Handy weg, Blick aufs Kind!

Warum Aufsicht im Schwimmbad lebenswichtig ist

Sommerzeit ist Badezeit! Für Kinder gehört das Planschen im kühlen Wasser zu den schönsten Momenten der Ferien. Doch während der Nachwuchs mutig ins Wasser springt und ausgelassen spielt, sind viele Eltern oft vom Smartphone abgelenkt. Natürlich sind Handys aus dem Alltag kaum noch wegzudenken – am Beckenrand kann jedoch schon ein kurzer Blick aufs Display fatale Folgen haben und dazu führen, dass Eltern den Überblick verlieren.
Expert:innen aus Schwimmverbänden und Sicherheitsorganisationen beobachten seit Jahren, dass immer mehr Unfälle beim Baden passieren, weil Eltern im entscheidenden Moment nicht hinschauen. Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind im Jahr 2024 in Deutschland insgesamt 411 Menschen ertrunken – deutlich mehr als noch 2021, als es 299 Todesfälle gab. Besonders tragisch ist, dass darunter auch 14 Kinder unter zehn Jahren waren.

Gefahren in Badeseen und Flüssen

Neben überfüllten Schwimmbecken bergen auch Badeseen und Flüsse besonders hohe Risiken. Laut der DLRG-Präsidentin Ute Vogt gehen die meisten tödlichen Badeunfälle auf offene Gewässer zurück, insbesondere weil dort Strömungen unterschätzt werden. Viele Expert:innen raten sogar grundsätzlich davon ab, Kinder in Flüssen schwimmen zu lassen. Gerade Nichtschwimmer:innen und unsichere Schwimmer:innen sind hier besonders gefährdet. Häufig können Kinder trotz Seepferdchen-Abzeichen noch nicht sicher schwimmen und geraten dadurch schneller in Panik, verschätzen sich bei der Wassertiefe oder überschätzen die eigene Kraft.
Quelle: https://www.dlrg.de/informieren/die-dlrg/presse/dlrg-jahresbilanz/presseinfo/

Um Kinder zuverlässig zu schützen, braucht es vor allem Aufmerksamkeit und klare Regeln. Diese Maßnahmen können helfen:

✅ Handy bewusst weglegen: Am besten auf lautlos stellen oder ganz in der Tasche lassen. Wichtige Anrufe lassen sich kurz checken, aber kein Scrollen durch Social Media.

✅ Abwechselnde Aufsicht: Sind mehrere Erwachsene dabei, kann immer einer gezielt beobachten.

✅ Frühzeitig schwimmen lernen: Das Seepferdchen reicht nicht. Sicherheit kommt erst durch Übung.

✅ Regeln besprechen: Nie ohne Begleitung ins tiefe Wasser, nicht drängeln oder schubsen.

✅ Risiken erklären: Kinder sollten verstehen, warum Flüsse, Seen und sogar ruhige Buchten gefährlich sein können.

Rettungsschwimmer:innen und Bademeister:innen tragen zwar erheblich zur Sicherheit bei, doch sie können nicht jedes einzelne Kind im Auge behalten. Die Verantwortung liegt stets bei den Eltern. Wer aufmerksam bleibt, kann nicht nur Badeunfälle verhindern, sondern bemerkt auch frühzeitig, wenn Kinder belästigt, gemobbt werden oder in Streit geraten, und kann rechtzeitig eingreifen. Das Handy kann warten – die Sicherheit der Kinder nicht.

Die Sicher-Stark-Initiative zählt bundesweit zu den wichtigsten Anlaufstellen, wenn es um den Schutz und die Stärkung von Kindern geht. Seit fast 30 Jahren engagiert sich ein interdisziplinäres Team aus Pädagog:innen, Psycholog:innen, IT-Expert:innen und ehemaligen Polizeibeamt:innen für die Sicherheit von Kindern. In ganz Deutschland bietet die Initiative praxisnahe Schulungen, Elterntrainings und Webinare an – mit dem Ziel, Kinder frühzeitig zu stärken und ihnen ein sicheres, selbstbestimmtes Leben in analogen wie digitalen Lebenswelten zu ermöglichen.
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