Internet-Zugang für Kinder einschränken – Aber wie?

Wenn die Kinder auf eigenen Wegen im Internet unterwegs sind, ob mit Smartphone oder Tablet, ist immer wieder die Rede davon, man solle dann Kindersicherungen einrichten. Um Kinder von ungeeigneten Websites fernzuhalten. So einfach es klingt, ist das in der Praxis nicht immer ganz einfach. Tatsächlich erlauben sowohl die WLAN-Router im Haus als auch viele Smartphones, den Internet-Zugang zu beschränken. Und das ist gerade bei jüngeren Kindern durchaus sinnvoll.

Der erste Schritt zur Einrichtung von Kindersicherungen beginnt oft beim WLAN-Router, dem zentralen Knotenpunkt Ihres Heimnetzwerks. Moderne Router bieten integrierte Funktionen zur Kindersicherung, die Ihnen ermöglichen, bestimmte Websites zu blockieren, den Internetzugang auf bestimmte Zeiten zu beschränken und Aktivitäten zu überwachen. Ein bisschen technisches Grundlagen-Wissen ist trotzdem dazu notwendig.

Um diese Schutz-Funktionen zu nutzen, melden Sie sich zunächst in der Weboberfläche Ihres Routers an. Dies erfolgt normalerweise durch die Eingabe der IP-Adresse des Routers in Ihren Webbrowser. Die steht meistens auch auf dem Gerät. Dann benötigen Sie das Kennwort, das Sie bei der Einrichtung des Routers bekommen haben, um Änderungen vorzunehmen. In den meisten Fällen finden Sie diese Optionen zur Kindersicherung im Bereich „Sicherheit“ oder „Elterneinstellungen“. Hier können Sie Profile für jedes Ihrer Kinder erstellen, spezifische Webseiten blockieren und Zeitlimits für die Internetnutzung festlegen.

Als Beispiel hier die Kindersicherungsfunktionen für die weit verbreitete Fritz!Box. Sie bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche unter der Adresse „fritz.box“, mit der Eltern Websites filtern, Zeitpläne erstellen und die Nutzung überwachen können. Durch die Aktivierung dieser Funktionen können Eltern sicherstellen, dass ihre Kinder nur auf altersgerechte Inhalte zugreifen. Dazu gehen Sie von der Startseite der Fritz!Box auf die Funktion „Internet“, dort finden Sie einen weiteren Menüpunkt „Filter“. Jetzt können Sie sogenannte Zugangsprofile einrichten. Diese Profile beinhalten Uhrzeiten, wann der Zugang erlaubt ist, ebenso können Sie Webseiten sperren, die nicht zugänglich sein sollen. Zum Beispiel „tiktok.com“. Die Fritz!Box bietet noch einen besonderen Service. In diesem Zugangsprofil können Sie automatisch alle Seiten sperren, die von der „Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz“ indiziert wurden. Also als ungeeignet eingestuft. Haben Sie ein solches Profil angelegt, speichern Sie es und weisen es dann dem Gerät Ihres Kindes auf der Filter-Seite zu.

Neben den Router-basierten Lösungen gibt es auch zahlreiche Softwareoptionen, die auf den Geräten Ihrer Kinder installiert werden können. Diese Programme bieten oft erweiterte Funktionen, wie detaillierte Berichte über die Online-Aktivitäten, die Möglichkeit, bestimmte Anwendungen zu blockieren und Benachrichtigungen bei verdächtigen Aktivitäten. Ein Beispiel für solche Software ist „Norton Family“. Diese Anwendung ermöglicht es Eltern, die Online-Aktivitäten ihrer Kinder zu überwachen, unangemessene Inhalte zu blockieren und Bildschirmzeiten festzulegen. Ähnliche Programme wie „Kaspersky Safe Kids“ bieten ebenfalls umfassende Kindersicherungsfunktionen und sind einfach zu konfigurieren. Bedenken Sie nur das dies eine russische Software ist und das zur Zeit Krieg ist, was gegen deutsche Server eingesetzt werden könnte.

Medienkompetenz bei Kindern

Internet-Zugang für Kinder einschränken

Auf Android-Geräten können Eltern die App „Google Family Link“ verwenden. Diese App ermöglicht es, die Bildschirmzeit zu überwachen, Apps zu genehmigen oder zu blockieren und den Standort des Geräts zu verfolgen. Ähnlich bietet Apple mit „Screen Time“ auf iOS-Geräten eine Funktion, mit der Eltern Nutzungszeiten festlegen, bestimmte Inhalte blockieren und Aktivitäten überwachen können.

Um diese Funktionen zu aktivieren, müssen Eltern die jeweilige App herunterladen und ein Konto mit Passwort erstellen. Nach der Einrichtung können sie die Geräte ihrer Kinder hinzufügen und die gewünschten Einstellungen vornehmen.

Wenn Sie noch tiefer ins Thema einsteigen möchten, besuchen Sie einmal die Website „www.mimikama.org“. Dort finden Sie unter dem Suchwort „Kindersicherung“ noch weitere Artikel, wie Sie den Umgang mit dem Internet für Ihre Kinder sicherer gestalten können. Ebenso natürlich über die Website des Sicher-Stark-Teams.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Abenteuerland Internet.

Abenteuerland Internet

Auch wenn es manche Eltern kritisch sehen: Das Internet bietet Kindern unzählige Möglichkeiten zum Lernen, Spielen und Entdecken. Doch genauso wie im richtigen Leben drohen auch im digitalen Raum Gefahren, vor denen sich Kinder und Jugendliche schützen müssen. Die Eltern spielen dabei eine wichtige Rolle, indem sie ihren Kindern beibringen, sicher und verantwortungsbewusst mit den digitalen Medien umzugehen. Sie sind das Vorbild, nach dem sich Kinder dann doch gerne orientieren.

Zunächst einmal sollten Eltern sicherstellen, dass die Kinder grundlegende Sicherheitsmaßnahmen kennen und auch anwenden. Dazu gehört als erster Schritt die Installation einer Kinderschutzsoftware, die unerwünschte Inhalte blockiert und Online-Aktivitäten überwacht. Wichtig ist auch die Grundregel, dass Kinder niemals persönliche Informationen wie Adresse, Telefonnummer oder den Namen der Schule preisgeben. Eine weitere bewährte Methode ist übrigens das Festlegen von Nutzungszeiten, um einen übermäßigen Konsum zu verhindern und sicherzustellen, dass Kinder genügend Zeit für analoge Aktivitäten haben. Da kann die gute alte Eieruhr wieder ganz neue Aufgaben übernehmen.

Soziale Medien und Online-Spiele sind zwar beliebt bei Kindern und Jugendlichen, bergen aber auch Risiken wie Cybermobbing oder ungewollten Kontakt mit Fremden. Nicht als Überwachung, sondern zur Sicherheit sollten Eltern die Profile ihrer Kinder regelmäßig überprüfen und ihnen erklären, wie sie die Privatsphäre-Einstellungen nutzen können. Wichtig ist es auch, dass Kinder nicht mit falschen Altersangaben unterwegs sind. In Online-Spielen sollten Kinder lernen, niemals persönliche Daten zu teilen und sich nie mit Online-Bekanntschaften zu treffen. Offene Gespräche über die Erlebnisse und Kontakte im Internet helfen, potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen.

Stichwort Medienkompetenz: Kinder sollten frühzeitig lernen, die Richtigkeit von Online-Inhalten eher zu hinterfragen als zu glauben. Sie müssen lernen, zwischen zuverlässigen und unseriösen Quellen zu unterscheiden. Hier können Eltern durch gemeinsame Aktivitäten wie das Lesen und Besprechen von Nachrichten helfen. Cybermobbing ist ein weiteres ernstes Thema. Kinder müssen wissen, dass sie niemals beleidigende oder schädliche Nachrichten senden sollen und dass sie sich sofort an ihre Eltern oder Lehrer wenden, wenn sie selbst Opfer werden oder solche Vorfälle beobachten.

Internet

Eine weitere Herausforderung im Internet sind unerwünschte Werbung und betrügerische Angebote. Kinder können schnell auf Popup-Anzeigen oder interessante Angebote hereinfallen, die sie auf gefährliche Webseiten führen oder die persönliche Informationen abfragen. Eltern sollten ihre Kinder darüber aufklären, dass sie niemals auf unbekannte Links klicken oder Angebote annehmen sollten, die zu gut erscheinen, um wahr zu sein. Es ist hilfreich, einen Werbe-Blocker zu installieren, um solche Anzeigen von vornherein zu unterbinden.

Oft unterschätzt, im Ernstfall aber teuer: Neben den Inhalten im Internet ist auch der Umgang mit digitalen Geräten wichtig. Kinder sollten verstehen, dass sie ihre Geräte vor Schäden schützen müssen, beispielsweise durch die Verwendung von Schutzhüllen und das Vermeiden von Essen und Trinken in der Nähe der Elektronik. Cola in der Tastatur kann ein Gerät sicher lahmlegen, die Reparaturkosten sind nicht zu unterschätzen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Kinder lernen, regelmäßige Pausen einzulegen, um Augenbelastung und körperliche Beschwerden zu vermeiden. Eltern können hier als Vorbilder dienen und gemeinsam mit ihren Kindern digitale Auszeiten einzulegen. Auch das Einrichten eines festen Platzes für digitale Geräte kann helfen, eine gesunde Balance zwischen On- und Offline-Zeit zu finden.

Sicheres Verhalten im Internet ist für Kinder und Jugendliche unerlässlich. Eltern spielen eine zentrale Rolle dabei, ihre Kinder über mögliche Gefahren aufzuklären und ihnen den richtigen Umgang mit digitalen Medien beizubringen. Durch klare Regeln, offene Kommunikation und praktische Tipps können Eltern ihren Kindern helfen, die Vorteile des Internets sicher zu nutzen. Weitere Informationen zu Internet-Themen finden Sie auch auf der Homepage des Sicher-Stark-Teams.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Pädophile an Badeseen.

 

Pädophile an Badeseen

Pädophile an Badeseen – Wie Eltern ihre Kinder schützen können

Von Veronika Wittig

Die Sommerferien stehen vor der Tür und viele Kinder und Heranwachsende verbringen die Sommerzeit gerne im Freibad oder an Badeseen. Doch leider werden sie dort häufig auch Opfer von Pädophilen. Wichtige Tipps, wie Eltern ihre Kinder schützen können, finden Sie in diesem Artikel.

Die Gefahr an Badeseen

Gerade an Badeseen lauert die Gefahr, dass sich Pädophile unerkannt am Gelände aufhalten und Kinder beobachten oder sogar heimlich filmen können, da sie sich auf weitläufigen Gebieten, häufig am Waldrand, gut verstecken und Kinder so unbemerkt beobachten können. Aber nicht nur an Badeseen können Kinder Opfer von Pädophilen werden.

Beim Schutz der Kinder besteht die Schwierigkeit darin, dass man oftmals nicht richtig sicher sein kann, welcher Mensch wirklich pädophil ist. Wie können Eltern ihre Kinder also bestmöglich schützen?

Das Problem dabei ist, dass man niemals sichergehen kann, welcher Mensch pädophil ist.

Kinder vor Pädophilen schützen

Wichtig ist, den Kindern beizubringen, aufmerksam zu sein. Versteckt sich an Badeseen oder Spielplätzen jemand auffällig zwischen Bäumen oder im Gebüsch, schaut aber immer wieder zu den Kindern? Versucht derjenige sogar, eines der Kinder anzusprechen und wegzulocken, oder scheint er Fotos und Videos anzufertigen? Wichtigste Regel für Kinder ist: Niemals mit Fremden mitgehen! Immer den Eltern Bescheid geben, wohin man geht.

Tritt ein (fremder) Erwachsener direkt in Kontakt mit Kindern, suchen Menschen mit pädophilen Neigungen häufig auch direkt den körperlichen Kontakt. Häufig bauen sie wie zufällig wirkende Berührungen in die Kontaktaufnahme ein. Dies sollten erste Warnzeichen sein.

Junge Kinder sollten sich in öffentlich zugänglichen Badeseen, Freibädern etc. nicht unbekleidet aufhalten. Eltern sollten darauf achten, dass auch junge Kinder immer mit entsprechender Schwimmkleidung oder einem Shirt bekleidet sind und zum Umziehen Umkleidekabinen nutzen. Gerade an heißen Sommertagen sind viele Menschen in Freibädern und an Seen, sodass auffällige Verhaltensweisen fremder Menschen, wie das Beobachten von Kindern, leichter übersehen werden.

Sind Kinder älter, sind sie häufig auch öfter unbegleitet mit gleichaltrigen Freunden unterwegs. Bringen Sie deshalb Ihrem Kind bei, dass es nicht zu leicht Vertrauen zu fremden Menschen aufbaut. Kinder sollten wissen, welche Art von Kontakt in Ordnung ist und wie Warnzeichen aussehen könnten. Wichtig ist auch, den Kindern beizubringen, dass eigene (körperliche) Grenzen gegenüber anderen Menschen wichtig sind. Selbstbewusste Kinder, die ihre Grenzen kennen, können sich gegen Übergriffe besser behaupten.

Presseberichte 2022

Kinder vor Pädophilen schützen

Das Sicher-Stark-Team hilft mit 

Unser Sicher-Stark-Team gibt hilfreiche Tipps, damit Kinder sicher und selbstbewusst aufwachsen können und kein Opfer von Mobbing, sexuellen Übergriffen oder Cyberattacken werden.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Smartphones als Beziehungskiller.