Die EU-Kinderrechtsstrategie und die Europäische Kindergarantie: Kinderrechte und Zugang zur Grundversorgung

Die neue umfassende EU-Kinderrechtsstrategie und die Europäische Kindergarantie bilden zentrale politische Initiativen. Die EU-Kommission verfolgt damit das Ziel, Kinder besser zu schützen und sie bei der Wahrnehmung ihrer Rechte zu unterstützen.

Am 24. März 2021 legte die Europäische Kommission die erste umfassende Kinderrechtsstrategie 2021–2024 der Europäischen Union vor. Beide Initiativen stützen sich auf umfassende Beratungen mit Bürgerinnen und Bürgern, Interessenträgern und vor allem auf Konsultationen mit mehr als 10 000 Kindern.

Kindergarantie

Inhalte der EU-Kinderrechtsstrategie

Insgesamt umfasst die EU-Kinderrechtsstrategie sechs Bereiche:

  • Teilhabe am demokratischen Leben
  • wirtschaftliche und soziale Inklusion
  • Gewaltfreiheit
  • weltweites Eintreten für die Rechte von Kindern
  • kindgerechte Justiz und Sicherheit im digitalen Umfeld

Ein zentrales Anliegen bildet die Förderung von Chancengleichheit bei Kindern und Jugendlichen und die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung.

Die Europäische Kindergarantie

Die Europäische Kindergarantie, die am 14. Juni 2021 von den EU-Mitgliedstaaten beschlossen wurde, soll soziale Ausgrenzung von Kindern und Kinderarmut in der EU bekämpfen.

Ziel ist es, dass allen Kindern Zugang zu grundlegenden Ressourcen gewährt wird. Jedes Kind soll Zugang zu den zentralen Ressourcen bekommen, die für seine Entwicklung notwendig sind, von der Chance auf Bildung bis hin zu einer medizinischen Versorgung.

Die Europäische Kindergarantie formuliert deshalb als Ziel den freien und effektiven Zugang zu konkreten Leistungen.

Dazu gehören unter anderem

  • der kostenlose Zugang zu frühkindlicher Betreuung
  • Bildung, Erziehung und außerschulischen Aktivitäten
  • der kostenlose Zugang zu mindestens einer gesunden Mahlzeit pro Schultag
  • der kostenlose Zugang zur Gesundheitsversorgung und gesunder Ernährung

Ausgehend von der Einführung der EU-Kindergarantie verpflichteten sich die EU-Mitgliedsländer, bis März 2022 nationale Aktionspläne zur Umsetzung dieser Strategie zu erarbeiten.

Beide EU-Initiativen zielen darauf ab, die Rechte von Kindern und Heranwachsenden unter 18 Jahren in allen Politikfeldern mitzudenken und ihre Mitsprache zu stärken. Dies soll ihnen ein erfüllendes Leben ermöglichen.

EU-Initiativen müssen auch auf nationaler Ebene Beachtung und Umsetzung finden. Deshalb ist es künftig wichtig, den Brückenbau zwischen europäischer und nationaler Ebene voranzutreiben und so für eine gelungene Umsetzung Sorge zu tragen.

In Deutschland soll der Nationale Aktionsplan „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“ die EU-Kindergarantie umsetzen.

Gewaltfreiheit und Sicherheit im digitalen Umfeld sind Kerngebiete der Sicher-Stark-Initiative, womit sie ihren Beitrag zum Kinderschutz auf nationaler Ebene leistet. Mehr Informationen zum unserem umfangreichen Kursangebot findest du auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.