Von Veronika Wittig
Die Kitas im Land haben unter anderem die Aufgabe, die jungen Heranwachsenden auf das Zusammenleben in einer pluralistischen und demokratisch verfassten Gesellschaft vorzubereiten.
Kinder sollen früh für die Werte einer Demokratie sensibilisiert werden. Dafür sollen sie bereits in jungen Jahren die Erfahrung machen, dass ihre Bedürfnisse und Wünsche ernst genommen werden und sie selbst, so wie sie sind, Teil einer Sozialgemeinschaft sind. Aber wie genau kann Demokratiebildung in jungen Jahren gelingen?
Grundsätzlich gilt: Demokratie muss erlernt und erlebt werden. Je früher Kinder mit Demokratie und ihrer Funktionsweise in Berührung kommen, desto besser. Dabei geht es weniger um das funktionale Erklären eines politischen Systems, sondern um Gestaltungswillen: Kinder lernen demokratische Prozesse, wenn sie ihre eigene Lebenswelt aktiv mitbestimmen können und so ihre Eigenverantwortung gestärkt wird. Sie sollen lernen, eigene Ideen und Wünsche zu äußern und auch konstruktiv mit anderen Meinungen umzugehen. Sprich, sie sollen die Werte einer Demokratie verstehen.
Dadurch können Kinder Demokratie schon früh als Lebensform begreifen und nicht als etwas, was erst dann zum Tragen kommt, um das Schlimmste zu verhindern.
Demokratie in der Kita erfahrbar machen
Kinder erleben in der Kindertagesstätte meist erstmals eine Gemeinschaft mit anderen Kindern und Erwachsenen außerhalb ihres vertrauten familiären Umfelds. Dadurch entsteht die Möglichkeit, innerhalb dieser Gemeinschaft wichtige Erfahrungen zu sammeln und Werte zu erlernen.
Für die frühkindliche Demokratiebildung ergeben sich so verschiedene Möglichkeiten:
- Auf der partizipatorischen Ebene können verschiedene Beteiligungsformate spielerisch getestet werden: Beispielsweise ein demokratischer Kita-Rat, ein Beschwerdemanagement oder eine eigene Kita-Verfassung.
- Im Alltag können Kinder eigene Ideen in den Kita-Alltag mit einbringen: Vorschläge für Ausflüge, Spiele, Essensideen etc.
- Verankerung von demokratischen Normen: Innerhalb der Kita sollten klare Regeln und Diskurse darüber bestehen, welche Werte und Normen den Umgang miteinander prägen.
Was können Eltern tun?
Eltern können die Ideen und Ansätze aufgreifen und zu Hause im familiären Umfeld fortführen. Dazu gehört ein Wertekanon, das Erlernen von Grundsätzen des gesellschaftlichen Zusammenlebens, andere Meinungen zu akzeptieren, Kompromisse zu finden und eigene Ideen zu entwickeln. Eltern können demokratische Prozesse und Werte zu Hause stärken, indem sie Kinder in Entscheidungsfindungen miteinbeziehen und bei gewissen Fragen mitbestimmen lassen. Dies kann bei der Kleiderwahl, dem Mittagessen, dem Spielzeug oder Ideen für Wochenendausflüge spielerisch geschehen.
Das Sicher-Stark Team hilft mit
Das Sicher-Stark Team hilft mit und bietet umfassendes Material, um Kinder fit zu machen für ein gesellschaftliches Leben in Zusammenhalt und einer Wertegemeinschaft. Die Sicher-Stark Homepage bietet Informationen, Kinder auf verschiedene Lebensbereiche vorzubereiten und so fit zu machen.
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