Sicher & Stark an deutschen Schulen

Wie kann ich mein Kind vor Gewaltverbrechen und Missbrauch schützen? Und wie vermittle ich meinem Kind ein gutes Gespür für Gefahren und sicheres Verhalten? Die Non-Profit-Organisation „Sicher-Stark“ engagiert sich für Gewaltprävention an Grundschulen. Der Name koppeltverbindet Sicherheit und Stärke aneinander. Denn nur, wenn Kinder selbstbewusst sind und ihre eigenen Stärken kennen, können sie sicher mit Gefahren umgehen, die zum Beispiel im Internet oder auf dem Schulhof auf sie lauern.

Über 200 Eine Vielzahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in einem Jahrzehntden letzten zehn Jahren mehr als 518.000 Grundschulen besucht und 300.000 Kinder und Eltern ausgebildet. Dabei spielen die jahrelange Erfahrung der Initiative und die Ausrichtung auf derie gestiegenen Bedarfdürfnisse (welche sind das?) von Grundschulen an einer wirksamen und nachhaltigen Gewaltprävention eine zentrale Rolle. Jede/r Mitarbeiter/in hat eine polizeiliche, psychologische, pädagogische oder kindertherapeutische Ausbildung. Ralf Schmitz, ehemaliger Polizeibeamter und Mitbegründerarbeiter der Initiative, ist überzeugt: „Frei aufzuwachsen ist das Beste, was einem Kind passieren kann. Gelingt es uns, zu dieser Freiheit auch nur ein wenig beizutragen, hat die soziale Initiative schon viel erreicht. Und wer mit unseren Trainings nicht zufrieden ist, bekommt sein Geld zurück.“

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Das Angebot der Initiative umfasst Tagesschnupperkurse, Komplettschulungen für Klasse 1-4 und Vortragsveranstaltungen. Das Besondere: Die Trainer spielen, altersadäquat, in einem sogenannten Realitätscheck praxisnahe Situationen mit den Kindern durch, um die Mädchen und Jungen optimal auf mögliche Gefahrensituationen vorzubereiten und ihnen Reaktionsmöglichkeiten und Strategien zur Deeskalation aufzuzeigen. Diese Checks werden auf Video aufgezeichnet, um im Anschluss das Verhalten in der Klasse zu analysieren. Ziel ist, dass die Kinder lernen, sich gegenüber Fremdtätern, aber auch im nahen Umfeld, in dem die meisten Übergriffe stattfinden, sicher und stark zu verhalten.

Wer mehr über die Initiative wissen möchte, deren für die im vergangenen Jahr Schirmherrin Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen die Schirmherrschaft übernommen hat,findet unter www.sicher-stark-team.de viele Informationen. Dort gibt es auch eine bundesweite Servicenummer und Hinweise, wie man „Sicher-Stark“ unterstützen kann.

So surfen Kinder sicher im Internet!

Präventionsexperte Ralf Schmitz klärt auf

Wie kann ich sicherstellen, dass meine Kinder „sicher“ online gehen? Welche Gefahren lauern im Internet Handy_hacken2_kleinund wie schütze ich sie davor? Viele Eltern und Lehrer der Gemeinden Rhauderfehn, Bunde, Uplengen und Westoverledingen im ostfriesischen Landkreis Leer wissen nun Antworten. Denn sie besuchten den Vortrag „Mehr Sicherheit beim Surfen im Internet“ von Ralf Schmitz, Buchautor und Experte für Gewaltprävention der Sicher-Stark-Initiative. Der ehemalige Polizist klärte in mehreren multimedialen Vorträgen über die Gefahren für Kinder im Internet auf und gab Sicherheitstipps.

„Wir begegnen vielen Unsicherheiten bei Eltern wie Lehrern, wenn es um das Thema Internet geht“, sagte Ralf Schmitz. In seinem zweistündigen Vortrag erklärte er unter anderem, welche Fallen es beim Musikdownload, kostenpflichtigen SMS-Diensten oder Spielen gibt, oder wie Eltern und Kinder Cyber-Mobbing erkennen und sich dagegen zur Wehr setzen können. „Die Kinder wachsen als ‚digital natives‘ mit dem Internet auf und es gehört zu ihrem Alltag. Da kommen viele Eltern nicht hinterher und befürchten, den Kindern nicht den Schutz und die Geborgenheit geben zu können, die sie ihnen in der ‚realen‘ Welt bieten“, berichtete der Sicherheitsexperte aus seiner täglichen Präventionsarbeit. „Unser Ziel ist, Eltern aufzuklären und Kinder stark zu machen, so dass sie sorgenfrei und sicher im Netz surfen können.“

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Eltern, Lehrer und Interessierten lauschten gespannt und erfuhren so, welche Probleme Anonymität in Kinder-Chatrooms mit sich bringen, was gegen Beleidigungen im Internet zu tun ist oder wie sie ihre mobilen Geräte wie Smartphones effektiv schützen können. Schmitz zeigte „live“, wie Familien-PCs und Kinder-PCs gehackt werden können und wie man sich davor schützen kann. Dabei erhielten die Anwesenden eine Vielzahl handfester Tipps, wie sie sich und ihre Kinder vor Virensoftware, Trojaner und Spionage schützen und sie sich sicher im Internet bewegen können. Das kommt nicht nur dem Schutz der Kinder zugute. Auch die Eltern konnten einiges für ihre eigene Sicherheit lernen. „Nicht nur meine Tochter, auch ich surfe ab jetzt sicherer im Internet“, freute sich ein Vater.

Unter der bundesweiten Servicenummer 0180-5550133-7* (0,14 Euro pro Minute aus dem deutschen Festnetz/Mobilfunkpreise maximal 42 Cent pro Minute) gibt es für Eltern und Pädagogen weitere Informationen.

Themenabend Kindesmissbrauch in der ARD verpasst?

Die ARD hat dem Thema Kindesmissbrauch am 1. Oktober einen Themenabend gewidmet. Aufhänger war der Spielfilm „Die Auserwählten“, der von den Missbrauchsfällen an der Odenwaldschule handelte. In der anschließenden Diskussionsrunde von Anne Will wurden das Thema weiter diskutiert und die Rollen von Lehrern, Eltern und Tätern beleuchtet. Auch Opfer kamen zu Wort.

Sendung verpasst?

Die ARD bietet zum Themenabend hier wichtige Informationen zum Thema Kindesmissbrauch, Einblicke in den Spielfilm, Hintergründe und Interviews, aber auch Zahlen, Fakten und eine Liste der Anlaufstellen für Betroffene.

Geschlossene Gesellschaft – Der Missbrauch in der Odenwaldschule:

Der WDR zeigt am 2. Oktober 2014 von 23.15 bis 00.44 Uhr einen Dokumentarfilm von Regina Schilling und Luzia Schmid zum Missbrauch an der Odenwaldschule.

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Prävention ist das A und O

Kinder vor Gewalt und Missbrauch zu schützen, ist das Ziel der Sicher-Stark-Initiative. Wichtige Voraussetzung dafür ist es, schon frühzeitig das Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl von Kindern zu stärken und ihre Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit zu fördern – zu Hause, in der Schule, auf der Straße, im Internet oder Sportverein. Gemeinsam mit den Grundschulen bietet die Sicher-Stark-Initiative Gewaltpräventionskurse an, die dabei helfen, Kinder sicher und stark zu machen. Informationen zum Kursangebot gibt es unter www.sicher-stark.de.