Kinder sensibilisieren für die Gefahren des Alltags

 

Kinder sensibilisieren für die Gefahren des Alltags

12.05.17 Köln-/PRESSEMITTEILUNG-/CB

Selbstsicherheit kann man trainieren – Tipps und Tricks bei unbekannten Situationen erkennen!

Kinder sensibilisieren für die Gefahren des Alltags. Jessica hat ihre Arme vor dem Körper verschränkt. Sie will nicht alleine in die Grundschule gehen, obwohl ihre Eltern sie bereits unzählige Mal in die Grundschule gebracht haben.

Viele Eltern fragen sich, was sie mit ihren schüchternen Kindern tun sollen. Das Mut-tut-gut-Training, ein Selbstsicherheitstraining, dass die Sicher-Stark-Organisation bereits seit über 15 Jahren in deutschen Kitas und Grundschulen anbietet, hilft Eltern und Kindern dabei, diese Frage zu beantworten.

Wolfgang Overkamp, Gewaltpräventionstrainer, arbeitet bereits seit einigen Jahren für das Sicher-Stark-Team aus Euskirchen. Er weiß aus seiner langjährigen Erfahrung, wie man schüchterne Kinder stärkt, sodass sie Selbstbewusstsein aufbauen und sich mehr zutrauen.

Die Kernpunkte der Sicher-Stark-Kurse sind Stärken der Kinder zu fördern und ihre Ängste abzubauen. Die Kinder lernen dabei, wie sie mit einer schwierigen Situation umgehen können, und dass in ihnen besondere Fähigkeiten stecken. Gefahrenerkennung und Gefahrenvermeidung sind deshalb äußerst wichtig, gerade wenn Eltern nicht in der Nähe sind.

Erfolg hat dieses Selbstschutztraining bei Jungen und Mädchen, die von sich aus eigentlich in der Lage wären unbekannte Situationen zu meistern, auf Grund ihrer „Schwellenangst“ jedoch lieber „Nein“ sagen. Gerade beim Sicher-Stark-Kurs, so Wolfgang Overkamp, trauen sich viele Kinder noch nicht und erhalten während der Kurswochen, Fähigkeiten vermittelt, wovon sie vorher noch nichts wussten.

Kinder sensibilisieren für die Gefahren des Alltags

Hätte das Kind jedoch einmal die Erfahrung gemacht, dass es die Situation allein meistern kann, würde es dies wieder versuchen, da ist sich der Gewaltpräventionsexperte sicher.

Kinder sensibilisieren für die Gefahren des Alltags

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Wichtig sei, dass die Situation als gut empfunden und im Gehirn positiv abgespeichert wird. Bei einigen löst ein solches Erfolgserlebnis einen Knoten, andere müssen öfter an die Hand genommen werden, im Sicher-Stark-Kurs. Deshalb werden die Hauptkurse auch immer mit fünf Fachexperten umgesetzt.

Gewaltpräventionsexperte Wolfgang Overkamp schätzt, dass etwa ein Viertel des Nachwuchses ein sozial unsicheres Verhalten erkennen lässt.

Was können Eltern tun, um ihre Sprösslinge selbstsicher und stark zu machen?

In erster Linie sollten Eltern ihr Kind so akzeptieren wie es ist und es unterstützen. Dies, so Overkamp, sei nicht der Fall, wenn es ständig Sprüche wie:

„Du schaffst das nicht“,

„Du bist ein Versager“ oder

„Stell dich nicht so an“

zu hören bekomme.

Wichtig sei auch die Vorbildfunktion der Eltern, denn Eltern sind die Coaches Ihrer Kinder.

Kinder sensibilisieren für die Gefahren des Alltags

Kinder sensibilisieren für die Gefahren des Alltags

Sagt die Mutter beispielsweise auf dem Spielplatz vor dem Klettergerüst zu ihrem Kind: „Geh da lieber nicht drauf!“, sendet sie ein Signal der Unsicherheit. Ohne Vorwarnung wäre das Kind vielleicht ohne Weiteres hochgeklettert. Natürlich sollte man Kinder nicht ohne Sicherung fünf Meter klettern lassen aber mit der Hilfe ihrer Eltern und dem nötigen Schutz, sollten Kinder selbst Erfahrungen sammeln, betont Wolfgang Overkamp.

Wenn ein Kind in eine neue Situation kommt, hat es nichts worauf es zurückgreifen kann – im Gegensatz zu den Erwachsenen.

Ein Experiment, in dem die Kinder balancieren, zeigt erstaunliche Ergebnisse. Kinder, die zuvor einleitende Sätze wie „Das schaffst du nicht“ oder „Da fällst du runter“ hörten, meisterten die Herausforderung kaum, währenddessen das Ergebnis, ein komplett anderes war, hörten sie zuvor aufmunternde Worte wie:

„Du schaffst das schon!“

oder

„Ich glaube an dich!“

Maßgeblich bei diesem Neuland ist die Botschaft:

„Versuch es bitte, wir glauben an Dich!“ und „Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst!“

Wenn ein Kind in eine neue Situation kommt, hat es nichts worauf es zurückgreifen kann – im Gegensatz zu den Erwachsenen. Und ein entscheidender Punkt, der Ängste abbaut, ist die Information. Kinder haben diese noch nicht und lernen über Erfahrungen, die sie im Leben machen. Lassen wir sie diese Erfahrungen nicht machen, kann demnach diese Angst nicht oder nur schwer abgebaut werden.

Deshalb sind die Mut-tut-Gut-Kurse vom Sicher-Stark-Team derart nachhaltig und wirkungsvoll. Hier dürfen die Kinder in simulierten Gefahrensituationen selbst Erfahrungen sammeln.

Kinder sensibilisieren für die Gefahren des Alltags

Gewaltpräventionsexperte Overkamp empfiehlt den Fokus beim Umgang mit Kindern, auf deren Stärken und nicht auf ihre Schwächen zu richten; auf das, was ein Kind bereits gut kann und nicht auf Dinge, die es (noch) nicht meistert. Zu oft läge das Augenmerk auf Letzterem.

Schüchterne Kinder sind oft sehr kreativ und in der Regel sehr sozial, wenn man sie lässt.

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Loben Sie Kinder also jeden Tag, selbst wenn es nur kleine Dinge sind, die sie positiv hervorheben. Dadurch bauen Kinder bereits früh ein gesundes Selbstbewusstsein auf und wachsen später zu starken Persönlichkeiten heran.