Gewaltpräventionskurs für Vorschulkinder in Krefeld 

Ob es uns gefällt oder nicht, unsere Welt ist nicht perfekt. Und auch Kinder müssen dies leider oft schon sehr früh erfahren. Jeden Tag werden in Deutschland Kinder mit der erschreckenden Tatsache konfrontiert, dass auch Erwachsene es nicht immer gut mit ihnen meinen, dass sie missbraucht und misshandelt werden. Die Experten vom Sicher-Stark-Team wissen das und wollen deshalb dafür sorgen, dass Ihre Kinder lernen, sich selbst zu schützen. Denn wo der Schutz von außen versagt, bleibt nur die Fähigkeit des Kindes auf Selbstschutz und diese gilt es zu fördern.

Zu diesem Zweck werden auch in diesem Jahr in Deutschland wieder einige Kurse zum Thema Gewaltprävention für Kinder stattfinden, u. a. für Vorschulkinder am 22.04.2024 in Krefeld (Nordrhein-Westfalen). Im Horizonte Familienzentrum Liebfrauen werden bis zu 20 Kinder von 12:30 Uhr bis 16:30 Uhr lernen, wie sie sich wirksam vor Fremden oder auch Verwandten schützen, wenn sonst niemand da ist, um ihnen zu helfen. Mithilfe von Rollenspielen und ähnlichen Handwerksmaterialien werden sie spielerisch in diese so ernste Thematik eingeführt, sodass ihnen auch die Angst davor genommen wird. Dies kann auch durchaus verhindern, dass es überhaupt zu derartigen Situationen kommt, denn ein Kind, das aufgrund einer Schulung weiß, wie es sich in Gefahrensituationen zu verhalten hat, wird selbstbewusster und das spürt man. Zudem geht es nicht nur darum, was Kinder tun können, wenn sie denn dann in Gefahr sind, sondern auch, wie sie gefährliche Situationen schon vorher erkennen und vermeiden können.

Gewaltpräventionskurs in Essen-2

Gewaltpräventionskurs für Vorschulkinder mit Ralf Schmitz

Ralf Schmitz, ehemaliger Polizist, Sicherheitsexperte und langjähriges Mitglied vom Sicher-Stark-Team, wird diesen Kurs leiten. Die Eltern sind herzlich eingeladen, dabei zu sein, denn auch sie werden aktiv miteinbezogen und dabei gewiss neue Sachen lernen. Zudem wird es ab 15:22 Uhr eine gesonderte Schulung für sie geben.

Bei Interesse und näheren Fragen melden Sie sich gerne bei der Bundesgeschäftsstelle unter der landesweiten Hotline 0180-55501333 oder Frau Krocker-Heyne vom Familienzentrum.

Wir freuen uns auf Sie und Ihre Kinder!

Gewaltpräventionskurs in Wörth am Rhein

Wie oft denken wir, gerade hier in unserer westlichen, modernen Welt, dass wir doch alles haben. Uns geht es gut, wir haben genug von allem. Und in vielerlei Hinsicht auch oft etwas zu viel. Und dabei vergessen wir, dass es gar nicht so viel braucht, um uns dieses „Genug“ wegzunehmen. Nehmen wir einmal Krankheit. Auf einmal ist sie da und verändert das Leben von Grund auf. Oder Arbeit. Gerade haben wir sie noch und im nächsten Moment kann sie auf einmal weg sein. Und ebenso ist es leider auch mit unserer Sicherheit. Und nicht nur mit unserer Sicherheit, sondern auch mit der von unseren Kindern. Denn wie oft hört man von schrecklichen Dingen, die gerade den Kleinsten von uns widerfahren. Und dann fragt man sich, wo waren da die Eltern, Freunde, Familie? Ganz einfach. Nicht da. Und nicht aus böser Absicht, sondern einfach, weil wir nicht immer da sein können. Und auch nicht sollten. Denn auch Kinder müssen lernen, mit Schwierigkeiten klarzukommen. Und nicht nur klarzukommen, sondern sich auch um sie zu kümmern. Nur so können sie zu starken und selbstbewussten Erwachsenen werden.

Und genau dazu haben wir uns von Sicher-Stark verpflichtet. Alles daran zu setzen, Kindern die nötige Sicherheit und das Selbstvertrauen zu geben, dass sie, zur Not, auch auf sich selbst aufpassen können. Und eine Möglichkeit, wie wir das neben der Aufklärungsarbeit tun, ist durch unsere Gewaltpräventionskurse. Hier lernen Kinder im Vorschul- und Grundschulalter von unseren ausgewiesenen Sicherheitsexperten, wie sie auf sich selbst achtgeben können und gefährliche Situationen auch schon im Vorhinein erkennen. Sie lernen die Kraft kennen, die dem Wort „Nein“ innewohnt, wenn man es in der richtigen Art und Weise gebraucht, und auch, wie sie sich im äußersten Notfall körperlich zur Wehr setzen können.

Gewaltpräventionskurs

Und ein Veranstaltungsort dafür wird das Fitnessstudio in der Steinlache 1a in 76744 Wörth am Rhein sein. Am 28.04.2024 lädt das Studio herzlich dazu ein, in eigens dafür entwickelten Kursen die eigenen Kinder entdecken zu lassen, welche Kraft sie bereits in sich tragen.

Es wird zwei Kurse dieser Art geben, der erste Kurs ist für maximal 20 Kinder vom Vorschulalter bis in die 2. Klasse und dauert von 9:00 Uhr bis 13:00 Uhr und der zweite Kurs bietet ebenfalls Platz für 20 Kinder, dieses Mal im Alter der 3. bis 4. Klasse in der Zeit von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Die Eltern sind herzlich eingeladen, dabei zu sein und sich von unseren Kursen selbst ein Bild zu machen. Zudem wird es für sie eine gesonderte Schulung geben, die für die erste Gruppe um 12:22 Uhr und für die zweite Gruppe um 17:22 Uhr startet.

Angeleitet und unterstützt werden sie hierbei durch unseren Sicherheitsexperten Ralf Schmitz, der als ehemaliger Polizist und erfahrener Kampfsportler genau weiß, wie man in gefährlichen Situationen richtig reagiert, ohne sich selbst zu gefährden. Für nähere Informationen wenden Sie sich gerne an uns oder Christian Becker als Ansprechpartner vom Veranstaltungsort.

Wir freuen uns auf Sie und Ihre Kinder!

Wie man Kinder vor Mobbing schützt!

Von Veronika Wittig

Leider ist Gewalt an Schulen, insbesondere Mobbing, kein neues gesellschaftliches Phänomen. Im Zeitalter von Internet und digitalen Medien gibt es sowohl Mobbing in der Schule als auch Cybermobbing im digitalen Raum. Mobbing stellt die häufigste Form von Gewalt an Schulen in Deutschland dar. Dabei ist Mobbing ein wesentlicher Risikofaktor für psychische und emotionale Probleme und Verhaltensauffälligkeiten. In diesem Artikel erfahren Eltern wertvolle Tipps, wie sie ihre Kinder vor Mobbing schützen können.

Wie viele Kinder sind von Mobbing betroffen?

Schätzungen von Studien zufolge sind an weiterführenden Schulen in Deutschland jedes Jahr 500.000 Schüler und Schülerinnen von Mobbing betroffen. Die PISA-Studie der OECD 2017 stufte jeden sechsten Schüler*in als Mobbingbetroffenen ein. Demnach gibt es in fast jeder Klasse ein Kind, das Opfer von Mobbing ist.

Besonders häufig sind Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren betroffen. Zwar gibt es bereits im Kita-Alter Streitigkeiten und Konflikte zwischen Kindern, die aber zur sozial-gesellschaftlichen Entwicklung dazugehören. Nicht jeder Konflikt ist gleich Mobbing. Kinder und Heranwachsende im Alter von drei bis sechs Jahren planen ihre Handlungen meist noch nicht systematisch und zielgerichtet. Deshalb beginnt ernsthaftes Mobbing, das von kleineren Konflikten zu unterscheiden ist, meist ab dem Alter von sechs Jahren, sprich beim Übertritt in die Grundschule.

Mit dem stetig steigenden Angebot an Social Media Diensten haben sich zudem die Möglichkeiten von Cybermobbing erhöht.

Woran erkennt man Mobbing unter Kindern?

Mobbing unter gleichaltrigen Kindern verläuft meist sehr verdeckt und die betroffenen Kinder leiden still. Mobbingopfer haben häufig einen sehr langen Leidensweg. Doch was sind wichtige Anzeichen, dass ein Kind von Mobbing betroffen sein könnte?

  • Das betroffene Kind zieht sich mehr und mehr in sich zurück und empfindet im Alltag weniger Freude.
  • Das Kind wirkt teilnahmslos und lustlos und hat weniger Selbstbewusstsein als zuvor.
  • Teilweise kommen Klagen über körperliche Befindlichkeiten dazu. Beispielsweise Bauchschmerzen, Übelkeit, Unwohlsein, Schlafstörungen oder Kopfschmerzen, aber auch Konzentrationsprobleme und Leistungsabfall in der Schule.

Das alles können wichtige Warnsignale für Mobbing sein. Deshalb sollten Eltern auf diese Signale besonders achten!

sicher fühlen

Wie man Kinder vor Mobbing schützt!

Tipps für Eltern gegen Mobbing!

Wenn das eigene Kind von Mobbing betroffen ist, fühlen sich viele Eltern hilflos. Eltern wollen ihr Kind bestmöglich schützen, deshalb folgen hier die besten Tipps für Eltern:

  1. Eltern bleiben im Hintergrund

Die meisten Eltern wollen sich vor ihr Kind stellen, wenn ihm Ungerechtes widerfährt. Doch in Mobbingfällen verstärkt dies meist nur die Angriffe der Mobber. Kinder müssen lernen, sich den Angriffen alleine zu stellen, wohl wissend, dass die Eltern im Hintergrund da sind und als Ansprechpartner fungieren.

  1. Einzelne Kinder sind angreifbarer – Freundeskreis unterstützen

Wichtig ist, dass Kinder sich ihre Freunde und Spielkameraden selbst aussuchen können. Als Eltern sollten wir die Kinder dabei unterstützen und Spieltreffen und andere Aktivitäten wie Mitgliedschaft in Musik- oder Sportvereinen fördern. Mobbingopfer sind häufig Kinder, die eher alleine und einzeln unterwegs sind. Deshalb sollten Eltern ihre Kinder bei der Integration unterstützen, dem Kind seine Freunde aber nicht selbst aussuchen.

  1. Familiären Rückhalt bieten

Im familiären Umfeld sollte das Kind Rückhalt und Unterstützung erfahren. Ein gesundes, familiäres Umfeld ist deshalb sehr wichtig.

  1. Selbstvertrauen stärken

Je stärker die Kinder sind, umso besser können sie sich selbst gegen psychische Angriffe zur Wehr setzen. Eltern sollten deshalb das Selbstbewusstsein ihrer Kinder stärken und sie dabei unterstützen, für ihre Interessen einzustehen und auch zu lernen, Nein zu sagen. Auch hier können (Sport-)Vereine eine wichtige Aufgabe leisten.

  1. Hilfe annehmen

Wichtig ist es, sich Hilfe zu suchen. Dies können in den Schulen vor allem die Lehrkräfte sein, da sie vor Ort häufig Situationen mitbekommen und diese besser einschätzen können. Gemeinsam können Eltern und Lehrkräfte das beste Vorgehen besprechen.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit

Das Sicher-Stark-Team hilft mit, Kinder fit und stark zu machen, und gibt wertvolle Tipps gegen (Cyber-)Mobbing, Gewalt und Missbrauch, sodass Kinder stark und sicher aufwachsen können.

Mehr Tipps und Informationen, auch zu den Kursen, auf unserer Homepage!

Lesen Sie auch unseren Artikel über Handyverbot an Schulen: Mediensucht bei Kindern.

Handyverbot an Schulen: Mediensucht bei Kindern

Von Veronika Wittig

Kinder und Heranwachsende kommen schon früh mit sozialen Medien und dem Internet in Berührung und besitzen häufig bereits im Grundschulalter ein eigenes Smartphone. 71 Prozent der Kinder und Heranwachsenden zwischen 6 und 18 Jahren besitzen in Deutschland nach Angaben des Digitalverbands Bitkom ein Smartphone. Dieses bringen die Kinder auch mit in die Schule, was für die Lehrkräfte ein immer größer werdendes Problem darstellt. Denn was die Schülerinnen und Schüler damit machen, ist oft nur schwer zu kontrollieren.

Smartphone-Verbot an Schulen?

Immer mehr Länder regieren auf die Smartphone-Problematik an Schulen: So hat jüngst Italien angekündigt, Smartphones und Tablets an Grund- und Mittelschulen grundsätzlich verbieten zu wollen. Auch Großbritannien veröffentlichte einen Leitfaden für Schulen, wie diese die Smartphone-Nutzung unterbinden oder gar ganz einschränken können. Ähnlich geht seit Jahresbeginn auch die Regierung in den Niederlanden vor. Danach können die Schulen selbst entscheiden, wie sie die Richtlinien umsetzen.

Und in Deutschland?

66 Prozent der Befragten sprachen sich in einer aktuellen Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov dafür aus, dass Handys an Schulen definitiv oder eher verboten werden sollten. In Deutschland ist die konkrete Ausgestaltung Ländersache. Ein generelles Verbot jedoch, über alle Schularten hinweg, sei nicht zeitgemäß, äußerte eine Sprecherin des Kultusministeriums.

Kinder verbringen viel Zeit mit ihrem Smartphone. Laut einer Studie des Digitalverbands Bitkom durchschnittlich 111 Minuten am Tag – Tendenz steigend. Die Folgen sind offensichtlich, wie zahlreiche Kindermediziner berichten: Beginnend bei körperlichen Folgen wie Übergewicht, Haltungsproblemen, Typ 2-Diabetes bis zu kognitiven Beeinträchtigungen wie reduzierte Lern-, Konzentrations- und Schreibfähigkeiten und ein erhöhtes Maß von ADHS und Aggressivität.

Deshalb äußern sich einige Experten positiv über ein mögliches Smartphone-Verbot an Schulen, insbesondere in den Pausen, um den Smartphone- und Medienkonsum zumindest etwas zu beschränken.

Pandemie hat Mediensucht bei Kindern verstärkt

Während sich Kinder über die sozialen Netzwerke vernetzen können und im Internet Hilfestellung für Schulaufgaben finden und Lernportale nutzen können, birgt die Nutzung von Medien und Smartphones auch Gefahren: Bei dauerhafter Nutzung von Smartphones und Medien kann eine Mediensucht entstehen.

Immer mehr Kinder und junge Heranwachsende sind mediensüchtig, auch als eine Folge der Corona-Pandemie, wie eine Studie der DAK nachweist. Steigt der Medienkonsum über ein normal übliches Maß, spricht man von Mediensucht. Hält diese länger an, kann sie langfristige Folgen bei Kindern hinterlassen. Der DAK-Studie zufolge stieg im Bereich der PC-Spiele die Zahl der abhängigen Kinder und Heranwachsenden von 2,7 Prozent (2019) auf 6,3 Prozent im Juni 2022. Bei Social Media verdoppelte sich die Mediensucht auf 6,7 Prozent.

Besonders während der Pandemie hat die Mediensucht deutlich zugenommen. Noch nie war die Anzahl betroffener Kinder und Jugendlichen in Deutschland so hoch. Betroffen sind laut Studie mehr als 600.000 Mädchen und Jungen, wobei Letztere häufiger betroffen sind als Mädchen.

Was ist eine Mediensucht und wie äußert sie sich?

Doch was sind Gründe für Mediensucht bei Kindern? Teilweise bauen sich in den sozialen Netzwerken, Blogs und Foren Kinder ein zweites Leben, eine Parallelwelt, auf. Zudem bieten die sozialen Medien eine Möglichkeit, einfacher neue Freunde zu finden und Kontakte zu Gleichaltrigen zu knüpfen. Gleichzeitig können Kinder und Heranwachsende im Internet vor Herausforderungen und Problemen im echten Leben fliehen.

Besonders Social Media bietet mit immer neuen Reels, Fotos und Nachrichten ein hohes Suchtpotential. Die große Vielfalt birgt das Risiko, die Kontrolle über die eigene Nutzungszeit zu verlieren.

Was sind typische Symptome für Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen? Häufig verbringen die Betroffenen einen großen Teil ihrer (Frei-) Zeit im Internet oder mit dem Spielen von Videospielen. Dazu zählt sowohl die Mediennutzung am Handy, Tablet oder PC. Gleichzeitig gelingt es nicht, bewusst den Konsum zu reduzieren – häufig steigt dieser weiter an. Eine Mediensucht geht meist einher mit der Vernachlässigung von sozialen Beziehungen zu Freunden, Klassenkameraden und Familie und anderen Hobbys und Interessen. Stattdessen kreisen die Gedanken stets um das jeweilige Medium oder das aktuelle Videospiel. Ist die Nutzung des Mediums temporär nicht möglich, können bei dem Betroffenen auch unangenehme körperliche oder emotionale Zustände auftreten.

Handyverbot an Schulen: Mediensucht bei Kindern.

Folgen von Mediensucht

Die Folgen von Mediensucht bei Kindern sind Begleiterkrankungen wie beispielsweise Depressionen und Angststörungen, Schlafschwierigkeiten, Soziale Phobien und körperliche Beschwerden wie häufige Rücken- und Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, juckende oder trockene Augen oder Schmerzen im Handgelenk. Gleichzeitig verschlechtern sich häufig die Leistungen in der Schule, weil betroffene Kinder Schulaufgaben zugunsten der Mediennutzung vernachlässigen. Teilweise können beim Konsum von schädlichen Medien auch Essstörungen auftreten oder bei dauerhaft hohem Konsum gewalttätiger Inhalte ein stärkeres Gewaltverhalten.

Medienbildung statt Smartphone-Verbot an Schulen

Digitale Medien und Smartphones werden auch zukünftig eine wichtige Rolle im Leben der Kinder einnehmen, deshalb können Verbote hier kontraproduktiv wirken. Stattdessen sollte die Schulzeit als wichtiger Raum genutzt werden, um den Kindern frühzeitig Medienkompetenz und einen guten Umgang mit Smartphones zu lehren und über Risiken aufzuklären. Wichtig ist, dass Handys nicht den Unterricht stören. Regeln zur Smartphone-Nutzung sollten gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern aufgestellt werden. Damit lernen die Kinder gleichzeitig, ihren eigenen Medienkonsum im Blick zu behalten. Unkontrolliert sollten die Schulen das Thema „Smartphones an Schulen“ jedoch nicht laufen lassen, da Handys ein hohes Ablenkungspotential besitzen. Stattdessen sollten zuvor klar aufgestellte Regeln auch eingehalten und Verstöße entsprechend sanktioniert werden.

Eine Schule in Dänemark hat so beispielsweise einen Mittelweg gefunden: Die Kinder müssen morgens ihre Smartphones und Laptops abgeben. Seitdem bemerke man einen spürbaren Unterschied: Schülerinnen und Schüler spielen in Pausen wieder gemeinsam und laufen nicht nur mit den Handys in der Hand durch das Schulgebäude.

Es bleibt spannend zu sehen, wie sich die Diskussion um die Smartphone-Nutzung an Schulen weiterentwickeln wird.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und klärt auf

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und setzt sich dafür ein, dass Kinder früh Medienkompetenz erlernen.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Safer Internet Day am 6. Februar 2024.

Safer Internet Day am 6. Februar 2024

Von Veronika Wittig

Der Safer Internet Day ist ein jährlicher weltweiter Aktionstag für mehr Sicherheit im Internet. Jeden Februar setzen sich weltweit Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen mit unterschiedlichen Projekten und Aktionen für ein besseres Miteinander im digitalen Raum ein. Im Fokus steht vor allem die Unterstützung von Kindern und jungen Heranwachsenden beim sicheren Umgang mit digitalen Medien. Der diesjährige Safer Internet Day findet am Dienstag, den 6. Februar 2024 statt.

Ziele des Safer Internet Day

2024 findet der Safer Internet Day bereits zum 21. Mal statt. Weltweit beteiligen sich inzwischen über 100 Länder am Aktionstag.

Ziele des Safer Internet Day sind unter anderem: 

  • die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen fördern
  • ein Bewusstsein für die verantwortungsvolle und sichere Nutzung digitaler Medien schaffen
  • dem Thema sichere Internetnutzung mediale und öffentliche Aufmerksamkeit geben
  • Verbände, Institutionen, Organisationen, Initiativen, Unternehmen und Privatpersonen zum aktiven Mitwirken motivieren. Jede:r ist eingeladen, sich aktiv am Safer Internet Day zu beteiligen!

Tipps, wie Kinder sicher im Internet unterwegs sein können 

Kinder und Heranwachsende kommen mittlerweile schon früh mit dem Internet und sozialen Medien in Kontakt. Zu ihrem Schutz und für ihre Sicherheit beim Surfen können Eltern viel tun.

Bevor Kinder selbstständig im Internet unterwegs sein können, ist es sinnvoll, Regeln zu vereinbaren und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Hier die besten Tipps:

  • Gemeinsam starten: Auch junge Kinder kommen schon früh mit dem Internet in Kontakt. Am besten ist es deshalb, wenn Eltern mit ihren Kindern das Netz gemeinsam entdecken. Mit dem richtigen Angebot und kindgerechten Seiten, die intuitiv aufgebaut und werbefrei sind, können Kinder das Internet und seine Möglichkeiten gemeinsam mit den Eltern spielerisch kennenlernen.
  • Downloads und Anmeldungen gemeinsam vornehmen: Eltern sollten sich vorab immer anschauen, was Kinder im Internet herunterladen und auf welchen Seiten sie sich anmelden
  • Regeln vereinbaren und über Risiken sprechen: Wichtig ist, dass Eltern mit ihrem Kind über die Risiken beim Surfen und in Sozialen Netzwerken sprechen und feste Regeln vereinbaren. Dazu gehört auch, welche Seiten/Portale/Medien genutzt werden dürfen und wie lange Kinder online sein dürfen.
  • Surfzeiten/Bildschirmzeit festlegen: Zu diesen Regeln gehört auch, die Surfzeiten festzulegen. Das sorgt dafür, dass andere Hobbys und Freunde nicht zu kurz kommen. Eltern können sich dabei an der empfohlenen Bildschirmzeit orientieren.

Als Orientierung gilt ein Limit der Medienzeit von zehn Minuten/pro Lebensjahr am Tag oder einer Stunde pro Lebensjahr in der Woche.

  • Sicherheitseinstellungen vornehmen: Eltern sollten gemeinsam die Sicherheitseinstellungen vornehmen. Dazu gehören Jugendschutzeinstellungen, Antiviren Apps auf mobilen Geräten, sichere Passwörter, Datenschutzeinstellungen anpassen
  • Daten schützen: Kinder sollten für einen vorsichtigen und umsichtigen Umgang mit ihren persönlichen Daten im Internet sensibilisiert werden.
Kinder, Computer, Sicherheit

der Safer Internet Day

Das Sicher-Stark-Team hilft mit

Das Sicher-Stark-Team bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Heranwachsende und Eltern zu verschiedenen Themen wie Internetsicherheit, Gewaltprävention, Selbstbehauptung, Kinderschutz, (Cyber)Mobbing und vieles mehr. Das Sicher-Stark-Team setzt sich dafür ein, dass Kinder früh für diese Themen sensibilisiert werden und so sicher und stark aufwachsen können.

Weitere Informationen gibt es online auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Medienumgang von Kindern und Jugendlichen – JIM Studie 2023.

Medienumgang von Kindern und Jugendlichen – JIM Studie 2023

Von Veronika Wittig

Die Medienwelt von Kindern und Heranwachsenden hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Mittlerweile gehören Smartphone, Tablet, Soziale Medien und die Internetnutzung ganz selbstverständlich zum Alltag vieler Kinder und Jugendlicher. Diesen Wandel zeigt die JIM-Studie mit ihren kontinuierlichen Erhebungen. Die Studie zeigt den Medienkonsum der 12- bis 19-Jährigen und erlaubt somit auch Rückschlüsse auf das Medienverhalten jüngerer Kinder.

Die JIM Studie 2023

Für die repräsentative Studie wurden in Deutschland vom 30. Mai bis 9. Juli 2023 insgesamt 1.200 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 19 Jahren befragt.

Laut Studie waren Heranwachsende 2023 im Durchschnitt 224 Minuten täglich online. Einen Großteil nehmen dabei Messenger wie WhatsApp oder Social Media ein. 94 Prozent der Befragten nutzen regelmäßig WhatsApp, gefolgt von Instagram mit 62 Prozent, TikTok mit 59 Prozent und Snapchat mit 49 Prozent. 63 Prozent nutzen zum Schauen von Serien und Filmen YouTube oder Netflix (50 Prozent).

Im vergangenen Jahr wurde jedes dritte Mädchen und jeder vierte Junge im Netz schon einmal sexuell belästigt. 23 Prozent wurden im letzten Monat vor der Befragung ungewollt mit pornografischen Inhalten konfrontiert, 58 Prozent der Befragten mit Fake News und circa die Hälfte mit beleidigenden Kommentaren.

Medienumgang von Jugendlichen

Medienkompetenz stärken

Angesichts dieser Studienergebnisse ist es essenziell, die Medienkompetenz von Kindern bereits in jungem Alter zu stärken und über Gefahren im Netz aufzuklären. Dies unterstreicht auch Dr. Wolfgang Kreißig, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten: „Die hohe Konfrontation mit Falschinformationen und Hassbotschaften bei Jugendlichen ist alarmierend. Angesichts dieser Herausforderung ist es von höchster Bedeutung, die Medienkompetenz von jungen Menschen zu fördern.“

Was bedeutet Medienkompetenz genau? Laut Definition bedeutet Medienkompetenz die Fähigkeit, Medien selbstbestimmt, kritisch und aktiv hinterfragend zu nutzen. Kinder müssen einen kritischen und eigenverantwortlichen Umgang mit Medien und Internetinhalten erlernen. Dies ist besonders wichtig, um Fake News oder Hatespeech von richtigen und reflektierten Inhalten abgrenzen zu können. Zu Medienkompetenz zählt es auch, sich die Gefahren im Netz bewusst zu machen und Strategien zu erlernen, um sich davor schützen zu können. Hierzu zählt vor allem Schutz vor Cybermobbing und jugendgefährdenden Inhalten.

Wie können Eltern die Medienkompetenz ihrer Kinder stärken?

Ein Nutzungsverbot für soziale Netzwerke und Apps wird Kinder nicht davon abhalten, diese tatsächlich zu nutzen. Vielmehr würde ein Verbot dazu führen, dass Kinder Medien und das Internet heimlich nutzen und Eltern dadurch wichtige Einblicke in die Dauer und Art der Mediennutzung ihrer Kinder verlieren.

Stattdessen sollten Eltern Medien und Internetinhalte gemeinsam mit ihren Kindern erforschen und klare Regeln für die Nutzung definiert werden. Wie lange und wann dürfen welche Medien genutzt werden? Welche Medien/Apps/Plattformen dürfen genutzt werden?

Wichtig ist, das Internet und einzelne Apps gemeinsam zu entdecken. Eltern können beispielsweise zusammen mit dem Kind ein YouTube Video schauen oder gemeinsam Antworten auf Quizfragen googeln. Dabei können Kinder lernen, wie sichere Internetseiten und verlässliche Quellen aussehen. Dafür können besonders gut auch eigens entwickelte, kindgerechte Suchmaschinen benutzt werden. Hier können Kinder selbst nach Lösungen für Fragen suchen, bekommen aber anders als bei Google wirklich nur kindgerechte Inhalte angezeigt. Geeignete Suchmaschinen sind z. B. Blinde Kuh, Helles Köpfchen oder fragFINN. Wenn das Kind alt genug ist, alleine im Internet zu surfen, ist es wichtig, vorher Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Dazu zählen Privatsphäre-Einstellungen, sichere Passwörter, geregelte Nutzungszeiten, Profile auf sozialen Netzwerken „Privat“ einstellen und dort veröffentlichte Informationen prüfen.

Viele Institutionen oder Vereine bieten einen sogenannten Smartphone-Führerschein für Kinder an. Dabei lernen die Kinder die wichtigsten Dinge im Umgang mit dem Smartphone.

Und das Wichtigste zum Schluss: Eltern sollten selbst ein gutes Vorbild für Kinder und Jugendliche sein. Selbst das Smartphone bewusst zur Seite legen und Kindern zeigen, wie wichtig medienfreie Zeit ist.

Medienumgang von Kindern und Jugendlichen

Das Sicher-Stark-Team hilft mit 

Das Sicher-Stark-Team setzt sich dafür ein, dass Kinder früh für diese Themen sensibilisiert werden und sich sicher im Internet bewegen können.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Heranwachsende und Eltern zum Thema Internetsicherheit, Cybermobbing und den richtigen Umgang mit sozialen Medien.

Weitere Informationen gibt es online auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Gewaltpräventionskurs in Heikendorf.

Gewaltpräventionskurs in Heikendorf

Wie oft denken wir, gerade hier in unserer westlichen, modernen Welt, dass wir doch alles haben. Uns geht es gut, wir haben genug von allem. Und in vielerlei Hinsicht auch oft etwas zu viel. Und dabei vergessen wir, dass es gar nicht so viel braucht, um uns dieses „Genug“ wegzunehmen. Nehmen wir einmal Krankheit. Auf einmal ist sie da und verändert das Leben von Grund auf. Oder Arbeit. Gerade haben wir sie noch und im nächsten Moment kann sie auf einmal weg sein.

Und ebenso ist es leider auch mit unserer Sicherheit. Und nicht nur mit unserer Sicherheit, sondern auch mit der von unseren Kindern. Denn wie oft hört man von schrecklichen Dingen, die gerade den Kleinsten von uns widerfahren. Und dann fragt man sich, wo waren da die Eltern, Freunde, Familie? Ganz einfach. Nicht da. Und nicht aus böser Absicht, sondern einfach, weil wir nicht immer da sein können. Und auch nicht sollten. Denn auch Kinder müssen lernen, mit Schwierigkeiten klarzukommen. Und nicht nur klarzukommen, sondern sich auch um sie zu kümmern. Nur so können sie zu starken und selbstbewussten Erwachsenen werden.

Und genau dazu haben wir uns von Sicher-Stark verpflichtet. Alles daran zu setzen, Kindern die nötige Sicherheit und das Selbstvertrauen zu geben, dass sie, zur Not, auch auf sich selbst aufpassen können. Und eine Möglichkeit, wie wir das neben der Aufklärungsarbeit tun, sind  unsere Gewaltpräventionskurse. Hier lernen Kinder im Vorschul- und Grundschulalter von unseren ausgewiesenen Sicherheitsexperten, wie sie auf sich selbst achtgeben können und gefährliche Situationen auch schon im Vorhinein erkennen. Sie lernen, die Kraft kennen, die dem Wort „Nein“ innewohnt, wenn man es in der richtigen Art und Weise gebraucht, und auch, wie sie sich im äußersten Notfall körperlich zur Wehr setzen können.

So helfen Sie gegen Missbrauch und Gewaltverbrechen

Gewaltpräventionskurse

Unser nächster Kurs dieser Art wird in Schleswig-Holstein, in Heikendorf, stattfinden. Am 17.12.2023 lädt der AWO Landesverband S.-H. e.V. herzlich dazu ein, in eigens dafür entwickelten Kursen die eigenen Kinder entdecken zu lassen, welche Kraft sie bereits in sich tragen.

Die Kurse werden von 12:30 Uhr bis 16:30 Uhr dauern und neben den Kindern sind auch die Eltern herzlich eingeladen. Der Veranstaltungsort ist das Kinderhaus der AWO in Heikendorf.

Angeleitet und unterstützt werden sie hierbei durch Sicher-Stark-Pädagogen, Psychologen, Polizeibeamte, Doktoren und Pädagogen, wie man in gefährlichen Situationen richtig reagiert, ohne sich selbst zu gefährden. Nähere Informationen erhalten sie bei der AWO und bei der Bundesgeschäftsstelle Sicher-Stark.

Sieben W-Fragen:

Was? Gewaltpräventionskurs etc. Schnuppertageskurs

Wer? Veranstalter/Kursleiter & Zielgruppe  AWO Landesverband S.-H. e.V

AWO Kinderhaus Heikendorf
Krischansbarg 2
24226 Heikendorf

Kursleiter: Ralf Schmitz

Wo? Ort    Heikendorf

Wann? Datum/Uhrzeit    Freitag, den 17.11.23 von  12:30 Uhr  bis 16:30 Uhr

Wie? Methoden     Kurs

Warum? Ziele    Kinder stark machen

Lesen Sie auch unseren Artikel über Neues Kinderschutzgesetz im saarländischen Landtag.

Neues Kinderschutzgesetz im saarländischen Landtag

Von Veronika Wittig

Kinder und Heranwachsende haben ein Recht auf Schutz vor körperlicher, seelischer und sexueller Gewalt. Hier geht es sowohl um Prävention als auch um Intervention. Mitte November verabschiedete der saarländische Landtag ein neues Kinderschutzgesetz. Dieses ist ein zentraler Schritt zu einem umfassenden landesrechtlich verankerten Kinder- und Jugendschutz im Saarland.

Das Kinderschutzgesetz – Vorreiter für andere Bundesländer

Das saarländische Kinderschutzgesetz beinhaltet unter anderem diese maßgeblichen Elemente, um die Rechte von Kindern zu stärken und Kinder und Heranwachsende zu schützen:

  1. Erstellung eines s. g. Landesaktionsplans zur Früherkennung und Prävention von Kindeswohlgefährdungen
  2. Einrichtung eines Kinderschutzrates als unabhängiges Gremium, das den bereits bestehenden Kinderschutzbeauftragten unterstützt
  3. Verbesserung von interdisziplinärer Kooperation im Kinderschutz, v. a. durch Bildung lokaler Netzwerke
  4. Förderung der Weiterentwicklung von Fachstandards, Maßstäben der Qualitätsbewertung und Schutzkonzepten
  5. Verpflichtung der Träger von Einrichtungen, auf die Erstellung von Schutzkonzepten hinzuwirken
  6. Verpflichtende Schutzkonzepte für Schulen und andere außerunterrichtliche Bildungs- und Betreuungsangebote. Hierzu notwendig: Änderung des Saarländischen Schulordnungsgesetzes

Das neue Kinderschutzgesetz setzt neue Rahmenbedingungen, um Kinder aktiv zu schützen. So war es bisher so, dass sich bei Verdachtsfällen im Bereich des Kinderschutzes Mediziner*innen nicht miteinander austauschen konnten. Der im Kinderschutzgesetz verankerte Interkollegiale Ärzteaustausch ermöglicht nun aber einen fachlichen Austausch zwischen den Ärzten, die in eine Behandlung des betroffenen Kindes eingebunden sind bzw. waren.

Das neue Gesetz soll dafür sorgen, dass Missbrauch weniger häufig vorkommt und früher geholfen werden kann.

Kinder schützen - Kind spielt im Herbstlaub

Das neue Kinderschutzgesetz setzt neue Rahmenbedingungen, um Kinder aktiv zu schützen.

Das Sicher-Stark-Team hilft mit 

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Heranwachsende und Eltern zu den Themen Schutz vor sexueller Gewalt und Mobbing, starke Kinder, Prävention und gibt wertvolle Tipps und Hilfestellung, damit Kinder sicher und stark aufwachsen können. Weitere Informationen gibt es online auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Cybermobbing und die Gefahren dahinter.

Cybermobbing und die Gefahren dahinter

Von Veronika Wittig

Kinder nutzen mittlerweile schon früh ganz selbstverständlich Smartphones, PC und Tablets und kommen meist schon in jungen Jahren mit Sozialen Medien und Messengern in Kontakt. Facebook, Snapchat, TikTok und Instagram haben eine hohe Bedeutung in der Kommunikation mit Gleichaltrigen. Leider birgt diese auch Risiken. Wie Studien, beispielsweise der Barmer-Krankenkasse, nachweisen, werden junge Menschen immer häufiger Opfer von Mobbing im digitalen Raum. Hierzu zählen vor allem Angriffe und Anfeindungen auf Social-Media Plattformen und Messengern. Das Mobbing, das früher primär auf dem Pausenhof stattfand, verlagert sich mittlerweile vermehrt in den digitalen Raum. Dann spricht man von Cybermobbing

Was ist Cybermobbing und wie viele Kinder sind betroffen?

WhatsApp, TikTok, Instagram, Facebook oder Snapchat sind beliebte Social Media Dienste,  bieten aber auch die Angriffsfläche für Cybermobbingattacken. Unter Cybermobbing fallen Beleidigungen im Netz, beleidigende Texte, das öffentliche Teilen von privaten Informationen oder das Fälschen und Hochladen von Informationen sowie das Verschicken von persönlichen Bildern, die ohne Einverständnis aufgenommen wurden. Cybermobber können aus der Anonymität heraus agieren, während die Attacken gleichzeitig einem großen Publikum bekannt werden. Häufig fördert die Anonymität im Internet eine enthemmte Kommunikation auf Social- Media-Plattformen.

Wie eine SINUS-Studie im Auftrag der BARMER vom November 2023 nachweist, ist im vergangenen Jahr die Anzahl betroffener Kinder und Jugendlicher angestiegen. 61 % der Jugendlichen (plus zwei Prozentpunkte) gaben an, Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht zu haben. Zum Vergleich: 2022 waren es 59 %, im Jahr 2021 51 %. Lediglich 28 % der Befragten gaben an, noch keine Berührungspunkte mit Cybermobbing gehabt zu haben.

Social Media sind beliebte Apps Dienste, die auch die Angriffsfläche für Cybermobbingattacken bieten.

Was sind die Folgen von Cybermobbing?

Cybermobbing kann für die Betroffenen gravierende Folgen haben. Diese können unter anderem körperliche Beschwerden wie Kopf- und Bauchschmerzen sein, aber es können auch häufig psychische Krankheitsbilder wie Angststörungen oder Depressionen ausgelöst werden. Bei einigen Cybermobbingopfern kommt es sogar zu Suizidgedanken.

Wie eine Analyse des Lifespan Brain Institute aus dem Jahr 2022 ergeben hat, haben Betroffene von Cybermobbing eine erhöhte Häufigkeit von Selbstmordgedanken. Opfer von Cyber-mobbingattacken sind demzufolge deutlich häufiger suizidgefährdet. Durchschnittlich jedes vierte Mobbingopfer denkt einer Umfrage zufolge über einen Suizid nach.

Dies belegt auch eine Studie aus dem Jahr 2018, die aufzeigt, dass Heranwachsende, die von Cybermobbing direkt betroffen waren, mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit Selbstmord begehen oder sich selbst verletzen. Auch wurde in einem untersuchten Zeitraum zwischen 2008 und 2015 analysiert, dass sich die Zahl der wegen Suizidversuchen oder Suizidgedanken in Krankenhäusern eingewiesenen Kinder in diesem Zeitraum verdoppelt hat. Die Ursache dessen wird den steigenden Fällen von Cybermobbing zugeschrieben.

Was können Eltern bei Cybermobbing tun?

Am wichtigsten ist es, dass Eltern über die Aktivitäten ihres Kindes im Internet und deren Nutzung von Social-Media-Plattformen Bescheid wissen: Welche Apps und welche sozialen Medien werden genutzt? Sind mögliche Sicherheitseinstellungen aktiviert? Wie ist die Medienzeit des Kindes geregelt?

Eltern sollten sich gemeinsam mit ihrem Kind die sozialen Netzwerke ansehen, Chatregeln aufstellen, Medienzeiten festlegen und aufzeigen, was einen respektvollen Umgang im Internet ausmacht. Gleichzeitig sollten sie darauf achten, dass Kinder nicht zu viele private Informationen im Internet preisgeben. Generell gilt: Je weniger private Informationen im Internet öffentlich zugänglich sind, desto mehr ist das Kind in den sozialen Netzwerken geschützt.

Eltern sollten außerdem ihrem Kind vermitteln, dass es immer als erste Anlaufstelle zu ihnen kommen und mit ihnen z. B. über anstößige Inhalte im Internet, komische oder beleidigende Chatnachrichten oder unseriöse Webseiten und Apps sprechen kann. Eltern sollte bewusst sein, dass Mobbing sich häufig vom direkten Umfeld in der Schule oder bei privaten Aktivitäten auf den digitalen Raum verlagert oder ausweitet. Wenn sich das Kind plötzlich zurückzieht und anders verhält, vorher geliebte Aktivitäten aufgibt, sollten Eltern das Gespräch suchen.

Das Sicher-Stark-Team unterstützt Kinder

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder und Jugendliche, Eltern und Fachkräfte zum Thema Internetsicherheit, Tipps gegen Cybermobbing und Sicherheit bei der Nutzung von digitalen Medien und Internet. Das Sicher-Stark-Team setzt sich dafür ein, dass Kinder früh für diese Themen sensibilisiert werden und dadurch sicher und stark aufwachsen können.

Umfassende Sicherheitstipps und weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Kinder vor (sexuellem) Missbrauch schützen – Schutzkonzepte.

Kinder vor (sexuellem) Missbrauch schützen – Schutzkonzepte

Von Veronika Wittig

Immer wieder werden Kinder und junge Heranwachsende Opfer von (sexueller) Gewalt und Missbrauch. Zwar gibt es keinen hundertprozentigen Schutz vor sexuellem Missbrauch und Gewalt, dennoch können Staat und Gesellschaft vorbeugend eine Menge tun, um Kinder zu schützen. Besonders wichtig sind hierbei präventive Maßnahmen. Ein wesentliches Element sind die s. g. Kinderschutzkonzepte.

Was ist Missbrauch?

Unter sexuellem Missbrauch versteht man sexuelle Handlungen, die einen anderen in seiner sexuellen Integrität verletzen und ihm physischen und/oder psychischen Schaden zufügen. Sexueller Missbrauch liegt vor, wenn ein Erwachsener oder Jugendlicher ein Kind oder Heranwachsenden dazu missbraucht, die eigenen sexuellen Bedürfnisse mit Gewalt zu erfüllen bzw. auszuleben. Dazu gehört auch, wenn sich der Täter vor dem Kind entkleidet, Körperkontakt vornimmt, das Kind zu sexuellen Handlungen an sich selbst zwingt oder ihm pornografisches Material zeigt. Dabei nutzt der Täter seine Machtposition und Abhängigkeit des Kindes aus, es besteht ein Machtgefälle zwischen Opfer und Täter.

Neben dem sexuellen Missbrauch gibt es auch den seelischen Missbrauch, häufig auch bezeichnet als seelische Misshandlung. Diese besteht meist aus Äußerungen und Handlungen von Bezugspersonen, die dem Kind ein Gefühl von Ablehnung, Wertlosigkeit und Herabsetzung vermitteln, es also verbal und emotional herabsetzen oder bedrohen. Wesentliche Merkmale sind (schwerwiegende) Ablehnung, Isolation, ständige Kritik, das Kind „zum Sündenbock machen“, Einschüchterung und ein Gefühl von Einsamkeit vermitteln.

Kinderschutzkonzepte sollen Kinder schützen

In immer mehr gesellschaftlichen und politischen Bereichen wird über den Schutz von Heranwachsenden vor Missbrauch diskutiert. Jüngst verabschiedete der saarländische Landtag im November 2023 ein neues Kinderschutzgesetz. Dieses soll dafür sorgen, dass Missbrauch weniger häufig vorkommt und früher geholfen werden kann, sodass Kinder aktiv geschützt werden können.

Nach der Entführung einer Schülerin auf dem Schulweg in Edenkoben diskutiert auch der rheinland-pfälzische Landtag über Schutzkonzepte, um Kinder besser vor sexueller Gewalt zu schützen. Der Landtag hat deshalb beschlossen, dass bis zum Schuljahr 2028/29 verbindliche Schutzkonzepte an jeder Schule etabliert werden müssen. Die Landesregierung soll die rechtlichen Grundlage hierfür bis Ende 2024 schaffen, damit alle Schulen spätestens im Schuljahr 2028/2029 ein Schutzkonzept gegen sexualisierte und andere Gewalt in der Schule präsentieren können.

Auch Vereine, Sportinstitutionen und andere gesellschaftliche Einrichtungen sensibilisieren für den Schutz von Kindern und setzen sich aktiv gegen Missbrauch ein.

So hat jüngst auch der 1. FC Kaiserslautern ein Schutzkonzept erarbeitet und klärt über sexuellen Missbrauch im Sport auf. Kinder sollen so während ihres Aufenthalts auf und in den Sportanlagen und bei der Teilnahme an Wettkämpfen unsere besondere Aufmerksamkeit und besonderen Schutz genießen. So heißt es in der Begründung des Vereins für ein Schutzkonzept: „In vielen Sportarten sind Berührungen (z. B. bei Hilfestellungen) wesentlicher und unvermeidbarer Bestandteil des Bewegungsablaufs. Trainer*innen und Übungsleiter*innen sind Vorbilder, werden bewundert und oftmals auch idealisiert. Dies macht es potenziellen Täter*innen leichter, jenes von Kindern […]in sie gesetzte Vertrauen zu missbrauchen. […]Hier steht der Verein in besonderer Verantwortung, die ihm anvertrauten Kinder […]vor jedweder sexualisierter Gewalt zu schützen und vorbeugende Maßnahmen zu deren Schutz zu ergreifen.

Diese Beispiele von bereits etablierten Schutzkonzepten zeigt, wie aktive Prävention und der Schutz von Kindern gelingen und gesellschaftlich etabliert werden kann. Mit einem aktiven Hinsehen und Aufmerksam machen können viele Kinder vor Missbrauch und Gewalt geschützt werden.

Kinder vor (sexuellem) Missbrauch schützen

Das Sicher-Stark-Team hilft mit 

Das Sicher-Stark-Team hilft mit und bietet ein umfassendes Angebot für Kinder, Heranwachsende und Eltern zum Thema Gewaltprävention, Tipps und Tricks für Eltern, für starke Kinder und präventive Maßnahmen.

Das Sicher-Stark-Team setzt sich dafür ein, dass Kinder früh für diese Themen sensibilisiert werden und dadurch sicher und stark aufwachsen können. Weitere Informationen gibt es online auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.

Lesen Sie auch unseren Artikel über Schutz vor sexueller Gewalt – neue Kampagne „Schieb deine Verantwortung nicht weg!“