Selbstbehauptung und Selbstbewusstsein für Kindergartenkinder!
Kinder lernen, wie sie Gewalt und Mobbing vermeiden!
Selbstbehauptung und Selbstbewusstsein für Kindergartenkinder „Kinder müssen lernen, „Stopp“ zu sagen“, so Angelika Stabenow vom Sicher-Stark-Team. „Laut und deutlich Stopp sagen und die Hände abwehrend nach vorne halten. So macht man deutlich, wo die Grenze ist“, erklärt die Pädagogin vom Sicher-stark-Team.
Wesseling: Für die Kindergartenkinder aus Wesseling war der Samstag ein ganz besonderer Tag. Denn es standen nicht wie üblich Schwimmen und Fahrradunterricht auf dem Plan, sondern Thema des Unterrichts war das Erlernen eines gewaltfreien Umgangs miteinander.
„Sicher und Stark“ hieß das Projekt, das von Mutter und Ausrichterin Saskia Gerke in Wesseling organisiert wurde. Durch Initiative der Eltern war das Projekt zustande gekommen. Unter Anleitung von Ralf Schmitz, Ex-Polizist und GSG9 Beamter, wurde das Anti-Gewalt-Kindertraining durchgeführt. Die Kindergartenkinder erarbeiteten Strategien der Gewalterkennung und -/vermeidung. Es wurden an dem „Sicher und Stark-Tag“ Regeln, Gewalt und die Gewaltspirale besprochen, aber auch wie man auf Mobbing, Hänseln, Anpöbeln, Beleidigung und die Rolle des Außenseiters einwirken kann. Viele Spiele wurden mit Begeisterung mit den Kindergartenkindern gespielt.
Für die Kinder war dies ein neues Projekt, was sehr gut ankam. Entsprechend neugierig zeigten sie sich auch. „Ich finde das Projekt gut, weil es für Kinder wichtig ist, die sich nicht durchsetzen können. Ich weiß, wie das ist. Früher konnte ich mich auch nicht durchsetzen“, weiß die Ausrichterin und Mutter zu berichten. „Heute schon. Und außerdem macht das Projekt Spaß, wenn man die Kindergartenkinder so toben sieht.“
Um Strategien im Umgang miteinander ging es an dem Projekttag. „Wie kann ich mich gegen körperliche Übergriffe wehren?“, war eine der zentralen Fragen. Um die großen Themen behandeln zu können, wurden zunächst Regeln aufgestellt, die um jeden Preis einzuhalten waren. Leise zu sein und andere ausreden zu lassen, gehörten ebenso zu den Grundlagen des Miteinanders, wie sich bei Äußerungen zu melden und dem Anderen nicht weh zu tun. Kein Schubsen, Zwicken, Treten – bei Zuwiderhandlungen wurden konsequent Auszeiten verhängt, so dass die Kindergartenkinder unmittelbare Folgen ihrer Handlungen zu spüren bekamen.
„Es geht dabei um Konsequenz. Das Kind muss lernen, Regeln einzuhalten“, machte Anti-Gewalt-Trainer Ralf Schmitz deutlich. Das galt auch für körperliche Übergriffe, die, so Ausrichterin Gehrke, in der Kita Thema sind. „Es gibt einige Kinder, die Grenzen nicht so einhalten“, erklärte sie, was auch der Grund für die Durchführung des Gewaltpräventionsprojekts war. Dabei ging es um die Definitionen von körperlicher, verbaler und psychischer Gewalt. Mittels Geschichten fanden die Kindergartenkinder heraus, dass letztlich alle Gewalt im Bauch endet. „Es ist wichtig, dass die Kindergartenkinder Grenzen verstehen. Sobald jemand Stopp sagt, muss aufgehört werden“, so Ralf Schmitz.
Selbstbehauptung und Selbstbewusstsein für Kindergartenkinder
Kinder lernen, wie sie Gewalt und Mobbing vermeiden!
Ebenso beim Thema Mobbing. Was ist Mobbing? Wann passiert Mobbing? Wann petzt man und wann nicht? Fragen, die die Kindergartenkinder sehr beschäftigten. Sie fanden heraus, dass Mobbing-Opfer zufällig sind und jedes Kind in diese Rolle geraten kann. Dass Regeln zu befolgen nicht immer einfach ist, stellte auch Dominic fest. „Die Spiele und Geschichte gefallen mir sehr“, so Vannessa, eine Teilnehmerin im Sicher-Stark-Kurs. „Aber leise zu sein ist schon anstrengend.“ Für Ralf Schmitz kann solch ein Projekt nicht früh genug durchgeführt werden. „Um sich später gegen Klassenkameraden behaupten zu können, brauchen Kinder Strategien.“
Kinder müssen sicher und stark sein. Wenn sie lernen, Nein zu sagen, werden sie viel seltener Mobbing-Opfer und Missbrauchsopfer“, so Ralf Schmitz.