Von Veronika Wittig
Der Fall der dreijährigen Helin, die 2024 aus einem belebten Park in Köln-Kalk verschwand, ist sicher eine Horrorvorstellung für alle Eltern.
Doch wie häufig sind solche Fälle und was können Eltern tun?
Kindesentführungen: Wer sind die Täter?
Auch wenn die Sorge, dass das eigene Kind verschwindet bzw. sogar entführt wird, bei Eltern groß ist, zeigt sich doch, die Anzahl der tatsächlichen Fälle ist relativ gering.
2023 wurden laut polizeilicher Kriminalstatistik in Deutschland 1.850 Fälle der „Entziehung Minderjähriger“ registriert, davon blieb es in 196 Fällen beim Versuch. Tatsächlich werden dabei die meisten Entführungen nicht von Fremden vorgenommen, sondern meist sind es Entführungen im Rahmen von Sorgerechtstreitigkeiten zwischen getrennten Paaren. Dabei ist laut Kriminalstatistik die Mehrheit der Tatverdächtigen in diesen Fällen weiblich; ihr Anteil beträgt 56,2 Prozent.
Häufig werden Kinder dabei von einem Elternteil ins Ausland gebracht. Laut Bundesjustizamt gab es 2023 mindestens 236 solcher Kindesentziehungen aus Deutschland in ein anderes Land.
Tipps für Eltern: Was können Eltern vorbeugend tun
Auch wenn die Wahrscheinlichkeit einer Kindesentführung gering ist, können und sollten Eltern Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Wichtige Tipps sind:
- Handynummern auswendig lernen: Kinder sollten ihre eigene Nummer und die von zu Hause/ den Eltern auswendig lernen.
- Eltern sollten mit Kindern proben, wie es sich im Ernstfall am besten verhält. Für unübersichtliche Situationen wie in Erlebnisparks, Jahrmärkten etc. mit vielen Menschen sollten klare Absprachen getroffen werden. Vereinbaren Sie hier prägnante Treffpunkte für den Fall der Fälle.
- Das Kind sollte seine Kontaktdaten bei sich tragen.
- Das Kind sollte laut nach den Eltern rufen – am besten den vollen Namen und nicht „Mama“ oder „Papa“.
- Eltern sollten sich merken, welche Kleidung das Kind gerade trägt, um notfalls bei der Polizei genaue Angaben machen zu können.
Das Sicher-Stark-Team hilft mit
Das Sicher-Stark-Team hilft mit und setzt sich dafür ein, dass Kinder sicher und stark aufwachsen können.
Weitere Informationen gibt es online auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.
Lesen Sie über steigende Fälle von Kindesmissbrauch.
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