Körperbild bei Kindern stärken

Wie Eltern im Sommer Selbstwert fördern können

Es ist ein ganz alltäglicher Moment: Ein Kind betrachtet sich nachdenklich im Spiegel oder zögert, die T‑Shirt‑Ärmel hochzukrempeln, während draußen die Sonne scheint. Gerade in den warmen Monaten wird der eigene Körper sichtbarer – beim Schwimmen, beim Sport, auf Urlaubsfotos. Für viele Mädchen und Jungen ist das häufig die Zeit, in der erste Unsicherheiten gegenüber dem eigenen Körper auftauchen können. Plötzlich tauchen Fragen auf wie: „Bin ich zu dick? Bin ich zu dünn? Sehe ich irgendwie komisch aus?“

Diese Fragen entstehen oft bereits früher, als Erwachsene denken. Selbst Grundschulkinder entwickeln schon ein erstaunlich festes Bild vom eigenen Körper. Und dieses Bild wird geprägt von ganz unterschiedlichen Einflüssen, wie beiläufigen Bemerkungen im Familienalltag, abwertende Sprüche von Gleichaltrigen oder idealisierte Körperbilder aus den sozialen Medien. All das kann zusammen dafür sorgen, dass Kinder beginnen, sich mit anderen zu vergleichen, und dabei immer wieder das Gefühl haben, nicht „gut genug“ zu sein. Problematisch ist vor allem, wenn sich diese Unsicherheit festsetzt. Dann kann sie den Alltag belasten, das Selbstwertgefühl schwächen und später sogar in Essstörungen oder andere psychische Probleme münden. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern nicht erst eingreifen, wenn der Leidensdruck groß ist, sondern möglichst früh sensibel bleiben, zuhören und gegensteuern.

Weltkindertag 2023

Erste Signale erkennen

Manche Kinder sprechen offen über ihre Zweifel, viele tun es jedoch nicht. Diese Signale können darauf hinweisen, dass ein Kind beginnt, ein negatives Körperbild zu entwickeln:

  • Häufige selbstkritische oder abwertende Sätze wie „Ich bin zu dick“ oder „Ich sehe doof aus“
  • Vermeidung bestimmter Situationen, etwa Schwimmbadbesuche, Sport oder Gruppenfotos
  • Auffälliges Essverhalten, wie Mahlzeiten auslassen, Kalorien zählen, Schuldgefühle nach dem Essen
  • Übermäßiges Beschäftigen mit dem Spiegelbild oder ständiges Vergleichen mit anderen
  • Rückzug von Freundinnen und Freunden, weniger Lust auf Hobbys

Was Eltern tun können

  • Über Schönheit, Medien und Retuschen sprechen, ohne zu belehren. Neugierig zuhören statt vorschnell beruhigen.
  • Selbst mit gutem Beispiel vorangehen und freundlich über den eigenen Körper sprechen.
  • Kinder nicht nur für ihr Aussehen loben, sondern für Eigenschaften wie Mut, Hilfsbereitschaft oder Kreativität.
  • Vielfalt sichtbar machen – durch Bücher, Filme, Accounts oder Gespräche, die verschiedene Körperformen normalisieren.
  • Frühzeitig Unterstützung suchen, wenn Sorgen den Alltag stark bestimmen.

Ein stabiles Körperbild wächst nicht über Nacht. Doch wer als Kind erlebt, dass Wertschätzung nicht an der Zahl auf der Waage hängt, sondern an dem, wie man denkt, fühlt und handelt, hat eine gute Basis fürs Leben. So bleibt der Sommer nicht die Zeit, in der Unsicherheit den Blick in den Spiegel bestimmt, sondern eine Zeit für Bewegung, Begegnungen und das gute Gefühl, im eigenen Körper zu Hause zu sein.

Die Sicher-Stark-Initiative zählt bundesweit zu den wichtigsten Anlaufstellen, wenn es um den Schutz und die Stärkung von Kindern geht. Seit fast 30 Jahren engagiert sich ein interdisziplinäres Team aus Pädagog:innen, Psycholog:innen, IT-Expert:innen und ehemaligen Polizeibeamt:innen für die Sicherheit von Kindern. In ganz Deutschland bietet die Initiative praxisnahe Schulungen, Elterntrainings und Webinare an – mit dem Ziel, Kinder frühzeitig zu stärken und ihnen ein sicheres, selbstbestimmtes Leben in analogen wie digitalen Lebenswelten zu ermöglichen.
Mehr Infomationen: https://www.sicher-stark-team.de/

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Handy weg, Blick aufs Kind!

Warum Aufsicht im Schwimmbad lebenswichtig ist

Sommerzeit ist Badezeit! Für Kinder gehört das Planschen im kühlen Wasser zu den schönsten Momenten der Ferien. Doch während der Nachwuchs mutig ins Wasser springt und ausgelassen spielt, sind viele Eltern oft vom Smartphone abgelenkt. Natürlich sind Handys aus dem Alltag kaum noch wegzudenken – am Beckenrand kann jedoch schon ein kurzer Blick aufs Display fatale Folgen haben und dazu führen, dass Eltern den Überblick verlieren.
Expert:innen aus Schwimmverbänden und Sicherheitsorganisationen beobachten seit Jahren, dass immer mehr Unfälle beim Baden passieren, weil Eltern im entscheidenden Moment nicht hinschauen. Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind im Jahr 2024 in Deutschland insgesamt 411 Menschen ertrunken – deutlich mehr als noch 2021, als es 299 Todesfälle gab. Besonders tragisch ist, dass darunter auch 14 Kinder unter zehn Jahren waren.

Gefahren in Badeseen und Flüssen

Neben überfüllten Schwimmbecken bergen auch Badeseen und Flüsse besonders hohe Risiken. Laut der DLRG-Präsidentin Ute Vogt gehen die meisten tödlichen Badeunfälle auf offene Gewässer zurück, insbesondere weil dort Strömungen unterschätzt werden. Viele Expert:innen raten sogar grundsätzlich davon ab, Kinder in Flüssen schwimmen zu lassen. Gerade Nichtschwimmer:innen und unsichere Schwimmer:innen sind hier besonders gefährdet. Häufig können Kinder trotz Seepferdchen-Abzeichen noch nicht sicher schwimmen und geraten dadurch schneller in Panik, verschätzen sich bei der Wassertiefe oder überschätzen die eigene Kraft.
Quelle: https://www.dlrg.de/informieren/die-dlrg/presse/dlrg-jahresbilanz/presseinfo/

Um Kinder zuverlässig zu schützen, braucht es vor allem Aufmerksamkeit und klare Regeln. Diese Maßnahmen können helfen:

✅ Handy bewusst weglegen: Am besten auf lautlos stellen oder ganz in der Tasche lassen. Wichtige Anrufe lassen sich kurz checken, aber kein Scrollen durch Social Media.

✅ Abwechselnde Aufsicht: Sind mehrere Erwachsene dabei, kann immer einer gezielt beobachten.

✅ Frühzeitig schwimmen lernen: Das Seepferdchen reicht nicht. Sicherheit kommt erst durch Übung.

✅ Regeln besprechen: Nie ohne Begleitung ins tiefe Wasser, nicht drängeln oder schubsen.

✅ Risiken erklären: Kinder sollten verstehen, warum Flüsse, Seen und sogar ruhige Buchten gefährlich sein können.

Rettungsschwimmer:innen und Bademeister:innen tragen zwar erheblich zur Sicherheit bei, doch sie können nicht jedes einzelne Kind im Auge behalten. Die Verantwortung liegt stets bei den Eltern. Wer aufmerksam bleibt, kann nicht nur Badeunfälle verhindern, sondern bemerkt auch frühzeitig, wenn Kinder belästigt, gemobbt werden oder in Streit geraten, und kann rechtzeitig eingreifen. Das Handy kann warten – die Sicherheit der Kinder nicht.

Die Sicher-Stark-Initiative zählt bundesweit zu den wichtigsten Anlaufstellen, wenn es um den Schutz und die Stärkung von Kindern geht. Seit fast 30 Jahren engagiert sich ein interdisziplinäres Team aus Pädagog:innen, Psycholog:innen, IT-Expert:innen und ehemaligen Polizeibeamt:innen für die Sicherheit von Kindern. In ganz Deutschland bietet die Initiative praxisnahe Schulungen, Elterntrainings und Webinare an – mit dem Ziel, Kinder frühzeitig zu stärken und ihnen ein sicheres, selbstbestimmtes Leben in analogen wie digitalen Lebenswelten zu ermöglichen.
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Medienkompetenz statt Verbote: Warum Kinder digital stark gemacht werden müssen

Smartphone in der Hand, Kopfhörer im Ohr, TikTok auf dem Bildschirm – für viele Kinder gehört digitale Kommunikation längst zum Alltag. Oft früher, als Erwachsene es erwarten oder sich wünschen. Zwischen Chats, Videos und Challenges bewegen sich schon Grundschulkinder ganz selbstverständlich in digitalen Räumen. Doch mit dieser Freiheit gehen Herausforderungen einher: Cybermobbing, Desinformation und Suchtverhalten sind reale Risiken, denen Kinder nicht schutzlos ausgeliefert sein sollten. Immer häufiger wird deshalb der Ruf nach klaren Grenzen laut – bis hin zu Forderungen nach einem generellen Social-Media-Verbot für Kinder unter 14 Jahren. Doch lassen sich Probleme wirklich lösen, indem man sie verbietet?

In der aktuellen Debatte um ein mögliches Social-Media-Verbot für Kinder unter 14 Jahren spricht sich Bundesbildungs- und Familienministerin Karin Prien (CDU) für diese Altersgrenze aus, um Kinder und Jugendliche besser vor extremistischen, pornografischen und suchtgefährdenden Inhalten zu schützen. Die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), Simone Fleischmann, äußerte sich dazu im Bayerischen Rundfunk jedoch kritisch. Sie hält ein solches Verbot für unrealistisch und warnt davor, die digitale Realität durch Reglementierungen ausblenden zu wollen.
Quelle: https://www.bllv.de/vollstaendiger-artikel/news/bildungsziel-medienkompetenz-statt-verbotspolitik-wir-muessen-kinder-fit-machen-6775

Warum Verbote nicht genügen

Natürlich können klare Altersgrenzen eine Orientierung bieten. Doch ein Verbot allein schützt Kinder nicht vor problematischen Inhalten – im Gegenteil: Wer heimlich Plattformen nutzt, tut dies oft ohne Aufsicht oder Unterstützung. Aus medienpädagogischer Sicht ist eine reine Verbotsstrategie daher wenig sinnvoll, da sie Kinder nicht in ihrer Medienreflexion stärkt. Medienkompetenz gilt in der Fachwelt als der nachhaltigere Weg.
Schließlich ist die digitale Welt längst Teil des Alltags und wird künftig noch wichtiger werden. Daher ist es nicht zielführend, Kinder von digitalen Medien auszuschließen. Vielmehr müssen sie darin unterstützt werden, sicher und reflektiert mit digitalen Inhalten umzugehen. Voraussetzung dafür ist, dass Eltern und Schule gemeinsam Verantwortung übernehmen und Kindern die nötigen Kompetenzen vermitteln.

Was Eltern konkret tun können:

Vorbild sein: Kinder orientieren sich am Verhalten der Erwachsenen. Wer beim Essen ständig aufs Handy schaut, sendet ein klares Signal.

  • Regeln gemeinsam festlegen: Dazu gehören feste Zeiten, handyfreie Zonen (etwa am Esstisch oder vor dem Schlafengehen), gemeinsames Anschauen von Inhalten und Gespräche darüber sowie eine gesunde Balance zwischen digitalen und analogen Aktivitäten.
  • Kritisches Denken fördern: Was ist Werbung, was Meinung? Was macht ein Bild oder Video glaubwürdig? Wie erkenne ich eine seriöse Quelle?
  • Auch Schulen sind gefragt: nicht nur durch die Bereitstellung digitaler Geräte, sondern durch gezielte Medienbildung. Möglich sind etwa Projektwochen zu Themen wie Fake News oder Cybermobbing, die Zusammenarbeit mit Medienpädagogen, Kooperationen mit Fachstellen oder auch Elternabende und Fortbildungen für Lehrkräfte.

Fazit: Kinder vor digitalen Risiken zu schützen ist notwendig. Doch statt ihnen den Zugang zu verwehren, sollten sie befähigt werden, selbstbestimmt und sicher mit digitalen Medien umzugehen. Wer versteht, wie soziale Netzwerke funktionieren und wie man sich dort schützt, gewinnt echte Souveränität, und genau darum sollte es gehen.

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Fake News erkennen: Wie Eltern ihre Kinder stark machen

Tipps für mehr Medienkompetenz und kritisches Denken in der Familie

Digitale Inhalte erreichen Kinder heute häufig, noch bevor diese gelernt haben, Informationen kritisch zu hinterfragen. Zwischen Erklärvideos, Challenges und Chats tauchen immer wieder auch Falschmeldungen, manipulierte Bilder oder Halbwahrheiten auf. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder aktiv beim Aufbau von Medienkompetenz begleiten.

Aufklären statt abschotten

Fake News wirken häufig durch starke Gefühle: Angst, Wut oder Mitleid. Gerade Kinder können solche Impulse schwer einordnen. Ein erster Schritt ist, Medien gemeinsam zu nutzen: Wer beim Scrollen, Googeln oder Videoschauen dabei ist, kann Fragen aufgreifen und ins Gespräch kommen. Hilfreich ist es, Inhalte zu hinterfragen: Woher kommt diese Nachricht? Was will sie bewirken? Wer profitiert davon? Und: Fühle ich mich dadurch vielleicht beeinflusst?

Wie können Fake News überprüft werden?

Wie können Fake News überprüft werden?

Fünf alltagstaugliche Tipps für Familien

1. Gemeinsam prüfen statt blind teilen

Sensationelle Meldungen oder dramatische Bilder sollten zum Innehalten führen. Ist diese Meldung glaubwürdig? Schon eine einfache Google-Suche nach der Überschrift kann oftmals zeigen, ob andere Medien darüber berichten oder ob die Quelle fragwürdig ist.

2. Auf Sprache und Machart achten

Viele Falschmeldungen verraten sich durch reißerische Formulierungen, emotionale Übertreibung oder schlechte Rechtschreibung. Auch das Fehlen einer nachvollziehbaren Quelle ist ein Warnsignal.

3. Gefühle besprechbar machen

Kinder können lernen, ihre Reaktionen zu benennen – etwa: „Das macht mir Angst.“ Das schafft emotionale Distanz und stärkt die Selbstwahrnehmung.

4. Fakes analysieren

Eltern können altersgerechte Beispiele wie Bildmanipulationen, Kettenbriefe oder erfundene Influencer-Storys gezielt gemeinsam anschauen und mit ihren Kindern durchsprechen, wie man so etwas erkennt.

5. Vorbild sein

Wer selbst überlegt teilt, recherchiert, Fragen stellt oder auch mal zugibt, auf etwas hereingefallen zu sein, lebt kritisches Denken vor.

Früh übt sich – mit Unterstützung

Eine Studie der Vodafone Stiftung Deutschland von 2020 zeigt, dass 76 Prozent der 14- bis 24-Jährigen mindestens einmal pro Woche Falschnachrichten im Internet begegnen. Jedoch gaben nur 34 Prozent an, diese als Fake News auch zuverlässig erkennen zu können. Je früher Kinder in Familien Medienreflexion lernen, desto besser sind sie gewappnet. Auch Schulen und Bildungsangebote leisten dabei wichtige Beiträge – doch das Fundament entsteht zu Hause: durch Gespräche, Begleitung und gelebte Offenheit.

Link zur Studie

Über Sicher-Stark

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Erziehung mit Herz und Haltung: Die 5 wichtigsten Regeln für starke, empathische Kinder

Wie Eltern mit klaren Werten Orientierung geben und Kinder zu verantwortungsvollen Persönlichkeiten heranwachsen

In einer Welt, die immer komplexer wird, suchen viele Eltern nach verlässlicher Orientierung: Was brauchen Kinder wirklich, um selbstbewusst, rücksichtsvoll und verantwortungsvoll groß zu werden? Zahlreiche Studien und Praxiserfahrungen zeigen: Es sind nicht strenge Regeln oder Perfektion, sondern vor allem eine wertschätzende Haltung und gelebte Vorbilder, die langfristig Wirkung zeigen. Fünf grundlegende Prinzipien der Erziehung haben sich dabei besonders bewährt und lassen sich ganz einfach im Alltag umsetzen.

1. Höflichkeit – Respekt beginnt im Kleinen

Kinder lernen durch Nachahmung. Wer sich im Alltag höflich verhält – etwa die Kassierer*innen im Supermarkt freundlich grüßt oder sich beim Kind fürs Tischdecken bedankt, zeigt, dass Höflichkeit nicht nur eine Floskel ist, sondern echte Wertschätzung ausdrückt. Wird diese Haltung von den Eltern selbstverständlich gelebt, übernehmen Kinder sie ganz von selbst.

2. Rücksicht – Empathie wächst mit Erfahrung

Rücksichtnahme lässt sich nicht erzwingen, aber ebenfalls vorleben. Wenn z. B. Kinder Rücksicht auf Jüngere nehmen und dafür Anerkennung erhalten, entsteht ein positives Rollenverständnis. Auch kleine Gesten, wie z. B. das Zurückstellen der eigenen Bedürfnisse beim Spielen, zeigen Kindern, wie wichtig es ist, auf andere zu achten. Gespräche über Gefühle – etwa nach einem Streit – stärken zusätzlich das Einfühlungsvermögen.

3. Zuverlässigkeit – Vertrauen wächst durch Verbindlichkeit

Kinder lernen Zuverlässigkeit vor allem durch das, was sie erleben. Wenn Eltern zu ihrem Wort stehen – etwa: „Ich hole dich nach dem Training pünktlich ab“ – vermittelt das Sicherheit und Verlässlichkeit. Gleichzeitig dürfen Kinder selbst erfahren, wie wichtig es ist, Absprachen einzuhalten, z. B. wenn sie sich verpflichten, ihr Spielzeug nach dem Spielen aufzuräumen. Solche Vereinbarungen entfalten ihre Wirkung, wenn sie liebevoll, aber konsequent begleitet werden. Ein Familienkalender oder kleine Erinnerungshilfen können dabei unterstützen, Verantwortung altersgerecht einzuüben und Zuverlässigkeit Schritt für Schritt wachsen zu lassen.

4. Hilfsbereitschaft – Teilhabe schafft Gemeinschaft

Ob beim Kochen, Aufräumen oder dem Tragen der Einkaufstüten: Kinder übernehmen gern Verantwortung, wenn sie merken, dass ihr Beitrag zählt. Wenn ein Kind der älteren Nachbarin beim Tragen hilft oder ein Pflaster für die kleine Schwester holt, lernt es nicht nur Mitgefühl, sondern auch, dass Helfen verbinden kann. Eltern können solche Momente bewusst bestärken, ohne sie zu instrumentalisieren.

5. Klare Regeln geben Halt – mit liebevoller Konsequenz

Kinder brauchen Grenzen – aber sie brauchen auch die Erklärung dahinter. Wer beispielsweise die Bildschirmzeit begrenzt und gemeinsam mit dem Kind eine passende Regel findet, handelt nicht autoritär, sondern partnerschaftlich. Wenn diese Regeln konsequent und liebevoll eingehalten werden, entsteht Orientierung. Wichtig: Regeln gelten auch für die Großen, denn wer als Elternteil am Esstisch zum Handy greift, untergräbt die eigenen Ansprüche.

Fazit:

Kinder stark zu machen beginnt nicht bei großen Erziehungsdebatten, sondern im Alltag: in kleinen Begegnungen, ehrlichem Zuhören und verlässlichem Verhalten. Wer Höflichkeit, Rücksicht, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft und Orientierung vorlebt, vermittelt Kindern nicht nur Werte, sondern auch Halt.

Über Sicher-Stark

Die Sicher-Stark-Initiative zählt zu den führenden Organisationen im Bereich Gewaltprävention, Medienkompetenz und kindgerechte Sicherheit in Deutschland. Seit über 20 Jahren engagiert sich das interdisziplinäre Team aus Pädagog*innen, Psycholog*innen, Polizist*innen und IT-Sicherheitsexpert*innen dafür, Kinder stark und selbstbewusst zu machen und sie gleichzeitig bestmöglich vor Gefahren im Alltag und im Internet zu schützen. Mit bundesweiten Präventionsveranstaltungen, Schulprojekten, Webinaren und Elterntrainings bietet Sicher-Stark praxisnahe Unterstützung für Familien, Schulen und Kitas. Das Ziel ist, Kinder frühzeitig durch Wissen, Vertrauen und echte Handlungskompetenz zu stärken.
Mehr Informationen: https://www.sicher-stark-team.de

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Sicherheit für Kinder unterwegs – 5 Tipps für Eltern

Wenn Kinder allein zur Schule gehen, Freunde besuchen oder zum Sport fahren, stellt sich für Eltern oft die Frage: Wie kann ich mein Kind auf mögliche Gefahren vorbereiten –, ohne es zu verunsichern? Die bundesweite Sicher-Stark- Non-Profit-Organisation (NPO) gibt konkrete Tipps, wie Eltern ihre Kinder stärken und ihnen Sicherheit für unterwegs vermitteln können.

Starke Kinder sind sicherer unterwegs

Kinder, die ihre eigenen Grenzen kennen und gelernt haben, auf ihr Bauchgefühl zu hören, können auch in schwierigen Situationen meistens besser reagieren. Die Initiative Sicher-Stark empfiehlt daher Eltern, mit ihren Kindern frühzeitig über typische Alltagssituationen zu sprechen, in denen sie allein unterwegs sind, wie etwa auf dem Schulweg, an der Bushaltestelle oder beim Spielen in der Nachbarschaft.
Wichtig dabei ist es, die Kinder nicht zu verängstigen, sondern ihnen altersgerecht und mit klaren Botschaften zu vermitteln, wie sie sich schützen und Hilfe holen können. Entscheidend ist dabei, Sicherheit und Handlungskompetenz durch Gespräche, Übungen und Vertrauen zu fördern.

Fünf Tipps für mehr Sicherheit

  1. Realistische Vorbereitung:
    Üben Sie gemeinsam mit Ihrem Kind typische Wege und besprechen Sie, was in bestimmten Situationen zu tun ist – z. B. wenn es sich unwohl fühlt oder angesprochen wird.
  2.  Grenzen ernst nehmen:
    Bestärken Sie Ihr Kind darin, „Nein“ zu sagen – auch gegenüber Erwachsenen. Das ist ein wichtiger Schritt, um sich abzugrenzen und Hilfe zu holen.
  3. Notfallstrategien besprechen:
    Erklären Sie Ihrem Kind altersgerecht, wie es in einer Notsituation Hilfe holen kann – etwa, indem es gezielt Erwachsene anspricht oder zu einem vertrauten Ort wie einer nahe gelegenen Bäckerei geht, wo es möglicherweise bekannt ist.
  4. Vertrauen fördern:
    Machen Sie deutlich, dass Ihr Kind sich Ihnen anvertrauen darf – ohne Angst vor Ärger. Kinder, die über alles sprechen dürfen, verarbeiten Erlebnisse besser.
  5. Gefühle ernst nehmen:
    Wenn ein Kind sagt: „Das war komisch“ oder „Ich hatte ein komisches Gefühl“, nehmen Sie das ernst. Bauchgefühl ist oft ein guter Frühwarnmechanismus.

Sicher-Stark-Team: Prävention seit über 25 Jahren

Die Sicher-Stark- Non-Profit-Organisation (NPO) ist seit über einem Vierteljahrhundert bundesweit aktiv im Bereich Gewaltprävention und Kinderschutz. Mit erfahrenen Trainer:innen aus den Bereichen Pädagogik, Psychologie, Polizei und IT führt das Team Veranstaltungen, Schulungen und Webinare durch – sowohl für Kinder als auch für Eltern, Lehrkräfte und Fachkräfte.

Weitere Informationen und Angebote unter: https://www.sicher-stark-team.de/

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Cyber-Grooming: Wenn Vertrauen zur Waffe wird

Wie Kinder online in Gefahr geraten und was Eltern dagegen tun können

Der Alltag vieler Kinder und Jugendlicher spielt sich längst auch online ab. Sie schreiben Nachrichten, tauschen Bilder aus, spielen gemeinsam oder suchen nach Gleichgesinnten in sozialen Netzwerken. Was dort wie harmlose Kommunikation beginnt, kann allerdings zur Falle werden – vor allem, wenn Erwachsene gezielt versuchen, das Vertrauen junger Menschen zu missbrauchen, um sexuelle Kontakte anzubahnen. Dieses Vorgehen nennt sich Cyber-Grooming – und es betrifft mehr Kinder, als viele Eltern glauben.

Was passiert beim Cyber-Grooming?

Cyber-Grooming bezeichnet den Versuch von Erwachsenen, über das Internet eine emotionale Beziehung zu Minderjährigen aufzubauen, um sie im weiteren Verlauf zu sexuellen Handlungen zu drängen oder diese gezielt vorzubereiten. Die Täter geben sich dabei häufig als Gleichaltrige aus, machen Komplimente, zeigen Mitgefühl und wirken interessiert. So entsteht ein Vertrauensverhältnis, das ihnen den Zugang zu persönlichen Informationen und intimen Inhalten erleichtert. Ziel ist häufig, Bilder oder Videos zu erhalten oder ein Treffen im echten Leben mit den Minderjährigen zu arrangieren.
Gerade weil die Kommunikation zunächst freundlich und harmlos erscheint, erkennen viele Kinder und Jugendliche nicht, dass sie manipuliert werden. Die Situation wird oft erst dann bedrohlich, wenn die Täter beginnen, Druck auszuüben – etwa durch sexuelle Forderungen, emotionale Erpressung oder die Drohung, bereits erhaltene intime Aufnahmen an andere weiterzuleiten. In solchen Momenten fühlen sich viele Kinder überfordert, schämen sich oder haben Angst, mit jemandem darüber zu sprechen, und schweigen.

Woran lässt sich Cyber-Grooming erkennen?

Auch wenn die Übergänge fließend sind, gibt es typische Warnzeichen:

  • Jemand fragt nach persönlichen Informationen, obwohl man sich kaum kennt.
  • Der Kontakt wirkt besonders interessiert und verständnisvoll.
  • Es wird nach Bildern gefragt – zunächst harmlos, später intim.
  • Der Kontakt möchte schnell auf private Kanäle wie WhatsApp oder Videochat wechseln.
  • Es wird emotionaler oder psychischer Druck ausgeübt („Wenn du mich magst, dann …“).
  • Die Person ist selbst auf Bildern nicht sichtbar oder vermeidet persönliche Informationen.

Was Kinder und Jugendliche tun können

  • Niemals persönliche Daten oder intime Bilder an Unbekannte weitergeben.
  • Misstrauisch werden, wenn jemand besonders schnell Nähe sucht oder nach Privatem fragt.
  • Keine Chat- oder Videoanfragen von Fremden annehmen – auch wenn sie nett erscheinen.
  • Verdächtige Kontakte sofort blockieren und einer Vertrauensperson melden.
  • Gesprächsscreenshots oder Beweise sichern, wenn etwas seltsam erscheint.

Was Eltern tun können

  • Offen und ohne Vorwürfe über das Thema sprechen.
  • Interesse zeigen: Welche Plattformen nutzt das Kind? Mit wem chattet es?
  • Keine Verbote aussprechen, sondern gemeinsame Regeln vereinbaren.
  • Kinderschutzfunktionen auf Geräten nutzen und erklären, warum sie wichtig sind.
  • Frühzeitig Medienkompetenz fördern – z. B. durch Workshops, Infoabende oder Schulmaterial.

Cyber-Grooming ist leider kein Randphänomen – sondern eine reale Bedrohung im digitalen Alltag vieler Kinder. Doch wer frühzeitig über Risiken spricht, Warnzeichen kennt und weiß, wie man reagiert, kann junge Menschen wirksam schützen. Entscheidend ist dabei nicht Kontrolle, sondern Vertrauen.

Wie die Sicher-Stark-Initiative unterstützt

Seit über zwei Jahrzehnten setzt sich die Bundesgeschäftsstelle Sicher-Stark dafür ein, Familien, Bildungseinrichtungen und Fachpersonal im Umgang mit digitalen Medien zu stärken. In Workshops, Online-Seminaren und Schulprojekten vermitteln Fachleute aus IT-Sicherheit, Medienpädagogik und Psychologie alltagsnahe Strategien, damit Kinder online geschützt unterwegs sind – und Eltern wissen, wie sie sie dabei unterstützen können. Die Angebote werden individuell auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmt und finden direkt vor Ort in Kitas, Schulen oder Familienzentren sowie digital statt – für mehr Sicherheit im digitalen Familienleben.

Wenn Sie sich für Gewaltprävention im Kita- oder Grundschulbereich interessieren, können Sie direkt mit dem Sicher-Stark-Team Kontakt aufnehmen.
E-Mail: info@sicher-und-stark.de
Website: https://www.sicher-stark-team.de

Weitere Informationen zu unseren Angeboten und Projekten gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch gerne unseren Artikel Kinder sicher im Netz begleiten – Tipps für Familien.