Gewaltpräventionskurs in Köln

Wie oft denken wir – gerade hier in unserer westlichen, modernen Welt – dass wir doch alles haben. Uns geht es gut, wir haben genug von allem. Und in vielerlei Hinsicht auch oft etwas zu viel. Und dabei vergessen wir, dass es gar nicht so viel braucht, um uns dieses „Genug“ wegzunehmen.

Nehmen wir einmal Krankheit: Auf einmal ist sie da und verändert das Leben von Grund auf. Oder Arbeit: Gerade haben wir sie noch, und im nächsten Moment kann sie auf einmal weg sein. Und ebenso ist es leider auch mit unserer Sicherheit. Und nicht nur mit unserer Sicherheit, sondern auch mit der von unseren Kindern. Denn wie oft hört man von schrecklichen Dingen, die gerade den Kleinsten von uns widerfahren. Und dann fragt man sich: Wo waren da die Eltern, die Freunde und die Familie? Ganz einfach: Nicht da. Und nicht aus böser Absicht, sondern weil wir nicht immer da sein können. Und auch nicht sollten. Denn auch Kinder müssen lernen, mit Schwierigkeiten klarzukommen. Und nicht nur klarzukommen, sondern sich auch um sie zu kümmern. Nur so können sie zu starken und selbstbewussten Erwachsenen werden.

Und genau dazu hat das Sicher-Stark-Team sich verpflichtet: Kindern die nötige Sicherheit und das Selbstvertrauen zu geben, sodass sie zur Not auch auf sich selbst aufpassen können. Und eine Möglichkeit, wie das passiert, ist durch Gewaltpräventionskurse. Hier lernen Kinder im Vor- und Grundschulalter von ausgewiesenen Sicherheitsexperten, wie sie auf sich selbst achtgeben können und gefährliche Situationen auch schon im Vorhinein erkennen. Sie lernen, die Kraft, die dem Wort „Nein“ innewohnt, wenn man es in der richtigen Art und Weise gebraucht, einzusetzen und auch, wie sie sich im äußersten Notfall körperlich zur Wehr setzen können.

Gewaltpräventionskurs in Düsseldorf

Gewaltpräventionskurs

Im September wird ein Kurs dieser Art in Köln stattfinden. Am 30.09.2024 lädt die Fröbel Bildung und Erziehung GmbH dazu ein, in eigens dafür entwickelten Kursen die Kinder entdecken zu lassen, welche Kraft sie bereits in sich tragen.

Der Kurs wird von 12:30 Uhr bis 16:30 Uhr dauern und es gibt Plätze für insgesamt 20 Kinder. Neben den Kindern sind auch die Eltern herzlich eingeladen. Der Veranstaltungsort ist der Kindergarten Maria Montessori, Ursulagartenstr. 16b in 50668 Köln.

Angeleitet und unterstützt werden sie hierbei durch das bekannteste Gesicht vom Sicher-Stark-Team, Ralf Schmitz, der als ehemaliger Polizist und erfahrener Kampfsportler genau weiß, wie man in gefährlichen Situationen richtig reagiert, ohne sich selbst zu gefährden. Nähere Informationen erhalten sie bei der Fröbel Bildung und Erziehung GmbH und beim Sicher-Stark-Team.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Kinder alleine einkaufen gehen.

Wir freuen uns auf Sie und Ihre Kinder!

Kind alleine einkaufen gehen

Ab welchem Alter kann mein Kind alleine einkaufen gehen?

Unbeschränkt geschäftsfähig ist man bekanntlich erst mit 18 Jahren, also mit der Volljährigkeit. Schon ab einem Alter von sieben Jahren dürfen Kinder allerdings im Rahmen ihres Taschengeldes selbstständig einkaufen. Dabei sollten Eltern und Erziehungsberechtigte jedoch einige Punkte beachten.

Ein Eis im Schwimmbad oder eine Naschtüte am Kiosk kaufen Kinder mit ihrem Taschengeld gerne mal selbst. Es gehört für sie zu den ersten Schritten in ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben. Auch wenn Eltern oder Erziehungsberechtigte sie erste kleine Besorgungen im Supermarkt machen lassen, kann ihnen das ein positives Gefühl geben: Es stärkt ihr Selbstbewusstsein, auf eigene Faust zu agieren und etwas zum Familienhaushalt beizutragen. Außerdem werden Kinder auf diese Weise an den Wert von Geld herangeführt und bekommen ein Gefühl dafür, wie viel welche Produkte “wert” sind.

Jedoch existieren rechtliche Vorgaben, ab wann Kinder selbstständig einkaufen und für Waren bezahlen dürfen – sowohl im stationären Handel wie auch online. Jedoch sollten Eltern oder Erziehungsberechtigte die Sicherheit ihrer Kinder während der ersten selbstständigen Einkaufs-Touren im Blick behalten.

Geschäftsfähigkeit von Kindern

Wie unter anderem die Verbraucherzentrale auf ihrer Website ausführlich erläutert, gelten Kinder unter sieben Jahren vor dem Gesetz als geschäftsunfähig. Kinder zwischen sieben und 18 Jahren sind beschränkt geschäftsfähig. Das bedeutet, dass sie vor dem Kauf von Produkten die Zustimmung ihrer Eltern oder eines Erziehungsberechtigten benötigen. Der sogenannte “Taschengeldparagraf” des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) regelt allerdings, dass Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 17 Jahren im Rahmen ihres Taschengeldes bar ohne das Einverständnis ihrer Eltern Produkte kaufen dürfen. Der Händler muss diese bar bezahlte Ware nicht zurücknehmen, kann dies aber tun.

Darunter fällt allerdings nicht, wenn das Kind sein Taschengeld über mehrere Monate spart, um damit ein teureres Produkt wie ein Smartphone oder eine Spielkonsole zu kaufen.

Der Händler ist dann verpflichtet, das Produkt zurückzunehmen, wenn die Eltern im Nachhinein mitteilen, dass sie mit dem Kauf nicht einverstanden sind.

Auch im Internet gelten die Regeln zur Geschäftsfähigkeit und somit die Wirksamkeit von Verträgen mit Minderjährigen. Schließt das Kind Handyverträge, Abonnements oder Ratenkäufe ab, sind die Händler dazu verpflichtet, diese auf Wunsch der Eltern rückgängig zu machen. Aus gesetzlicher Sicht gelten Verträge mit Minderjährigen ohne Genehmigung der Eltern im Vor- oder Nachhinein aber ohnehin als nichtig.

Foerderer / Sponsoren

Ab welchem Alter kann mein Kind alleine einkaufen gehen?

Kind alleine einkaufen lassen: Das sollten Eltern beachten

Doch neben dem gesetzlichen Rahmen gibt es auch andere Bedingungen, die Eltern und Erziehungsberechtigte beachten sollten, bevor sie besonders jüngere Kinder alleine auf Shopping-Tour schicken oder es selbstständig erste Erledigungen tätigen lassen.

Hier einige Orientierungspunkte, die Sie beachten sollten:

  • Ab wann Sie Ihrem Kind welche Aufgaben zutrauen, kann sehr individuell sein. Wenn Sie sich entschließen, Ihr Kind das erste Mal alleine zum Supermarkt gehen zu lassen, sollten Sie den Ablauf vorher einige Male gemeinsam üben. Lassen Sie es beispielsweise bei gemeinsamen Einkäufen Produkte aus der Einkaufsliste selbstständig suchen oder an der Kasse den passenden Geldbetrag aus Ihrem Portemonnaie geben.
  • Lassen Sie Ihr Kind nur Wege laufen, die es zu 100 Prozent kennt und Sie sicher sein können, dass es sich nicht verläuft.
  • Lassen Sie es auch nicht zu weite Wege zurücklegen. Im Idealfall sollte der Supermarkt oder Kiosk im Blickfeld Ihres Zuhauses sein.
  • Kurz vor oder nach Einbruch der Dunkelheit sollten Kinder selbstverständlich nicht mehr alleine unterwegs sein. Es besteht die Gefahr, Fremden zu begegnen, die ein Kind, das abends oder im Dunkeln alleine unterwegs ist, für ein leichtes Opfer halten.
  • Lassen Sie einen Einkaufszettel schreiben: Machen Sie klare Vorgaben, welche Produkte das Kind einkaufen darf oder soll. So vermeiden Sie, dass das Kind plötzlich verwirrt oder ängstlich vor dem Supermarkt-Regal steht und sich eventuell entschließt, noch eine weitere Strecke zu einem anderen Supermarkt zu gehen oder Fremde das verzweifelte Kind ansprechen.
  • Machen Sie sich vorher Gedanken über den genauen Geldbetrag, den Sie dem Kind mitgeben. Ist er zu gering, könnte er eventuell nicht ausreichen. Ist er zu hoch und Ihr Kind zückt einen 100 Euro-Schein, obwohl es nur ein paar Bananen kauft, besteht die Gefahr, dass andere das mitbekommen und in Betracht ziehen, das Kind auszurauben.
  • Gerade im Internet ist es durch die Vielzahl an Online-Shops und Produktanzeigen verführerisch, schnell mal den “Kaufen”-Button zu drücken. Achten Sie deshalb auf die Online-Aktivitäten Ihres Kindes, sperren Sie zweifelhafte Websites und speichern Sie keinesfalls Ihre Kontakt- oder Kontodaten auf dem Gerät, das Ihr Kind verwendet. Wie Sie unerwünschte Website-Besuche vermeiden und das Internet zu einem sicheren Ort für Ihr Kind machen, erklärt das Sicher-Star-Team in diesem Artikel.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Influencer*innen in Sozialen Medien.

Influencer*innen in Sozialen Medien

Von Veronika Wittig

Immer mehr Kinder nutzen schon in jungem Alter selbstständig Smartphones, Laptops und Tablets und sind damit auch in Sozialen Medien unterwegs. Dort begegnen sie meist zwangsläufig sogenannten Influencern. Dabei können versteckte Werbung, verzerrte Wirklichkeitsdarstellungen oder Körperbilder und problematische Rollenbilder einen negativen Einfluss auf junge Heranwachsende ausüben. Welchen Einfluss haben diese Influencer*innen auf Kinder und was können Eltern ihren Kindern hier mitgeben?

Was sind Influencer*innen?

Auf Instagram, TikTok und YouTube sind zahlreiche Influencer*innen unterwegs. Ob Outfits, Rezepte, Sport oder Gaming – Influencer*innen sind die neuen Stars und geben vor, was gerade Trend und angesagt ist. Wie der Name „Influencer“ bereits nahelegt, versuchen Personen mit ihren großen Accounts und Reichweiten, mit ihren Beiträgen, Reels und Storys ihre Fans und Follower zu beeinflussen. Meist vermarkten sie für große Firmen Produkte und dienen so als Werbe- und Marketingplattform.

Diese Art der Werbung ist deshalb für Kinder so gefährlich, weil sie so subtil stattfindet. Ein großes Reklameplakat an einer Bushaltestelle ist leicht als Werbung zu identifizieren. Aber Influencer*innen teilen häufig nahezu ihr ganzes Leben mit ihren Fans und nehmen sie mit durch ihren Alltag – oder das, was sie als ihren Alltag verkaufen. Häufig entsteht so für junge Heranwachsende das Gefühl, ihre Idole privat zu kennen. Dabei fließt die Werbung meist nebenbei mit ein. Zwischen den vielen Storys und Reels ist es teilweise schwer zu erkennen, wo gerade bezahlte Werbung anfängt oder welche Empfehlung vielleicht gerade aus dem Bauch heraus und ehrlich getätigt wird. Mit Rabattcodes locken Influencer*innen dann zum Kauf der Produkte und profitieren meist selbst davon.

Kinder stoßen meist automatisch auf diese großen Accounts, wenn sie selbstständig in den Sozialen Medien unterwegs sind. Doch welchen Einfluss haben diese Influencer*innen auf die Kinder?

Studie zeigt: Influencer*innen beeinflussen Kinder

Wie eine Studie im Auftrag der Influencer-Marketing-Plattform Influry und des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) bereits 2017 nachweist, vertrauen gerade junge Heranwachsende ab 14 Jahren besonders stark den Einschätzungen von Influencer*innen und anderen Online-Vorbildern oder Stars. Zahlen der Studie zeigen, dass 36 Prozent der Befragten sich über Produkte vor dem Kauf auf YouTube oder Instagram informieren. Influencern wird dabei vor allem eine sehr hohe Glaubwürdigkeit attestiert (41 %). Dabei können die Kinder aber oft nicht (bezahlte) Werbung von anderen Inhalten trennen bzw. als Werbung einstufen und vertrauen deshalb den Meinungen von Influencern*innen. Kinder können versteckte Werbebotschaften schwerer als solche erkennen und deshalb leichter manipuliert werden. Dazu trägt auch bei, dass die bezahlte Werbung häufig nicht ausreichend gekennzeichnet ist oder die Hinweise optisch schnell übersehen werden können. Dies birgt die Gefahr, dass Kinder die Aussagen nicht hinterfragen.

Auch eine Befragung von klicksafe im Rahmen des Safer Internet Day 2020 bestätigt die Analyse der o. g. Studie von 2017. 2020 gaben dabei knapp 1/3 der Befragten an, dass soziale Medien die Meinungsbildung beeinflussen, ein Fünftel sagte sogar, dass sie explizit von Influencern in ihrer Meinungsbildung gelenkt würden.

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI fand im Forschungsprojekt FAIR gemeinsam mit der Hochschule Darmstadt und der Universität Mannheim 2024 heraus, dass circa die Hälfte von mehr als 1000 befragten Jugendlichen bereits in der Vergangenheit ein Produkt gekauft haben, das von einem/r Influencer * in beworben wurde. Dabei gab mehr als die Hälfte der Befragten an, innerhalb der letzten 6 Monate bis zu 50 Euro für von Influencer*innen beworbene Produkte ausgegeben zu haben.

Influencer*innen in Sozialen Medien

Tipps für Eltern

Eltern ist deshalb zu empfehlen, Kindern früh zu zeigen, dass auch in den Sozialen Medien Werbung kursiert und Influencer*innen für ihre positive Bewertung Geld bekommen. Eltern können ihren Kindern alternative Bewertungsplattformen zeigen und erklären, wie sie zu Produkten weitere Informationen und Bewertungen erhalten, um sich eine fundierte Meinung bilden zu können.

Generell empfiehlt es sich, grundsätzlich bei der Mediennutzung auf werbefreie Inhalte zu achten. Insbesondere junge Kinder sollten deshalb geschützte Surfräume mit werbefreien, kindgerechten Inhalten nutzen.

Eltern sollten zudem mit ihren Kindern vereinbaren, dass Downloads, Bestellungen und Anmeldungen auf Plattformen nur gemeinsam bzw. in Absprache mit ihnen getätigt werden.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit

Unser Sicher-Star- Team gibt hilfreiche Tipps, damit Kinder sicher und selbstbewusst aufwachsen können.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Internet-Zugang für Kinder einschränken – Aber wie?