Cybermobbing: Kinder und Jugendliche erleben immer häufiger Angriffe und Mobbing im Internet

Von Veronika Wittig

Wie eine Studie der Barmer-Krankenkasse nachweist, werden junge Menschen immer häufiger Opfer von Mobbing im Internet. Hierzu zählen vor allem Angriffe und Anfeindungen auf Social-Media-Plattformen und -Messengern wie TikTok, Instagram, Facebook oder WhatsApp. Für die repräsentative Studie befragte das Sinus-Institut im Auftrag der Barmer-Krankenkasse rund 2000 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren.

Mobbing im Internet nimmt zu: Jeder zweite Heranwachsende betroffen

Laut der Umfrage habe 2022 jeder zweite der befragten Jugendlichen mitbekommen, dass jemand im unmittelbaren Freundes- und Bekanntenkreis von Cybermobbing betroffen war – lediglich 28 Prozent waren nicht von Anfeindungen im Cyberraum betroffen. Mit rund 20 Prozent sind Mädchen noch häufiger von Mobbing im Internet betroffen als Jungen mit rund 13 Prozent.

Insgesamt lässt sich eine steigende Tendenz beobachten. 2021 waren noch 43 Prozent der jungen Heranwachsenden Cybermobbing und Angriffen im Internet ausgesetzt, 2022 schon jeder Zweite. Möglicherweise liegt die Dunkelziffer der Betroffenen noch deutlich höher. Bei Cybermobbing handelt es sich mittlerweile um ein stetig steigendes Problem, das durch die Corona-Pandemie noch verschärft wurde. Besonders oft von Cyberattacken betroffen sind Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren.

Laut Studie war mit 74 Prozent die häufigste Form des Cybermobbings die Beleidigung im digitalen Raum, gefolgt von der Verbreitung von Gerüchten und dem Ausschluss aus digitalen Gruppen. Auch das Posten von bloßstellenden und peinlichen Bildern und Videos zählt zu den häufigsten Formen von Cybermobbing. Dazu kommen Belästigungen auf Social-Media-Plattformen, Stalking und Identitätsbetrug.

Mobbing im Internet

Cybermobbing ist für Betroffene allgegenwärtig

Im Gegensatz zu Mobbing im physischen Raum kann Cybermobbing überall und zu jedem Zeitpunkt stattfinden. Durch die intensive Nutzung von Smartphones und Tablets ist das Cybermobbing bei Betroffenen allgegenwärtig. Betroffene Kinder und Jugendliche können sich diesem kaum entziehen oder es gar stoppen. Besonders häufig erleben Jugendliche Cybermobbing bei WhatsApp, gefolgt von den Social-Media-Plattformen Instagram und TikTok. Die größte Steigerung verzeichnet dabei TikTok, während bei Facebook aktuell der höchste Rückgang zu sehen ist.

Im digitalen Raum haben Täter*innen mehr Möglichkeiten als im physischen Raum, Menschen zu diffamieren und bloßzustellen. Gerüchte, Videos und Bilder verbreiten sich deutlich schneller. Gleichzeitig sinkt die Hemmschwelle für die Täter*innen, da diese im Web anonym bleiben können.

Sicherheit im Netz: Anlaufstellen für Betroffene schaffen das Sicher-Stark-Team hilft mit

Deshalb ist es wichtig, zentrale Anlaufstellen und einfachen Zugang zur Hilfe für Betroffene von Cybermobbing zu schaffen. Eine Mobbingberatungsstelle und anonyme Hotlines könnten für Hilfesuchende eine Chance sein, selbst etwas unternehmen zu können. Auch Lehrkräfte, Online-Plattformen, Sozialarbeiter*innen und Polizeibeamt*innen müssen im Umgang mit Cyberanfeindungen geschult werden.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Eltern und Fachkräfte zum Thema Sicherheit bei der Nutzung von digitalen Medien und dem Internet an. Umfassende Informationen und Sicherheitstipps gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Auch auf unserem Blog geben wir Eltern und Kindern wichtige Tipps für mehr Sicherheit im Netz.