YouTube ist eins der beliebtesten sozialen Medien, gerade bei Kindern und Jugendlichen. Tatsächlich sind dort sehr hilfreiche und ernsthafte Angebote zu finden, wie die Nachhilfe-Videos von Daniel Jung, Miriam Müller oder Lehrerschmidt. Die können Mathe manchmal besser erklären als viele Lehrer vor der Klasse. Neuerdings machen sich aber auch Videos von Leuten dort breit, die nur ein Ziel haben: Durch möglichst viele Klicks möglichst viel Geld abzusahnen. Ihr Zielpublikum sind bevorzugt Kinder, mit durch künstliche Intelligenz erzeugte Videos, die hanebüchenen Quatsch und Lügengeschichten erzählen.
Da werden angebliche fast vollständige Überreste von Dinosauriern gezeigt, die angeblich gerade im Urwald in Südamerika gefunden wurden. Tatsächlich stammen die Bilder aus einem Dino-Park im bayrischen Altmühltal. Hundert Meter lange Riesenschlangen sollen sich an einem Strand entlang bewegen. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass die Schlange keine Spuren im Sand hinterlässt, und über dem Sand zu schweben scheint. Sie sich eigentlich gar nicht bewegt. Selbst vor Bildern von angeblich durch Wildkameras fotografierte Aliens schrecken die Macher nicht zurück. Alle Videos scheinen echt zu sein. Diese Kanäle nennen sich „Die weise Eule“ oder „TopNL“ in den Niederlanden. Gemeinsam ist ihnen, dass nicht nur nichts davon stimmt, sondern die Inhaber der Kanäle bis zu einer halben Million Abonnenten im Monat erreichen. Das reicht, um mehrere zehntausend Euro im Monat für Werbeeinnahmen einzusacken. Was Erwachsene jedoch auf den ersten Blick als Fake und Humbug erkennen, wird gerade von jüngeren Kindern nicht selten für Realität gehalten. Es wird eine Wirklichkeit simuliert, die Kinder nicht als das erkennen, was es ist, nämlich Klickbaiting und Abzocke.
Dieses Beispiel zeigt einmal wieder, wie wichtig es ist, mit seinen Kindern darüber zu sprechen, welche Inhalte sie im Netz konsumieren. Den Kindern deutlich zu machen, dass im Internet viele Menschen unterwegs sind, die nur Geld abgreifen wollen und deshalb nicht davor zurückschrecken, Kinder mit gefälschten oder sogar gefährlichen Videos anzulocken. Wie die so genannten Challenges in TikTok. Wenn man seine Kinder vor solchen Betrügereien schützen möchte, sollten die Angebote der öffentlich-rechtlichen Medien genutzt werden. Oder Videos, die in zuverlässigen Quellen empfohlen werden, wie in Zeit-Online oder einem Portal wie Familienleben.ch.
Weitere Informationen, wie Sie dafür sorgen, dass Ihre Kinder sicher im Netz unterwegs sind, finden Sie auch in den Seiten des Sicher-Stark-Teams.
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