Cybermobbing Studie 2024

Immer mehr Opfer von Cybermobbing – Was hilft betroffenen Schülerinnen und Schülern?

Von Veronika Wittig

Wie eine aktuelle Studie nachweist, ist die Zahl junger Menschen, die Opfer von Cybermobbing werden, erneut gestiegen. Häufig sind Eltern und Lehrkräfte mit dem Problem überfordert. Was hilft betroffenen Schülerinnen und Schülern?

Was ist Cybermobbing?

Unter Cybermobbing versteht man unter anderem Beleidigungen im Netz, beleidigende Texte, das öffentliche Teilen von privaten Informationen oder das Fälschen und Hochladen von Informationen sowie das Verschicken von persönlichen Bildern, die ohne Einverständnis aufgenommen wurden. Im Gegensatz zu Mobbing auf dem Schulhof, kann Cybermobbing im digitalen Raum immer stattfinden – es unterliegt keiner örtlichen oder zeitlichen Begrenzung. Immer mehr Kinder haben schon in jungen Jahren, häufig bereits im Grundschulalter, ein eigenes Smartphone oder Zugang dazu, sie sind damit verstärkt auch möglichem Cybermobbing ausgesetzt. Gleichzeitig erreicht Cybermobbing ein größeres Publikum, während die Täter selbst anonym bleiben. Die Anonymität im Internet fördert eine enthemmte Kommunikation und senkt die Hemmschwelle der Täter. Anders als im physischen Raum sind die Täter nicht unmittelbar mit der Reaktion der Opfer konfrontiert.

Cybermobbing bei Kindern

Immer mehr Opfer von Cybermobbing

Steigende Zahlen im Bereich Cybermobbing

Einer aktuellen Umfrage zufolge ist in Deutschland aktuell fast ein Fünftel aller Schülerinnen und Schüler von Cybermobbing betroffen. Für die „Cyberlife“-Studie des Bündnisses gegen Cybermobbing in Zusammenarbeit mit der Barmer Krankenkasse wurden im Frühjahr 2024 4.213 Schülerinnen und Schüler, 637 Lehrer und 1.061 Erziehungsberechtigte repräsentativ nach Bundesländern online befragt. Insgesamt sind laut den Zahlen, da fast ein Fünftel aller Schülerinnen und Schüler betroffen ist, über zwei Millionen Kinder und Jugendliche Opfer von Cybermobbing.

Damit ist der Anteil der Kinder, die eigenen Angaben zufolge mindestens einmal schon Cybermobbing erlebt haben, im Vergleich zur letzten Studie 2022 um 1,8 Prozentpunkte auf insgesamt 18,5 Prozent angestiegen. Über die Jahre hinweg zeigt sich somit eine steigende Tendenz. 2017 hatten noch 12,7 Prozent der befragten Kinder eine entsprechende Angabe über Attacken im Netz gemacht.

Häufig sind die Täter in der Schülerschaft und meist auch den Eltern bekannt. Jedoch fehlt es trotzdem häufig an wirksamen Maßnahmen.

Ein Fazit der Studie lautet, dass Eltern oft „überfordert, die Lehrkräfte zu wenig darauf vorbereitet und die Schulen zu zögerlich in der Reaktion“ seien.

Forderungen der Studie für besseren Schutz der Kinder

Als Fazit fordert das Bündnis, das die Studie in Auftrag gegeben hat, mit der präventiven Arbeit bereits früh im Grundschulalter zu beginnen. Außerdem müssen Lehrkräfte in diesem Bereich besser ausgebildet werden und es braucht zentrale Anlaufstellen für die Opfer von Cybermobbing. Auch die rechtliche Lage zum Schutz vor Attacken im Netz müsse verbessert werden. Die rechtliche Grundlage sei häufig unübersichtlich.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit

Unser Sicher-Stark-Team gibt hilfreiche Tipps, damit Kinder sicher und selbstbewusst aufwachsen können.  In vielen Berichten finden sich wertvolle Tipps, um Kinder gegen Cybermobbing zu schützen, und Tipps für Eltern, um ihre Kinder zu schützen und Cybermobbing besser zu erkennen.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie über Kindesentführung: Was tun, wenn das eigene Kind verschwindet?.

Kindesentführung: Was tun, wenn das eigene Kind verschwindet?

Von Veronika Wittig

Der Fall der dreijährigen Helin, die 2024 aus einem belebten Park in Köln-Kalk verschwand, ist sicher eine Horrorvorstellung für alle Eltern.

Doch wie häufig sind solche Fälle und was können Eltern tun?

Kindesentführungen: Wer sind die Täter?

Auch wenn die Sorge, dass das eigene Kind verschwindet bzw. sogar entführt wird, bei Eltern groß ist, zeigt sich doch, die Anzahl der tatsächlichen Fälle ist relativ gering.

2023 wurden laut polizeilicher Kriminalstatistik in Deutschland 1.850 Fälle der „Entziehung Minderjähriger“ registriert, davon blieb es in 196 Fällen beim Versuch. Tatsächlich werden dabei die meisten Entführungen nicht von Fremden vorgenommen, sondern meist sind es Entführungen im Rahmen von Sorgerechtstreitigkeiten zwischen getrennten Paaren. Dabei ist laut Kriminalstatistik die Mehrheit der Tatverdächtigen in diesen Fällen weiblich; ihr Anteil beträgt 56,2 Prozent.

Häufig werden Kinder dabei von einem Elternteil ins Ausland gebracht. Laut Bundesjustizamt gab es 2023 mindestens 236 solcher Kindesentziehungen aus Deutschland in ein anderes Land.

Kindesentführung

Tipps für Eltern: Was können Eltern vorbeugend tun

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit einer Kindesentführung gering ist, können und sollten Eltern Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Wichtige Tipps sind:

  1. Handynummern auswendig lernen: Kinder sollten ihre eigene Nummer und die von zu Hause/ den Eltern auswendig lernen.
  2. Eltern sollten mit Kindern proben, wie es sich im Ernstfall am besten verhält. Für unübersichtliche Situationen wie in Erlebnisparks, Jahrmärkten etc. mit vielen Menschen sollten klare Absprachen getroffen werden. Vereinbaren Sie hier prägnante Treffpunkte für den Fall der Fälle.
  3. Das Kind sollte seine Kontaktdaten bei sich tragen.
  4. Das Kind sollte laut nach den Eltern rufen – am besten den vollen Namen und nicht „Mama“ oder „Papa“.
  5. Eltern sollten sich merken, welche Kleidung das Kind gerade trägt, um notfalls bei der Polizei genaue Angaben machen zu können.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und setzt sich dafür ein, dass Kinder sicher und stark aufwachsen können.

Weitere Informationen gibt es online auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie über steigende Fälle von Kindesmissbrauch.