Wie man Kinder vor Mobbing schützt!

Von Veronika Wittig

Leider ist Gewalt an Schulen, insbesondere Mobbing, kein neues gesellschaftliches Phänomen. Im Zeitalter von Internet und digitalen Medien gibt es sowohl Mobbing in der Schule als auch Cybermobbing im digitalen Raum. Mobbing stellt die häufigste Form von Gewalt an Schulen in Deutschland dar. Dabei ist Mobbing ein wesentlicher Risikofaktor für psychische und emotionale Probleme und Verhaltensauffälligkeiten. In diesem Artikel erfahren Eltern wertvolle Tipps, wie sie ihre Kinder vor Mobbing schützen können.

Wie viele Kinder sind von Mobbing betroffen?

Schätzungen von Studien zufolge sind an weiterführenden Schulen in Deutschland jedes Jahr 500.000 Schüler und Schülerinnen von Mobbing betroffen. Die PISA-Studie der OECD 2017 stufte jeden sechsten Schüler*in als Mobbingbetroffenen ein. Demnach gibt es in fast jeder Klasse ein Kind, das Opfer von Mobbing ist.

Besonders häufig sind Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren betroffen. Zwar gibt es bereits im Kita-Alter Streitigkeiten und Konflikte zwischen Kindern, die aber zur sozial-gesellschaftlichen Entwicklung dazugehören. Nicht jeder Konflikt ist gleich Mobbing. Kinder und Heranwachsende im Alter von drei bis sechs Jahren planen ihre Handlungen meist noch nicht systematisch und zielgerichtet. Deshalb beginnt ernsthaftes Mobbing, das von kleineren Konflikten zu unterscheiden ist, meist ab dem Alter von sechs Jahren, sprich beim Übertritt in die Grundschule.

Mit dem stetig steigenden Angebot an Social Media Diensten haben sich zudem die Möglichkeiten von Cybermobbing erhöht.

Woran erkennt man Mobbing unter Kindern?

Mobbing unter gleichaltrigen Kindern verläuft meist sehr verdeckt und die betroffenen Kinder leiden still. Mobbingopfer haben häufig einen sehr langen Leidensweg. Doch was sind wichtige Anzeichen, dass ein Kind von Mobbing betroffen sein könnte?

  • Das betroffene Kind zieht sich mehr und mehr in sich zurück und empfindet im Alltag weniger Freude.
  • Das Kind wirkt teilnahmslos und lustlos und hat weniger Selbstbewusstsein als zuvor.
  • Teilweise kommen Klagen über körperliche Befindlichkeiten dazu. Beispielsweise Bauchschmerzen, Übelkeit, Unwohlsein, Schlafstörungen oder Kopfschmerzen, aber auch Konzentrationsprobleme und Leistungsabfall in der Schule.

Das alles können wichtige Warnsignale für Mobbing sein. Deshalb sollten Eltern auf diese Signale besonders achten!

sicher fühlen

Wie man Kinder vor Mobbing schützt!

Tipps für Eltern gegen Mobbing!

Wenn das eigene Kind von Mobbing betroffen ist, fühlen sich viele Eltern hilflos. Eltern wollen ihr Kind bestmöglich schützen, deshalb folgen hier die besten Tipps für Eltern:

  1. Eltern bleiben im Hintergrund

Die meisten Eltern wollen sich vor ihr Kind stellen, wenn ihm Ungerechtes widerfährt. Doch in Mobbingfällen verstärkt dies meist nur die Angriffe der Mobber. Kinder müssen lernen, sich den Angriffen alleine zu stellen, wohl wissend, dass die Eltern im Hintergrund da sind und als Ansprechpartner fungieren.

  1. Einzelne Kinder sind angreifbarer – Freundeskreis unterstützen

Wichtig ist, dass Kinder sich ihre Freunde und Spielkameraden selbst aussuchen können. Als Eltern sollten wir die Kinder dabei unterstützen und Spieltreffen und andere Aktivitäten wie Mitgliedschaft in Musik- oder Sportvereinen fördern. Mobbingopfer sind häufig Kinder, die eher alleine und einzeln unterwegs sind. Deshalb sollten Eltern ihre Kinder bei der Integration unterstützen, dem Kind seine Freunde aber nicht selbst aussuchen.

  1. Familiären Rückhalt bieten

Im familiären Umfeld sollte das Kind Rückhalt und Unterstützung erfahren. Ein gesundes, familiäres Umfeld ist deshalb sehr wichtig.

  1. Selbstvertrauen stärken

Je stärker die Kinder sind, umso besser können sie sich selbst gegen psychische Angriffe zur Wehr setzen. Eltern sollten deshalb das Selbstbewusstsein ihrer Kinder stärken und sie dabei unterstützen, für ihre Interessen einzustehen und auch zu lernen, Nein zu sagen. Auch hier können (Sport-)Vereine eine wichtige Aufgabe leisten.

  1. Hilfe annehmen

Wichtig ist es, sich Hilfe zu suchen. Dies können in den Schulen vor allem die Lehrkräfte sein, da sie vor Ort häufig Situationen mitbekommen und diese besser einschätzen können. Gemeinsam können Eltern und Lehrkräfte das beste Vorgehen besprechen.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit

Das Sicher-Stark-Team hilft mit, Kinder fit und stark zu machen, und gibt wertvolle Tipps gegen (Cyber-)Mobbing, Gewalt und Missbrauch, sodass Kinder stark und sicher aufwachsen können.

Mehr Tipps und Informationen, auch zu den Kursen, auf unserer Homepage!

Lesen Sie auch unseren Artikel über Handyverbot an Schulen: Mediensucht bei Kindern.