Tagesschnupperkurs in Bonn

Das Sicher-Stark-Team hat es sich zum Ziel gesetzt, Kinder mit den Mitteln auszustatten, die sie genau dann benötigen, wenn niemand da ist, um ihnen zu helfen. Das kann auf dem Weg zur Schule, zu Freunden oder auch bei Verwandten sein. Kinder sind unsere Zukunft und deswegen gilt es diese Zukunft zu sichern und schützen. Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto von Sicher-Stark und dafür veranstalten sie immer wieder Präventionskurse, um Kindern zu helfen, für sich selbst einzustehen. So auch dieses Jahr, unter anderem in Bonn.
Am 01.06.2024 wird bei Frau Denise Heise ein Kurs für zwanzig Kinder und ihre Eltern stattfinden. Begleitet wird dieser von Wolfgang Overkamp, seines Zeichens Sozialpädagoge, Supervisor und Familientherapeut. Er hat selbst drei Söhne und kennt somit die Herausforderungen und Gefahren, denen Kinder ausgesetzt sind, aus eigener Erfahrung.

Tagesschnupperkurs in Bornheim

In den Kursen lernen die Kinder, was das Wort „Nein“ in prekären Situationen bewirken kann und wie sie es sicher anbringen. Gleichzeitig werden sie sich ihrer eigenen Grenzen bewusst und können so genau erkennen, wann und wie diese verletzt werden und wie sie dagegen vorgehen können. Das hierdurch erworbene Wissen stärkt auch das Selbstbewusstsein der Kinder, was wiederum dazu führen kann, dass sie überhaupt nicht in jene gefährlichen Situationen geraten, auf die sie vorbereitet werden. Die Sicher stark Veranstaltung finden am 1 Juni in Bonn Stadt, in der Zeit, zwischen 14 Uhr und 18 Uhr statt Eltern können sich bei der Ausrichterin Frau Denise Heise oder bei der Bundesgeschäftsstelle gerne melden.

Sicher zur Schule – So können Eltern ihre Kinder auf den Schulweg vorbereiten

Der erste Schultag ist für Kinder und Eltern ein besonderes Ereignis. Denn mit ihm beginnt nicht nur ein neuer Lebensabschnitt, sondern auch ein bedeutender Schritt hin zu mehr Selbstständigkeit. Viele Kinder gehen nun zum ersten Mal regelmäßig allein zur Schule, sei es zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Der Schulweg birgt jedoch verschiedene Risiken: dichten Verkehr, unübersichtliche Kreuzungen, Ablenkungen durch Smartphones oder Kopfhörer und manchmal auch die Begegnung mit fremden Personen. Für jüngere Kinder ist es besonders schwer, Verkehrssituationen richtig einzuschätzen, da ihnen die Erfahrung fehlt und sie Gefahren anders wahrnehmen als Erwachsene. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Eltern ihre Kinder Schritt für Schritt auf den Schulweg vorbereiten.

Den Schulweg frühzeitig üben

Der wichtigste Beitrag zur Sicherheit ist, den Schulweg lange vor dem Alleingang einzuüben. Eltern sollten den Weg mehrfach gemeinsam mit den Kindern gehen – am besten zu den üblichen Zeiten am Morgen, wenn es auf den Straßen voll ist. Mit jeder Wiederholung wird das Kind sicherer und lernt, typische Situationen besser zu beurteilen.
Hilfreich ist auch, hier die Rollen einmal zu tauschen: Das Kind geht voraus und erklärt, wann es stehen bleibt, wohin es schaut oder wie es eine Straße überquert. So wird aus dem Spaziergang eine aktive Übung, die das Selbstvertrauen der Kinder stärkt. Eltern erkennen gleichzeitig, wo noch Unsicherheiten bestehen.

Der sicherste Weg ist nicht unbedingt der kürzeste

Oft neigen Eltern dazu, ihre Kinder den kürzesten Schulweg gehen zu lassen. Doch der sicherste Schulweg ist manchmal der, für den man einen Umweg gehen muss. Wichtig sind gut einsehbare Straßen, Ampeln, Zebrastreifen oder Verkehrsinseln. Auch wenn der Weg dadurch ein paar Minuten länger dauert, gibt er Kindern mehr Sicherheit und die Gefahrenquellen verringern sich.
Eltern sollten zudem regelmäßig prüfen, ob es Veränderungen wie Baustellen oder neue Verkehrssituationen gibt. Ein kurzer gemeinsamer Kontrollgang von Zeit zu Zeit hilft, den Weg aktuell und sicher zu halten.

Eigene Sichtbarkeit schafft Sicherheit

Ein zentraler Punkt ist die Sichtbarkeit im Straßenverkehr. Vor allem in der dunklen Jahreszeit müssen Kinder für Autofahrerinnen und Autofahrer gut erkennbar sein. Helle Kleidung, reflektierende Bänder oder Anhänger am Schulranzen erhöhen die Sichtbarkeit erheblich. Eltern können daraus ein kleines Ritual machen: Bevor das Kind losgeht, wird gemeinsam überprüft, ob es gut sichtbar ist. Diese Routine vermittelt zugleich das Bewusstsein, dass Sicherheit kein Zufall, sondern eine tägliche Aufgabe ist.

Die Welt mit Kinderaugen sehen

Erwachsene betrachten den Straßenverkehr mit ganz anderen Augen als Kinder. Sie sind größer, erfahrener und können Gefahren besser einschätzen. Kinder dagegen haben einen eingeschränkten Blickwinkel, reagieren spontaner und sind schneller abgelenkt. Deshalb ist es wichtig, den Schulweg aus der Perspektive des Kindes zu betrachten: Stehen parkende Autos im Weg? Sind Kreuzungen frei einsehbar? Einfache Merksätze helfen, Regeln einzuprägen. Statt langer Erklärungen genügt etwa: „Stehen – Schauen – Gehen“. Diese kurzen Botschaften bleiben im Gedächtnis. Genauso wichtig: Eltern sollten selbst ein gutes Vorbild sein und weder bei Rot über die Ampel gehen noch riskante Abkürzungen nehmen. Auch auf das Handy sollte während des Schulwegs verzichtet werden, denn Kinder lernen vor allem durch Nachahmung.

Routinen gegen Stress und Ablenkung

Ein sicherer Schulweg beginnt nicht erst vor der Haustür, sondern schon beim Start in den Tag. Kinder, die in Eile sind, achten weniger auf ihre Umgebung. Deshalb sollten Eltern morgens genug Zeit einplanen, um Hektik zu vermeiden. Auch ein gesundes Frühstück trägt dazu bei, dass Kinder konzentrierter und aufmerksamer sind. Außerdem gilt: Keine Ablenkungen auf dem Schulweg. Smartphones, Musik oder Spiele lenken vom Verkehrsgeschehen ab und erhöhen das Risiko. Klare Regeln helfen, Missverständnisse zu vermeiden – etwa: „Das Handy bleibt bis zur Ankunft in der Schule in der Tasche.“

Gemeinsam unterwegs mit dem Walking Bus

Eine besonders praktische Lösung für jüngere Kinder ist der sogenannte Walking Bus. Dabei schließen sich mehrere Familien zusammen. Ein oder zwei Erwachsene begleiten die Kinder, sammeln sie an verabredeten „Haltestellen“ ein und gehen gemeinsam zur Schule. Diese Form der Gehgemeinschaft macht den Schulweg sicherer, fördert Bewegung und stärkt das soziale Miteinander. Zugleich verringert ein Walking Bus das Verkehrsaufkommen vor Schulen, da weniger Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen. So profitieren nicht nur die teilnehmenden Kinder, sondern auch die gesamte Schulgemeinschaft.

Unterstützung durch Schule und Kommune

Eltern tragen zwar die Hauptverantwortung, doch auch Schulen und Kommunen können die Sicherheit entscheidend verbessern. Elternabende zum Thema Schulwegsicherheit, die Ausgabe von Schulwegplänen oder Aktionen mit der Polizei sind wichtige Bausteine. Manche Städte führen Schulwegchecks durch und beseitigen gefährliche Stellen.
Der Schulweg ist für Kinder dabei mehr als nur der Weg von A nach B. Er ist ein Lernfeld für Selbstständigkeit, Verantwortung und Aufmerksamkeit. Eltern können viel dazu beitragen, indem sie rechtzeitig üben, sichere Routen auswählen, auf Sichtbarkeit achten und klare Regeln vereinbaren. Wenn Schulen und Kommunen zusätzlich unterstützen, entsteht ein starkes Netzwerk, das Kindern Sicherheit gibt und den täglichen Schulweg zu einer wertvollen Erfahrung macht.

Weiterführender Tipp

Wer seine Kinder noch umfassender vorbereiten möchte, findet im Ratgeber „Schulwegsicherheit – Die besten Tipps zur Einschulung“ von Ralf Schmitz praxisnahe Unterstützung. Mit To-do-Listen, Ablaufplänen und Kopiervorlagen bietet es Familien leicht umsetzbare Hilfen, um den Schulweg sicher und entspannt zu gestalten.
Link zum Buch: https://www.sicher-stark-team.de/shop-schulwegsicherheitsbuch.cfm

Die Sicher-Stark-Initiative zählt bundesweit zu den wichtigsten Anlaufstellen, wenn es um den Schutz und die Stärkung von Kindern geht. Seit fast 30 Jahren engagiert sich ein interdisziplinäres Team aus Pädagog:innen, Psycholog:innen, IT-Expert:innen und ehemaligen Polizeibeamt:innen für die Sicherheit von Kindern. In ganz Deutschland bietet die Initiative praxisnahe Schulungen, Elterntrainings und Webinare an – mit dem Ziel, Kinder frühzeitig zu stärken und ihnen ein sicheres, selbstbestimmtes Leben in analogen wie digitalen Lebenswelten zu ermöglichen.
Mehr Infomationen: https://www.sicher-stark-team.de/

Für Rückfragen:
BUNDESPRESSESTELLE SICHER-STARK
Hofpfad 11
D – 53879 Euskirchen
Service -Tel. 0180 – 5550133-2*
Service -Fax: 0180 – 5550133-0*
(* 0,14 Euro pro Minute aus dem deutschen Festnetz; maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz.)
Internet:www.sicher-stark-team.de
E-Mail: presse@sicher-stark.de

 

Frühe Aufklärung: Wie viel sollten Kinder schon wissen?

Warum ehrliche Gespräche über Körper, Gefühle und Sexualität von Anfang an wichtig sind

Wenn es um Sexualaufklärung geht, sind viele Eltern unsicher. Manche fragen sich, ob man Kinder nicht damit überfordert, wenn man zu früh über Sexualität spricht. Andere wiederum befürchten, dass ein zu spätes Ansprechen Gefahren birgt. Klar ist: Sexualaufklärung gehört zum Aufwachsen dazu und zwar nicht erst in der Pubertät.
Bereits kleine Kinder stellen Fragen wie: „Wie kommen Babys in den Bauch?“ oder „Warum sieht mein Körper anders aus, als bei meinem Bruder?“ Solche Fragen sind ganz normal und sollten altersgerecht beantwortet werden. Aufklärung heißt jedoch nicht, Kindern Details über Sexualität zu erzählen, die sie noch nicht verstehen können. Es geht vielmehr darum, ihnen Schritt für Schritt Wissen über den eigenen Körper, über Gefühle und über Grenzen zu vermitteln. So kann altersgerechte Aufklärung Kindern dabei helfen, ein gesundes Körperbewusstsein zu entwickeln und das Risiko sexueller Übergriffe zu verringern.

Warum frühe Aufklärung wichtig ist

  • Stärkung des Selbstwertgefühls: Kinder, die ihren Körper benennen können, fühlen sich ernst genommen.
  • Schutz vor Übergriffen: Wer weiß, dass der eigene Körper privat ist, kann „Nein“ sagen und Hilfe suchen.
  • Offene Kommunikation: Wenn Kinder lernen, über Gefühle und Körper zu sprechen, fällt es ihnen später leichter, auch über schwierige Themen offen mit den Eltern zu reden.

Studien belegen zudem, dass Jugendliche, die bereits früh sachlich über Sexualität aufgeklärt wurden, nicht eher zu riskantem Verhalten neigen – im Gegenteil: Sie gehen meist verantwortungsbewusster mit Beziehungen und Verhütung um.
Quelle: https://www.who.int/publications/m/item/9789231002595?utm_source=chatgpt.com

Wie können Eltern kindgerecht aufklären?

Bei der Aufklärung geht es nicht um kompliziertes Fachwissen, sondern um Offenheit und Ehrlichkeit. Wichtig ist, das Gespräch immer an Alter und Entwicklungsstand anzupassen.

Kurse, Seminare, Vorträge, Sicherheitstraining für Kinder und Eltern, Selbstbehauptung für Mädchen

Tipps für den Alltag:

  • Fragen ernst nehmen: Wenn ein Kind fragt „Wie kommt das Baby in den Bauch?“, reicht eine einfache, klare Antwort. Eltern können das Wissen Stück für Stück erweitern, wenn neue Fragen kommen.
  • Bücher nutzen: Es gibt zahlreiche Kinderbücher, die altersgerecht erklären, wie Babys entstehen, wie Körperteile heißen oder warum Gefühle wichtig sind.
  • Körper benennen: Kinder sollten die richtigen Begriffe für alle Körperteile kennen, auch für die Intimzonen. So lernen sie, offen zu sprechen und sich im Notfall klar mitzuteilen.
  • Grenzen setzen üben: Eltern können mit ihren Kindern spielerisch Situationen nachstellen, in denen sie deutlich „Nein!“ sagen, sich wegdrehen oder einen Erwachsenen um Hilfe bitten. So lernen Kinder, ihre Grenzen zu erkennen und zu verteidigen.
  • Gefühle ansprechen: Schon kleine Kinder verstehen, was angenehm oder unangenehm ist. Eltern können sie ermutigen, dieses Gefühl ernst zu nehmen.
  • Vorleben: Eltern, die respektvoll mit Grenzen umgehen, zeigen ihrem Kind, wie man dies auch von anderen erwarten darf.

Fazit: Aufklärung schützt und stärkt Kinder

Anstatt Ausflüchte oder Fantasiegeschichten zu erfinden, wie z. B.: „Der Storch bringt die Babys.“, ist es besser, altersangemessene, aber korrekte Erklärungen zu geben. Kinder spüren, wenn sie nicht ernst genommen werden und hören im Zweifel von anderen Quellen Dinge, die verwirrend oder falsch sein können. Schon kleine Kinder profitieren also davon, wenn Eltern offen über Körper, Gefühle und Grenzen sprechen. Es geht nicht darum, ihnen die ganze Sexualität der Erwachsenenwelt zu erklären, sondern darum, ihnen ein gesundes Fundament zu geben. Aufklärung beginnt im Alltag: beim Benennen des Körpers, beim respektvollen Umgang miteinander und im offenen Gespräch.
Eltern, die frühzeitig den Mut finden, Fragen ehrlich zu beantworten, legen damit den Grundstein für Vertrauen, Selbstbewusstsein und für einen wichtigen Schutzfaktor vor Übergriffen.

Über Sicher-Stark

Die Sicher-Stark-Initiative zählt zu den führenden Organisationen in Deutschland, wenn es um den Schutz und die Stärkung von Kindern geht. Das interdisziplinäre Team aus Pädagog:innen, Psycholog:innen, IT-Fachleuten und ehemaligen Polizeibeamt:innen bietet seit fast 30 Jahren bundesweit praxisnahe Schulungen, Elterntrainings und Webinare an. Ziel ist es, Kinder frühzeitig stark zu machen – für ein sicheres, selbstbestimmtes Leben in analogen und digitalen Welten.
Mehr Infos: https://www.sicher-stark-team.de

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Belästigung im Freibad

Wie wir unsere Kinder stark machen

Die Sonne scheint, das Wasser glitzert: Freibäder sind für viele Kinder und Jugendliche ein Ort der Freude und Freiheit. Doch leider kommt es dort immer wieder zu Situationen, in denen Mädchen, oder auch Jungen, sich unwohl fühlen, weil ihnen jemand zu nahe kommt. Solche unangemessenen Verhaltensweisen können sehr unterschiedlich aussehen: vom ständigen Fixieren mit Blicken über anzügliche Bemerkungen bis hin zu absichtlichen Berührungen oder dem Bedrängen im Wasser. Auch wenn diese Handlungen manchmal vermeintlich „harmlos“ wirken, können sie für Betroffene sehr belastend sein.

Es stärkt Kinder ungemein, wenn sie von Anfang an die richtigen Worte für alle Körperteile kennen – auch für die Intimbereiche. Wer seinen Körper benennen kann, lernt, sich in unangenehmen Momenten konkret ausdrücken zu können. Ebenso wichtig ist, Kinder darin zu unterstützen, Grenzen zu setzen. Wenn ein Kind keine Umarmung oder keinen Kuss möchte – auch nicht von engen Verwandten – dann ist das in Ordnung. Ein Kind soll spüren: Mein Körper gehört mir! Auch die Formulierung von Gefühlen im Alltag ist ein wertvoller Wegweiser: ‚War das angenehm?‘ oder ‚Wie hast du dich dabei gefühlt? Solche Fragen unterstützen Kinder darin, ihre eigene Empfindungen ernst zu nehmen.

Durch Rollenspiele zu Hause können Kinder zudem lernen, deutlich „Nein!“ zu sagen, sich wegzudrehen oder laut um Hilfe zu rufen. So stärken sie ihr Selbstvertrauen in einem sicheren Rahmen. Wichtig ist: Kinder tragen niemals Verantwortung für das übergriffige Verhalten anderer. Selbst wenn ein Kind nicht laut reagiert hat, bleibt es unverschuldet Opfer.

Im Freibad helfen klare Regeln und gemeinsames Vorgehen: Kinder sollten nach Möglichkeit zu Zweit oder in Gruppen ins Wasser gehen, möglichst die Übersicht behalten und Abstand zu Fremden halten. Wenn sich etwas unsicher oder unangenehm anfühlt, ist es völlig in Ordnung, sich zurückzuziehen oder eine vertraute Person um Unterstützung zu bitten. Im Notfall kann ein deutlicher Hilferuf, zum Beispiel „Sie dort, bitte helfen Sie mir!“, wirksam sein. Außerdem ist es sinnvoll, sich gemeinsam vorab zu orientieren: Wo ist der Bademeister oder das Sicherheitspersonal erreichbar, damit Ihr Kind weiß, an wen es sich im Ernstfall wenden kann.

Was können Eltern konkret tun?

  • Sprache einsetzen: Körperteile beim richtigen Namen nennen – damit Kinder sich konkret ausdrücken können.
  • Grenzen stärken: Akzeptieren, wenn das Kind Nähe verweigert. Das stärkt die Selbstbestimmung.
  • Gefühle verbalisieren: „War das angenehm?“ hilft beim Wahrnehmen und Formulieren des eigenen Empfindens.
  • Rollenspiele: Sicherheit durch laut „Nein!“ sagen, sich entfernen oder Hilfeschreie üben.
  • Verantwortung klar benennen: „Du bist nicht schuld“
  • Zusammen statt allein: Freibadbesuche gemeinsam mit Freundinnen oder Familie planen.
  • Auf das Bauchgefühl vertrauen: Ein unangenehmes Gefühl ist Grund genug, um sich zu schützen.
  • Hilferuf üben: „Sie dort, helfen Sie mir!“ laut aussprechen, wenn nötig.
  • Ansprechpersonen kennen: Überblick über das Freibad-Personal verschaffen, um direkte Hilfe holen zu können.

Kinder die lernen, auf sich zu achten und klare Grenzen zu setzen, erleben das Freibad selbstbestimmt mit Lebensfreude und Sicherheitsgefühl. Und Eltern schaffen das Umfeld, in dem sie diesen Mut entdecken.

Wichtige Telefonnummern
Polizei (Notfall) 110
Nummer gegen Kummer (anonym) 116 111
Weißer Ring (kostenfreie Hilfe) 116 006

Die Sicher-Stark-Initiative zählt bundesweit zu den wichtigsten Anlaufstellen, wenn es um den Schutz und die Stärkung von Kindern geht. Seit fast 30 Jahren engagiert sich ein interdisziplinäres Team aus Pädagog:innen, Psycholog:innen, IT-Expert:innen und ehemaligen Polizeibeamt:innen für die Sicherheit von Kindern. In ganz Deutschland bietet die Initiative praxisnahe Schulungen, Elterntrainings und Webinare an – mit dem Ziel, Kinder frühzeitig zu stärken und ihnen ein sicheres, selbstbestimmtes Leben in analogen wie digitalen Lebenswelten zu ermöglichen.
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Eltern heute: Mehr Nähe, mehr Freiheit – aber auch mehr Druck?

Eltern erziehen heute anders als noch vor einer Generation: Sie sind weniger streng, dafür emotional zugewandter, partnerschaftlicher und reflektierter. Sie wollen ihre Kinder stark machen, ohne sie zu bevormunden. Statt um Gehorsamkeit geht es ihnen darum, Selbstvertrauen, Resilienz und ein gesundes Selbstbild bei ihren Kindern zu stärken.
Dieser Trend hat gute Gründe. Viele Eltern wollen bewusst anders handeln als ihre eigenen Eltern, bei denen Gefühle oft keinen Platz hatten und autoritäre Erziehung selbstverständlich war. Studien zeigen außerdem, dass ein einfühlsamer Erziehungsstil langfristig das Vertrauen zwischen Eltern und Kindern stärkt und deren psychische Gesundheit fördern kann.

Zwischen Anspruch und Alltag

Doch dieser neue Anspruch bedeutet auch mehr Energieeinsatz und kann zur Belastung werden. Moderne Eltern wollen nicht nur Regeln aufstellen, sondern ihren Kindern auch jede Entscheidung erklären und hinterfragen. Sie wollen Emotionen auffangen, zuhören, vermitteln. Gleichzeitig sollen sie aber auch arbeiten, den Familienalltag organisieren und Zeit für sich selbst finden.
Das Ideal: Kinder sollen in einer Atmosphäre aufwachsen, in der sie sich frei entfalten können, ohne Angst vor Strafe oder Abwertung haben zu müssen. Doch im Alltag zeigt sich, dass die ständige Reflexion und der Wunsch, alles richtig machen zu wollen, Eltern auch erschöpfen kann.

Wenn Nähe zu Kontrolle wird

Das Bemühen, immer präsent zu sein, kann ungewollt in Überbehütung umschlagen. Manche Eltern greifen schnell ein, noch bevor ein Kind selbst nach einer Lösung sucht, oder nehmen ihm kleine Frustrationen ab. Kurzfristig schützt das zwar vor Enttäuschungen, langfristig kann es aber das Selbstvertrauen und die Eigenständigkeit von Kindern schwächen. Dabei ist nicht jede Schwierigkeit ein Problem, das sofort gelöst werden muss. Kinder brauchen auch Raum für eigene Erfahrungen, selbst wenn diese mit Streit, Langeweile oder kleinen Niederlagen verbunden sind. Gerade daraus lernen sie, sich selbst zu behaupten und Schwierigkeiten auszuhalten.

Anzeichen, dass Eltern zu viel Verantwortung übernehmen

  • Ständige Gedanken um das richtige Verhalten und mögliche Fehler
  • Große Angst, dem Kind könnte etwas passieren oder es könnte scheitern
  • Kinder trauen sich wenig, alleine zu entscheiden, oder suchen permanent Bestätigung
  • Eigene Bedürfnisse der Eltern treten dauerhaft in den Hintergrund

Was wirklich stark macht

Kinder profitieren vor allem von verlässlichen, zugewandten Eltern, die Fehler nicht vermeiden, sondern aushalten und dabei zeigen, dass Konflikte und Gefühle normal sind. Es muss nicht jede Emotion analysiert und jedes Problem sofort gelöst werden. Entscheidend ist, präsent zu sein, zuzuhören und Vertrauen zu schenken.
Eltern dürfen sich selbst zugestehen, nicht perfekt zu sein. Statt jeden Schritt zu kontrollieren, hilft es, den Kindern eigene Erfahrungen zuzutrauen, auch wenn das für sie bedeutet, Fehler zu machen. Denn echte Stärke entsteht nicht durch ständige Kontrolle, sondern durch das Vertrauen darauf, dass Kinder eigene Lösungen finden und Eltern auch dann da sind, wenn nicht alles glattläuft.

Die Sicher-Stark-Initiative gehört seit fast 30 Jahren bundesweit zu den zentralen Anlaufstellen, wenn es um den Schutz und die Stärkung von Kindern geht. Ein interdisziplinäres Team aus Pädagog:innen, Psycholog:innen, IT-Expert:innen und ehemaligen Polizeibeamt:innen setzt sich dafür ein, Kinder frühzeitig stark zu machen. Mit praxisnahen Schulungen, Elterntrainings und Webinaren unterstützt die Initiative Familien in ganz Deutschland – damit Kinder lernen, selbstbewusst und sicher in analogen wie digitalen Lebenswelten aufzuwachsen.
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