Frühe Aufklärung: Wie viel sollten Kinder schon wissen?

Warum ehrliche Gespräche über Körper, Gefühle und Sexualität von Anfang an wichtig sind

Wenn es um Sexualaufklärung geht, sind viele Eltern unsicher. Manche fragen sich, ob man Kinder nicht damit überfordert, wenn man zu früh über Sexualität spricht. Andere wiederum befürchten, dass ein zu spätes Ansprechen Gefahren birgt. Klar ist: Sexualaufklärung gehört zum Aufwachsen dazu und zwar nicht erst in der Pubertät.
Bereits kleine Kinder stellen Fragen wie: „Wie kommen Babys in den Bauch?“ oder „Warum sieht mein Körper anders aus, als bei meinem Bruder?“ Solche Fragen sind ganz normal und sollten altersgerecht beantwortet werden. Aufklärung heißt jedoch nicht, Kindern Details über Sexualität zu erzählen, die sie noch nicht verstehen können. Es geht vielmehr darum, ihnen Schritt für Schritt Wissen über den eigenen Körper, über Gefühle und über Grenzen zu vermitteln. So kann altersgerechte Aufklärung Kindern dabei helfen, ein gesundes Körperbewusstsein zu entwickeln und das Risiko sexueller Übergriffe zu verringern.

Warum frühe Aufklärung wichtig ist

  • Stärkung des Selbstwertgefühls: Kinder, die ihren Körper benennen können, fühlen sich ernst genommen.
  • Schutz vor Übergriffen: Wer weiß, dass der eigene Körper privat ist, kann „Nein“ sagen und Hilfe suchen.
  • Offene Kommunikation: Wenn Kinder lernen, über Gefühle und Körper zu sprechen, fällt es ihnen später leichter, auch über schwierige Themen offen mit den Eltern zu reden.

Studien belegen zudem, dass Jugendliche, die bereits früh sachlich über Sexualität aufgeklärt wurden, nicht eher zu riskantem Verhalten neigen – im Gegenteil: Sie gehen meist verantwortungsbewusster mit Beziehungen und Verhütung um.
Quelle: https://www.who.int/publications/m/item/9789231002595?utm_source=chatgpt.com

Wie können Eltern kindgerecht aufklären?

Bei der Aufklärung geht es nicht um kompliziertes Fachwissen, sondern um Offenheit und Ehrlichkeit. Wichtig ist, das Gespräch immer an Alter und Entwicklungsstand anzupassen.

Kurse, Seminare, Vorträge, Sicherheitstraining für Kinder und Eltern, Selbstbehauptung für Mädchen

Tipps für den Alltag:

  • Fragen ernst nehmen: Wenn ein Kind fragt „Wie kommt das Baby in den Bauch?“, reicht eine einfache, klare Antwort. Eltern können das Wissen Stück für Stück erweitern, wenn neue Fragen kommen.
  • Bücher nutzen: Es gibt zahlreiche Kinderbücher, die altersgerecht erklären, wie Babys entstehen, wie Körperteile heißen oder warum Gefühle wichtig sind.
  • Körper benennen: Kinder sollten die richtigen Begriffe für alle Körperteile kennen, auch für die Intimzonen. So lernen sie, offen zu sprechen und sich im Notfall klar mitzuteilen.
  • Grenzen setzen üben: Eltern können mit ihren Kindern spielerisch Situationen nachstellen, in denen sie deutlich „Nein!“ sagen, sich wegdrehen oder einen Erwachsenen um Hilfe bitten. So lernen Kinder, ihre Grenzen zu erkennen und zu verteidigen.
  • Gefühle ansprechen: Schon kleine Kinder verstehen, was angenehm oder unangenehm ist. Eltern können sie ermutigen, dieses Gefühl ernst zu nehmen.
  • Vorleben: Eltern, die respektvoll mit Grenzen umgehen, zeigen ihrem Kind, wie man dies auch von anderen erwarten darf.

Fazit: Aufklärung schützt und stärkt Kinder

Anstatt Ausflüchte oder Fantasiegeschichten zu erfinden, wie z. B.: „Der Storch bringt die Babys.“, ist es besser, altersangemessene, aber korrekte Erklärungen zu geben. Kinder spüren, wenn sie nicht ernst genommen werden und hören im Zweifel von anderen Quellen Dinge, die verwirrend oder falsch sein können. Schon kleine Kinder profitieren also davon, wenn Eltern offen über Körper, Gefühle und Grenzen sprechen. Es geht nicht darum, ihnen die ganze Sexualität der Erwachsenenwelt zu erklären, sondern darum, ihnen ein gesundes Fundament zu geben. Aufklärung beginnt im Alltag: beim Benennen des Körpers, beim respektvollen Umgang miteinander und im offenen Gespräch.
Eltern, die frühzeitig den Mut finden, Fragen ehrlich zu beantworten, legen damit den Grundstein für Vertrauen, Selbstbewusstsein und für einen wichtigen Schutzfaktor vor Übergriffen.

Über Sicher-Stark

Die Sicher-Stark-Initiative zählt zu den führenden Organisationen in Deutschland, wenn es um den Schutz und die Stärkung von Kindern geht. Das interdisziplinäre Team aus Pädagog:innen, Psycholog:innen, IT-Fachleuten und ehemaligen Polizeibeamt:innen bietet seit fast 30 Jahren bundesweit praxisnahe Schulungen, Elterntrainings und Webinare an. Ziel ist es, Kinder frühzeitig stark zu machen – für ein sicheres, selbstbestimmtes Leben in analogen und digitalen Welten.
Mehr Infos: https://www.sicher-stark-team.de

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Belästigung im Freibad

Wie wir unsere Kinder stark machen

Die Sonne scheint, das Wasser glitzert: Freibäder sind für viele Kinder und Jugendliche ein Ort der Freude und Freiheit. Doch leider kommt es dort immer wieder zu Situationen, in denen Mädchen, oder auch Jungen, sich unwohl fühlen, weil ihnen jemand zu nahe kommt. Solche unangemessenen Verhaltensweisen können sehr unterschiedlich aussehen: vom ständigen Fixieren mit Blicken über anzügliche Bemerkungen bis hin zu absichtlichen Berührungen oder dem Bedrängen im Wasser. Auch wenn diese Handlungen manchmal vermeintlich „harmlos“ wirken, können sie für Betroffene sehr belastend sein.

Es stärkt Kinder ungemein, wenn sie von Anfang an die richtigen Worte für alle Körperteile kennen – auch für die Intimbereiche. Wer seinen Körper benennen kann, lernt, sich in unangenehmen Momenten konkret ausdrücken zu können. Ebenso wichtig ist, Kinder darin zu unterstützen, Grenzen zu setzen. Wenn ein Kind keine Umarmung oder keinen Kuss möchte – auch nicht von engen Verwandten – dann ist das in Ordnung. Ein Kind soll spüren: Mein Körper gehört mir! Auch die Formulierung von Gefühlen im Alltag ist ein wertvoller Wegweiser: ‚War das angenehm?‘ oder ‚Wie hast du dich dabei gefühlt? Solche Fragen unterstützen Kinder darin, ihre eigene Empfindungen ernst zu nehmen.

Durch Rollenspiele zu Hause können Kinder zudem lernen, deutlich „Nein!“ zu sagen, sich wegzudrehen oder laut um Hilfe zu rufen. So stärken sie ihr Selbstvertrauen in einem sicheren Rahmen. Wichtig ist: Kinder tragen niemals Verantwortung für das übergriffige Verhalten anderer. Selbst wenn ein Kind nicht laut reagiert hat, bleibt es unverschuldet Opfer.

Im Freibad helfen klare Regeln und gemeinsames Vorgehen: Kinder sollten nach Möglichkeit zu Zweit oder in Gruppen ins Wasser gehen, möglichst die Übersicht behalten und Abstand zu Fremden halten. Wenn sich etwas unsicher oder unangenehm anfühlt, ist es völlig in Ordnung, sich zurückzuziehen oder eine vertraute Person um Unterstützung zu bitten. Im Notfall kann ein deutlicher Hilferuf, zum Beispiel „Sie dort, bitte helfen Sie mir!“, wirksam sein. Außerdem ist es sinnvoll, sich gemeinsam vorab zu orientieren: Wo ist der Bademeister oder das Sicherheitspersonal erreichbar, damit Ihr Kind weiß, an wen es sich im Ernstfall wenden kann.

Was können Eltern konkret tun?

  • Sprache einsetzen: Körperteile beim richtigen Namen nennen – damit Kinder sich konkret ausdrücken können.
  • Grenzen stärken: Akzeptieren, wenn das Kind Nähe verweigert. Das stärkt die Selbstbestimmung.
  • Gefühle verbalisieren: „War das angenehm?“ hilft beim Wahrnehmen und Formulieren des eigenen Empfindens.
  • Rollenspiele: Sicherheit durch laut „Nein!“ sagen, sich entfernen oder Hilfeschreie üben.
  • Verantwortung klar benennen: „Du bist nicht schuld“
  • Zusammen statt allein: Freibadbesuche gemeinsam mit Freundinnen oder Familie planen.
  • Auf das Bauchgefühl vertrauen: Ein unangenehmes Gefühl ist Grund genug, um sich zu schützen.
  • Hilferuf üben: „Sie dort, helfen Sie mir!“ laut aussprechen, wenn nötig.
  • Ansprechpersonen kennen: Überblick über das Freibad-Personal verschaffen, um direkte Hilfe holen zu können.

Kinder die lernen, auf sich zu achten und klare Grenzen zu setzen, erleben das Freibad selbstbestimmt mit Lebensfreude und Sicherheitsgefühl. Und Eltern schaffen das Umfeld, in dem sie diesen Mut entdecken.

Wichtige Telefonnummern
Polizei (Notfall) 110
Nummer gegen Kummer (anonym) 116 111
Weißer Ring (kostenfreie Hilfe) 116 006

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Eltern heute: Mehr Nähe, mehr Freiheit – aber auch mehr Druck?

Eltern erziehen heute anders als noch vor einer Generation: Sie sind weniger streng, dafür emotional zugewandter, partnerschaftlicher und reflektierter. Sie wollen ihre Kinder stark machen, ohne sie zu bevormunden. Statt um Gehorsamkeit geht es ihnen darum, Selbstvertrauen, Resilienz und ein gesundes Selbstbild bei ihren Kindern zu stärken.
Dieser Trend hat gute Gründe. Viele Eltern wollen bewusst anders handeln als ihre eigenen Eltern, bei denen Gefühle oft keinen Platz hatten und autoritäre Erziehung selbstverständlich war. Studien zeigen außerdem, dass ein einfühlsamer Erziehungsstil langfristig das Vertrauen zwischen Eltern und Kindern stärkt und deren psychische Gesundheit fördern kann.

Zwischen Anspruch und Alltag

Doch dieser neue Anspruch bedeutet auch mehr Energieeinsatz und kann zur Belastung werden. Moderne Eltern wollen nicht nur Regeln aufstellen, sondern ihren Kindern auch jede Entscheidung erklären und hinterfragen. Sie wollen Emotionen auffangen, zuhören, vermitteln. Gleichzeitig sollen sie aber auch arbeiten, den Familienalltag organisieren und Zeit für sich selbst finden.
Das Ideal: Kinder sollen in einer Atmosphäre aufwachsen, in der sie sich frei entfalten können, ohne Angst vor Strafe oder Abwertung haben zu müssen. Doch im Alltag zeigt sich, dass die ständige Reflexion und der Wunsch, alles richtig machen zu wollen, Eltern auch erschöpfen kann.

Wenn Nähe zu Kontrolle wird

Das Bemühen, immer präsent zu sein, kann ungewollt in Überbehütung umschlagen. Manche Eltern greifen schnell ein, noch bevor ein Kind selbst nach einer Lösung sucht, oder nehmen ihm kleine Frustrationen ab. Kurzfristig schützt das zwar vor Enttäuschungen, langfristig kann es aber das Selbstvertrauen und die Eigenständigkeit von Kindern schwächen. Dabei ist nicht jede Schwierigkeit ein Problem, das sofort gelöst werden muss. Kinder brauchen auch Raum für eigene Erfahrungen, selbst wenn diese mit Streit, Langeweile oder kleinen Niederlagen verbunden sind. Gerade daraus lernen sie, sich selbst zu behaupten und Schwierigkeiten auszuhalten.

Anzeichen, dass Eltern zu viel Verantwortung übernehmen

  • Ständige Gedanken um das richtige Verhalten und mögliche Fehler
  • Große Angst, dem Kind könnte etwas passieren oder es könnte scheitern
  • Kinder trauen sich wenig, alleine zu entscheiden, oder suchen permanent Bestätigung
  • Eigene Bedürfnisse der Eltern treten dauerhaft in den Hintergrund

Was wirklich stark macht

Kinder profitieren vor allem von verlässlichen, zugewandten Eltern, die Fehler nicht vermeiden, sondern aushalten und dabei zeigen, dass Konflikte und Gefühle normal sind. Es muss nicht jede Emotion analysiert und jedes Problem sofort gelöst werden. Entscheidend ist, präsent zu sein, zuzuhören und Vertrauen zu schenken.
Eltern dürfen sich selbst zugestehen, nicht perfekt zu sein. Statt jeden Schritt zu kontrollieren, hilft es, den Kindern eigene Erfahrungen zuzutrauen, auch wenn das für sie bedeutet, Fehler zu machen. Denn echte Stärke entsteht nicht durch ständige Kontrolle, sondern durch das Vertrauen darauf, dass Kinder eigene Lösungen finden und Eltern auch dann da sind, wenn nicht alles glattläuft.

Die Sicher-Stark-Initiative gehört seit fast 30 Jahren bundesweit zu den zentralen Anlaufstellen, wenn es um den Schutz und die Stärkung von Kindern geht. Ein interdisziplinäres Team aus Pädagog:innen, Psycholog:innen, IT-Expert:innen und ehemaligen Polizeibeamt:innen setzt sich dafür ein, Kinder frühzeitig stark zu machen. Mit praxisnahen Schulungen, Elterntrainings und Webinaren unterstützt die Initiative Familien in ganz Deutschland – damit Kinder lernen, selbstbewusst und sicher in analogen wie digitalen Lebenswelten aufzuwachsen.
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Körperbild bei Kindern stärken

Wie Eltern im Sommer Selbstwert fördern können

Es ist ein ganz alltäglicher Moment: Ein Kind betrachtet sich nachdenklich im Spiegel oder zögert, die T‑Shirt‑Ärmel hochzukrempeln, während draußen die Sonne scheint. Gerade in den warmen Monaten wird der eigene Körper sichtbarer – beim Schwimmen, beim Sport, auf Urlaubsfotos. Für viele Mädchen und Jungen ist das häufig die Zeit, in der erste Unsicherheiten gegenüber dem eigenen Körper auftauchen können. Plötzlich tauchen Fragen auf wie: „Bin ich zu dick? Bin ich zu dünn? Sehe ich irgendwie komisch aus?“

Diese Fragen entstehen oft bereits früher, als Erwachsene denken. Selbst Grundschulkinder entwickeln schon ein erstaunlich festes Bild vom eigenen Körper. Und dieses Bild wird geprägt von ganz unterschiedlichen Einflüssen, wie beiläufigen Bemerkungen im Familienalltag, abwertende Sprüche von Gleichaltrigen oder idealisierte Körperbilder aus den sozialen Medien. All das kann zusammen dafür sorgen, dass Kinder beginnen, sich mit anderen zu vergleichen, und dabei immer wieder das Gefühl haben, nicht „gut genug“ zu sein. Problematisch ist vor allem, wenn sich diese Unsicherheit festsetzt. Dann kann sie den Alltag belasten, das Selbstwertgefühl schwächen und später sogar in Essstörungen oder andere psychische Probleme münden. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern nicht erst eingreifen, wenn der Leidensdruck groß ist, sondern möglichst früh sensibel bleiben, zuhören und gegensteuern.

Weltkindertag 2023

Erste Signale erkennen

Manche Kinder sprechen offen über ihre Zweifel, viele tun es jedoch nicht. Diese Signale können darauf hinweisen, dass ein Kind beginnt, ein negatives Körperbild zu entwickeln:

  • Häufige selbstkritische oder abwertende Sätze wie „Ich bin zu dick“ oder „Ich sehe doof aus“
  • Vermeidung bestimmter Situationen, etwa Schwimmbadbesuche, Sport oder Gruppenfotos
  • Auffälliges Essverhalten, wie Mahlzeiten auslassen, Kalorien zählen, Schuldgefühle nach dem Essen
  • Übermäßiges Beschäftigen mit dem Spiegelbild oder ständiges Vergleichen mit anderen
  • Rückzug von Freundinnen und Freunden, weniger Lust auf Hobbys

Was Eltern tun können

  • Über Schönheit, Medien und Retuschen sprechen, ohne zu belehren. Neugierig zuhören statt vorschnell beruhigen.
  • Selbst mit gutem Beispiel vorangehen und freundlich über den eigenen Körper sprechen.
  • Kinder nicht nur für ihr Aussehen loben, sondern für Eigenschaften wie Mut, Hilfsbereitschaft oder Kreativität.
  • Vielfalt sichtbar machen – durch Bücher, Filme, Accounts oder Gespräche, die verschiedene Körperformen normalisieren.
  • Frühzeitig Unterstützung suchen, wenn Sorgen den Alltag stark bestimmen.

Ein stabiles Körperbild wächst nicht über Nacht. Doch wer als Kind erlebt, dass Wertschätzung nicht an der Zahl auf der Waage hängt, sondern an dem, wie man denkt, fühlt und handelt, hat eine gute Basis fürs Leben. So bleibt der Sommer nicht die Zeit, in der Unsicherheit den Blick in den Spiegel bestimmt, sondern eine Zeit für Bewegung, Begegnungen und das gute Gefühl, im eigenen Körper zu Hause zu sein.

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Handy weg, Blick aufs Kind!

Warum Aufsicht im Schwimmbad lebenswichtig ist

Sommerzeit ist Badezeit! Für Kinder gehört das Planschen im kühlen Wasser zu den schönsten Momenten der Ferien. Doch während der Nachwuchs mutig ins Wasser springt und ausgelassen spielt, sind viele Eltern oft vom Smartphone abgelenkt. Natürlich sind Handys aus dem Alltag kaum noch wegzudenken – am Beckenrand kann jedoch schon ein kurzer Blick aufs Display fatale Folgen haben und dazu führen, dass Eltern den Überblick verlieren.
Expert:innen aus Schwimmverbänden und Sicherheitsorganisationen beobachten seit Jahren, dass immer mehr Unfälle beim Baden passieren, weil Eltern im entscheidenden Moment nicht hinschauen. Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind im Jahr 2024 in Deutschland insgesamt 411 Menschen ertrunken – deutlich mehr als noch 2021, als es 299 Todesfälle gab. Besonders tragisch ist, dass darunter auch 14 Kinder unter zehn Jahren waren.

Gefahren in Badeseen und Flüssen

Neben überfüllten Schwimmbecken bergen auch Badeseen und Flüsse besonders hohe Risiken. Laut der DLRG-Präsidentin Ute Vogt gehen die meisten tödlichen Badeunfälle auf offene Gewässer zurück, insbesondere weil dort Strömungen unterschätzt werden. Viele Expert:innen raten sogar grundsätzlich davon ab, Kinder in Flüssen schwimmen zu lassen. Gerade Nichtschwimmer:innen und unsichere Schwimmer:innen sind hier besonders gefährdet. Häufig können Kinder trotz Seepferdchen-Abzeichen noch nicht sicher schwimmen und geraten dadurch schneller in Panik, verschätzen sich bei der Wassertiefe oder überschätzen die eigene Kraft.
Quelle: https://www.dlrg.de/informieren/die-dlrg/presse/dlrg-jahresbilanz/presseinfo/

Um Kinder zuverlässig zu schützen, braucht es vor allem Aufmerksamkeit und klare Regeln. Diese Maßnahmen können helfen:

✅ Handy bewusst weglegen: Am besten auf lautlos stellen oder ganz in der Tasche lassen. Wichtige Anrufe lassen sich kurz checken, aber kein Scrollen durch Social Media.

✅ Abwechselnde Aufsicht: Sind mehrere Erwachsene dabei, kann immer einer gezielt beobachten.

✅ Frühzeitig schwimmen lernen: Das Seepferdchen reicht nicht. Sicherheit kommt erst durch Übung.

✅ Regeln besprechen: Nie ohne Begleitung ins tiefe Wasser, nicht drängeln oder schubsen.

✅ Risiken erklären: Kinder sollten verstehen, warum Flüsse, Seen und sogar ruhige Buchten gefährlich sein können.

Rettungsschwimmer:innen und Bademeister:innen tragen zwar erheblich zur Sicherheit bei, doch sie können nicht jedes einzelne Kind im Auge behalten. Die Verantwortung liegt stets bei den Eltern. Wer aufmerksam bleibt, kann nicht nur Badeunfälle verhindern, sondern bemerkt auch frühzeitig, wenn Kinder belästigt, gemobbt werden oder in Streit geraten, und kann rechtzeitig eingreifen. Das Handy kann warten – die Sicherheit der Kinder nicht.

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Medienkompetenz statt Verbote: Warum Kinder digital stark gemacht werden müssen

Smartphone in der Hand, Kopfhörer im Ohr, TikTok auf dem Bildschirm – für viele Kinder gehört digitale Kommunikation längst zum Alltag. Oft früher, als Erwachsene es erwarten oder sich wünschen. Zwischen Chats, Videos und Challenges bewegen sich schon Grundschulkinder ganz selbstverständlich in digitalen Räumen. Doch mit dieser Freiheit gehen Herausforderungen einher: Cybermobbing, Desinformation und Suchtverhalten sind reale Risiken, denen Kinder nicht schutzlos ausgeliefert sein sollten. Immer häufiger wird deshalb der Ruf nach klaren Grenzen laut – bis hin zu Forderungen nach einem generellen Social-Media-Verbot für Kinder unter 14 Jahren. Doch lassen sich Probleme wirklich lösen, indem man sie verbietet?

In der aktuellen Debatte um ein mögliches Social-Media-Verbot für Kinder unter 14 Jahren spricht sich Bundesbildungs- und Familienministerin Karin Prien (CDU) für diese Altersgrenze aus, um Kinder und Jugendliche besser vor extremistischen, pornografischen und suchtgefährdenden Inhalten zu schützen. Die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), Simone Fleischmann, äußerte sich dazu im Bayerischen Rundfunk jedoch kritisch. Sie hält ein solches Verbot für unrealistisch und warnt davor, die digitale Realität durch Reglementierungen ausblenden zu wollen.
Quelle: https://www.bllv.de/vollstaendiger-artikel/news/bildungsziel-medienkompetenz-statt-verbotspolitik-wir-muessen-kinder-fit-machen-6775

Warum Verbote nicht genügen

Natürlich können klare Altersgrenzen eine Orientierung bieten. Doch ein Verbot allein schützt Kinder nicht vor problematischen Inhalten – im Gegenteil: Wer heimlich Plattformen nutzt, tut dies oft ohne Aufsicht oder Unterstützung. Aus medienpädagogischer Sicht ist eine reine Verbotsstrategie daher wenig sinnvoll, da sie Kinder nicht in ihrer Medienreflexion stärkt. Medienkompetenz gilt in der Fachwelt als der nachhaltigere Weg.
Schließlich ist die digitale Welt längst Teil des Alltags und wird künftig noch wichtiger werden. Daher ist es nicht zielführend, Kinder von digitalen Medien auszuschließen. Vielmehr müssen sie darin unterstützt werden, sicher und reflektiert mit digitalen Inhalten umzugehen. Voraussetzung dafür ist, dass Eltern und Schule gemeinsam Verantwortung übernehmen und Kindern die nötigen Kompetenzen vermitteln.

Was Eltern konkret tun können:

Vorbild sein: Kinder orientieren sich am Verhalten der Erwachsenen. Wer beim Essen ständig aufs Handy schaut, sendet ein klares Signal.

  • Regeln gemeinsam festlegen: Dazu gehören feste Zeiten, handyfreie Zonen (etwa am Esstisch oder vor dem Schlafengehen), gemeinsames Anschauen von Inhalten und Gespräche darüber sowie eine gesunde Balance zwischen digitalen und analogen Aktivitäten.
  • Kritisches Denken fördern: Was ist Werbung, was Meinung? Was macht ein Bild oder Video glaubwürdig? Wie erkenne ich eine seriöse Quelle?
  • Auch Schulen sind gefragt: nicht nur durch die Bereitstellung digitaler Geräte, sondern durch gezielte Medienbildung. Möglich sind etwa Projektwochen zu Themen wie Fake News oder Cybermobbing, die Zusammenarbeit mit Medienpädagogen, Kooperationen mit Fachstellen oder auch Elternabende und Fortbildungen für Lehrkräfte.

Fazit: Kinder vor digitalen Risiken zu schützen ist notwendig. Doch statt ihnen den Zugang zu verwehren, sollten sie befähigt werden, selbstbestimmt und sicher mit digitalen Medien umzugehen. Wer versteht, wie soziale Netzwerke funktionieren und wie man sich dort schützt, gewinnt echte Souveränität, und genau darum sollte es gehen.

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Fake News erkennen: Wie Eltern ihre Kinder stark machen

Tipps für mehr Medienkompetenz und kritisches Denken in der Familie

Digitale Inhalte erreichen Kinder heute häufig, noch bevor diese gelernt haben, Informationen kritisch zu hinterfragen. Zwischen Erklärvideos, Challenges und Chats tauchen immer wieder auch Falschmeldungen, manipulierte Bilder oder Halbwahrheiten auf. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder aktiv beim Aufbau von Medienkompetenz begleiten.

Aufklären statt abschotten

Fake News wirken häufig durch starke Gefühle: Angst, Wut oder Mitleid. Gerade Kinder können solche Impulse schwer einordnen. Ein erster Schritt ist, Medien gemeinsam zu nutzen: Wer beim Scrollen, Googeln oder Videoschauen dabei ist, kann Fragen aufgreifen und ins Gespräch kommen. Hilfreich ist es, Inhalte zu hinterfragen: Woher kommt diese Nachricht? Was will sie bewirken? Wer profitiert davon? Und: Fühle ich mich dadurch vielleicht beeinflusst?

Wie können Fake News überprüft werden?

Wie können Fake News überprüft werden?

Fünf alltagstaugliche Tipps für Familien

1. Gemeinsam prüfen statt blind teilen

Sensationelle Meldungen oder dramatische Bilder sollten zum Innehalten führen. Ist diese Meldung glaubwürdig? Schon eine einfache Google-Suche nach der Überschrift kann oftmals zeigen, ob andere Medien darüber berichten oder ob die Quelle fragwürdig ist.

2. Auf Sprache und Machart achten

Viele Falschmeldungen verraten sich durch reißerische Formulierungen, emotionale Übertreibung oder schlechte Rechtschreibung. Auch das Fehlen einer nachvollziehbaren Quelle ist ein Warnsignal.

3. Gefühle besprechbar machen

Kinder können lernen, ihre Reaktionen zu benennen – etwa: „Das macht mir Angst.“ Das schafft emotionale Distanz und stärkt die Selbstwahrnehmung.

4. Fakes analysieren

Eltern können altersgerechte Beispiele wie Bildmanipulationen, Kettenbriefe oder erfundene Influencer-Storys gezielt gemeinsam anschauen und mit ihren Kindern durchsprechen, wie man so etwas erkennt.

5. Vorbild sein

Wer selbst überlegt teilt, recherchiert, Fragen stellt oder auch mal zugibt, auf etwas hereingefallen zu sein, lebt kritisches Denken vor.

Früh übt sich – mit Unterstützung

Eine Studie der Vodafone Stiftung Deutschland von 2020 zeigt, dass 76 Prozent der 14- bis 24-Jährigen mindestens einmal pro Woche Falschnachrichten im Internet begegnen. Jedoch gaben nur 34 Prozent an, diese als Fake News auch zuverlässig erkennen zu können. Je früher Kinder in Familien Medienreflexion lernen, desto besser sind sie gewappnet. Auch Schulen und Bildungsangebote leisten dabei wichtige Beiträge – doch das Fundament entsteht zu Hause: durch Gespräche, Begleitung und gelebte Offenheit.

Link zur Studie

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Erziehung mit Herz und Haltung: Die 5 wichtigsten Regeln für starke, empathische Kinder

Wie Eltern mit klaren Werten Orientierung geben und Kinder zu verantwortungsvollen Persönlichkeiten heranwachsen

In einer Welt, die immer komplexer wird, suchen viele Eltern nach verlässlicher Orientierung: Was brauchen Kinder wirklich, um selbstbewusst, rücksichtsvoll und verantwortungsvoll groß zu werden? Zahlreiche Studien und Praxiserfahrungen zeigen: Es sind nicht strenge Regeln oder Perfektion, sondern vor allem eine wertschätzende Haltung und gelebte Vorbilder, die langfristig Wirkung zeigen. Fünf grundlegende Prinzipien der Erziehung haben sich dabei besonders bewährt und lassen sich ganz einfach im Alltag umsetzen.

1. Höflichkeit – Respekt beginnt im Kleinen

Kinder lernen durch Nachahmung. Wer sich im Alltag höflich verhält – etwa die Kassierer*innen im Supermarkt freundlich grüßt oder sich beim Kind fürs Tischdecken bedankt, zeigt, dass Höflichkeit nicht nur eine Floskel ist, sondern echte Wertschätzung ausdrückt. Wird diese Haltung von den Eltern selbstverständlich gelebt, übernehmen Kinder sie ganz von selbst.

2. Rücksicht – Empathie wächst mit Erfahrung

Rücksichtnahme lässt sich nicht erzwingen, aber ebenfalls vorleben. Wenn z. B. Kinder Rücksicht auf Jüngere nehmen und dafür Anerkennung erhalten, entsteht ein positives Rollenverständnis. Auch kleine Gesten, wie z. B. das Zurückstellen der eigenen Bedürfnisse beim Spielen, zeigen Kindern, wie wichtig es ist, auf andere zu achten. Gespräche über Gefühle – etwa nach einem Streit – stärken zusätzlich das Einfühlungsvermögen.

3. Zuverlässigkeit – Vertrauen wächst durch Verbindlichkeit

Kinder lernen Zuverlässigkeit vor allem durch das, was sie erleben. Wenn Eltern zu ihrem Wort stehen – etwa: „Ich hole dich nach dem Training pünktlich ab“ – vermittelt das Sicherheit und Verlässlichkeit. Gleichzeitig dürfen Kinder selbst erfahren, wie wichtig es ist, Absprachen einzuhalten, z. B. wenn sie sich verpflichten, ihr Spielzeug nach dem Spielen aufzuräumen. Solche Vereinbarungen entfalten ihre Wirkung, wenn sie liebevoll, aber konsequent begleitet werden. Ein Familienkalender oder kleine Erinnerungshilfen können dabei unterstützen, Verantwortung altersgerecht einzuüben und Zuverlässigkeit Schritt für Schritt wachsen zu lassen.

4. Hilfsbereitschaft – Teilhabe schafft Gemeinschaft

Ob beim Kochen, Aufräumen oder dem Tragen der Einkaufstüten: Kinder übernehmen gern Verantwortung, wenn sie merken, dass ihr Beitrag zählt. Wenn ein Kind der älteren Nachbarin beim Tragen hilft oder ein Pflaster für die kleine Schwester holt, lernt es nicht nur Mitgefühl, sondern auch, dass Helfen verbinden kann. Eltern können solche Momente bewusst bestärken, ohne sie zu instrumentalisieren.

5. Klare Regeln geben Halt – mit liebevoller Konsequenz

Kinder brauchen Grenzen – aber sie brauchen auch die Erklärung dahinter. Wer beispielsweise die Bildschirmzeit begrenzt und gemeinsam mit dem Kind eine passende Regel findet, handelt nicht autoritär, sondern partnerschaftlich. Wenn diese Regeln konsequent und liebevoll eingehalten werden, entsteht Orientierung. Wichtig: Regeln gelten auch für die Großen, denn wer als Elternteil am Esstisch zum Handy greift, untergräbt die eigenen Ansprüche.

Fazit:

Kinder stark zu machen beginnt nicht bei großen Erziehungsdebatten, sondern im Alltag: in kleinen Begegnungen, ehrlichem Zuhören und verlässlichem Verhalten. Wer Höflichkeit, Rücksicht, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft und Orientierung vorlebt, vermittelt Kindern nicht nur Werte, sondern auch Halt.

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Sicherheit für Kinder unterwegs – 5 Tipps für Eltern

Wenn Kinder allein zur Schule gehen, Freunde besuchen oder zum Sport fahren, stellt sich für Eltern oft die Frage: Wie kann ich mein Kind auf mögliche Gefahren vorbereiten –, ohne es zu verunsichern? Die bundesweite Sicher-Stark- Non-Profit-Organisation (NPO) gibt konkrete Tipps, wie Eltern ihre Kinder stärken und ihnen Sicherheit für unterwegs vermitteln können.

Starke Kinder sind sicherer unterwegs

Kinder, die ihre eigenen Grenzen kennen und gelernt haben, auf ihr Bauchgefühl zu hören, können auch in schwierigen Situationen meistens besser reagieren. Die Initiative Sicher-Stark empfiehlt daher Eltern, mit ihren Kindern frühzeitig über typische Alltagssituationen zu sprechen, in denen sie allein unterwegs sind, wie etwa auf dem Schulweg, an der Bushaltestelle oder beim Spielen in der Nachbarschaft.
Wichtig dabei ist es, die Kinder nicht zu verängstigen, sondern ihnen altersgerecht und mit klaren Botschaften zu vermitteln, wie sie sich schützen und Hilfe holen können. Entscheidend ist dabei, Sicherheit und Handlungskompetenz durch Gespräche, Übungen und Vertrauen zu fördern.

Fünf Tipps für mehr Sicherheit

  1. Realistische Vorbereitung:
    Üben Sie gemeinsam mit Ihrem Kind typische Wege und besprechen Sie, was in bestimmten Situationen zu tun ist – z. B. wenn es sich unwohl fühlt oder angesprochen wird.
  2.  Grenzen ernst nehmen:
    Bestärken Sie Ihr Kind darin, „Nein“ zu sagen – auch gegenüber Erwachsenen. Das ist ein wichtiger Schritt, um sich abzugrenzen und Hilfe zu holen.
  3. Notfallstrategien besprechen:
    Erklären Sie Ihrem Kind altersgerecht, wie es in einer Notsituation Hilfe holen kann – etwa, indem es gezielt Erwachsene anspricht oder zu einem vertrauten Ort wie einer nahe gelegenen Bäckerei geht, wo es möglicherweise bekannt ist.
  4. Vertrauen fördern:
    Machen Sie deutlich, dass Ihr Kind sich Ihnen anvertrauen darf – ohne Angst vor Ärger. Kinder, die über alles sprechen dürfen, verarbeiten Erlebnisse besser.
  5. Gefühle ernst nehmen:
    Wenn ein Kind sagt: „Das war komisch“ oder „Ich hatte ein komisches Gefühl“, nehmen Sie das ernst. Bauchgefühl ist oft ein guter Frühwarnmechanismus.

Sicher-Stark-Team: Prävention seit über 25 Jahren

Die Sicher-Stark- Non-Profit-Organisation (NPO) ist seit über einem Vierteljahrhundert bundesweit aktiv im Bereich Gewaltprävention und Kinderschutz. Mit erfahrenen Trainer:innen aus den Bereichen Pädagogik, Psychologie, Polizei und IT führt das Team Veranstaltungen, Schulungen und Webinare durch – sowohl für Kinder als auch für Eltern, Lehrkräfte und Fachkräfte.

Weitere Informationen und Angebote unter: https://www.sicher-stark-team.de/

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Cyber-Grooming: Wenn Vertrauen zur Waffe wird

Wie Kinder online in Gefahr geraten und was Eltern dagegen tun können

Der Alltag vieler Kinder und Jugendlicher spielt sich längst auch online ab. Sie schreiben Nachrichten, tauschen Bilder aus, spielen gemeinsam oder suchen nach Gleichgesinnten in sozialen Netzwerken. Was dort wie harmlose Kommunikation beginnt, kann allerdings zur Falle werden – vor allem, wenn Erwachsene gezielt versuchen, das Vertrauen junger Menschen zu missbrauchen, um sexuelle Kontakte anzubahnen. Dieses Vorgehen nennt sich Cyber-Grooming – und es betrifft mehr Kinder, als viele Eltern glauben.

Was passiert beim Cyber-Grooming?

Cyber-Grooming bezeichnet den Versuch von Erwachsenen, über das Internet eine emotionale Beziehung zu Minderjährigen aufzubauen, um sie im weiteren Verlauf zu sexuellen Handlungen zu drängen oder diese gezielt vorzubereiten. Die Täter geben sich dabei häufig als Gleichaltrige aus, machen Komplimente, zeigen Mitgefühl und wirken interessiert. So entsteht ein Vertrauensverhältnis, das ihnen den Zugang zu persönlichen Informationen und intimen Inhalten erleichtert. Ziel ist häufig, Bilder oder Videos zu erhalten oder ein Treffen im echten Leben mit den Minderjährigen zu arrangieren.
Gerade weil die Kommunikation zunächst freundlich und harmlos erscheint, erkennen viele Kinder und Jugendliche nicht, dass sie manipuliert werden. Die Situation wird oft erst dann bedrohlich, wenn die Täter beginnen, Druck auszuüben – etwa durch sexuelle Forderungen, emotionale Erpressung oder die Drohung, bereits erhaltene intime Aufnahmen an andere weiterzuleiten. In solchen Momenten fühlen sich viele Kinder überfordert, schämen sich oder haben Angst, mit jemandem darüber zu sprechen, und schweigen.

Woran lässt sich Cyber-Grooming erkennen?

Auch wenn die Übergänge fließend sind, gibt es typische Warnzeichen:

  • Jemand fragt nach persönlichen Informationen, obwohl man sich kaum kennt.
  • Der Kontakt wirkt besonders interessiert und verständnisvoll.
  • Es wird nach Bildern gefragt – zunächst harmlos, später intim.
  • Der Kontakt möchte schnell auf private Kanäle wie WhatsApp oder Videochat wechseln.
  • Es wird emotionaler oder psychischer Druck ausgeübt („Wenn du mich magst, dann …“).
  • Die Person ist selbst auf Bildern nicht sichtbar oder vermeidet persönliche Informationen.

Was Kinder und Jugendliche tun können

  • Niemals persönliche Daten oder intime Bilder an Unbekannte weitergeben.
  • Misstrauisch werden, wenn jemand besonders schnell Nähe sucht oder nach Privatem fragt.
  • Keine Chat- oder Videoanfragen von Fremden annehmen – auch wenn sie nett erscheinen.
  • Verdächtige Kontakte sofort blockieren und einer Vertrauensperson melden.
  • Gesprächsscreenshots oder Beweise sichern, wenn etwas seltsam erscheint.

Was Eltern tun können

  • Offen und ohne Vorwürfe über das Thema sprechen.
  • Interesse zeigen: Welche Plattformen nutzt das Kind? Mit wem chattet es?
  • Keine Verbote aussprechen, sondern gemeinsame Regeln vereinbaren.
  • Kinderschutzfunktionen auf Geräten nutzen und erklären, warum sie wichtig sind.
  • Frühzeitig Medienkompetenz fördern – z. B. durch Workshops, Infoabende oder Schulmaterial.

Cyber-Grooming ist leider kein Randphänomen – sondern eine reale Bedrohung im digitalen Alltag vieler Kinder. Doch wer frühzeitig über Risiken spricht, Warnzeichen kennt und weiß, wie man reagiert, kann junge Menschen wirksam schützen. Entscheidend ist dabei nicht Kontrolle, sondern Vertrauen.

Wie die Sicher-Stark-Initiative unterstützt

Seit über zwei Jahrzehnten setzt sich die Bundesgeschäftsstelle Sicher-Stark dafür ein, Familien, Bildungseinrichtungen und Fachpersonal im Umgang mit digitalen Medien zu stärken. In Workshops, Online-Seminaren und Schulprojekten vermitteln Fachleute aus IT-Sicherheit, Medienpädagogik und Psychologie alltagsnahe Strategien, damit Kinder online geschützt unterwegs sind – und Eltern wissen, wie sie sie dabei unterstützen können. Die Angebote werden individuell auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmt und finden direkt vor Ort in Kitas, Schulen oder Familienzentren sowie digital statt – für mehr Sicherheit im digitalen Familienleben.

Wenn Sie sich für Gewaltprävention im Kita- oder Grundschulbereich interessieren, können Sie direkt mit dem Sicher-Stark-Team Kontakt aufnehmen.
E-Mail: info@sicher-und-stark.de
Website: https://www.sicher-stark-team.de

Weitere Informationen zu unseren Angeboten und Projekten gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch gerne unseren Artikel Kinder sicher im Netz begleiten – Tipps für Familien.