Sicherheit beginnt zu Hause – wie Wohnzimmerkurse von der Sicher-Stark-Initiative Kinder stark machen

Wenn Kinder selbstständig werden, begegnen sie täglich neuen Herausforderungen: auf dem Schulweg, im Internet, auf dem Spielplatz oder im Umgang mit Gleichaltrigen. Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder mutig, achtsam und selbstbewusst durchs Lebe n gehen und wissen, wie sie sich in schwierigen Situationen verhalten können.
Doch wie kann man diese Fähigkeiten fördern, ohne Angst zu machen? Eine besonders alltagsnahe Form der Prävention bieten die Wohnzimmerkurse des Sicher-Stark-Teams: kleine, persönliche Trainings direkt in der vertrauten Umgebung der Kinder.

Lernen, wo man sich wohlfühlt

Kinder lernen am besten dort, wo sie sich sicher fühlen. In einem Wohnzimmer, Garten oder Partykeller entstehen vertraute Lernräume, in denen keine Schulatmosphäre herrscht und kein Leistungsdruck spürbar ist.
In diesen kleinen Gruppen, bei denen drei bis zwanzig Kinder im ähnlichen Alter mitmachen können, werden Themen wie Selbstbehauptung, Grenzachtung und sicheres Verhalten im Alltag spielerisch vermittelt. Durch Rollenspiele, Gespräche und praktische Übungen erfahren Kinder, wie sie:

  • ihre Stimme wirkungsvoll einsetzen,
  • „Nein“ sagen und Grenzen wahren,
  • Hilfe holen, wenn sie sich unsicher fühlen,
  • Konflikte ruhig, aber bestimmt lösen.

Diese Form der Prävention funktioniert deshalb so gut, weil sie das alltägliche Umfeld der Kinder einbezieht. Der Schulweg, der Spielplatz oder der Kontakt mit Fremden werden nicht abstrakt besprochen, sondern realistisch nachempfunden.

Eltern als Teil der Lösung

Ein entscheidender Vorteil der Wohnzimmerkurse ist, dass Eltern nicht nur Zuschauende, sondern aktive Begleitende sind. Sie sehen, wie ihr Kind auf bestimmte Situationen reagiert, und erhalten Anregungen, wie sie das Gelernte zu Hause weiter festigen können.
So entsteht ein gemeinsamer Lernprozess. Kinder spüren: „Meine Eltern stehen hinter mir“, und Eltern gewinnen Sicherheit im Umgang mit heiklen Themen – sei es beim Ansprechen von Fremden, beim Umgang mit Online-Risiken oder bei Konflikten unter Gleichaltrigen.
Diese enge Zusammenarbeit zwischen Eltern und Trainer*innen ist ein zentrales Element. Prävention gelingt am besten, wenn sie im Familienalltag weiterlebt – nicht als starre Regel, sondern als Haltung: aufmerksam, respektvoll und zugewandt.

Warum das Konzept so wirkungsvoll ist

Das Besondere an den Wohnzimmerkursen ist nicht nur der Ort, sondern die pädagogische Herangehensweise. Die Trainer*innen des Sicher-Stark-Teams arbeiten nach modernen, kindgerechten Methoden, die auf Selbstwirksamkeit und Ermutigung setzen. Kinder lernen, sich selbst zu vertrauen, Entscheidungen zu treffen und im Notfall Hilfe zu holen, anstatt Angst zu haben oder zu erstarren.
Studien zur Gewaltprävention und Resilienzförderung zeigen: Kinder, die gelernt haben, ihre eigenen Grenzen wahrzunehmen und zu kommunizieren, entwickeln ein stärkeres Selbstbild und reagieren in Gefahrensituationen überlegter. Gerade der persönliche Rahmen trägt dazu bei, dass Inhalte emotional verankert werden. Ein Kind, das im Wohnzimmer laut „Stopp!“ sagt, wird das auch auf dem Schulhof tun können, weil es die Situation schon einmal erlebt hat.

Vorbereitung und Ablauf

Die Organisation eines Wohnzimmerkurses ist unkompliziert. Eltern laden befreundete Familien ein, bilden eine kleine Gruppe und vereinbaren einen Termin mit dem Sicher-Stark-Team. Während der Lerneinheiten wechseln sich aktive Übungen und Gespräche ab. Kinder probieren aus, was funktioniert, und dürfen Fehler machen. Trainer*innen achten darauf, dass jedes Kind Raum bekommt, sich zu äußern, und die Themen altersgerecht bleiben. Zudem erhalten Eltern konkrete Tipps, wie sie das Gelernte in den Alltag integrieren können – etwa durch kleine Rituale, Gespräche oder Wiederholungen beim Spielen.

Vom Wissen zum Können

Ein zentrales Ziel der Wohnzimmerkurse ist es, Wissen in Handlung umzuwandeln. Viele Kinder wissen zwar, dass sie bei Gefahr weglaufen oder um Hilfe rufen sollen, aber sie haben es nie praktisch geübt.
Erst durch das bewusste Erleben – das laute Rufen, das klare „Nein!“, das selbstständige Entscheiden – verankert sich das Verhalten nachhaltig.
Kinder nehmen aus den Kursen mit:

  • mehr Selbstbewusstsein und Körpergefühl,
  • Sicherheit im Umgang mit Fremden oder schwierigen Situationen,
  • und das Vertrauen, im Notfall richtig handeln zu können.

Eltern berichten anschließend oft, dass ihre Kinder selbstständiger geworden sind und im Alltag mutiger auftreten. Sicherheit ist kein Zustand, sondern ein Prozess, der mit Beziehung beginnt. Wenn Kinder spüren, dass sie ernst genommen werden, entwickeln sie die innere Stärke, sich selbst und anderen zu helfen. Die Wohnzimmerkurse schaffen dafür einen Rahmen, der nah an der Lebensrealität liegt und zugleich professionelle Unterstützung bietet. Es ist keine „Schulung“, sondern ein gemeinsamer Schritt hin zu mehr Vertrauen, Achtsamkeit und Selbstwirksamkeit.

Das Sicher-Stark-Konzept ©

Das Sicher-Stark-Team ist seit über 25 Jahren im Bereich Gewaltprävention tätig. Es führt deutschlandweit Schulungen, Kurse und Webinare für Kinder, Eltern und Fachkräfte durch. Ziel ist es, Kinder frühzeitig zu stärken – emotional, sozial und in ihrem Sicherheitsbewusstsein – und gleichzeitig Erwachsene dafür zu sensibilisieren, wie sie Kinder wirksam unterstützen können.

Für Rückfragen:
BUNDESPRESSESTELLE SICHER-STARK
Hofpfad 11
D – 53879 Euskirchen
Service -Tel. 0180 – 5550133-2*
Service -Fax: 0180 – 5550133-0*
(* 0,14 Euro pro Minute aus dem deutschen Festnetz; maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz.)
Internet:www.sicher-stark-team.de
E-Mail: presse@sicher-stark.de

Schnuppertage in Magstadt: Ein starkes Wochenende für Kinder und Eltern

Am Samstag, dem 20. September 2025, verwandelte sich die Sporthalle Magstadt in einen Ort des Miteinanders, der Achtsamkeit und des Lernens. Im Rahmen zweier Schnuppertage konnten rund 40 Kinder und 80 Eltern erfahren, wie wichtig es ist, frühzeitig Selbstvertrauen aufzubauen und mit schwierigen Alltagssituationen sicher umzugehen.

Die Initiative ging vom Elternbeirat Magstadt aus, der die Sicher-Stark-Kurse©

gemeinsam mit dem Sicher-Stark-Team auf die Beine stellte. Geleitet wurden sie von Ralf Schmitz, Gewaltpräventionstrainer, der seit vielen Jahren bundesweit Kinder, Eltern und Fachkräfte im Bereich Gewaltprävention schult.

Lernen mit Kopf, Herz und Körper

In abwechslungsreichen Übungen und Spielsituationen lernten die Kinder, wie sie Gefahren besser einschätzen und sich klar und deutlich abgrenzen können. Dabei standen Mut, Körpersprache und Kommunikation im Mittelpunkt. Spielerische Methoden sorgten dafür, dass auch schwierige Themen altersgerecht und mit Freude vermittelt wurden.

Parallel dazu erhielten die Eltern wertvolle Impulse, wie sie ihre Kinder im Alltag stärken und in ihrer Selbstwahrnehmung fördern können – sei es im Umgang mit Fremden, im Straßenverkehr oder in digitalen Räumen. So entstand ein lebendiger Austausch zwischen Eltern und Kindern, der weit über den Kurstag hinauswirken dürfte.

Positive Resonanz und sichtbare Erfolge

Die Rückmeldungen nach den Schnuppertagen waren durchweg positiv. Viele Eltern zeigten sich beeindruckt, wie praxisnah und motivierend die Inhalte vermittelt wurden. Besonders erfreulich: Die Kinder gingen mit sichtbarer Begeisterung und gestärktem Selbstbewusstsein nach Hause.

Die Schnuppertage in Magstadt haben gezeigt, wie wertvoll es ist, Prävention erlebbar zu machen. Wenn Kinder lernen, ihre eigenen Grenzen zu erkennen, und Erwachsene wissen, wie sie sie dabei unterstützen können, entsteht ein starkes Fundament für mehr Sicherheit und Selbstvertrauen – im Alltag, in der Schule und darüber hinaus.

Das Sicher-Stark-Konzept©

Das Sicher-Stark-Team ist seit über 25 Jahren im Bereich Gewaltprävention tätig. Es führt deutschlandweit Schulungen, Sicher-Stark-Kurse und Webinare für Kinder, Eltern und Fachkräfte durch. Ziel ist es, Kinder frühzeitig zu stärken – emotional, sozial und in ihrem Sicherheitsbewusstsein – und gleichzeitig Erwachsene dafür zu sensibilisieren, wie sie Kinder wirksam unterstützen können.

Für Rückfragen:

BUNDESPRESSESTELLE SICHER-STARK
Hofpfad 11
D – 53879 Euskirchen
Service -Tel. 0180 – 5550133-2*
Service -Fax: 0180 – 5550133-0*
(* 0,14 Euro pro Minute aus dem deutschen Festnetz; maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz.)
Internet:www.sicher-stark-team.de
E-Mail: presse@sicher-stark.de

Schulstress: Eine Generation unter Druck

Autorin: Daniela Schönwald

Wie Prävention hilft, Stress bei Kindern und Jugendlichen zu erkennen und zu bewältigen

Der Alltag in der Schule bedeutet für viele Kinder und Jugendliche mehr als nur Lernen: Permanenter Leistungsdruck, Hausaufgaben, Prüfungen, soziale Konflikte und das Gefühl, ständig mithalten zu müssen, kann zu enormer Belastung führen. Immer mehr junge Menschen in Deutschland berichten von Erschöpfung, Überforderung und Stress. Die Forschung zeigt: Das ist kein Einzelfall, sondern ein wachsendes gesellschaftliches Problem.

Alarmierende Datenlage: Stress nimmt zu

Der DAK-Präventionsradar 2024 belegt eindrücklich, wie stark psychosoziale Belastungen bei Schülerinnen und Schülern sind. Mehr als die Hälfte der befragten Kinder und Jugendlichen berichten von Erschöpfung. Fast ein Drittel fühlt sich häufig einsam. Drei Viertel geben an, von Krisenängsten betroffen zu sein.
In der Studie heißt es konkret:

  • 31,5 % der Schülerinnen und Schüler fühlten sich im Schuljahr 2023/24 oft einsam.
  • Schlafprobleme traten bei über einem Drittel mindestens einmal pro Woche auf.
  • Etwa 46 % der Schülerinnen und Schüler litten unter zwei oder mehr Beschwerden pro Woche (z. B. Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Bauchschmerzen).

Mehr Belastung während und nach der Pandemie

Die COPSY-Studie (Corona und Psyche) ist langfristig angelegt und untersucht, wie sich die Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ausgewirkt hat.
Ein paar zentrale Befunde dabei sind:

  • Bereits in der ersten Befragungswelle (Mai–Juni 2020) zeigen sich erhöhte Belastungen bei vielen Teilnehmenden.
  • In späteren Wellen berichten Jugendliche, dass sie das Lernen und die Schule weiterhin als anstrengender empfinden als vor der Pandemie.
  • Anstieg psychischer Auffälligkeiten und Belastungen im Verlauf der Pandemie.
  • Soziale Medien und die Darstellung von Weltkrisen (z. B. Krieg, Klimawandel) tragen bei einem Teil der Teilnehmenden zusätzlich zur psychischen Belastung bei.

Einige Gruppen sind stärker belastet

Schulischer Stress betrifft Kinder und Jugendliche unterschiedlich stark. Besonders Kinder aus finanziell angespannten oder bildungsfernen Familien berichten deutlich häufiger von Stress, Einsamkeit und psychischen Problemen. Auch das Geschlecht spielt eine Rolle: Mädchen leiden häufiger unter Müdigkeit, psychosomatischen Beschwerden und Ängsten. Hinzu kommen hohe Erwartungen und schulische Anforderungen, die den Druck weiter erhöhen. Angst vor Versetzungen oder negativer Bewertung belastet vor allem jene, die sich selbst stark unter Leistungsdruck setzen. Dabei verschärfen fehlende Möglichkeiten zum Ausgleich die Situation zusätzlich. Wenn Freundschaften, Sportangebote oder Freizeitaktivitäten eingeschränkt sind, wie auch während der Pandemie, fällt es schwerer, Stress abzubauen und neue Energie zu schöpfen. Insgesamt zeigt sich, dass schulischer Stress durch ein Zusammenspiel sozialer, persönlicher und situativer Faktoren entsteht. Kinder, die mehreren Belastungen ausgesetzt sind, tragen ein besonders hohes Risiko, unter Druck zu geraten.

Wie Eltern und Lehrkräfte unterstützen können

Der Eindruck, allein zu sein mit dem Druck, darf möglichst gar nicht entstehen. Prävention und Unterstützung sind zentral und wirksam:

  1. Offene Kommunikation
    Kinder und Jugendliche müssen wissen, dass Belastung und Stress ernst genommen werden. Ein vertrauliches Gespräch, in dem ohne Urteil zugehört wird, kann Entlastung bringen.
  2. Strukturierter Alltag mit Ruhepausen
    Gleichgewicht zwischen Schulzeit, Freizeit, Erholung und Schlaf ist essenziell. Regelmäßige Pausen und feste Rituale wirken stabilisierend.
  3. Bewegung und kreative Aktivitäten
    Sport, Musik, Kunst oder Handwerk bieten emotionalen Ausgleich, fördern das Wohlbefinden und lenken ab vom ständigen Druck.
  4. Förderung von Selbstwirksamkeit
    Kinder sollten erleben, dass sie Einfluss auf ihre Situation haben. Kleine Entscheidungen und das Erlernen von Problemlösestrategien stärken das Gefühl von Kontrolle.

Ein starkes Fundament für psychische Gesundheit

Schulstress lässt sich weder vollständig vermeiden noch darf er verharmlost werden. Doch der Umgang mit Druck, Anforderungen und Erwartungen ist lernbar. Wenn Kinder früh lernen, eigene Belastungsgrenzen zu spüren, mit ihnen zu kommunizieren und Selbstfürsorge aufzubauen, wächst ihre Stressresistenz und so ihre Resilienz.

Das Sicher-Stark-Konzept ©

Das Sicher-Stark-Team ist seit über 25 Jahren im Bereich Gewaltprävention tätig. Es führt deutschlandweit Schulungen, Kurse und Webinare für Kinder, Eltern und Fachkräfte durch. Ziel ist es, Kinder frühzeitig zu stärken – emotional, sozial und in ihrem Sicherheitsbewusstsein – und gleichzeitig Erwachsene dafür zu sensibilisieren, wie sie Kinder wirksam unterstützen können.

Für Rückfragen:

BUNDESPRESSESTELLE SICHER-STARK
Hofpfad 11
D – 53879 Euskirchen
Service -Tel. 0180 – 5550133-2*
Service -Fax: 0180 – 5550133-0*
(* 0,14 Euro pro Minute aus dem deutschen Festnetz; maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz.)
Internet:www.sicher-stark-team.de
E-Mail: presse@sicher-stark.de

Quellen:
https://www.praeventionstag.de/nano.cms/news/details/9290?utm_source=chatgpt.com

https://www.rki.de/DE/Themen/Nichtuebertragbare-Krankheiten/Studien-und-Surveillance/Studien/Adipositas-Monitoring/Psychosoziales/HTML_Themenblatt_Stressbelastung.html?utm_source=chatgpt.com

https://www.uke.de/kliniken-institute/kliniken/kinder-und-jugendpsychiatrie-psychotherapie-und-psychosomatik/forschung/arbeitsgruppen/child-public-health/forschung/copsy-studie.html?utm_source=chatgpt.com

Sicherheit für Kinder unterwegs – 5 Tipps für Eltern

Wenn Kinder allein zur Schule gehen, Freunde besuchen oder zum Sport fahren, stellt sich für Eltern oft die Frage: Wie kann ich mein Kind auf mögliche Gefahren vorbereiten –, ohne es zu verunsichern? Die bundesweite Sicher-Stark- Non-Profit-Organisation (NPO) gibt konkrete Tipps, wie Eltern ihre Kinder stärken und ihnen Sicherheit für unterwegs vermitteln können.

Starke Kinder sind sicherer unterwegs

Kinder, die ihre eigenen Grenzen kennen und gelernt haben, auf ihr Bauchgefühl zu hören, können auch in schwierigen Situationen meistens besser reagieren. Die Initiative Sicher-Stark empfiehlt daher Eltern, mit ihren Kindern frühzeitig über typische Alltagssituationen zu sprechen, in denen sie allein unterwegs sind, wie etwa auf dem Schulweg, an der Bushaltestelle oder beim Spielen in der Nachbarschaft.
Wichtig dabei ist es, die Kinder nicht zu verängstigen, sondern ihnen altersgerecht und mit klaren Botschaften zu vermitteln, wie sie sich schützen und Hilfe holen können. Entscheidend ist dabei, Sicherheit und Handlungskompetenz durch Gespräche, Übungen und Vertrauen zu fördern.

Fünf Tipps für mehr Sicherheit

  1. Realistische Vorbereitung:
    Üben Sie gemeinsam mit Ihrem Kind typische Wege und besprechen Sie, was in bestimmten Situationen zu tun ist – z. B. wenn es sich unwohl fühlt oder angesprochen wird.
  2. Grenzen ernst nehmen:
    Bestärken Sie Ihr Kind darin, „Nein“ zu sagen – auch gegenüber Erwachsenen. Das ist ein wichtiger Schritt, um sich abzugrenzen und Hilfe zu holen.
  3. Notfallstrategien besprechen:
    Erklären Sie Ihrem Kind altersgerecht, wie es in einer Notsituation Hilfe holen kann – etwa, indem es gezielt Erwachsene anspricht oder zu einem vertrauten Ort wie einer nahe gelegenen Bäckerei geht, wo es möglicherweise bekannt ist.
  4. Vertrauen fördern:
    Machen Sie deutlich, dass Ihr Kind sich Ihnen anvertrauen darf – ohne Angst vor Ärger. Kinder, die über alles sprechen dürfen, verarbeiten Erlebnisse besser.
  5. Gefühle ernst nehmen:
    Wenn ein Kind sagt: „Das war komisch“ oder „Ich hatte ein komisches Gefühl“, nehmen Sie das ernst. Bauchgefühl ist oft ein guter Frühwarnmechanismus.

Sicher-Stark-Team: Prävention seit über 25 Jahren

Die Sicher-Stark- Non-Profit-Organisation (NPO) ist seit über einem Vierteljahrhundert bundesweit aktiv im Bereich Gewaltprävention und Kinderschutz. Mit erfahrenen Trainer:innen aus den Bereichen Pädagogik, Psychologie, Polizei und IT führt das Team Veranstaltungen, Schulungen und Webinare durch – sowohl für Kinder als auch für Eltern, Lehrkräfte und Fachkräfte.

Weitere Informationen und Angebote unter: https://www.sicher-stark-team.de/

Für Rückfragen:
BUNDESPRESSESTELLE SICHER-STARK
Hofpfad 11
D – 53879 Euskirchen
Service -Tel. 0180 – 5550133-2*
Service -Fax: 0180 – 5550133-0*
(* 0,14 Euro pro Minute aus dem deutschen Festnetz; maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz.)
Internet:www.sicher-stark-team.de
E-Mail: presse@sicher-stark.de

Soziale Kompetenzen sind unverzichtbar – und werden dennoch zu wenig gefördert

Autorin: Daniela Schönwald

Was macht ein Kind wirklich stark? Neben Lesen, Rechnen und Schreiben sind es vor allem soziale Fähigkeiten, die den Weg ins Leben prägen: Empathie, Teamfähigkeit, Konfliktlösungsfähigkeit und emotionale Intelligenz. Eine internationale Studie zeigt jedoch alarmierende Daten: Viele Bildungsprogramme weltweit legen ihren Schwerpunkt fast ausschließlich auf kognitive Ziele, während soziale Kompetenzen oft nur am Rande thematisiert werden.
Im Rahmen dieser Analyse wurden über 90 Bildungspläne aus 53 Staaten untersucht – und das Ergebnis ist deutlich: Soziales Lernen wird oft als „Nice-to-have“ betrachtet, nicht als zentraler Bildungsbestandteil.

Warum soziale Kompetenzen so wichtig sind

  1. Gesellschaftlicher Zusammenhalt:
    Kinder, die lernen, sich in andere hineinzuversetzen, Konflikte konstruktiv zu lösen und gemeinsam zu handeln, tragen zu einem respektvollen und toleranten Zusammenleben bei.
  2. Persönliches Wohlbefinden:
    Freundschaften, Selbstwertgefühl und die Fähigkeit, mit Emotionen umzugehen, sind entscheidend für psychische Gesundheit.
  3. Berufliche Zukunft:
    Häufig sind es nicht nur Fachwissen oder Abschlüsse, die entscheiden, sondern auch Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und wie jemand mit Stress oder Verantwortung umgeht.
  4. Demokratie und Teilhabe:
    Kinder, die sozial kompetent sind, sind eher bereit, sich zu engagieren, Meinungsvielfalt anzunehmen und Konflikte nicht mit Gewalt, sondern mit Dialog zu lösen.

Was die Studie bemängelt

  1. Fokus auf kognitive Leistungen:
    Bildungsprogramme legen großen Wert auf messbare Leistungen: Sprache, Mathematik, logisch-analytisches Denken etc. Diese Bereiche sind wichtig – doch sie dominieren laut Studie das Bild.
  2. Mangelnde Förderung sozialer Fähigkeiten
    Wie lernen Kinder empathisch zu sein? Wie geht man mit Konflikten um? Wie teilt und kooperiert man? Diese Fragen bleiben oft vage, werden nicht strukturiert und systematisch im Bildungssystem behandelt.
  3. Der Irrglaube vom Einzelerfolg
    In vielen Programmen wird der Eindruck erweckt: Leistung und Erfolg hängen allein von individuellem Talent und Einsatz ab. Strukturelle Faktoren, Umfeld und Mitmenschen werden oft vernachlässigt.

Was müsste sich ändern?

Damit soziale Kompetenzen nicht länger ein Randthema bleiben, könnten folgende Maßnahmen helfen:

  1. Integration in Lehrpläne und Bildungsstandards
    Soziales Lernen sollte in den Lehrplänen explizit verankert sein und nicht nur als Zusatz, sondern als gleichwertiger Teil mit den kognitiven Zielen.
  2. Fortbildung für pädagogisches Personal
    Lehrer*innen und Erziehe*rinnen brauchen Wissen und Werkzeuge, um soziale Fähigkeiten bewusst zu fördern. Z. B. durch Rollenspiele, kooperative Lernformen oder Feedbackmethoden etc.
  3. Räume für soziales Miteinander schaffen
    Klassen- und Gruppenarbeiten, Konfliktlösungsrunden, Peer-Mentoring, Projekte mit demokratischen Elementen oder sozialem Engagement bieten praktische Möglichkeiten.
  4. Evaluierung & Messung
    Es muss geprüft werden, wie gut Programme soziale Kompetenzen fördern. Nur was man misst, wird oft ernst genommen. Indikatoren könnten sein: Empathievermögen, Konfliktfähigkeit, gegenseitiger Respekt und Verantwortungsbewusstsein.

Was funktioniert schon gut

  1. Einige Kindergärten und Vorschulen verwenden gezielt Spiele und Gemeinschaftsaktivitäten, um Teilen, Zuhören und Rücksichtnahme zu fördern.
  2. Schulen mit Projektunterricht, bei dem Schüler*innen in Teams arbeiten, lernen nicht nur Inhalte, sondern zugleich soziale Interaktion.
  3. Mentoring-Programme, bei denen ältere Schüler*innen Jüngere begleiten, fördern Verantwortung und soziales Miteinander.

Die Förderung sozialer Kompetenzen darf nicht länger als nettes Extra gesehen werden, sondern gehört von Anfang an ins Zentrum guter Bildung. Ein Bildungssystem, das nur kognitive Ziele misst, riskiert, ganze Teile dessen, was Menschen wirklich stark macht, zu vernachlässigen. Für eine Schule und Gesellschaft, in der nicht nur Wissen zählt, sondern auch Wertschätzung, Empathie und Zusammenhalt, müssen Programme, Pläne und Lehrmethoden neu gedacht werden.
Quelle: https://zwergerl-magazin.de/RundumFamilie/schule-bildung/studie-zeigt-bildungsprogramme-vernachlässigen-soziale-kompe/

Die Sicher-Stark-Initiative zählt bundesweit zu den wichtigsten Anlaufstellen, wenn es um den Schutz und die Stärkung von Kindern geht. Seit fast 30 Jahren engagiert sich ein interdisziplinäres Team aus Pädagog:innen, Psycholog:innen, IT-Expert:innen und ehemaligen Polizeibeamt:innen für die Sicherheit von Kindern. In ganz Deutschland bietet die Initiative praxisnahe Schulungen, Elterntrainings und Webinare an – mit dem Ziel, Kinder frühzeitig zu stärken und ihnen ein sicheres, selbstbestimmtes Leben in analogen wie digitalen Lebenswelten zu ermöglichen.
Mehr Infomationen: https://www.sicher-stark-team.de/

Für Rückfragen:
BUNDESPRESSESTELLE SICHER-STARK
Hofpfad 11
D – 53879 Euskirchen
Service -Tel. 0180 – 5550133-2*
Service -Fax: 0180 – 5550133-0*
(* 0,14 Euro pro Minute aus dem deutschen Festnetz; maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz.)
Internet:www.sicher-stark-team.de
E-Mail: presse@sicher-stark.de