollten klare Regeln definiert werden: „Wie lange dürfen welche Medien genutzt werden?“ „Wann dürfen sie genutzt werden?“ „Welche Medien/Apps/Plattformen dürfen genutzt werden?“. Als Eltern kann man selbst am besten abschätzen, ab wann das Kind bereit ist, alleine im Internet zu surfen. Die EU-Initiative klicksafe empfiehlt diese Richtlinien für eine angemessene Bildschirmzeit pro Tag: Im Alter von 0 bis 2 Jahren: Möglichst keine Mediennutzung; 2 bis 3 Jahre: 5-10 Min. begleitete Bildschirmzeit, 4 bis 6 Jahre: Maximal 30 Min./Tag; 7 bis 10 Jahre: Maximal 60 Min./Tag freie Bildschirmzeit, mit abgesprochenen Inhalten. Ab 11 Jahren maximal 90 Min./Tag.

Weitere wichtige Tipps für Eltern sind:

Das Internet gemeinsam entdecken: Begleiten Sie Ihr Kind bei den ersten Schritten im Internet. Dies können gemeinsame Videotelefonate mit Verwandten sein, das gemeinsame Schauen eines YouTube Videos etc. Dein Kind hat eine interessante Wissensfrage? Googelt gemeinsam nach Antworten. So können Kinder auch direkt lernen, Antworten und Quellen richtig einzuschätzen.

Kindgerechte Suchmaschinen: Passend dazu kannst du deinem Kind kindgerechte Suchmaschinen zeigen. Hier können Kinder selbst nach Lösungen für Fragen suchen, bekommen aber anders als bei Google wirklich nur kindgerechte Inhalte angezeigt. Geeignete Suchmaschinen sind z. B. Helles Köpfchen, Blinde Kuh oder fragFINN.

Smartphone-Führerschein für Kinder: Viele Institutionen und Vereine bieten einen sogenannten Smartphone-Führerschein für Kinder an. Dabei lernen die Kinder die wichtigsten Dinge im Umgang mit dem Smartphone.

Selbst ein Vorbild sein: Seien Sie selbst ein gutes Vorbild für Ihre Kinder. Legen Sie selbst das Smartphone bewusst zur Seite. Achten Sie auf einen guten Umgang mit sozialen Medien und anderen medialen Inhalten.

Treffen Sie Sicherheitsvorkehrungen: Ist Ihr Kind bereit, alleine im Internet zu surfen, treffen Sie vorher wichtige Sicherheitsvorkehrungen. Dazu zählen Privatsphäreeinstellungen, sichere Passwörter, geregelte Nutzungszeiten, Profile auf sozialen Netzwerken „Privat“ einstellen.

Medienkompetenz setzt sich demnach aus den folgenden Elementen zusammen: dem Kennenlernen und Nutzen von Medien; der (ersten) Orientierung im Internet & den Medien; die Teilnahme an medialer Kommunikation. Die kritische Distanz zu Medien und dort präsentierten Inhalten. Die Entfaltung der eigenen Kreativität.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und klärt über Medienkompetenz bei Kindern auf

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Heranwachsende und Eltern zum Thema Internetsicherheit, Cybermobbing und den richtigen Umgang mit sozialen Medien. Das Sicher-Stark-Team setzt sich dafür ein, dass Kinder früh für diese Themen sensibilisiert werden und sich sicher im Internet bewegen können.

Weitere Informationen gibt es online auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

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