Kinder sollten besonders aufpassen, wenn sie morgens im Dunkeln zur Schule gehen
Bald machen sich viele Schüler morgens schon wieder im Dunkeln auf den Schulweg – zumindest die, die zur ersten Stunde Unterricht haben. Zwar wird am 26. Oktober 2014 die Uhr auf Winterzeit umgestellt, dennoch beginnt jetzt die Jahreszeit, in der es morgens und abends früh dunkel wird. Leider passieren in dieser Zeit die meisten Schulwegunfälle und auch Sexualstraftäter können Kindern im Dunkeln leichter auflauern. Und das nicht nur auf dem Weg zur Schule, auch am frühen Abend, wenn Kinder vom Sport oder der Musikschule alleine nach Hause gehen.
10 Tipps für den Schulweg im Dunkeln
Die Non-Profit-Initiative Sicher-Stark, die sich für Gewaltprävention an Grundschulen einsetzt, empfiehlt die folgenden Maßnahmen für den Schulweg im Dunkeln:
• Mit den Kindern über die erhöhte Gefahr in der dunklen Jahreszeit sprechen
• Erneut den Kindern einschärfen, nicht zu fremden Personen ins Auto zu steigen
• Sicher stellen, dass die Kinder schlecht ausgeleuchtete Wege, einsame Gassen und Parks meiden
• Dafür sorgen, dass die Kinder auf jeden Fall in kleinen Gruppen zur Schule gehen
• An besonders gefährlichen Stellen mit anderen Eltern eine Schulwegbegleitung organisieren
• Die Kinder mit einem Gewaltpräventionskurs, z.B. der Sicher-Stark-Initiative, für Gefahren sensibilisieren und richtige Reaktionen bei Belästigungen und Angriffen trainieren
• Helle und auffällige Kleidung tragen, um besser gesehen zu werden
• Sicherheitsweste mit Reflektoren über dunkle Jacken ziehen
• Reflektoren (mit CE-Zeichen) an Kleidung und Schulranzen anbringen
• Ausleuchtung des Schulwegs prüfen und ggf. Laufweg ändern
Mut tut gut – selbstbewusste Kinder sind keine leichten Opfer
Neben den Aspekten der Verkehrssicherheit helfen Gewaltpräventionskurse Kindern dabei, sich vor Übergriffen, Gewalt und Missbrauch zu wehren. „Die Kinder entdecken in unseren Kursen Stärken und Fähigkeiten, die sie oftmals zuvor gar nicht kannten“, erklärt Ralf Schmitz, Trainer des Sicher-Stark-Teams. In den Kursen lernen die Kinder, wie sie Gefahren erkennen und vermeiden können, und trainieren, wie sie sich durch lautes Nein-Sagen oder Schreien selbst behaupten können. Die Kursleiter der Sicher-Stark-Initiative sind speziell ausgebildete Experten, die auch Möglichkeiten der Selbstverteidigung mit den Kindern trainieren und konfliktlösende, realitätsnahe Rollenspiele mit den Kindern durchführen. Das Besondere an diesen Kursen ist, dass Testsituationen mitgefilmt und im Anschluss gemeinsam mit den Kindern analysiert werden. „Wenn wir die Filme mit den Kindern gemeinsam anschauen, erkennen sie immer ganz schnell selbst, was sie noch hätten besser machen können, um sich zu schützen“, sagt der ehemalige Polizist. „Was die Kinder bei uns lernen, schützt sie nicht nur vor Fremdtätern auf dem Schulweg, sondern auch bei Übergriffen im nahen Umfeld oder auf dem Schulhof.“