Kindergartenkinder sicher & stark machen

Kindergartenkinder sicher & stark machen

Bochum KK/BS. Die „Kita Minimum e.V.“  in Bochum sind aufgeregt. Die -fünf und Sechsjährigen sitzen gebannt auf dem Fußboden der Kita. Mit „Hinsetzen!“-Rufen werden einige Ausreißer zurückbeordert. Die Vorfreude wächst auf das, was Lara und Felix, die beiden „Sicher-Stark“-Handpuppen, zu erzählen haben. Kindergartenkinder sicher & stark machen.

„Wir werden heute kleine Wettkämpfe machen“ so der Sicher-Stark-Trainer. Das ist einfach ein interaktiver Tag, an dem die Kinder auch mal andere Sachen erleben dürfen, als im normalen Kita-Alltag oder Zuhause. Die Bochumer Kita-Leiterin Silke Bartsch hat gemeinsam mit dem Experten und Polizeibeamten des Sicher-Stark-Teams diesen Schnupperkurs organisiert. Dahinter verbirgt sich eine bundesweite Präventionsinitiative der Sicher-Stark-Organisation, die bereits über eine halbe Million Kinder geschult hat. Im Mittelpunkt steht dabei eine frühe Gewaltprävention für Kinder.

Kindergartenkinder sicher & stark machen

„Prävention soll frühzeitig beginnen, bevor junge Menschen mit potenziellen Gefahrensituationen in Berührung kommen.“, weiß der Sicher-Stark-Experte Wolfgang Overkamp zu berichten. Das Präventionskonzept, das bereits bei vielen Grundschul- und Kindergartenkindern erfolgreich umgesetzt wurden, folgt dabei einem klaren Ablauf. Nach einer kleinen Vorstellungsrunde wird ein kindgerechter, mit der Polizei gedrehter Lehrfilm gezeigt, in dem grenzverletzende Situationen gezeigt werden. Gebannt schauen die Kinder auf die Leinwand und tauschen sich mit der Handpuppe Felix aus.

Theorie und Praxis vereinen

Es geht raus auf den Spielplatz, die Straße, um dort live Situationen, die einige Kinder bereits erlebt haben, nachzustellen. Zu den mit den Kindern trainierten Szenen gehört z.B. die  Ansprache im Park durch einen Mann, der angeblich seine Katze verloren hat, aber auch Mobbing in der Kita, Beleidigungen und Entführungsversuche durch Autofahrer.

Kindergartenkinder sicher & stark machen

Die vielen Praxisübungen bilden den zweiten wichtigen Bestandteil des bundesweiten Sicher-Stark-Präventionsprogramms. „Die Mischung aus Theorie und Praxis ist optimal“ gewählt so die Erzieherin, „um die Kinder umfangreich auf die möglichen Gefahrensituationen vorzubereiten“.

Die Initiative Sicher-Stark soll das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl von Kindern stärken, auch ihre Konflikt- und Kommunikationsfähigkeiten fördern. Alles in der Vorbereitung, um in Drucksituationen besser „Nein“ sagen zu können. Die Sicher-Stark-Initiative bietet deswegen auch viel Schulungsmaterial für die Eltern und Fachkräfte an.  Die Eltern konnten aufgrund der Pandemie diesmal nicht live bei der Sicher-Stark-Veranstaltung anwesend sein, wurden aber im Nachgang per E-Mail umfangreich mit Material geschult.

Schnupperkurs nur der Anfang

Der Schnupperkurs sei eine Probe. „Wir wollten das immer schon mal machen“, erklärt die Kita-Leiterin. Wenn es gut laufe, wolle das Team diese Aktionen und weitergehende Präventionsangebote des Sicher-Stark-Teams öfter anbieten. Denn dies alles solle ja dem Kindeswohl zugute kommen. Der Sicher-Stark-Kurs fand am 22.04.21 statt.