Influencer*innen in Sozialen Medien

Von Veronika Wittig

Immer mehr Kinder nutzen schon in jungem Alter selbstständig Smartphones, Laptops und Tablets und sind damit auch in Sozialen Medien unterwegs. Dort begegnen sie meist zwangsläufig sogenannten Influencern. Dabei können versteckte Werbung, verzerrte Wirklichkeitsdarstellungen oder Körperbilder und problematische Rollenbilder einen negativen Einfluss auf junge Heranwachsende ausüben. Welchen Einfluss haben diese Influencer*innen auf Kinder und was können Eltern ihren Kindern hier mitgeben?

Was sind Influencer*innen?

Auf Instagram, TikTok und YouTube sind zahlreiche Influencer*innen unterwegs. Ob Outfits, Rezepte, Sport oder Gaming – Influencer*innen sind die neuen Stars und geben vor, was gerade Trend und angesagt ist. Wie der Name „Influencer“ bereits nahelegt, versuchen Personen mit ihren großen Accounts und Reichweiten, mit ihren Beiträgen, Reels und Storys ihre Fans und Follower zu beeinflussen. Meist vermarkten sie für große Firmen Produkte und dienen so als Werbe- und Marketingplattform.

Diese Art der Werbung ist deshalb für Kinder so gefährlich, weil sie so subtil stattfindet. Ein großes Reklameplakat an einer Bushaltestelle ist leicht als Werbung zu identifizieren. Aber Influencer*innen teilen häufig nahezu ihr ganzes Leben mit ihren Fans und nehmen sie mit durch ihren Alltag – oder das, was sie als ihren Alltag verkaufen. Häufig entsteht so für junge Heranwachsende das Gefühl, ihre Idole privat zu kennen. Dabei fließt die Werbung meist nebenbei mit ein. Zwischen den vielen Storys und Reels ist es teilweise schwer zu erkennen, wo gerade bezahlte Werbung anfängt oder welche Empfehlung vielleicht gerade aus dem Bauch heraus und ehrlich getätigt wird. Mit Rabattcodes locken Influencer*innen dann zum Kauf der Produkte und profitieren meist selbst davon.

Kinder stoßen meist automatisch auf diese großen Accounts, wenn sie selbstständig in den Sozialen Medien unterwegs sind. Doch welchen Einfluss haben diese Influencer*innen auf die Kinder?

Studie zeigt: Influencer*innen beeinflussen Kinder

Wie eine Studie im Auftrag der Influencer-Marketing-Plattform Influry und des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) bereits 2017 nachweist, vertrauen gerade junge Heranwachsende ab 14 Jahren besonders stark den Einschätzungen von Influencer*innen und anderen Online-Vorbildern oder Stars. Zahlen der Studie zeigen, dass 36 Prozent der Befragten sich über Produkte vor dem Kauf auf YouTube oder Instagram informieren. Influencern wird dabei vor allem eine sehr hohe Glaubwürdigkeit attestiert (41 %). Dabei können die Kinder aber oft nicht (bezahlte) Werbung von anderen Inhalten trennen bzw. als Werbung einstufen und vertrauen deshalb den Meinungen von Influencern*innen. Kinder können versteckte Werbebotschaften schwerer als solche erkennen und deshalb leichter manipuliert werden. Dazu trägt auch bei, dass die bezahlte Werbung häufig nicht ausreichend gekennzeichnet ist oder die Hinweise optisch schnell übersehen werden können. Dies birgt die Gefahr, dass Kinder die Aussagen nicht hinterfragen.

Auch eine Befragung von klicksafe im Rahmen des Safer Internet Day 2020 bestätigt die Analyse der o. g. Studie von 2017. 2020 gaben dabei knapp 1/3 der Befragten an, dass soziale Medien die Meinungsbildung beeinflussen, ein Fünftel sagte sogar, dass sie explizit von Influencern in ihrer Meinungsbildung gelenkt würden.

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI fand im Forschungsprojekt FAIR gemeinsam mit der Hochschule Darmstadt und der Universität Mannheim 2024 heraus, dass circa die Hälfte von mehr als 1000 befragten Jugendlichen bereits in der Vergangenheit ein Produkt gekauft haben, das von einem/r Influencer * in beworben wurde. Dabei gab mehr als die Hälfte der Befragten an, innerhalb der letzten 6 Monate bis zu 50 Euro für von Influencer*innen beworbene Produkte ausgegeben zu haben.

Influencer*innen in Sozialen Medien

Tipps für Eltern

Eltern ist deshalb zu empfehlen, Kindern früh zu zeigen, dass auch in den Sozialen Medien Werbung kursiert und Influencer*innen für ihre positive Bewertung Geld bekommen. Eltern können ihren Kindern alternative Bewertungsplattformen zeigen und erklären, wie sie zu Produkten weitere Informationen und Bewertungen erhalten, um sich eine fundierte Meinung bilden zu können.

Generell empfiehlt es sich, grundsätzlich bei der Mediennutzung auf werbefreie Inhalte zu achten. Insbesondere junge Kinder sollten deshalb geschützte Surfräume mit werbefreien, kindgerechten Inhalten nutzen.

Eltern sollten zudem mit ihren Kindern vereinbaren, dass Downloads, Bestellungen und Anmeldungen auf Plattformen nur gemeinsam bzw. in Absprache mit ihnen getätigt werden.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit

Unser Sicher-Star- Team gibt hilfreiche Tipps, damit Kinder sicher und selbstbewusst aufwachsen können.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Internet-Zugang für Kinder einschränken – Aber wie?

Internet-Zugang für Kinder einschränken – Aber wie?

Wenn die Kinder auf eigenen Wegen im Internet unterwegs sind, ob mit Smartphone oder Tablet, ist immer wieder die Rede davon, man solle dann Kindersicherungen einrichten. Um Kinder von ungeeigneten Websites fernzuhalten. So einfach es klingt, ist das in der Praxis nicht immer ganz einfach. Tatsächlich erlauben sowohl die WLAN-Router im Haus als auch viele Smartphones, den Internet-Zugang zu beschränken. Und das ist gerade bei jüngeren Kindern durchaus sinnvoll.

Der erste Schritt zur Einrichtung von Kindersicherungen beginnt oft beim WLAN-Router, dem zentralen Knotenpunkt Ihres Heimnetzwerks. Moderne Router bieten integrierte Funktionen zur Kindersicherung, die Ihnen ermöglichen, bestimmte Websites zu blockieren, den Internetzugang auf bestimmte Zeiten zu beschränken und Aktivitäten zu überwachen. Ein bisschen technisches Grundlagen-Wissen ist trotzdem dazu notwendig.

Um diese Schutz-Funktionen zu nutzen, melden Sie sich zunächst in der Weboberfläche Ihres Routers an. Dies erfolgt normalerweise durch die Eingabe der IP-Adresse des Routers in Ihren Webbrowser. Die steht meistens auch auf dem Gerät. Dann benötigen Sie das Kennwort, das Sie bei der Einrichtung des Routers bekommen haben, um Änderungen vorzunehmen. In den meisten Fällen finden Sie diese Optionen zur Kindersicherung im Bereich „Sicherheit“ oder „Elterneinstellungen“. Hier können Sie Profile für jedes Ihrer Kinder erstellen, spezifische Webseiten blockieren und Zeitlimits für die Internetnutzung festlegen.

Als Beispiel hier die Kindersicherungsfunktionen für die weit verbreitete Fritz!Box. Sie bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche unter der Adresse „fritz.box“, mit der Eltern Websites filtern, Zeitpläne erstellen und die Nutzung überwachen können. Durch die Aktivierung dieser Funktionen können Eltern sicherstellen, dass ihre Kinder nur auf altersgerechte Inhalte zugreifen. Dazu gehen Sie von der Startseite der Fritz!Box auf die Funktion „Internet“, dort finden Sie einen weiteren Menüpunkt „Filter“. Jetzt können Sie sogenannte Zugangsprofile einrichten. Diese Profile beinhalten Uhrzeiten, wann der Zugang erlaubt ist, ebenso können Sie Webseiten sperren, die nicht zugänglich sein sollen. Zum Beispiel „tiktok.com“. Die Fritz!Box bietet noch einen besonderen Service. In diesem Zugangsprofil können Sie automatisch alle Seiten sperren, die von der „Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz“ indiziert wurden. Also als ungeeignet eingestuft. Haben Sie ein solches Profil angelegt, speichern Sie es und weisen es dann dem Gerät Ihres Kindes auf der Filter-Seite zu.

Neben den Router-basierten Lösungen gibt es auch zahlreiche Softwareoptionen, die auf den Geräten Ihrer Kinder installiert werden können. Diese Programme bieten oft erweiterte Funktionen, wie detaillierte Berichte über die Online-Aktivitäten, die Möglichkeit, bestimmte Anwendungen zu blockieren und Benachrichtigungen bei verdächtigen Aktivitäten. Ein Beispiel für solche Software ist „Norton Family“. Diese Anwendung ermöglicht es Eltern, die Online-Aktivitäten ihrer Kinder zu überwachen, unangemessene Inhalte zu blockieren und Bildschirmzeiten festzulegen. Ähnliche Programme wie „Kaspersky Safe Kids“ bieten ebenfalls umfassende Kindersicherungsfunktionen und sind einfach zu konfigurieren. Bedenken Sie nur das dies eine russische Software ist und das zur Zeit Krieg ist, was gegen deutsche Server eingesetzt werden könnte.

Medienkompetenz bei Kindern

Internet-Zugang für Kinder einschränken

Auf Android-Geräten können Eltern die App „Google Family Link“ verwenden. Diese App ermöglicht es, die Bildschirmzeit zu überwachen, Apps zu genehmigen oder zu blockieren und den Standort des Geräts zu verfolgen. Ähnlich bietet Apple mit „Screen Time“ auf iOS-Geräten eine Funktion, mit der Eltern Nutzungszeiten festlegen, bestimmte Inhalte blockieren und Aktivitäten überwachen können.

Um diese Funktionen zu aktivieren, müssen Eltern die jeweilige App herunterladen und ein Konto mit Passwort erstellen. Nach der Einrichtung können sie die Geräte ihrer Kinder hinzufügen und die gewünschten Einstellungen vornehmen.

Wenn Sie noch tiefer ins Thema einsteigen möchten, besuchen Sie einmal die Website „www.mimikama.org“. Dort finden Sie unter dem Suchwort „Kindersicherung“ noch weitere Artikel, wie Sie den Umgang mit dem Internet für Ihre Kinder sicherer gestalten können. Ebenso natürlich über die Website des Sicher-Stark-Teams.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Abenteuerland Internet.

Abenteuerland Internet

Auch wenn es manche Eltern kritisch sehen: Das Internet bietet Kindern unzählige Möglichkeiten zum Lernen, Spielen und Entdecken. Doch genauso wie im richtigen Leben drohen auch im digitalen Raum Gefahren, vor denen sich Kinder und Jugendliche schützen müssen. Die Eltern spielen dabei eine wichtige Rolle, indem sie ihren Kindern beibringen, sicher und verantwortungsbewusst mit den digitalen Medien umzugehen. Sie sind das Vorbild, nach dem sich Kinder dann doch gerne orientieren.

Zunächst einmal sollten Eltern sicherstellen, dass die Kinder grundlegende Sicherheitsmaßnahmen kennen und auch anwenden. Dazu gehört als erster Schritt die Installation einer Kinderschutzsoftware, die unerwünschte Inhalte blockiert und Online-Aktivitäten überwacht. Wichtig ist auch die Grundregel, dass Kinder niemals persönliche Informationen wie Adresse, Telefonnummer oder den Namen der Schule preisgeben. Eine weitere bewährte Methode ist übrigens das Festlegen von Nutzungszeiten, um einen übermäßigen Konsum zu verhindern und sicherzustellen, dass Kinder genügend Zeit für analoge Aktivitäten haben. Da kann die gute alte Eieruhr wieder ganz neue Aufgaben übernehmen.

Soziale Medien und Online-Spiele sind zwar beliebt bei Kindern und Jugendlichen, bergen aber auch Risiken wie Cybermobbing oder ungewollten Kontakt mit Fremden. Nicht als Überwachung, sondern zur Sicherheit sollten Eltern die Profile ihrer Kinder regelmäßig überprüfen und ihnen erklären, wie sie die Privatsphäre-Einstellungen nutzen können. Wichtig ist es auch, dass Kinder nicht mit falschen Altersangaben unterwegs sind. In Online-Spielen sollten Kinder lernen, niemals persönliche Daten zu teilen und sich nie mit Online-Bekanntschaften zu treffen. Offene Gespräche über die Erlebnisse und Kontakte im Internet helfen, potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen.

Stichwort Medienkompetenz: Kinder sollten frühzeitig lernen, die Richtigkeit von Online-Inhalten eher zu hinterfragen als zu glauben. Sie müssen lernen, zwischen zuverlässigen und unseriösen Quellen zu unterscheiden. Hier können Eltern durch gemeinsame Aktivitäten wie das Lesen und Besprechen von Nachrichten helfen. Cybermobbing ist ein weiteres ernstes Thema. Kinder müssen wissen, dass sie niemals beleidigende oder schädliche Nachrichten senden sollen und dass sie sich sofort an ihre Eltern oder Lehrer wenden, wenn sie selbst Opfer werden oder solche Vorfälle beobachten.

Internet

Eine weitere Herausforderung im Internet sind unerwünschte Werbung und betrügerische Angebote. Kinder können schnell auf Popup-Anzeigen oder interessante Angebote hereinfallen, die sie auf gefährliche Webseiten führen oder die persönliche Informationen abfragen. Eltern sollten ihre Kinder darüber aufklären, dass sie niemals auf unbekannte Links klicken oder Angebote annehmen sollten, die zu gut erscheinen, um wahr zu sein. Es ist hilfreich, einen Werbe-Blocker zu installieren, um solche Anzeigen von vornherein zu unterbinden.

Oft unterschätzt, im Ernstfall aber teuer: Neben den Inhalten im Internet ist auch der Umgang mit digitalen Geräten wichtig. Kinder sollten verstehen, dass sie ihre Geräte vor Schäden schützen müssen, beispielsweise durch die Verwendung von Schutzhüllen und das Vermeiden von Essen und Trinken in der Nähe der Elektronik. Cola in der Tastatur kann ein Gerät sicher lahmlegen, die Reparaturkosten sind nicht zu unterschätzen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Kinder lernen, regelmäßige Pausen einzulegen, um Augenbelastung und körperliche Beschwerden zu vermeiden. Eltern können hier als Vorbilder dienen und gemeinsam mit ihren Kindern digitale Auszeiten einzulegen. Auch das Einrichten eines festen Platzes für digitale Geräte kann helfen, eine gesunde Balance zwischen On- und Offline-Zeit zu finden.

Sicheres Verhalten im Internet ist für Kinder und Jugendliche unerlässlich. Eltern spielen eine zentrale Rolle dabei, ihre Kinder über mögliche Gefahren aufzuklären und ihnen den richtigen Umgang mit digitalen Medien beizubringen. Durch klare Regeln, offene Kommunikation und praktische Tipps können Eltern ihren Kindern helfen, die Vorteile des Internets sicher zu nutzen. Weitere Informationen zu Internet-Themen finden Sie auch auf der Homepage des Sicher-Stark-Teams.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Pädophile an Badeseen.

 

Pädophile an Badeseen

Pädophile an Badeseen – Wie Eltern ihre Kinder schützen können

Von Veronika Wittig

Die Sommerferien stehen vor der Tür und viele Kinder und Heranwachsende verbringen die Sommerzeit gerne im Freibad oder an Badeseen. Doch leider werden sie dort häufig auch Opfer von Pädophilen. Wichtige Tipps, wie Eltern ihre Kinder schützen können, finden Sie in diesem Artikel.

Die Gefahr an Badeseen

Gerade an Badeseen lauert die Gefahr, dass sich Pädophile unerkannt am Gelände aufhalten und Kinder beobachten oder sogar heimlich filmen können, da sie sich auf weitläufigen Gebieten, häufig am Waldrand, gut verstecken und Kinder so unbemerkt beobachten können. Aber nicht nur an Badeseen können Kinder Opfer von Pädophilen werden.

Beim Schutz der Kinder besteht die Schwierigkeit darin, dass man oftmals nicht richtig sicher sein kann, welcher Mensch wirklich pädophil ist. Wie können Eltern ihre Kinder also bestmöglich schützen?

Das Problem dabei ist, dass man niemals sichergehen kann, welcher Mensch pädophil ist.

Kinder vor Pädophilen schützen

Wichtig ist, den Kindern beizubringen, aufmerksam zu sein. Versteckt sich an Badeseen oder Spielplätzen jemand auffällig zwischen Bäumen oder im Gebüsch, schaut aber immer wieder zu den Kindern? Versucht derjenige sogar, eines der Kinder anzusprechen und wegzulocken, oder scheint er Fotos und Videos anzufertigen? Wichtigste Regel für Kinder ist: Niemals mit Fremden mitgehen! Immer den Eltern Bescheid geben, wohin man geht.

Tritt ein (fremder) Erwachsener direkt in Kontakt mit Kindern, suchen Menschen mit pädophilen Neigungen häufig auch direkt den körperlichen Kontakt. Häufig bauen sie wie zufällig wirkende Berührungen in die Kontaktaufnahme ein. Dies sollten erste Warnzeichen sein.

Junge Kinder sollten sich in öffentlich zugänglichen Badeseen, Freibädern etc. nicht unbekleidet aufhalten. Eltern sollten darauf achten, dass auch junge Kinder immer mit entsprechender Schwimmkleidung oder einem Shirt bekleidet sind und zum Umziehen Umkleidekabinen nutzen. Gerade an heißen Sommertagen sind viele Menschen in Freibädern und an Seen, sodass auffällige Verhaltensweisen fremder Menschen, wie das Beobachten von Kindern, leichter übersehen werden.

Sind Kinder älter, sind sie häufig auch öfter unbegleitet mit gleichaltrigen Freunden unterwegs. Bringen Sie deshalb Ihrem Kind bei, dass es nicht zu leicht Vertrauen zu fremden Menschen aufbaut. Kinder sollten wissen, welche Art von Kontakt in Ordnung ist und wie Warnzeichen aussehen könnten. Wichtig ist auch, den Kindern beizubringen, dass eigene (körperliche) Grenzen gegenüber anderen Menschen wichtig sind. Selbstbewusste Kinder, die ihre Grenzen kennen, können sich gegen Übergriffe besser behaupten.

Presseberichte 2022

Kinder vor Pädophilen schützen

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Unser Sicher-Stark-Team gibt hilfreiche Tipps, damit Kinder sicher und selbstbewusst aufwachsen können und kein Opfer von Mobbing, sexuellen Übergriffen oder Cyberattacken werden.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Smartphones als Beziehungskiller.

Smartphones als Beziehungskiller

Vielleicht kennen Sie dieses Bild auch. Auf dem Spielplatz baggern die Kinder im Sandkasten, während die Eltern in ihr Smartphone vertieft auf den Bänken sitzen. Oder Eltern, die den Kinderwagen durchs Dorf schieben, aber in der Hauptsache am Bildschirm kleben. Eine jüngste Studie aus der Westschweiz warnt vor einem Problem in unseren Familien: Eltern, die ständig am Smartphone hängen, gefährden die Beziehung zu ihren Kindern. Nevena Dimitrova von der Fachhochschule Westschweiz betont, dass sowohl die Qualität als auch die Quantität der Eltern-Kind-Interaktion stark leidet, wenn die Eltern permanent durch ihre Smartphones abgelenkt sind.

Aus den USA gibt es bereits Zahlen dazu. Laut einer Umfrage geben 68% der Eltern zu, dass die Beziehung zu ihren Kindern unter der ständigen Priorität des Smartphones leidet. Während sich bisher zahlreiche Studien mit den Auswirkungen des Bildschirms auf Kinder und Jugendliche beschäftigt haben, zeigt sich zunehmend, dass auch und gerade Eltern zu viel Zeit vor ihren Geräten verbringen.

Das Pew (sprich: „Pju“) Research Center fand heraus, dass 31% der Eltern häufig durch ihre Smartphones abgelenkt sind, wenn sie mit ihren Kindern sprechen. Überraschenderweise gaben aber auch 46% der Kinder an, dass auch sie häufig von ihren Geräten abgelenkt werden. Colleen McClain, Leiterin der Umfrage, betont, dass Bildschirmzeit kein reines Jugendproblem sei. Es beträfe die ganze Familie.

Der Fachbegriff für dieses Phänomen ist „Technoferenz“, eine Kombination aus den Worten Technologie und Interferenz. Er beschreibt, wie digitale Geräte die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Kind stören. Digitale Ablenkungen sind jedoch besonders häufig und allgegenwärtig.

Studien zeigen, dass abgelenkte Eltern weniger aufmerksam und emotional verfügbar sind. Das gilt auch für noch sehr kleine Kinder. Die ständige Nutzung des Smartphones führt dazu, dass Eltern weniger auf die Bedürfnisse ihrer Kinder eingehen und wichtige Bindungsmomente verpassen. Dies kann langfristig zu einem Vertrauensverlust und einer schwächeren emotionalen Bindung zwischen Eltern und Kindern führen.

Wenn Eltern andauernd auf ihr Handy schauen, fühlen sich Kinder weniger wertgeschätzt und ignoriert. Diese wiederholten Unterbrechungen können das Gefühl der Verbundenheit und des Verständnisses schwächen, das für die emotionale Entwicklung von Kindern von großer Bedeutung ist.

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Smartphones als Beziehungskiller

Es sieht auch so aus, dass beide Elternteile gleichermaßen betroffen sind, die Auswirkungen jedoch unterschiedlich sein können. Mütter fühlen sich tendenziell stärker für die emotionale Betreuung verantwortlich, sodass ihre Ablenkung durch Smartphones von den Kindern besonders sensibel wahrgenommen wird. Väter hingegen können durch ihre Ablenkung in ihrer Vorbildfunktion negativ beeinflusst werden, was sich wieder besonders auf das Verhalten der Kinder auswirken kann.

Eltern sollten bewusste Entscheidungen treffen, um die Bildschirmzeit zu reduzieren, insbesondere während der Zeit, die sie mit ihren Kindern verbringen. Es ist hilfreich, feste „bildschirmfreie“ Zeiten oder Zonen im Haus einzurichten, um ungestörten Austausch zu fördern. Bewusste Pausen von digitalen Geräten und die Priorisierung von Familienzeit können wesentlich dazu beitragen, die Beziehung zu stärken und das Wohlbefinden aller Familienmitglieder zu verbessern.

Es ist wichtig, dass Eltern lernen, ihre Geräte beiseite zu legen und sich voll und ganz auf ihre Kinder zu konzentrieren. Auch in so unscheinbaren Zeiten wie auf dem Spielplatz. Nur so können wir sicherstellen, dass die nächste Generation in einer unterstützenden und liebevollen Umgebung aufwächst.

Das Sicher-Stark-Team berät bei weiteren Fragen gerne, auf der Homepage des Sicher-Stark-Teams finden sich noch viele weitere Beiträge zu Kindern, Medien und digitalem Alltag.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Stiftung Warentest warnt vor Spiele-Apps für Kinder.

Stiftung Warentest warnt vor Spiele-Apps für Kinder

Als in den Achtziger Jahren die ersten Computer-Spiele für den PC auftauchten, war alles noch ziemlich harmlos. Spiele wie „Monkey Island“ oder „Commander Keen“ kamen ohne Gewalt oder Pornografie aus. Auch konnte man ein einmal gekauftes Spiel komplett spielen.  Mit den heutigen Spiele-Apps für Smartphones hat sich das grundlegend geändert. Spiele-Apps sind ein Milliarden-Geschäft. Dementsprechend ausgefuchst sind die Methoden, die Spielenden bei der Stange zu halten, und Gewinne zu maximieren. Kinder sind da besonders gefährdet.

Die Stiftung Warentest hat sich 16 populäre Spiele-Apps angesehen und stieß auf Amokläufe, Hassbotschaften und Sexszenen. Ihr Urteil: Keine davon ist für Kinder empfehlenswert.

Als Beispiel die App „Roblox“. Eine Figur läuft die Straße entlang, in der Hand ein Maschinengewehr. Sie erschießt eine andere Figur, das Blut spritzt, der Täter lädt nach und knallt noch jemanden ab. Ein Spiel, das ab 12 Jahren freigegeben ist, aber auch problemlos von jüngeren Teilnehmer installiert werden kann. Neben solchen Gewaltexzessen stießen die Tester und Testerinnen auch auf Sexszenen und Hassbotschaften, zum Beispiel durch antisemitische Nutzernamen. Diese Inhalte kamen aber nicht von den jeweiligen App-Entwicklern, sondern von anderen Spielern, weil manche Spiele es ermöglichen, eigene Welten zu erschaffen und Welten mit anderen Spielenden zu teilen. Werden solche Inhalte gemeldet, reagieren die Anbieter oft gar nicht, wie Stiftung Warentest herausfand.

Hinzu kommt, dass viele Apps die Spieler unter Druck setzen, immer weiter zu spielen – und dabei Geld auszugeben. So gebe es zum Beispiel Belohnungen für langes oder tägliches Spielen oder Aufforderungen, zu bestimmten Zeiten zu spielen. Wer sich täglich bei „Brawl Star“ anmeldet, erhält zum Beispiel Geschenke fürs Spiel. Bei „Township“ meldet sich eine traurig dreinblickende Kuh, ob man wirklich aufhören und seine Punkte verlieren wolle.

Wie können Fake News überprüft werden?

Stiftung Warentest warnt vor Spiele-Apps für Kinder

Gleichzeitig setzen einige Apps auf das Prinzip „Warten oder Bezahlen“, so die Stiftung Warentest. Bei der App „Clash of Clans“ zum Beispiel müssen die Spielenden eine bestimmte Zeit lang warten, bis ihr Dorf weiter ausgebaut werden kann. Außer sie helfen mit Edelsteinen nach, die sich mühsam sammeln oder für echtes Geld einfach kaufen lassen. Bei „Candy Crush“ lassen sich neue Leben kaufen, wenn man leider verstorben ist.

15 der 16 getesteten Spiele erhalten deshalb von der Stiftung Warentest das Urteil „inakzeptabel“. Allein „Minecraft“ schneidet noch mit „bedenklich“ ab. Die Stiftung Warentest rät Eltern, mit Kindern über ihre Sorgen und die drohenden Risiken mit Spiele-Apps zu sprechen. Darüber hinaus gibt es aber auch technische Möglichkeiten, Risiken einzudämmen. So lassen sich Käufe in der App verhindern, indem auf dem Smartphone keine Zahlungsdaten hinterlegt werden. Auch dürfen keine Zahlungsdaten zum Beispiel im Google-Play-Store vorhanden sein.

Außerdem lassen sich Bildschirmzeiten einstellen, damit Apps nach einer bestimmten Zeit nicht weiter nutzbar sind. Im App-Store kann dazu eingestellt werden, dass nur Apps mit der passenden Altersfreigabe heruntergeladen werden können. Statt der getesteten besonders populären Spiele empfiehlt die Stiftung Warentest die Suche nach anderen Spielen im „Spieleratgeber NRW“. Dort werden die Spiele auch pädagogisch eingeschätzt.

Auf der Homepage des Sicher-Stark-Teams finden Sie viele zusätzliche Hinweise und Ratschläge, wie Sie Ihr Kind vor für sie ungeeigneten Spielen und Abofallen durch Spiele-Apps schützen können.

Lesen Sie auch unseren Artikel über den Weg zur Selbstständigkeit.

Der Weg zur Selbstständigkeit

Wie Kinder sicher zu selbstständigen Menschen heranwachsen

Von Veronika Wittig

Eltern möchten ihre Kinder zu selbstständigen und eigenverantwortlichen jungen Menschen erziehen. Mit welchen Ansätzen das gelingen kann, wird in diesem Artikel erklärt.

Der Weg zur Selbstständigkeit – Wichtige Tipps für Eltern

Der Weg zur Selbstständigkeit ist ein langer Prozess, den Kinder mit ihren Eltern gemeinsam gehen müssen. Um diesen Schritt bestmöglich meistern zu können, gibt es einige tolle Tipps für Eltern:

  1. Den Kindern etwas zutrauen

Eltern sollten ihre Kinder ermutigen und ihnen neue Dinge auch aktiv zutrauen. Dabei hilft besonders verbale Bestätigung. Vorwürfe und Bevormundung sollten Eltern dabei immer vermeiden. Ein positiver Bestärkungssatz kann beispielsweise sein: „Komm, probier es direkt noch mal, beim nächsten Versuch schaffst du es.“ Kinder müssen spüren, dass Eltern ihnen etwas zutrauen und sie unterstützen, dadurch wird ihr Selbstbewusstsein positiv gefördert.

Kinder, die bevormundet oder überbehütet werden, trauen sich weniger häufig zu, Dinge selbst erfolgreich umzusetzen, und werden dadurch eher unselbstständig.

       2.  Autonomie des Kindes stärken

Kinder brauchen Raum, um eigene Entscheidungen zu treffen und dabei ihre Begeisterung für Dinge selbst entwickeln und aufrechterhalten zu können. Deshalb sollten Eltern es unterstützen, wenn Kinder sich neuen Aufgaben und Interessen zuwenden. Dabei sollten die autonomen Entscheidungen eines Kindes, für was es sich begeistert, stets respektiert werden, damit diese Begeisterungsfähigkeit für neue Dinge bei Kindern verankert bleibt.

       3. Der Kontakt zu Gleichaltrigen

Der Kontakt zu anderen Kindern in derselben Altersgruppe ist für den Prozess der Selbstständigkeit essenziell. Indem sich Kinder mit anderen Heranwachsenden umgeben, sehen sie selbst, wo sie stehen, was sie können bzw. was sie besonders gut können oder was sie von anderen Kindern noch lernen können. Dabei lernen Kinder auch, sich selbst zu behaupten, für sich einzustehen, aber auch empathisch mit anderen Kindern und deren Bedürfnissen und Stärken bzw. Schwächen umzugehen. Die Bewertungen innerhalb dieser Gruppe von Gleichaltrigen sind für Kinder oft wichtiger als die von Erwachsenen. Kinder wollen sich mit anderen messen und dabei gleichzeitig Werte wie Solidarität, Fairness und Empathie lernen.

       4. Kinder sollen spielen!

Bei Spielen wie Fangen, Kissenschlacht, Verstecken, Fußball etc. erschaffen Kinder untereinander ihre eigenen Regeln und lernen so mehr Selbstständigkeit als bei Hobbys, die nur alleine stattfinden, wie beispielsweise beim Fernsehen oder Videospielen. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern das Spielen von Kindern untereinander unterstützen und die Kinder dabei auch nach ihren eigenen Regeln spielen lassen.

Der Weg zur Selbstständigkeit

        5. Kinder in Entscheidungen einbeziehen

Damit Kinder selbstständig werden können, ist es wichtig, dass Eltern sie früh in Entscheidungen des Alltags miteinbeziehen. Dazu zählt beispielsweise die Wahl der (angemessenen) Kleidung oder des Essens. Wenn Kinder nach ihrer Meinung gefragt werden, fühlen sie sich ernst genommen und lernen, Entscheidungen zu treffen.

        6. Vertrauen vermitteln

Der Weg des Selbstständigwerdens und des Erwachsenwerdens ist auch mit Rückschlägen, Zweifeln und Ängsten verbunden. Deshalb sollten Eltern ihren Kindern Vertrauen vermitteln. „Wir sind immer für dich da, wenn du uns brauchst, egal was passiert.“ Das Kind muss wissen, dass seine Eltern bedingungslos hinter ihm stehen, damit es sich entfalten kann. Die Geborgenheit und Sicherheit in der Familie lässt Kinder stark und sicher sein. So fühlen sie sich sicher, um neue Dinge auszuprobieren.

        7. Regeln setzen

Klare Regeln helfen dabei bei der Orientierung. Kinder müssen wissen, dass und wo ihre Freiheit Grenzen hat. Dabei ist es wichtig, dass es sich um für sie nachvollziehbare Regeln handelt. Beispielsweise nicht ohne zu schauen über die Straße rennen, pünktlich zu Hause sein, die heiße Herdplatte nicht anfassen. So lernen Kinder, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, und Verlässlichkeit.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass es zentral ist, dass Eltern ihren Kindern nicht alles abnehmen und sie ihre eigenen Erfahrungen machen lassen. Dazu gehört auch, dass Kinder einmal an einer Aufgabe scheitern. Dann sollten Eltern das Kind bestärken und unterstützen.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit 

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Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch unseren Artikel über TikTok Lite – Die nächste Gefahr für Kinder.

TikTok Lite – Die nächste Gefahr für Kinder

Über Social Media haben wir hier beim Sicher-Stark-Team schon oft berichtet, über Gefahren für den Datenschutz, über zweifelhafte Videos oder Trick-Betrügereien. Nun hat ByteDance, der Konzern, der hinter TikTok steht, noch eine neue Variante herausgebracht. Und die könnte gerade für Kinder wenig geeignet sein. Die neue App heißt TikTok Lite. Doch mit „leicht“ hat sie wenig zu tun. Zwar im Moment erst in Spanien und Frankreich verfügbar, doch bis Deutschland wird die App nicht lange brauchen.

Tiktok Lite bringt nun ein geschicktes Punktesystem mit. Belohnt wird mit digitalen Münzen, wer sich registriert, mehrere Stunden Videos konsumiert, Videos liked oder Freunde zu Tiktok einlädt, sammelt solche virtuellen Münzen. Die Münzen lassen sich gegen kleine Geldbeträge in Form von Einkaufsgutscheinen eintauschen, zum Beispiel für Online-Händler wie Amazon oder Temu. Zwar ist auch diese App nur für Leute ab 18 gedacht, doch wie immer wird das vom Anbieter nicht überprüft.

TikTok hat schon in der klassischen Form mit beeindruckenden 34 Stunden pro Monat die höchste durchschnittliche Verweildauer aller sozialen Plattformen weltweit. Das ist mehr als eine Stunde pro Tag für diejenigen, die dort unterwegs sind. An zweiter Stelle steht übrigens YouTube, auf deren App Leute etwas mehr als 28 Stunden pro Monat verbringen.

Die EU-Kommission sieht insbesondere in dem Bonus-Programm von TikTok Lite eine potenzielle Förderung von Suchtverhalten. Die Behörde hatte bereits im Februar 2024 wegen eines mutmaßlich mangelhaften Jugendschutzes ein formelles Ermittlungsverfahren gegen TikTok eingeleitet. Sollte die EU-Kommission zu dem Schluss kommen, dass TikTok gegen den so genannten Digital Services Act verstößt, kann sie Geldbußen von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes des Unternehmens für ByteDance verhängen.

Kinder schützen Junge und Mädchen im Web

Die nächste Gefahr für Kinder

Diese Entwicklungen sind wieder mal ein Beispiel dafür, dass Eltern ihre Kinder nicht ganz unbeaufsichtigt dem Internet ausliefern sollten. Es geht dabei nicht um ein Gängeln oder Überwachen der Kinder, sondern darum zu verhindern, dass Internet-Unternehmen sie noch mehr in Abhängigkeiten ziehen, um ihre Werbegewinne zu maximieren. Zudem sollten Eltern einen verstärkten Blick in die klassischen Medien halten, wo über solche Entwicklungen berichtet wird. Oder eben regelmäßig die Podcasts des Sicher-Stark-Team hören. Wir halten sie in diesen Themen gern auf dem Laufenden.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit

Das Sicher-Stark-Team hilft mit, Kinder fit und stark zu machen, und gibt wertvolle Tipps gegen (Cyber-)Mobbing, Gewalt und Missbrauch, sodass Kinder stark und sicher aufwachsen können.

Mehr Tipps und Informationen, auch zu den Kursen, auf unserer Homepage!

Lesen Sie auch unseren Artikel über Gefahr für Kinder durch TikTok.

Gefahr für Kinder durch TikTok

Innerhalb weniger Jahre wurde TikTok zu einer der wichtigsten Social Media-Plattformen. Entwickelt im September 2016 von dem chinesischen Internetunternehmen ByteDance wird sie besonders von Teenagern und auch Kindern genutzt. Ursprünglich war TikTok für Kurzvideos gedacht, wie Tanz-Szenen oder artistische Kunststückchen. Doch es blieb nicht dabei.

Aktuell verzeichnet TikTok 800 Millionen aktive Nutzerinnen und Nutzer, von denen 41% zwischen 16 und 24 Jahren alt sind. Laut einer Umfrage in den USA ist TikTok unter Teenagern mittlerweile beliebter als Instagram.

Der rasante Anstieg der TikTok-Userzahlen ist beachtlich. Man kann dies auch auf seine Mechanismen zurückführen. Auf der Startseite werden unter dem Punkt „Für dich“ ähnlich wie bei Instagram immer neue Videos empfohlen, die starten, sobald der Ausschnitt auf dem Display erscheint. Ein unendliches Scrollen ist möglich, wobei ausgefeilte Algorithmen dafür sorgen, dass die Inhalte stets den eigenen Interessen entsprechen. Beziehungsweise, welche Art von Videos zuletzt angesehen wurden. TikTok zeigt also wie YouTube immer mehr vom Gleichen. Die Nutzerinnen und Nutzer werden auf diese Weise erfolgreich gebunden. Auch bekannte Stars nutzen TikTok, um ihr junges Zielpublikum zu erreichen. Die meisten TikTok-Follower hat die 16-jährige Charli D’Amelio mit über einer Milliarde Followern und über acht Milliarden Likes. Doch welche Gefahren sollten für Kinder von TikTok ausgehen? An gleich zwei Stellen sehen Jugendschützer TikTok sehr kritisch.

Zum Einen analysiert der Auswahl-Algorithmus von TikTok sehr genau, welche Inhalte am liebsten gesehen wurden, und wählt danach nächste Videos aus. Bei Tanz-Vorführungen mag das noch harmlos sein. Wurden jedoch einige Videos mit rechtsradikalen, rassistischen oder gewaltverherrlichenden Themen gesehen, präsentiert TikTok immer mehr davon, je mehr schon gesehen wurden. Daraus kann sich geradezu eine Art Sucht entwickeln.

Noch bedenklicher sind die bei TikTok entstandenen Challenges, zu Deutsch: Herausforderungen. Kleine Aufgaben, die TikTok-Userinnen und -User erfüllen und filmen. Dabei kann es um Harmloses gehen, wie zum Beispiel einen Tanz aufzuführen oder ein Video mit einem bestimmten technischen Filter zu erstellen.

Die „Rain Drop Challenge“ ist mit fast einer Milliarde Aufrufen die berühmteste TikTok-Challenge. Hier wird über ein Tanz-Video ein Filter mit strömendem Regen gelegt. Durchs Ausstrecken der Handfläche in Richtung Kamera kann der Regen gestoppt werden, wodurch einzelne Tropfen scheinbar im Raum stehen bleiben. Daneben gibt es sportliche Challenges wie die „Plank Challenge“, bei der zwei Personen synchron Liegestützen machen, dabei in die Hände klatschen und schließlich ihre Positionen tauschen müssen. Eine Gefahr liegt hier auch in der großen Reichweite sozialer Medien wie TikTok. Je mehr Userinnen und User an einer Challenge teilnehmen, desto schwerer ist es, diese zu stoppen. Doch manche dieser Challenges sind lebensgefährlich und menschenverachtend.

Kinder schützen Junge und Mädchen im Web

Gefahr für Kinder durch TikTok

Kritisch ist beispielsweise die „Penny Challenge“, bei der eine Münze in den USB-Schlitz eines in der Steckdose eingesteckten Adapters gedrückt wird, um Funken auszulösen. Mit der „Flash Challenge“ soll es angeblich möglich sein, seine Augen blau zu färben, indem die Handy-interne Taschenlampe direkt ins Auge gestrahlt wird. Noch gefährlicher wird es in der „Bright Eye Challenge“, bei der Bleichmittel ins Auge getropft werden soll, um dieses hell zu färben. Solche Effekte können leicht durch Bild- und Videobearbeitung vorgetäuscht werden. Jüngere Kinder erkennen solche Fake-Challenges jedoch nicht und bringen sich ernsthaft in Gefahr.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Tagesschunpperkurs in Bonn.

Tagesschnupperkurs in Bonn

Das Sicher-Stark-Team hat es sich zum Ziel gesetzt, Kinder mit den Mitteln auszustatten, die sie genau dann benötigen, wenn niemand da ist, um ihnen zu helfen. Das kann auf dem Weg zur Schule, zu Freunden oder auch bei Verwandten sein. Kinder sind unsere Zukunft und deswegen gilt es diese Zukunft zu sichern und schützen.

Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto von Sicher-Stark und dafür veranstalten sie immer wieder Präventionskurse, um Kindern zu helfen, für sich selbst einzustehen. Diese Kurse müssen nicht immer nur in Einrichtungen wie Grundschulen oder Kindergärten stattfinden, auch in privaten Kursen können Kinder lernen, sich selbst zu schützen.

Am 01.06.2024 wird bei Frau Denise Heise in Bonn ein Kurs für zwanzig Kinder und ihre Eltern stattfinden. Begleitet wird dieser von Wolfgang Overkamp, Sozialpädagoge, Supervisor und Familientherapeut. Er hat selbst drei Söhne und kennt somit die Herausforderungen und Gefahren, denen Kinder ausgesetzt sind, aus eigener Erfahrung.

In den Kursen lernen die Kinder, was das Wort „Nein“ in prekären Situationen bewirken kann und wie sie es sicher anbringen. Gleichzeitig werden sie sich ihrer eigenen Grenzen bewusst und können so genau erkennen, wann und wie diese verletzt werden und wie sie dagegen vorgehen können.

Das hierdurch erworbene Wissen stärkt auch das Selbstbewusstsein der Kinder, was wiederum dazu führen kann, dass sie überhaupt nicht in jene gefährlichen Situationen geraten, auf die sie vorbereitet werden.

Tagesschnupperkurs in Bonn

Die Sicher Stark Veranstaltung finden am 1 Juni in Bonn Stadt, in der Zeit,  zwischen 14 Uhr und 18 Uhr statt Eltern können sich bei der Ausrichterin Frau Denise Heise oder bei der Bundesgeschäftsstelle gerne melden.

Bei weiteren Fragen und auch zur Anmeldung melden Sie sich gerne beim Sicher-Stark-Team unter 0180 55501333.